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Christian Scholz 20 Juni 1806 in Wiesbaden 21 Marz 1880 in Mainz war ein Verleger und Grunder der Deutschkatholischen Gemeinde Mainz spater ab 1912 Freireligiose Gemeinde Mainz Er war als Politiker Mitglied im Vorparlament der Frankfurter Paulskirche und der Nassauer Landstande Christian Scholz Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Verleger 3 Grunder der Deutschkatholischen Gemeinde 4 Politiker 5 Vorsitzender der Deutschkatholiken in Mainz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr kam als das sechste Kind des Firmengrunders Joseph Scholz 16 April 1768 in Peterwitz Schlesien 12 Juli 1813 in Mainz in Wiesbaden zur Welt Der Vater war Sohn des Oberforsters Balzer Scholz Die Mutter war Magdalena Catharine Adelburg geborene Stark 8 Juli 1831 die Tochter des Drehermeisters Stark Im Gegensatz zu ihrem Mann der Katholik war war sie evangelischer Konfession Christian Scholz heiratete am 18 Oktober 1829 in Mainz Katharina geborene May 2 Februar 1808 in Biebrich 24 Dezember 1875 ebenda die Tochter des Muhlenbesitzers Bernhard May und dessen Frau Katharina Scholz hatte vier Tochter und zwei Sohne darunter der Dirigent Bernhard Scholz 1 Verleger BearbeitenChristian Scholz besuchte die Privatschule von Johannes de Laspee in Wiesbaden und arbeitete danach als Handelsreisender fur das vaterliche Schreibwaren Unternehmen Seine Reisen fuhrten ihn nach Holland und in die Schweiz Der Verlag Jos Scholz siedelte 1830 nach Mainz wo Christian Scholz ihn zu einem erfolgreichen internationalen Unternehmen ausbaute 1832 bis 1835 war er gemeinsam mit seinem Bruder Anton Inhaber danach Alleininhaber Bedeutung erlangte der Verlag in der Herstellung von Lithografien fur unterschiedliche Verwendungszwecke Daneben positionierte er sich ab 1840 als einer der ersten Kinderbuchverlage Die Produktion umfasste die Bedurfnisse der Kinderwelt Bilderbucher Bilderbogen Malvorlagen Gesellschaftsspiele Papiertheater etc In den Kinder und Jugendbuchern sollte Allgemeinwissen und gutes Benehmen vermittelt werden Daneben publizierte der Verlag Erzahlliteratur mit moralischem Anspruch Die Mainzer Schriftstellerin Kathinka Zitz Halein 1801 1877 tat sich hier besonders als Verfasserin solcher moralischer Erzahlungen hervor Das Archiv des in den 1970ern aufgelosten Verlages wurde im Krieg 1945 zerstort Zahlreiche Produkte des Sortiments Bucher Papiertheater etc finden sich in der Mainzer Stadtbibliothek 1859 erwarb er die Hammermuhle in Biebrich von seinem Schwiegervater 1862 war er Mitbegrunder der Rheinischen Versicherungsgesellschaft in Mainz Grunder der Deutschkatholischen Gemeinde BearbeitenZusammen mit dem Ofenfabrikanten J F Schneider grundete Scholz 1847 die Deutschkatholische Gemeinde Mainz spater Freireligiose Gemeinde Mainz die Teil einer religiosen Reformbewegung war die sich vom Christentum loste und auf formelle Lehren und Bekenntnisse verzichtete Politiker BearbeitenDas fruhe Schicksal der freireligiosen Bewegung war eng mit dem der Revolution von 1848 49 verbunden Als freisinniger Denker begrusste Scholz die Bewegung dieser Jahre Er gehorte in Mainz dem gewahlten Burgerkomitee an und war neben fuhrenden Kopfen der Deutschkatholiken zum Beispiel Johannes Ronge Robert Blum Martin Mohr etc auch Mitglied im Frankfurter Vorparlament das die Nationalversammlung vorbereitete Hier gehorte er zu jenem Flugel der die Versammlung fur permanent erklaren sollte um so nach dem franzosischen Vorbild von 1789 ein revolutionares Organ zu schaffen Trotz dieser radikalen Gesinnung nahm er im Mainzer Burgerkomitee eher eine gemassigte Haltung ein So distanzierte er sich von den linken Republikanern wie dem Mainzer Rechtsanwalt Franz Zitz und dem Redakteur Ludwig Bamberger Nach seinem Umzug in das Herzogtum Nassau gehorte er 1864 65 dem Nassauischen Landtag an Er war in erster Wahl von der Gruppe der Grundbesitzenden im Wahlkreis VI Wiesbaden gewahlt worden Vorsitzender der Deutschkatholiken in Mainz BearbeitenBis 1853 war Scholz Vorsitzender der Deutschkatholischen Gemeinde in Mainz In dieser Eigenschaft setzte er sich 1851 offentlich mit dem Mainzer Bischof Ketteler auseinander der in einem Hirtenbrief die Deutschkatholiken angriff Der Bischof wetterte gegen den Geist des Unglaubens bezeichnete die Deutschkatholiken als Unkraut und den Deutschkatholizismus als Irrlehre der Verderbnis Fur die so Gemassregelten antwortete Scholz in einem Offenen Brief in dem er auf die Anerkennung verwies die seine Gemeinde in Mainz genoss Auf die beleidigenden Angriffe ging er nicht ein Ab 1860 ubernahm Scholz fur ein weiteres Jahrzehnt den Vorsitz Als solcher gelang ihm und dem Altestenrat der Gemeinde der Kauf des Mainzer Heilig Geist Spitals in dem nun die Feierstunden der Gemeinde stattfanden Mit 73 Jahren starb Christian Scholz Die Mainzer Zeitung Nr 73 vom 23 Marz 1880 und das Mainzer Tagblatt Nr 71 vom 24 Marz 1880 widmeten ihm ausfuhrliche Nachrufe Literatur BearbeitenSilja Geisler Baum Bilderfreuden Die Verlagsproduktion von Jos Scholz Mainz im 19 Jahrhundert Veroffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz Bd 58 Bibliotheken der Stadt Mainz Mainz 2010 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 342 Nassauische Parlamentarier Teil 1 Cornelia Rosner Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau 59 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 16 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1997 ISBN 3 930221 00 4 S 157 158 Cornelia Schneider Red Spiel mit Papierspiele aus dem Verlag Jos Scholz Mainz Gutenberg Museum Mainz 2006 ISBN 3 9805506 9 9 Bernhard Scholz Verklungene Weisen Erinnerungen Jos Scholz Mainz 1911 Jurgen Spath Geschichte der Freireligiosen Gemeinde Mainz Uberarbeitete und mit einem Nachwort versehene 2 Auflage Freireligiose Gemeinde Mainz 2007 Weblinks BearbeitenScholz Christian Hessische Biografie Stand 21 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Scholz Christian Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 1050521404 lobid OGND AKS VIAF 308206610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scholz ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und Grunder der Deutschkatholischen Gemeinde Mainz Mitglied im Vorparlament der Frankfurter PaulskircheGEBURTSDATUM 20 Juni 1806GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 21 Marz 1880STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Scholz Verleger amp oldid 239297584