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Constantin Noica 12 Julijul 25 Juli 1909greg in Grosu Gemeinde Vitănești Kreis Teleorman 4 Dezember 1987 in Sibiu Kreis Sibiu war ein rumanischer Philosoph und Publizist Er gilt als ein origineller Philosoph der ein eigenartiges ontologisches System entwickelt hat Constantin Noica in den 1970er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 3 1 Fremdsprachliche Schriften 3 2 Ubersetzungen ins Rumanische 3 3 Ubersetzungen der Werke Noicas ins Deutsche 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Noicas Hutte in PăltinișNoica studierte Philosophie in Bukarest Das Thema der Examensarbeit lautete Problema lucrului in sine la Kant Das Problem des Dings an sich bei Kant Nach abgeleistetem Militardienst arbeitete er zwei Jahre als Universitatsbibliothekar 1932 1934 bevor er mit mathematischen und klassisch philologischen Studien begann 1938 kam er zusammen mit Emil Cioran und Eugene Ionesco als Stipendiat nach Paris Bei seiner Ruckkehr nach Bukarest promovierte er mit der Dissertation Schiță pentru istoria lui cum e cu putință ceva nou Skizze fur eine geschichtliche Darstellung des Wie ist etwas Neues uberhaupt moglich 1940 Im Sommer des Jahres 1940 trat er eine Stelle als Referent fur Philosophie am Rumanischen Institut in Berlin an Hier lernte er Eduard Spranger und Martin Heidegger personlich kennen Nach erneuter Ruckkehr in seine Heimat hielt er sich bis 1948 in zahlreichen Dorfern Rumaniens auf und fand dabei neue Inspiration fur seine Werke 1949 wurde er zu zehn Jahren Verbannung nach Campulung Muscel verurteilt wo er bis 1958 blieb philosophische Studien betrieb und Entwurfe fur den ersten Teil seiner Ontologie veroffentlichte Im Dezember des gleichen Jahres wurde er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt Er war einer der ersten politischen Gefangenen fur die sich Amnesty International einsetzte Im Rahmen einer Generalamnestie wurde er im August 1964 freigelassen Seine Erfahrungen im Gefangnis hat Noica in dem Autobiographischen Buch Rugaţi vă pentru fratele Alexandru Betet fur Bruder Alexander geschildert Hier vertritt er die Idee dass die Tater einer Diktatur auch zu deren Opfern zahlen weil sie innerlich verstummelt sind Seit 1965 lebte er in Bukarest wo er als Forscher beim Zentrum fur Logik der Rumanischen Akademie der Wissenschaften arbeitete Hier fing er an in seiner Wohnung Privatseminare fur junge Philosophen abzuhalten Ab 1975 lebte Noica zuruckgezogen in Păltiniș deutsch Hohe Rinne bei Hermannstadt Sibiu in Siebenburgen Paradoxerweise entfaltete er jetzt die starkste Wirkung auf die rumanische Kultur indem er viel veroffentlichte bedeutende Projekte initiierte darunter die Platon Ubersetzung ins Rumanische und regelmassig Privatseminare fur einen kleinen Kreis von Schulern veranstaltete Durch die Veroffentlichung des Tagebuchs von Păltiniș durch Gabriel Liiceanu 1983 erreichte Noicas Beruhmtheit ihren Hohepunkt Zahlreiche vor allem junge Intellektuelle aus allen Disziplinen kamen nun zu Noica nach Păltiniș und baten ihn um geistige Betreuung Werk BearbeitenAus De Dignitate Europae 1988 Devenirea intru ființă Das Werden zum Sein 1950 wird das Problem des Neuen aus dem Bereich der Erkenntnis auf den ontologischen Bereich ubertragen Der Verfasser unterscheidet zwischen einem Werden zum Werden wie es etwa die organische Reproduktion illustriert und einem Werden zum Sein ersteres als ontologische Modalitat der Selbstwiederaufnahme und der Selbstwiederholung letzteres als Ausdruck der ontologischen Erneuerung und Vollendung Noica bezeichnet das Bewusstsein des Werdens zum Sein als Vernunft und zeigt dass jeweils jede Gruppe der Kantschen Kategorientafel von drei ontologischen Komponenten getragen wird vom Werden vom Sein und vom Werden zum Sein Letzteres erscheint mit vier Modalitaten ausgestattet die ihrerseits Ausdruck des Rationalen sind als menschliche Person als Gemeinschaft als gesamte Menschheit sowie in den Religionen und schliesslich als dialektischer Ablauf des Realen unter Einbeziehung des Menschen Aus dieser metaphysischen Sicht untersucht Noica ferner den Fall Goethe und die Vision Hegels in der Phanomenologie des Geistes Im Werk und in der Person Goethe erkannte er einen Widerspruch zwischen dem erlebten Werden zum Sein in der Modalitat der Person und dem verkundeten Werden zum Werden Der erhalten gebliebene Teil der Schrift Abschied von Goethe erlautert warum Goethe zum Verfechter des Werdens zum Werden geworden sei und sowohl die Geschichte als auch die Philosophie abgelehnt habe Hauptsachlich an Faust wird sichtbar gemacht dass Goethe sich eben durch die Ablehnung des Rationalen gezwungen sah im zweiten Teil seines Werkes Mephisto anstelle von Faust zur Hauptgestalt zu machen Innerhalb dieses Modells gelten die Bestimmungen des Generellen was als Anastrophie bezeichnet wird Es geht somit um eine Wiederentdeckung der drei Hegelschen Begriffe Allgemeinheit Besonderheit Einzelheit die allerdings nicht als selbstandige Termini sondern als verankerte Struktur des Seins begriffen werden Ab jetzt sieht Constantin Noica dieses nicht nur als ein ontologisches Modell an sondern benutzt es auch als Bedingung fur jede Vollendung sowohl im Bereich der Erkenntnis als auch im ethischen Verhalten und dem asthetischen Gelingen Aber als vollstandige Verwirklichung der Realitat kann dieses Modell nicht immer dienen was stattdessen zum Auftreten von ontologischen Prekaritaten fuhrt die auf den Geist des Menschen bezogen sechs geistige Krankheiten ergeben Diese werden in der gleichnamigen Schrift beschrieben 1978 und am Beispiel von historischen Zeitpunkten oder von literarischen Werken veranschaulicht Das Traktat der Ontologie 1981 knupft an diese Vorstellung an und gliedert sie neu Nach Noicas Meinung muss der traditionellen Ontologie der Vorwurf gemacht werden dass sie zu sehr unter dem Einfluss des Parmenides stehend von einem vollkommenen Sein ausgehe wahrend andererseits die nominalistischen Ontologien zu weit unten ansetze und das individuelle Sein auf eine statistische Grosse rationalisiere Allerdings geht auch das Traktat von individuellen Realitaten aus in denen aber das ontologische Modell des Verfassers als wirksam dargestellt wird Wenn das von diesen Realitaten hervorgebrachte Sein nichts weiter als das Werden erreicht das der Autor als Ausdruck einer ersten Organisiertheit des Realen nicht als einfachen Wandel oder als einfache Veranderung und nicht als dem Sein entgegengesetzt auffasst so lasst sich eben nur von der Realitat eines Seins zweiter Instanz sprechen Dafur wird die Bezeichnung Element eingefuhrt innerhalb dessen das ontologische Modell Bestand an sich und nicht durch die Dinge gewinnt Fur den Autor sind die drei fundamentalen Elemente die materiellen Felder das Leben und die Vernunft Das Verhaltnis zwischen dem Individuellen den Bestimmungen und dem Allgemeinen hat der Autor zum Gegenstand seiner Logik gemacht die in einer vorlaufigen Form in Druck ging Der traditionellen wie der modernen Logik gegenuber wendet er ein dem Generellen das Individuelle zu subsumieren da sowohl Aristoteles als auch die modernen Philosophen mit der Mengenlehre das Teil als Ganzes und das Exemplar als Teil der Menge nachweisen Solch einer Logik der Subordination der Hierarchie im militarischen Sinne der Logik des Ares also stellt Noica eine Logik des Hermes gegenuber in der das Teil nicht im Ganzen sondern das Ganze samt seinen Gesetzen und Begrundungen im Teil angesiedelt wird Dadurch stattet es das Teil und das Individuelle mit der Fahigkeit aus die Logik jedes Mal neu zu interpretieren Sowohl zur Ontologie in der das Individuelle zum Ausgangspunkt wurde als auch zur Logik erschliesst sich Noica den Zugang nicht mit traditionellen Formen Begriffen oder Urteilen und nicht mit atomaren Satzen die allesamt durch das Denken d h von aussen bewegt werden mussen sondern mit einer neuen logischen Einheit die Prozesse und Konnexionen ohne Konnektive bewirkt Formen und Verknupfungen dieser Art durfen zur Sprache einer methesis universalis fuhren um die sich der rumanische Philosoph Constantin Noica zeit seines Lebens bemuht hat Werke Bearbeiten1934 Mathesis sau bucuriile simple 1936 Concepte deschise in istoria filozofiei la Descartes Leibniz și Kant Offene Begriffe in der Geschichte der Philosophie bei Descartes Leibniz und Kant 1937 De caelo 1940 Schiță pentru istoria lui cum e cu putință ceva nou Skizze fur eine geschichtliche Darstellung des Wie ist etwas Neues uberhaupt moglich 1943 Două introduceri și o trecere spre idealism Cu traducerea primei introduceri kantiene a Criticei Judecarii Zwei Einfuhrungen und ein Ubergang zum Idealismus 1944 Pagini despre sufletul romanesc 1944 Jurnal filosofic 1962 Fenomenologia spiritului de GWF Hegel istorisită de Constantin Noica 1969 Douăzeci si sapte de trepte ale realului 27 Stufen des Realen 1969 Platon Lysis cu un eseu despre ințelesul grec al dragostei de oameni si lucruri 1970 Rostirea filozofică romanească 1973 Creație și frumos in rostirea romanească 1975 Eminescu sau ganduri despre omul deplin al culturii romanesti 1975 Despărțirea de Goethe 1978 Sentimentul romanesc al ființei Das rumanische Seinesgefuhl 1978 Spiritul romanesc la cumpătul vremii Șase maladii ale spiritului contemporan Sechs geistige Krankheiten 1980 Povestiri despre om dupa o carte a lui Hegel Fenomenologia spiritului 1981 Devenirea intru ființă vol I Incercarea asupra filozofiei traditionale vol II Tratat de ontologie Das Werden zum Sein 1 Essay zur traditionellen Philosophie 2 Traktat der Ontologie 1984 Trei introduceri la devenirea intru ființă 1986 Scrisori despre logica lui Hermes Posthume Schriften1988 De Dignitate Europae direkt in Deutsch 1990 Jurnal de idei 1990 Rugați vă pentru fratele Alexandru 1992 Simple introduceri la bunătatea timpului nostru 1992 Introducere la miracolul eminescian 1994 Semnele Minervei publicistică volumul I 1996 Intre suflet și spirit publicistică volumul II 1997 Manuscrisele de la Cimpulung 1998 Echilibrul spiritual Studii și eseuri 1929 1947 2003 Moartea omului de maine Publicistică volumul III 2007 Despre lăutărismFremdsprachliche Schriften Bearbeiten zus mit Otto Poggeler A propos de la Phenomenologie de l esprit in Archives de philosophie XXX 1967 II S 291 301 unter dem Pseudonym C Nicasius La philosophie au pays des philosophes A propos de deux penseurs grecs contemporains in Archives de philosophie XXXI 1968 II S 301 303 unter dem Pseudonym C Nicasius Le devenir au sens de l etre in Revue Roumaine des Sciences Sociales 26 1982 Nr 3 S 221 224 Selbstdarstellung deutsch in Filosofia oggi VIII 1985 N 2 S 229 232Ubersetzungen ins Rumanische Bearbeiten Aus dem Griechisch Platon Aristoteles Kommentare von Dexippos Ammonios Sakkas Alexander von Aphrodisias und Theophilos Corydalleus Aus dem Lateinischen Augustinus und Descartes Aus dem Deutschen Kant und HegelUbersetzungen der Werke Noicas ins Deutsche Bearbeiten De dignitate Europae Aus dem Rumanischen von Georg Scherg Bukarest 1988 Traugott Bautz 2012 Briefe zur Logik des Hermes Ins Deutsche ubersetzt von Stefan Moosdorf und Christian Ferencz Flatz Traugott Bautz 2011 210 S Literatur BearbeitenIsabela Vasiliu Scraba Filosofia lui Noica intre fantasmă și luciditate Ed E amp B 1992 Norman Manea Funfzig Jahre Nouvelle Revue Francaise in Bukarest Die Cioran Noica Debatte In Sinn und Form 3 2010 S 326 330 Briefe zur Logik des Hermes libri nigri Band 10 Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2011 ISBN 978 3 88309 434 2 De dignitate Europae libri nigri Band 9 Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 708 4 Ciocan Cristian Rumanische Philosophen des 20 Jahrhunderts 1 1 Constantin Noica Werden zum Sein Orbis Phaenomenologicus Konigshausen amp Neumann ISBN 978 3 8260 3556 2 S 300 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Constantin Noica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lexikonartikel uber Noica in der Online Encyclopedia of Romanian Philosophy mit Sekundarliteratur Das Wirken von Constantin Noica Vortrag von Mădălina Diaconu uber den Religionsphilosophen in Wien Zum 100 Geburtstag des rumanischen Philosophen Constantin Noica Biografie Humanitas multimedia rumanisch Literatur von und uber Constantin Noica im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119280744 lobid OGND AKS LCCN n81002885 VIAF 2878675 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Noica ConstantinKURZBESCHREIBUNG rumanischer Philosoph und PublizistGEBURTSDATUM 25 Juli 1909GEBURTSORT Grosu Gemeinde Vitănești Kreis TeleormanSTERBEDATUM 4 Dezember 1987STERBEORT Sibiu Kreis Sibiu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Constantin Noica amp oldid 221949872