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Christian Gustav Paul Schulte 30 Juli 1912 in Kiel 27 Juni 1988 in Frankfurt am Main war ein deutscher SS Obersturmfuhrer personlicher Adjutant Otto Raschs des Kommandeurs der Einsatzgruppe C und verurteilter Kriegsverbrecher Leben BearbeitenChristian Schulte war Sohn eines Tischlermeisters 1 In Kiel besuchte er die Volksschule und die Oberrealschule bis zum Tode seines Vaters im Jahre 1925 Bedingt durch missliche wirtschaftliche Verhaltnisse wurde er alsdann auf eine Mittelschule umgeschult die er Ostern 1930 mit dem Zeugnis der mittleren Reife verliess Er begann eine 2 jahrige Praktikantenzeit bei einer Kieler Motoren und Maschinenfabrik die 1931 durch Stilllegung der Firma infolge der schlechten Wirtschaftslage unterbrochen wurde Nach Beendigung der Praktikantenzeit im November 1933 fehlten ihm die Geldmittel zum Besuch einer Maschinenbauschule Er arbeitete daher auf dem Motorenprufstand der Deutschen Werke in Kiel als Werkstudent Am 9 November 1931 wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA Am 1 Dezember 1931 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 753 374 bei Im Juli 1934 trat er in den Sicherheitsdienst SD ein womit er auch in die SS eintrat Im SD Abschnitt Ost in Berlin war er dann im Sachgebiet Wirtschaft tatig das er kommissarisch von Mai 1936 bis Oktober 1938 fuhrte Schulte bewarb sich um eine Ausbildung an der Reichsakademie fur Leibesubungen in Berlin Nach der Ausbildung bestand er hier im September 1939 sein Examen als Turn und Sportlehrer Er kam zu seiner Dienststelle zuruck wurde von dort zum Amt I des Reichssicherheitshauptamtes versetzt von wo aus er etwa ein halbes Jahr in der Verwaltung tatig war Im Mai 1940 wurde er als Sportreferent zum Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Konigsberg kommandiert Im Juli 1941 wurde Schulte auf Anforderung des Chefs der Einsatzgruppe C Rasch diesem als Nachfolger des gefallenen personlichen Adjutanten zugeteilt Schulte beteiligte sich an der Organisierung der Ermordung von 33 771 Juden am 29 30 September 1941 in Babi Jar 1 Bei der Einsatzgruppe C und dann dem Sonderkommando 4a verblieb er bis Februar 1942 war anschliessend Verbindungsoffizier zum AOK 6 und baute ab Mai 1942 eine Aussenstelle des BdS Kiew in Poltawa auf die er bis August 1942 leitete Zu diesem Zeitpunkt wurde er als Verbindungsfuhrer und sicherheitspolizeilicher Adjutant zum Hoheren SS und Polizeifuhrer Russland Sud kommandiert Nach Differenzen mit dem HSSPF Prutzmann wurde er 1943 als Ic zum Stab der Bandenbekampfung in der Ukraine abgeordnet dann zum Amt VI des Reichssicherheitshauptamtes abkommandiert wo er mehrere Monate im sogenannten Unternehmen Zeppelin eingesetzt war Anschliessend war er bei mehreren Waffen SS Einheiten im militarischen Einsatz Am 21 Juni 1945 wurde Schulte als SS Angehoriger zunachst im Lager Wolfsburg in Karnten interniert und im Dezember 1946 ins Lager Sandbostel eingewiesen Durch Urteil des Spruchgerichts Stade vom 16 Januar 1948 wurde er von der Anklage der Zugehorigkeit zur Waffen SS freigesprochen Wegen seiner Zugehorigkeit zum SD war er im Dezember 1947 durch eine Auskunft des Document Center bekannt geworden und zu 6 Monaten Gefangnis die durch die Internierungshaft als verbusst galt verurteilt Am 22 Januar 1948 wurde er aus der Internierung entlassen Nach seiner Freilassung war er zunachst als Hilfsarbeiter auf dem Bau dann in einer Margarinefabrik tatig 1954 pachtete er eine Gastwirtschaft in Frankfurt am Main Er arbeitete zunachst auf dem Flughafen in Frankfurt am Main ab 1967 als Verwaltungsangestellter beim Finanzamt Hanau Am 29 November 1968 wurde er vom Landgericht Darmstadt wegen Beihilfe zum Mord in zwei Fallen zu vier Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt 1 Das Urteil wurde im Revisionsverfahren am 5 April 1973 durch den Bundesgerichtshof bestatigt Er verbusste seine Haft in den Justizvollzugsanstalten Butzbach und Frankfurt am Main Am 2 Mai 1977 wurde er aus der Haft auf Bewahrung entlassen Am 29 Mai 1980 wurde die Reststrafe erlassen Literatur BearbeitenChristiaan F Ruter Hrsg Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1999 Bd XXXI Amsterdam University Press 2003 ISBN 9789053565490 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 565 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 Juni 2021 PersonendatenNAME Schulte ChristianALTERNATIVNAMEN Schulte Christian Gustav Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Obersturmfuhrer und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 30 Juli 1912GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 27 Juni 1988STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Schulte SS Mitglied amp oldid 233590293