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Dieser Artikel beschreibt ein Waldgebiet im Munsterland Fur weitere Bedeutungen siehe Davert Begriffsklarung Die Davert ist eine ausgedehnt und vielerorts naturnah bewaldete Flachmulde im zentralen Munsterland unmittelbar sudwestlich von Munster Naturraumlich ist sie Teil der Munsterschen Ebene im Kernmunsterland Luftaufnahme eines Teils der Davert in Senden Ottmarsbocholt Naturschutzgebiet Davert im Kreis Coesfeld Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Grenzen 2 Naturraumliche Zuordnung 3 Geologie und Landschaft 3 1 Schutzgebiete 4 Von Mark und Wildbahn zum Waldgebiet 5 Sagen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Grenzen BearbeitenDie Davert hat Anteil an der Stadt Munster im Norden den Gemeinden Senden und Ascheberg beide Kreis Coesfeld im Westen und Suden sowie den Stadten Drensteinfurt und Sendenhorst letztere zu geringen Anteilen beide Kreis Warendorf im Osten Im Gebiet liegt der Wittlerbaum Im Uhrzeigersinn wird die Davert eingekreist durch die Orts teil kerne von Munster Albachten im westlichen Norden Munster im ostlichen Norden Munster Hiltrup im Nordosten Drensteinfurt Rinkerode im Sudosten Ascheberg Davensberg im Suden Senden Ottmarsbocholt im westlichen Suden Senden im sudlichen Westen und Senden Bosensell im Nordwesten Zentral liegt der Munsteraner Ortsteil Amelsburen sudwestlich davon Senden Venne Nach Nordosten wird die Davert durch den wallartigen Uppenberger Geestrucken begrenzt 1 Naturraumliche Zuordnung BearbeitenDie Davert wird naturraumlich wie folgt zugeordnet 1 zu 54 Westfalische Bucht zu 541 Kernmunsterland zu 541 1 Munstersche Ebene 541 12 Die DavertGeologie und Landschaft BearbeitenDie Gesteine der Oberkreide sind in der fast ebenen Flachmulde der Davert durch diluviale Ablagerungen stark wechselhafter Machtigkeit uberlagert Entsprechend von Machtigkeit der uberlagernden Geschiebelehme Kalkgehalt und Feuchtigkeit losen Birken Eichenwald und Eichen Hainbuchenwald einander ab auf feuchten Standorten finden sich Erlen Bruchwalder 1 Wald wechselt sich immer wieder mit Weide und Ackerflachen ab so dass die Davert trotz ihrer sehr wenigen menschlichen Siedlungsflachen als Teil der munsterlandischen Parklandschaft unverkennbar bleibt Neben dem Emmerbach fuhren zahlreiche kleinere Landstrassen durch diese Landschaft Neuzeitliche Wegstrecken wie der Dortmund Ems Kanal die Bahnlinie Munster Dortmund und die A 1 sowie in Randlagen die Bahnlinie Recklinghausen Munster die A 43 beide Nordrand und die B 54 Ostrand zerschneiden die Davert Der durch die B 54 abgetrennte ausserste Osten der Niederung ist Teil des Waldgebietes Hohe Ward Im Westen trennen die Rodungsflachen um die Bauerschaft Venne das Gebiet des Venner Moors von der Davert ab Schutzgebiete Bearbeiten Insgesamt rund 24 km der bewaldeten Flachen der Davert gehoren zu Naturschutzgebieten 2 NSG Davert MS 785 52 ha Davert WAF 735 64 ha NSG Davert COE 707 58 ha NSG Venner Moor COE 150 54 haDiese Naturschutzgebiete umfassen fast vollstandig die Bewaldung und den Grossteil der Flache der Davert sudostlich des Dortmund Ems Kanals wahrend der Landschaftsteil nordwestlich des Kanals keinen besonderen Schutz geniesst Die Bezeichnung Davert findet z T auch synonym fur das Waldgebiet des gleichnamigen Naturschutzgebietes also nicht die gesamte Niederung umfassend Verwendung In der Emmerbachaue wurde von der NABU Naturschutzstation Munsterland ein Beweidungsgebiet mit Heckrindern und Konik Pferden eingerichtet Ganzjahrige Beweidung und Neuanlage von Gewassern und Geholzgruppen sollen zu einer naturnahen Entwicklung der Flussaue beitragen 3 Die Davert ist ebenfalls Teil des gleichnamigen EU Vogelschutzgebiets Davert Von Mark und Wildbahn zum Waldgebiet Bearbeiten nbsp Herbstaspekt in der Davert Inkmannsholz nbsp 51 824971 7 623943 Die Teufelseiche ostlich Davensberg vermutlich einer der altesten Baume in der DavertDas Gebiet der Davert wurde bis 1821 bzw 1841 als Gemeine Mark genossenschaftlich genutzt Es war damals sehr unwegsam und von feuchtem Sumpf und Bruchwald bedeckt karge Heide flachen und kleine Moore erganzten das Bild einer sehr unwirtlichen geheimnisvollen Landschaft Aus dieser Zeit stammen zahlreiche volkstumliche Sagen und Marchen Erstmals 1339 wurde in der Davert eine Wildbahn urkundlich erwahnt in der die freilebenden Pferde der Gegend lebten Die sogenannten Davertnickel gab es aber in dieser Gegend wahrscheinlich schon sehr viel langer Der Tierbestand wurde genossenschaftlich bewirtschaftet indem man regelmassig Tiere entnahm und als Arbeits oder Militarpferde beispielsweise auf dem Markt in Coesfeld verkaufte Die letzten in der Wildbahn aufgewachsenen 18 Davertnickel wurden 1812 vom Freiherrn Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries offentlich versteigert womit sich die Spuren dieser wilden Pferde fur immer verlieren Erst nach der Markenteilung wurde das Gebiet entwassert und systematisch mit Wegen erschlossen grosstenteils aufgeforstet oder auch fur die Landwirtschaft urbar gemacht Heute ist die Davert vor allem durch den Wechsel von Eichen Hainbuchen Waldern und Buchenwaldern sowie einzelnen Wiesen und Ackerflachen gepragt Auffallig ist nach wie vor dass die Gegend fur munsterlandische Verhaltnisse uberdurchschnittlich stark bewaldet und immer noch relativ dunn von Menschen besiedelt ist Sagen BearbeitenDie Davert hat mit ihrem unwegsamen Gelande und ihrem tiefen nebeluberhangenen Moorland schon immer die Phantasie der Menschen angeregt An diesen Ort zogen sich die unerlosten Seelen der Verstorbenen die zu Lebzeiten Verbrechen begingen zuruck und konnten Spuk treiben Der einzige Weg der damals durch die Davert fuhrte war gesaumt von Wacholder strauchern Ginster buschen und Kruppelkiefern Aufgrund dieser gruseligen Atmosphare trauten sich nur Besenbinder und Torfstecher in die Gegend um dort ihrer Arbeit nachzugehen Reisenden konnte es geschehen dass vor ihnen das Hohomannchen auftauchte und von links nach rechts herumsprang Es soll nur einen Fuss hoch gewesen sein und kletterte auf die Aste der Baume und versuchte mit seinem Rufen die Reisenden vom rechten Weg abzubringen Eine weitere Sage erzahlt von zwei alten Jungfrauen die zwischen den Ginsterbuschen und Wacholderstrauchern herumtanzten In Wahrheit waren die beiden Hexen und hatten einen Bund mit dem Teufel geschlossen Auch der Geist einer geizigen und gottlosen Kochin aus dem Stift Freckenhorst soll in der Davert umherspuken Nach ihrem Tod suchte sie in ihrem Stift Magde und Abtissinnen heim bis die Geistlichen sie in die Davert verbannten Vom Ritter Meinhovel erzahlt folgende Sage Der Ritter der auf der Burg Davensberg lebte liebte die Jagd uber alles Doch da er auch an den hochsten kirchlichen Feiertagen in die Davert zum Jagen zog wurden er und seine Jager dazu bestraft auf ewig ruhelos im Moor umherzuwandern Der hartherzige Rentmeister Schenkewald ging nach seinem Tod als Geist im Schloss Nordkirchen um und wurde der Sage nach in die Davert verbannt wo er in einer vierspannigen Kutsche umher fahrt Weblinks BearbeitenDavert und Venner Moor NaTourZeit Landesanstalt fur Okologie Bodenordnung und Forsten NRW PDF 794 kB Naturraumkarten aus den Einzelblattern 1 200 000 des Bundesinstituts fur Landeskunde auf Blatt 97 Munster Westen des Blattes die Davert ist Einheit 541 12 Andreas Beulting Die Davert Ein Waldjuwel im Munsterland NABU Naturschutzstation Munster Landschaftssteckbrief 54103 Davert Niederung der Stever Bundesamt fur Naturschutz Davertprojekt der NABU Naturschutzstation Munsterland e V NABU Naturschutzstation Munsterland Davert Depeche Ausgabe Nr 1 Winter 2009 10 PDF Datei 1 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 97 Munster Sofie Meisel 1960 Westen des Blattes Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg Karten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Informationen der NABU Naturschutzstation Munsterland e V Naturschutzgebiete im Kreis Warendorf nbsp Naturschutzgebiet nbsp Alte Beverwiese Alte Tongrube Am Vinkewald Duppe Angelniederung Axtbach Bachtal Stapelknapp Beelener Mark Bergeler Wald Brockerholz Erweiterung Brunsberg und Kerbtal am Brunsberg Bruskenheide Davert Dorffeld Emsaue Emsaue und Mussenbachaue Emsaue westlich Warendorf Erlenbruchwald nordlich Dackmar Erlenbruchwald Schlatt Feuchtwiesen Axtbachniederung Feuchtwiesen bei Ostbevern Fuchtorfer Moor Geisterholz Gerstebrook Goettfricker Bach Graureiherhorste Grenzbachtal Grunland Geholzkomplex bei Ostbevern Hagenreck Halbtrockenrasen sudlich Neubeckum Heidbusch Holzplatz Fuchtorf Hoster Berge Hubertsdieck Kalksteinbruch am Flimmerberg Klatenberge Kreuzbusch Kurricker Berg Laubwald im Brocker Holz Lauhoffs Bach Liese und Boxelbachtal Liesenbachtal Lippeaue zwischen Dolberg und Uentrop Lippeaue zwischen Gottingen und Cappel Lippeaue zwischen Schloss Oberwerries und Dolberg Mackenberg Marzenbecherwald Mirlenbrink Holtrup Vohrener Mark Oestricher Wald Oestricher Wald Erweiterung Ostdorsel Parklandschaft westlich Guissen Paterholz Schachblumenwiesen Schirlheide Serries Teich Staatswald Rengering Staatswald Vinnenberger Busch Steinbruch Anneliese Steinbruch Friedrichhorst Steinbruch Vellern Teufelsschlucht bei Dolberg Tiergarten und Schachblumenwiese Tollbachtal Torfvenn Vellerner Brook Venne Vinnenberger Busch Wald ostlich Freckenhorst Waldgebiet Brock Waldgebiet Brookheide Waldgebiet Kettelerhorst Wartenhorster Sundern Woste 51 851388888889 7 5944444444444 Koordinaten 51 51 5 N 7 35 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Davert amp oldid 232648819