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Der Genius cucullatus Plural Genii cucullati ist ein zwergenhafter keltischer Kapuzendamon und Schutzgeist Die Verehrung des Genius cucullatus lasst sich durch Inschriften und Bildzeugnisse in Gallien Britannien Germanien und Noricum nachweisen Mehrere Genii cucullati romisches Relief Corinium Museum Cirencester Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Uberlieferung und Verehrung 3 Kultureller Einfluss und Nachwirkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Name des Genius cucullatus leitet sich vom Umhang keltisch sagum mit Kapuze keltisch cucullus cuculla auch bardocucullus Barden Kapuze 1 her der klassischen Reisekleidung der Gallier Ob eine Verbindung zu Fionn mac Cumhaills magischem Kapuzenmantel besteht ist unsicher 2 Uberlieferung und Verehrung Bearbeiten nbsp Genii cucullati auf der Reise Corinium Museum CirencesterSo findet sich sein Name etwa auf zwei Weihinschriften aus einem Heiligtum in Wabelsdorf bei Klagenfurt in Karnten romische Provinz Noricum 3 auf einigen Weihesteinen in Augusta Treverorum Trier romische Provinz Gallia Belgica aber auch in Britannien z B in Corinium Dobunnorum Cirencester romische Provinz Britannia prima hier zusammen mit einer Muttergottheit ist der Name Genius cucullatus zu finden Die Reliefs zeigen sie teils als bartige Zwerge Trier teils als Erwachsene in Kindergrosse Cirencester Sie halten manchmal Schwerter oder Schriftrollen ofter allerdings Eier als Fruchtbarkeitssymbole in der Hand und sind in der Nahe von Heilquellen als kegelformig zugehauene Steinstatuetten zu finden 2 In den Garnisonen entlang des Hadrianswalles wurden sie offenbar als Schutzgeister im Kampf verehrt deren Weihesteine von Legionaren gestiftet worden waren Ihre Funktion als Nothelfer ist aus der Bekleidung zu erkennen sie sind immer reisefertig um zu helfen Eine eher heitere Szene zeigt fliegende Genii cucullati als Jagdhelfer auf Keramikfragmenten von Camulodunum Colchester romische Provinz Britannia 2 Die Genii cucullati werden sowohl einzeln als auch in Dreiergruppen manchmal zusammen mit einer sitzenden Gottin abgebildet 4 Kultureller Einfluss und Nachwirkung BearbeitenDer Genius cucullatus ist wahrscheinlich mit dem kleinasiatischen ebenfalls einen Kapuzenmantel tragenden Heilgott Telesphoros Vollender einem Begleiter von Asklepios und Hygieia verwandt Die Verbindung stellen moglicherweise die keltischen Galater her in deren aus der gallischen Heimat nach Kleinasien mitgenommenen Gotterwelt er einen Platz innehatte 5 Die Genii cucullati konnten in den volkstumlichen Vorstellungen von zwergenhaften zipfelmutzigen Damonen und Helferlein weiterleben letztlich verkorpert in unseren Gartenzwergen 2 Literatur BearbeitenRudolf Egger Genius cucullatus In Wiener prahistorische Zeitschrift Bd 19 1932 S 311 323 Fritz Moritz Heichelheim Genius cucullatus In Archaeologica Aeliana Bd 4 12 1935 S 187 194 J M C Toynbee Genii Cucullati in Roman Britain In Hommages a Waldemar Deonna Brussel 1957 S 456 469 Hedwig Kenner Zu namenlosen Gottern der Austria romana 2 Genius Cucullatus In Romisches Osterreich Bd 4 1976 S 147 161 Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 S 139f Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 S Susanne Sievers Otto H Urban Peter C Ramsl Lexikon zur Keltischen Archaologie Mitteilungen der prahistorischen Kommission Bd 73 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2012 ISBN 978 3 7001 6765 5 Bd A K S 625 626 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Genii cucullati Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 936 a b c d Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 747 748 Ubi Erat Lupa Nr 5763 genio cu cullato sa crum Ubi Erat Lupa Nr 8998 genio cu cu llat o Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur S 139 Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genius cucullatus amp oldid 234464816