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Dancing in Your Head ist ein Jazzalbum von Ornette Coleman auf dem dieser ein verandertes Gruppenkonzept und seine neue Musiksprache 1 vorstellte Dancing in Your HeadStudioalbum von Ornette ColemanVeroffent lichung en 1977Label s A amp M VerveFormat e LP CDGenre s Crossover Fusionjazz Avantgarde JazzTitel Anzahl 3 4 Lange 31 29 35 31 Besetzung Altsaxophon Ornette ColemanGitarre Bern Nix 1 2 Gitarre Charles Ellerbee 1 2 Bass Rudy McDaniel 1 2 Schlagzeug Shannon Jackson 1 2 Master Musicians of Joujouka 3 4 Klarinette Robert Palmer 3 4 Produktion Ornette ColemanStudio s Barclay Paris 1 2 Joujouka 3 4 Chronologie Skies of America Dancing in Your Head Body Meta 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Albums 2 Trackliste 3 Wirkungsgeschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte des Albums BearbeitenIn den fruhen 1970er Jahren beschaftigte sich Coleman mit unterschiedlichen Formen afrikanischer Musik 1972 reiste er nach Nigeria wo er mit Haussa Musikern zusammenspielte 2 Im Januar 1973 fuhr er nach Marokko wo er im Atlas Dorf Joujouka mit den dortigen Master Musicians zusammentraf einer Musikerelite die auf eine tausendjahrige Tradition zuruckschaute und sich durch ein nach aussen telepathisch anmutendes Zusammenspiel mit plotzlichen kollektiv vollzogenen Tempowechseln ausserhalb des europaischen Tonsystems auszeichnet Die Musiker hatte er auf Aufnahmen von Robert Palmer gehort und spontan entschlossen Lass uns aufbrechen Lass uns hinfahren und eine Platte machen 3 Mit einem Tross von Tontechnikern der CBS und seinem Cousin dem Produzenten James Jordan machte sich Coleman auf den Weg Es kam zunachst zu einigen eher informellen tastenden musikalischen Begegnungen 4 Dann konzipierte Coleman ein Werk Music from the Cave mit ihm auf der Trompete und einem ungewohnlich zusammengesetzten Orchester der Master Musicians auf Floten einer Fidel zwei Gimbris und drei Perkussionisten in dem erstmals der Gruppenklang das Entscheidende war nicht die musikalische Individualitat der Beteiligten 4 Dieses Werk sollte mit anderen Aufnahmen aus Joujouka auf einer Doppel LP bei Columbia erscheinen fiel aber dann einer viele Musiker betreffenden Entscheidung des Labels gegen den damals nur geringe Gewinnspannen versprechenden akustischen Jazz zum Opfer 5 Fur Coleman wurde die Erfahrung von Joujouka pragend Nachdem er bis dahin entweder Tanzmusik spielte die ihn kunstlerisch einengte oder aber seine eigene Musik die ihm zwar Freiheit der Erfindung gab aber nicht jenen korperlichen Kontakt mit dem Publikum den er aus seiner Jugend kannte erlebte er dort eine Synthese Er machte sich klar dass er indem er elektrische Gitarren und tanzorientierte Rhythmen verwendete das Gleiche in unserer Kultur erreichen konnte die Freiheit behalten und doch den korperlichen Kontakt mit dem Publikum herstellen 6 Seit September 1973 experimentierte Coleman mit elektrischen Gruppen zunachst mit dem Gitarristen James Blood Ulmer 7 ab 1975 mit der ersten Besetzung von Prime Time mit der er in Paris ins Studio gehen sollte Allen Musikern spielte er die Aufnahmen aus Joujouka vor da es ihm auf den veranderten Gruppenklang ankam 8 Coleman finanzierte die Prime Time Aufnahmen in Paris 9 aus eigener Tasche vor und konnte sie schliesslich fur 85 000 an Herb Alperts Label A amp M verkaufen 10 Neben zwei langeren Versionen von Theme from a Symphony das in der Symphonie Skies of America den Titel The Good Life trug und deutlich Kinderlied artige Zuge tragt 11 und fortan Dancing in Your Head genannt wurde mit Prime Time enthielt das Album auch eine der ersten Aufnahmen aus Joujouka Midnight Sunrise Vermutlich wollte Coleman damit die Verbindung zwischen Joujouka und der Musik von Prime Time doch wenigstens andeuten 12 Trackliste BearbeitenTheme from a Symphony Variation One 15 37 Theme from a Symphony Variation Two 11 06 Midnight Sunrise 4 36 Midnight Sunrise Alternate Take nur auf der CD Ausgabe aus dem Jahr 2000 Alle Kompositionen sind Ornette Coleman zugeschrieben Wirkungsgeschichte BearbeitenDas Album gilt als Meilenstein als radikalste Verkorperung 13 in der Karriere von Coleman und das erste Album des sogenannten Free Funk mit seiner neuen Art der Gruppenintegration 1 Shannon Jackson spielt dabei keinen sturen backbeat sondern dichte polyrhythmische patterns die eher an afrikanisches Trommeln als an die high tech Drummer der Fusion Musik erinnern Auch der Bassist hammert keine monotonen Funk Bassriffs sondern erfindet selbstandige Linien und die beiden Gitarristen liefern ein dichtes akkordisches Gestrupp zu dem Coleman ohne Pause improvisiert mit simplen wiederholten Riffs die er freilich in alter Manier polymodal auf wechselnde tonale Zentren bezieht 1 Gruppen wie Sonic Youth oder die Decoding Society von Shannon Jackson haben auf diesem Album ihre musikalischen Konzepte aufgebaut 13 Die Kritiker des Down Beat hoben in ihrem Poll Colemans Platte als eines der Alben des Jahres 1978 hervor Einer von ihnen Joachim Ernst Berendt hat Dancing in Your Head in seinen Radiosendungen im Sudwestfunk negativ besprochen und in seinem Jazzbuch zunachst unterschlagen dabei sogar die Richtung der Geschichte umgekehrt Der Trend des Free Funk werde nicht durch Coleman gesetzt sondern durch seine Schuler Coleman habe sich aber auf die Seite seiner ehemaligen Schuler geschlagen und spiele nun auch diese Musik 14 Sehr zwiespaltig beurteilt auch Scott Yanow das Album Nach seiner Ansicht ist Theme from a Symphony eine ziemlich langweilige und sich wiederholende Melodie so dass es ein wenig schwierig ist das Stuck zu horen 15 Chris Kelsey zahlte das Album in seinem Allmusic Essay Free Jazz A Subjective History zu den zwanzig wichtigsten Alben des Free Jazz 16 Das Album wurde auch in die Wireliste The Wire s 100 Records That Set the World on Fire While No One Was Listening aufgenommen Das Magazin Rolling Stone wahlte das Album 2013 in seiner Liste Die 100 besten Jazz Alben auf Platz 78 17 Literatur BearbeitenJohn Litweiler Ornette Coleman A Harmolodic Life Morrow amp Cie New York 1992 Peter Niklas Wilson Ornette Coleman Sein Leben seine Musik seine Schallplatten Oreos Schaftlach 1989Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wilson Ornette Coleman S 160f Eine kurze Sequenz davon ist in dem Dokumentarfilm Ornette Made in America zu sehen Wilson Ornette Coleman S 63 a b Wilson Ornette Coleman S 64 Litweiler Ornette Coleman S 153 Robert Palmer zit n Wilson Ornette Coleman S 65 Litweiler Ornette Coleman S 157f Wilson Ornette Coleman S 67 Wilson Ornette Coleman S 65 Wahrend nach den Angaben auf dem Album die Aufnahmen aus dem Dezember 1976 stammen geht Litwiler davon aus dass die Einspielung am 28 Dezember 1975 stattfand Vgl Litweiler Ornette Coleman S 228 aber Wilson Ornette Coleman S 68 Litweiler Ornette Coleman S 162 Max Harrison Eric Thacker Stuart Nicholson The Essential Jazz Records Modernism to Postmodernism London New York Mansell 2000 S 573 Wilson Ornette Coleman S 65 a b Suzanne McElfresh Dancing in Your Head Besprechung in Spin November 2000 J E Berendt Das grosse Jazzbuch Von New Orleans bis Jazz Rock Frankfurt a M 1982 S 64 S Yanow Jazz on Record the first 60 years 1917 1976 San Francisco Backbeat 2003 S 715 Chris Kelsey Free Jazz A Subjective History Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Abgerufen auf der Seite von Thomas Chapin am 20 Juli 2012 in der derzeitigen Liste der 100 wichtigsten Alben dieses Genres bei Allmusic taucht das Album zwar noch auf aber erst in der dritten Kategorie Rolling Stone Die 100 besten Jazz Alben Abgerufen am 16 November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dancing in Your Head amp oldid 237895254