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Christian Wilhelm Baron von Krohnemann auch Kronemann geschrieben Mai 1636 in Konigsburg bei Dorpat in Livland 27 April 1686 in Kulmbach war Offizier Munzdirektor Bergbaudirektor Geheimrat Alchemist und Festungskommandant der Plassenburg in Diensten von Markgraf Christian Ernst von Brandenburg Kulmbach Bayreuth Von der Universal TincturInhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenDer burgerliche Christian Wilhelm Krohnemann wurde nach eigenen Angaben im Mai 1636 in Konigsburg bei Dorpat in Livland geboren und soll der Sohn eines schwedischen Generalmajors gewesen sein 1 Nachdem er 1677 fur kurze Zeit im bambergischen Forchheim wohnte und im Mai 1677 als Alchemist auf der Lohnliste von Furstbischof Peter Philipp von Dernbach 2 stand trat er 1677 als Offizier in die Dienste des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg Kulmbach Bayreuth Er muss grossen Eindruck auf den Markgrafen gemacht haben der ihn in wenigen Jahren zum Bergbaudirektor zum Geheimen Rat dann zum Oberprasidenten Kammerherren und Munzdirektor in Bayreuth erhob 3 Schliesslich ernannte ihn der Furst zum Kommandanten der Landesfestung Plassenburg Krohnemann machte dem Markgrafen glaubhaft das er vor allem Silber aus unedlen Metallen extrahieren konne Spater entwickelte er auch eine Rezeptur um Gold aus Quecksilber gewinnen zu konnen Die Umwandlung unedler Metalle in Gold sei im Gegensatz zur Silberherstellung extrem schwierig doch der Markgraf bestand darauf gerade dieses alchemistisch zu produzieren Basis seiner angeblichen Fahigkeiten der Metallumwandlung sei seine geheime Tinktur die er in von ihm aus extrem teueren Bauteilen zusammengesetzten philosophischen Ofen zusammenbraute und ein geheimes weisses Pulver dessen Zusammensetzung und Herkunft er geheim hielt 4 Er kochte Quecksilber in eisernen Pfannen mit Essig Salz und Grunspan Krohnemann kaufte von den markgraflichen Silberzuwendungen Gold schmolz es ein und prasentierte es als angebliche Ergebnisse seiner obskuren Versuche Krohnemann liess seine Munzen in einer provisorisch eingerichteten Munzstatte im Bayreuther Schloss pragen Immer mehr Kapital benotigte er nun fur seine Versuche es floss auch in Form des markgraflichen Silbergeschirres und unter der Hand als Kredit des Oberhofpredigers und Geheimrats Caspar von Lilien der sich selbst auch eine Vergrosserung seines Reichtums erhoffte 5 Der Betruger lebte in Bayreuth auf grossem Fuss mit Leibdiener Koch Stallmeister Knechten und Magden Mehrfach wurde er des Betruges bezichtigt Einem Gerichtsverfahren und einer Bestrafung entkam er zunachst offenbar durch einen weiteren Trick Er behauptete mit einer anderen Tinktur Krankheiten heilen zu konnen und behandelte mehrere Mitglieder der markgraflichen Hofgesellschaft Zudem hat die prunkliebende und verschwenderische Markgrafin Sophie Luise von Brandenburg Kulmbach Bayreuth lange Zeit ihre schutzende Hand uber ihn gehalten 6 Im Jahr 1684 nach anderen Berichten schon 1681 wurde Krohnemann das erste Mal vom Munzmeister Johann Jungen wegen Betrugs angeklagt vor das markgrafliche Gericht gestellt und in der Folge auf der Plassenburg inhaftiert Dort wurde ihm im Roten Turm der Festung ein weiteres Laboratorium eingerichtet und er musste auf markgraflichen Befehl trotz aller Bedenken der Berater weiterhin dem Goldmachen nachgehen Nach anderen Angaben soll er den Markgrafen selbst uberredet haben ihm den Titel des Festungskommandanten zu verleihen und ihm ein Laboratorium auf der Plassenburg zur Verfugung zu stellen 7 Als er wahrend seiner Arbeiten auf der Plassenburg keine neuen Geldgeber mehr fur seine Versuche gewinnen konnte floh er mit einem Seil uber die Festungsmauern und schlug sich in Richtung Kupferberg in das benachbarte Hochstift Bamberg durch Er wechselte zum katholischen Glauben und wollte in das Kloster Marienweiher eintreten wurde aber nach einem Auslieferungsgesuch des Markgrafen von Bamberger Militar verhaftet und am 1 Marz 1686 bei Untersteinach an Kulmbacher Soldaten ausgeliefert und in Kulmbach in der Fronfeste inhaftiert Ein Gericht verurteilte ihn zum Tode Krohnemann wurde in seinem roten Uniformrock am 27 April 1686 auf dem Galgenberg bei Kulmbach gehenkt angeblich nur Stunden bevor ihn der markgrafliche Gnadenerlass erreichte 8 Die von Krohnemann hergestellten Munzen die sogenannten Krohnemann Taler erfreuten sich schon im 18 Jahrhundert grosser Beliebtheit und wurden in grosse Sammlungen aufgenommen Der Kupferstecher Johann Sebastian Leitner fertigte fur die vielen Interessenten genaue Abbildungen davon an Die Munzabdrucke dieses Betrugers werden den Lesern um so erwunschter sein je seltner die Munzen selbst sind die sich nicht anders als mit vielem Kostenaufwand zusammen bringen lassen Sie sind durch die Hand des geschickten nunmehr verstorbenen Kupferstechers Leitner auf das genaueste von lauter Originalien abgestochen 9 Werke BearbeitenDie ihm eindeutig zuschreibbaren Geprage die Krohnemann als Munzdirektor des Markgrafen herstellen liess sind samtlich mit seinen Initialen C W B D K Christian Wilhelm Baron De Krohnemann versehen 10 Einen Teil der Pragestempel hat der Nurnberger Johann Jakob Wohlrab geschnitten grosse Schaumunze mit gefesseltem Merkur auf Markgraf Christian Ernst vom 8 Januar 1678 gepragt in Silber und Gold Ganzer Taler mit Doppeladler ruckseitig schildhaltender Arm von 1679 gepragt in Silber und Gold Gulden mit Brustbild des Markgrafen Christian Ernst ruckseitig Inschrift gepragt 1679 in Silber und Gold Reichstaler auf die Schwangerschaft der Markgrafin Sophie Luise von Wurttemberg Silber 1679 Avers Cupido zielt auf die Krone auf einer mit Weinreben umwundenen Saule davor 2 schnabelnde Tauben rechts Sonnenblume Revers Von Sonne beschienene Palme an die zwei gekronte Herzen mit den Initialen des Markgrafenpaares gekettet sind Reichstaler auf Erbprinz Georg Wilhelm Silber 1679 Halb Talerstuck auf Markgrafin Sophie Luise Silber 1681 Literatur BearbeitenAlexander 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