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Das Glossaire des patois de la Suisse romande kurz Glossaire genannt oder abgekurzt GPSR ist sowohl der Name eines seit 1924 erscheinenden mehrbandigen Worterbuchs das den Wortschatz der in der franzosischsprachigen Westschweiz gesprochenen autochthonen Varietaten erfasst als auch des Instituts das dieses Worterbuch herausgibt Zettelkasten aus der Zeit der lexikographischen Enquete von 1900 bis 1910Mitteilung eines Korrespondenten aus Charmoille Jura lexikographische Enquete von 1900 bis 1910Fichier Muret Aufzeichnung des Flurnamens Au Blanscaix in Chateau d Oex Waadt Zeichnung von Paul Boesch original und im gedruckten Werk Inhaltsverzeichnis 1 Typus und Charakteristik 2 Geschichte 3 Institutionelle Einbindung 4 Publikationen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksTypus und Charakteristik BearbeitenDas GPSR ist neben dem Schweizerischen Idiotikon Zurich dem Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana Bellinzona und dem Dicziunari Rumantsch Grischun Chur eines der vier nationalen Worterbucher der Schweiz und damit eines der vielbandigen auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeiteten lexikographischen Referenzwerke dieses Landes Das Glossaire dokumentiert in erster Linie den Wortschatz der westschweizerischen Patois die zum grossten Teil dem Frankoprovenzalischen zum kleinen Teil den Langues d oil angehoren Daruber hinaus schliesst es aber auch den regionalfranzosischen Wortschatz sogenannte Romandismen kanzleisprachliche Worter und Bedeutungen ab mittelalterlicher Zeit sowie Orts und Familiennamen mit ein Uberdies setzt es sich zum Ziel die altere Volks und Sachkultur festzuhalten Das GPSR ist damit wie die andern drei nationalen Worterbucher der Schweiz ein diachronisches und pluridialektales Worterbuch mit zugleich enzyklopadischem Anspruch Geschichte BearbeitenDas GPSR wurde 1899 auf Anregung ihres Lehrers Heinrich Morf von Louis Gauchat Jules Jeanjaquet und Ernest Tappolet gegrundet Von 1899 bis 1903 wurden in fast 400 Orten auf der Basis von 350 Wortern erste phonetische Aufnahmen gemacht denen sich zwischen 1904 und 1907 weitere Aufnahmen aus 62 Orten auf der Grundlage von 480 Wortern anschlossen Eine lexikographische Enquete fand zwischen 1900 und 1910 bei uber 150 Patois Sprechern auf dem Korrespondenzweg statt Parallel dazu wurden unter der Leitung von Ernest Muret ab 1903 die Orts und Flurnamen aufgezeichnet Zu diesen direkt erhobenen Dialektdaten gesellen sich gedruckte Dialekttexte ungedruckt gebliebene Manuskripte sprachwissenschaftliche Abhandlungen zu Ortsdialekten und zum Regionalfranzosischen sowie Editionen historischer Dokumente Dieses Gesamtmaterial bildet die Grundlage der Arbeit am Glossaire Die erste Lieferung des Worterbuchs erschien 1924 Institutionelle Einbindung BearbeitenDas ursprunglich in Bern eingerichtete GPSR hat seinen Sitz seit 1972 in Neuenburg Es wurde 2008 in die Universitat Neuenburg integriert und bildet seitdem ein laboratoire des Neuenburger Centre de dialectologie et d etude du francais regional CD Finanziert wird das GPSR von den ganz oder teilweise franzosischsprachigen Kantonen Genf Waadt Neuenburg Jura Freiburg Wallis und Bern sowie von der Schweizerischen Akademie der Geistes und Sozialwissenschaften Publikationen BearbeitenGlossaire des patois de la Suisse romande Neuchatel amp Paris bzw spater Neuchatel amp Geneve 1924 ff Gegenwartig liegen Bande I VII Band V und Band VII je in zwei Halbbanden bzw die Wortstrecke von A bis F abgeschlossen vor die Bande VIII und IX erscheinen in Lieferungen Rapports annuels avec bibliographie linguistique fruher jahrlich heute zweijahrlich erscheinend Bulletin du Glossaire des Patois de la Suisse romande 1902 1915 Digitalisat Siehe auch BearbeitenSprachen in der Schweiz NamenforschungLiteratur BearbeitenIntroduction In Glossaire des patois de la Suisse romande Band 1 Attinger Neuchatel Paris 1924 S 5 24 Louis Gauchat Glossaire des patois de la Suisse romande notice historique In Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande 13 1 2 1914 S 3 30 doi 10 5169 seals 241616 55 abgerufen am 18 September 2019 Ernest Muret Enquete sur les noms de lieu et les noms de famille In Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande 13 1 2 1914 S 31 39 doi 10 5169 seals 241616 56 abgerufen am 1 September 2019 Fabien Python in Zusammenarbeit mit Elisabeth Berchtold Eric Fluckiger Laure Gruner Camille Legrand und Laurence Nicaise Glossaire des patois de la Suisse Romande Guide et complement Droz Geneve 2018 Weblinks BearbeitenGlossaire des patois de la Suisse romande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glossaire des patois de la Suisse romande amp oldid 237600828