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Unter der Bezeichnung Creux du Van et Gorges de l Areuse ist ein Landschaftsausschnitt im Westschweizer Teil des Juras im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung mit der BLN Nummer 1004 definiert Das vom Inventarwerk umschriebene Gebiet liegt zum grosseren Teil im Kanton Neuenburg und mit einem Randgebiet im Kanton Waadt Das schutzwurdige Areal mit einer Flache von 2121 Hektaren umfasst ein Durchbruchstal in der hochsten Jurakette nordwestlich des Neuenburgersees mit zwei bedeutenden Geotopen der Felsarena Creux du Van und der Schlucht Gorges de l Areuse mit ihrer Umgebung 1 Die beiden im Landschaftstitel erwahnten Natursehenswurdigkeiten gehoren zu den erstrangigen touristischen Zielen im Jura 1876 kaufte der Club jurassien von der Pfarrei Saint Aubin einen Abschnitt der Landschaft des Creux du Van und erklarte die Flache zum Naturschutzgebiet es war eines der ersten Schutzgebiete der Schweiz Brucke in der AreuseschluchtInhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Gorges de l Areuse 1 2 Creux du Van 1 3 Umgebung 2 Schutzziele 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGorges de l Areuse Bearbeiten Hauptartikel Gorges de l Areuse Das vom Fluss Areuse geschaffene Tal durchschneidet die Antiklinale Soliat Mont Racine des Faltenjuras und liegt in den Neuenburger Gemeinden Val de Travers Rochefort Boudry und La Grande Beroche Der Fluss hat wahrend der geologischen Zeit der Jurafaltung das Tal durch Erosion fortwahrend eingeschnitten und dabei tiefe Kalkschichten des Juragebirges freigelegt Sowohl die Sedimente des Weissen Jura wie auch die darunter liegenden Schichten des Braunen Jura fruher Dogger genannt sind im Tal aufgeschlossen Beim grossen Hohenunterschied zwischen dem Oberlauf im Val de Travers bei Noiraigue und dem Mundungsgebiet am Neuenburgersee schuf die Areuse an mehreren Stellen enge klammartige Schluchten und viele Kaskaden die seit dem 19 Jahrhundert mit kuhn angelegten Wegen und Brucken fur Besucher erschlossen sind In verschiedenen Partien ist das Flussbett mit Ufermauern und Sperren verbaut und wird das Flusswasser teilweise abgeleitet und in Wasserkraftwerken genutzt Im engeren Sinne werden nur die Schluchten und Felsstufen am Flusslauf selbst als Gorges de l Areuse bezeichnet Daruber hinaus kann der Name auch fur das ganze Tal mit den Bergflanken gelten nbsp Creux du VanCreux du Van Bearbeiten Hauptartikel Creux du Van In geologisch jungerer Zeit wahrend des Eiszeitalters trug ein kleiner Juragletscher eine bereits stark erodierte Stelle in der Sudflanke des Areusetales so stark ab dass dadurch ein machtiger halbrunder Felsenkessel entstand der sich spater durch die Verkarstung und Verwitterung des Felsmassivs zur aktuellen Form entwickelte Die Felsarena liegt im Gebiet von La Grande Beroche und bildet mit einer Breite von etwa 1 2 Kilometern und bis zu 500 Meter hohen Felswanden den Abschluss des kleinen Seitentales Creux du Van mit der Siedlung Ferme Robert Unterhalb davon liegen starke Moranen und Schuttablagerungen des ehemaligen Gletschers die sich bis zum Talgrund mit den Schluchten ausdehnen 2 Das Gebiet tragt den frankoprovenzalischen Namen Crox du Van franzosisch Creux du Van Das romanische Wort creux bezeichnet eine tief eingeschnittene Stelle und auch ein Loch oder einen Graben in der Landschaft und kommt bei zahlreichen Flurnamen in der Westschweiz vor 3 Das frankoprovenzalische Wort van bezeichnet den Felsen 4 Die eindruckliche Felsformation ist von mehreren Seiten mit Fusswegen erschlossen Das Geotop Creux du Van ist eines der bekanntesten Tourismusziele der Region Jura Trois Lacs Umgebung Bearbeiten Das BLN Gebiet 1004 erstreckt sich uber eine weite Umgebung der beiden im Titel erwahnten Geotope Es schliesst die gesamten Bergflanken beidseits des Areusetales zwischen Noiraigue und Boidry und die Anhohe des Soliat mit ein Diese Gebiete sind fur das geologische Verstandnis der Phanomene am Felsenkessel des Creux du Van und der Schluchten am Talgrund und auch fur die biologische Vielfalt dieser Naturlandschaft wichtig Die Felsgebiete beherbergen eine kleine 1965 wieder eingefuhrte Kolonie von Steinwild 5 und eine reiche Gebirgsflora Die Landschaft des Creux du Van steht seit 1960 unter kantonalem Jagdbann Sudwestlich der Felswand des Creux du Van bildet die Kuppe des Soliat eine kleine Hochebene die das Bergmassiv wenig uberragt Die Flache gehort teilweise zur neuenburgischen Gemeinde La Grande Beroche und im westlichen Abschnitt zur Gemeinde Provence im Kanton Waadt Auf dem breiten verkarsteten Bergrucken liegen zwischen kleinen Waldern ausgedehnte Alpweiden Einige Weidebezirke sind mit Trockenmauern abgetrennt Die alte Kulturtechnik dieser Mauerart ist in der UNESCO Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit verzeichnet Die erhaltenswerten Trockenrasen in der Umgebung des Creux du Van sind wegen der sehr grossen Zahl von Personen die das von Tourismusorganisationen intensiv beworbene Gebiet aufsuchen stark geschadigt Auch die Weidewirtschaft in der nahen Umgebung beeinflusst die biologische Vielfalt des Ortes Im Gebiet Soliat finden sich mehrere Berggasthofe 6 Eine Kontroverse zwischen den kantonalen Behorden und Naturschutzorganisationen uber mogliche Schutzmassnahmen ist hangig 7 Eine von Tourismuspromotoren um 2013 geplante neue Besucherplattform stiess auf grossen Widerstand 8 Schutzziele BearbeitenGemass dem Zweck des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung sind fur das BLN Gebiet 1004 mehrere Schutzziele definiert worden Erhaltung der Naturlandschaft Erhaltung der geologischen Landschaftsformen besonders der Felswand des Creux du Van Erhaltung der Waldgebiete und Biotope Erhaltung der Flusslandschaft der Areuse Weiterfuhrung einer der Landschaft angepassten landwirtschaftlichen und touristischen NutzungLiteratur BearbeitenRaymond Beutler Andreas Gerth Naturerbe der Schweiz Die Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung Bern 2015 S 24 27 Ernst Frei Zur Geologie des sudostlichen Neuenburger Jura insbesondere des Gebietes zwischen Gorges de l Areuse und Gorges du Seyon Beitrage zur geologischen Karte der Schweiz NF und III Abt 55 A Francke Bern 1925 Cedric Troutot u a Nature au Creux du Van Editions du Club jurassien 1998 Charles Emile Thiebaud Etude geologique de la region Travers Creux du Van Saint Aubin Dissertation Universitat Neuenburg In Bulletin de la Societe Neuchateloise de Geographie Nr 45 1937 S 5 76 Weblinks BearbeitenBundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung BLN Bundesamt fur Umwelt BAFU Le Creux du Van auf creuxduvan com Boutonniere anticlinale du Creux du Van et Gorges de l Areuse NE VD auf admin ch PDF 831 kB Plan d amenagement forestier Chapitre 7 Concept des reserves forestieres Republique et canton de Neuchatel 2003Einzelnachweise Bearbeiten Geotop Nr 030 NE VD gemass Boutonniere anticlinale du Creux du Van et Gorges de l Areuse NE VD auf admin ch PDF 831 kB La Geologie de la region du Creux du Van auf clubjurassien ch abgerufen am 31 Oktober 2022 PDF 2 0 MB Creux In Glossaire des patois de la Suisse romande Frederic Montandon Etude de toponymie alpine De l origine indo europeenne des noms de montagnes In Le Globe Revue genevoise de geographie Nr 68 1929 S 1 152 Creux du Van Reserve naturelle auf creuxduvan com Cafe Restaurant de la Ferme du Soliat auf j3l ch Quel avenir pour la region du Creux du Van In Rapport d information du Conseil d Etat au Grand Conseil concernant l avenir pour la region du Creux du Van 14 November 2012 Website des Kantons Neuenburg PDF 1 5 MB Pierre Emmanuel Buss Au Creux du Van le belvedere de la discorde In Le Temps 14 Juni 2013 abgerufen am 31 Oktober 2022 46 94781 6 7545 Koordinaten 46 56 52 1 N 6 45 16 2 O CH1903 547917 199864 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Creux du Van et Gorges de l Areuse amp oldid 227976251