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Clara von Simson 4 Oktober 1897 in Rom 26 Januar 1983 in West Berlin war eine habilitierte Naturwissenschaftlerin deutsche Politikerin FDP und Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenClara von Simson war Urenkelin des zeitweiligen Prasidenten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Eduard von Simson sowie Tochter des Bankdirektors Georg von Simson 1869 1939 und dessen Ehefrau Clara geb Eckhoff 1873 1964 Nachdem sie zunachst Privatunterricht erhalten hatte besuchte sie eine Hohere Tochterschule anschliessend eine Frauenschule und ein englisches College Sie absolvierte 1914 15 eine Ausbildung als Bibliothekssekretarin in Berlin und bestand ihr Abitur 1918 Anschliessend studierte sie Mathematik und Physik kurz in Heidelberg und von 1918 bis 1923 an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Physik und Chemie 1923 wurde sie im Fach Experimentalphysik zum Thema Rontgenstrukturuntersuchungen promoviert Ihre Dissertation Rontgen Untersuchung an Amalgamen fertigte sie bei Franz Simon Max von Laue und Max Bodenstein an 1927 bis 1930 war sie Assistentin am Physikalisch Chemischen Institut in Berlin Im April 1931 wurde sie kommissarische Dozentin fur Mathematik und Physik an der Padagogischen Akademie Dortmund horte aber auf eigenen Wunsch auf und wurde Privatgelehrte Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten bekam sie wegen ihres im Sinne der Nationalsozialisten nicht reinen Abstammungsnachweises Schwierigkeiten durfte ab 1935 das Physikalische Kolloquium nicht mehr besuchen und lebte von Ubersetzungen unterstutzt unter anderem durch ihren Forderer Max von Laue zu dessen Freundeskreis sie gehorte Von 1939 bis 1945 arbeitete sie fur das Patentanwaltsburo Wusthoff in Berlin Charlottenburg 1 und unterstutzte nebenbei politisch und rassisch Verfolgte Politisch unbelastet konnte sie ab 1945 an der Technischen Universitat Berlin TU wieder arbeiten wurde Oberingenieurin fur Thermodynamik in der Chemie am Lehrstuhl fur anorganische Chemie und habilitierte sich 1951 dort als erste Frau in Physik zum Thema Warmeleitfahigkeit des Ammoniumchlorids 1949 50 hielt sie sich zu einem Forschungsaufenthalt in Oxford bei ihrem dorthin emigrierten ehemaligen Doktorvater Franz Simon auf 1952 verliess sie aber die TU Berlin und wurde Direktorin des Lette Vereins was sie bis 1963 2 blieb Politik BearbeitenClara von Simson war seit 1948 Mitglied der FDP bzw ursprunglich LDPD Sie sass von 1963 bis 1971 fur die FDP Berlin im Berliner Abgeordnetenhaus Im Parlament war sie Mitglied in den Ausschussen fur Wissenschaft und Kunst sowie Schulwesen 1958 bis 1977 war sie Mitglied des Kuratoriums der Friedrich Naumann Stiftung davon die letzten neun Jahre als Vorsitzende Sie gehorte zusammen mit Agnes von Zahn Harnack Gertrud Baumer Elly Heuss Knapp Marie Elisabeth Luders einem Freundeskreis um Freda Wuesthoff an der mit seinem Arbeitsprogramm fur den dauernden Frieden gegen Atomwaffen protestierte nbsp Ehrengrab von Clara von Simson in Berlin KreuzbergClara von Simson starb 1983 im Alter von 85 Jahren in Berlin Beigesetzt wurde sie im Erbbegrabnis der Familie Simson auf dem Friedhof III der Jerusalems und Neuen Kirche in Berlin Kreuzberg 3 Ehrungen BearbeitenClara von Simson wurde 1966 zur Ehrensenatorin der TU Berlin und 1973 zur Stadtaltesten von Berlin ernannt 1967 erhielt sie das Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland 1978 das Grosse Bundesverdienstkreuz Die letzte Ruhestatte von Clara von Simson auf dem Friedhof III der Jerusalems und Neuen Kirche Grablage 342 EB 256b ist als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet 4 Der Clara von Simson Preis der TU Berlin fur die besten Abschlussarbeiten von Studentinnen vor allem der Natur und Technikwissenschaften sowie eine Strasse in Berlin Charlottenburg im Spreebogen sind nach ihr benannt An ihrem ehemaligen Wohnhaus in Caputh erinnert seit 2012 eine Tafel des Projektes FrauenOrte im Land Brandenburg an Clara von Simson die Strasse davor ist ebenfalls nach ihr benannt 5 Literatur BearbeitenWerner Breunig Andreas Herbst Hrsg Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963 1995 und Stadtverordneten 1990 1991 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 19 Landesarchiv Berlin Berlin 2016 ISBN 978 3 9803303 5 0 S 351 f Cornelia Denz Annette Vogt Hrsg Einsteins Kolleginnen Physikerinnen gestern amp heute TeDiC Bielefeld 2005 ISBN 3 933476 08 9 S 18 Monika Fassbender Clara von Simson In Irmgard Schwaetzer Hrsg Die liberale Frauenbewegung Lebensbilder Liberal Verlag Berlin 2007 ISBN 3 920590 20 1 S 137 149 Ulla Galm Clara von Simson Tochter aus liberalem Hause Stapp Berlin 1984 Preussische Kopfe ISBN 3 87776 164 X Doris Obschernitzki Der Frau ihre Arbeit Lette Verein Zur Geschichte einer Berliner Institution 1866 bis 1986 Hentrich Berlin 1987 ISBN 3 926175 06 0 Barthold C Witte Erziehung zur Mundigkeit Zum Gedenken an Clara von Simson In ders Von der Freiheit des Geistes Positionsbestimmungen eines Jahrzehnts Comdok Sankt Augustin 1998 ISBN 3 89351 104 0 Weblinks BearbeitenClara von Simson Preis der TU Berlin Lebenslauf im Archiv des Liberalismus PDF 110 kB Vorwort zum Findbuch des Nachlasses im Archiv des Liberalismus PDF 101 kB der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit in Gummersbach Clara von Simson auf der Website der Humboldt Universitat Clara von Simson https frauenorte brandenburg de clara zetkin article id 104 auf der Website der FrauenOrte im Land BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Dr Alexander Wusthoff Rechtsanwalt und Notar In Berliner Adressbuch 1943 I S 3380 Doris Obschernitzki Der Frau ihre Arbeit Lette Verein Zur Geschichte einer Berliner Institution 1866 bis 1986 Hentrich Berlin 1987 ISBN 3 926175 06 0 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 246 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand November 2018 PDF 413 kB Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz S 82 abgerufen am 30 Marz 2019 FrauenOrte im Land Brandenburg Abgerufen am 5 April 2022 Normdaten Person GND 118765558 lobid OGND AKS LCCN n85112868 VIAF 8183468 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simson Clara vonKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin FDP MdAGEBURTSDATUM 4 Oktober 1897GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 26 Januar 1983STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clara von Simson amp oldid 232771753