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Christian Schesaeus um 1536 in Mediaș in Siebenburgen 30 Juni 1585 ebenda war ein siebenburgisch sachsischer Pfarrer der evangelisch augsburgischen Kirche Geschichtsschreiber und Dichter Sein bedeutendstes Werk ist das Versepos Ruinae pannonicae Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Bedeutung 4 Werkausgabe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Vater Joachim Schesaeus war Stuhlsrichter in Medias Seine Ausbildung erhielt Christian Schesaeus an der reformierten Schule von Kronstadt Seine Lehrer am Kronstadter Gymnasium waren die Reformatoren Johannes Honterus 1498 1549 und Valentin Wagner 1510 1557 1 sowie der Stadtarzt Paulus Kyr 1519 1588 Im Fruhjahr 1566 begann Schesaeus sein Studium an der Universitat von Wittenberg Anschliessend wirkte er als Prediger in Klausenburg Pfarrer der Landgemeinde von Tobsdorf sowie zuletzt als Stadtpfarrer von Medias wo er 1585 starb Begraben wurde er in der Margarethenkirche von Mediaș wo sich heute noch an der Wand des Chorraums sein Grabstein befindet Werke BearbeitenAm 8 Mai 1580 hielt Schesaeus vor der Synode der evangelisch augsburgischen Kirche in Birthalm eine Rede De origine et progressu inchoatae et propagatae coelestis doctrinae in hac miserrima patria nostra Vom Ursprung und Wachsen der in diesem unserem armlichen Vaterlande aufgebauten und verbreiteten himmlischen Lehre die die erste zusammenfassende Darstellung der Reformationsgeschichte Siebenburgens darstellt Hierin zeigt er auf durch welches grosse Wunder die Lehre des gottlichen Wortes unter so vielen uneinigen Nationen so vielen Ungeheuerlichkeiten menschlicher Meinungen unter so vielen Burgerkriegen und gefahrvollen Wechseln des Regiments in diesem fast mitten im Rachen der Turken gelegenen Winkel der Welt durch Gottes besondere Gnade begonnen verbreitet vertheidigt erhalten worden Die Arbeit wurde in zahlreichen Handschriften des 16 und 17 Jahrhunderts uberliefert und wurde erstmals 1883 von Georg Daniel Teutsch im Druck veroffentlicht 2 Als pastorale Erganzung hierzu enthalt das Bild vom guten Hirten Imago boni pastoris gewidmet seinem Freund Nikolaus Selnecker Pfarrer in Leipzig eine ideale Beschreibung des neuen evangelischen Pfarramtes und die Furbitte Fuhr du uns rett uns und schirme gegen den Feind uns Niemand wenn nicht du schlagt ja die Schlachten fur uns Schesaeus bedeutendstes Werk ist das epische Gedicht Ruinae pannonicae Die ersten vier Bucher erschienen mit einem Anhang 1571 in Wittenberg bei Clemens Schleich Nach dem Vorbild von Vergils Aeneis in epischen Hexametern verfasst schildert das Werk Ereignisse aus der siebenburgischen und ungarischen Geschichte zwischen 1540 und 1552 Es beschreibt das Land Siebenburgen und die Geschichte seiner reformatorischen Bewegung sowie die Geschichte des letzten Ungarnfeldzugs des osmanischen Sultans Suleyman I der 1566 bei der Belagerung von Szigetvar gestorben war Dabei verzichtet Schesaeus zuweilen auf historische Genauigkeit zugunsten der dichterischen Wirkung Er selbst schrieb dass die Absicht seines Werkes darin bestehe Verstandnis und Mitleid freier Volker fur das vom Osmanischen Reich bedrangte Land zu wecken Am Schluss des vierten Gesanges schreibt er At tu summe pater nostri patriaeque misertus Ardentes odijs animos bellique tumultus Comprime ciuilis fatiis est iam sanguinis haustum Nos inter quorum saeuissima bella manemus Ceu manus imposita incudi cui desuper ingens Malleus incumbit pressamque graui obterit ictu Regem cum populo ferua defende guberna Vt faciant dicantque tuo non dissona verbo dd Doch du Vater der Macht des Vaterlandes gedenkend Band ge die Herzen voll Hass und fessle die Sturme des Krieges Siehe genug schon trank die Erde vom Blute der Burger Mitten im wilden Gewog des grausamen Kampfes noch dauern Wir wie die Hand die dort liegt hingestreckt auf dem Ambos Ueber ihr hebt sich des Hammers Last und zerschmetternder Schlag droht harrt heute noch zu nicht geringem Theil der Erfullung Ubs G D Deutsch 1890 dd Bedeutung BearbeitenSchesaeus Schriften zahlen zu den wenigen Zeugnissen aus der Fruhzeit der Reformation in Siebenburgen Stephan Bathory der Konig von Polen Litauen und Furst von Siebenburgen dem Schesaeus 1584 die sechs letzten ungedruckten Bucher der Ruinae Pannonicae 1584 uberschickt hatte zeichnete ihn mit dem Dichterlorbeer aus Werkausgabe BearbeitenChristianus Schesaus Opera quae supersunt omnia Edidit Franciscus Csonka Akademie Verlag Budapest 1979 Literatur BearbeitenGeorg Daniel Teutsch Schesaus Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 139 f Hermann Schuller Des Christian Schesaus Bellum Pannonicum Solymanni imperatoris Turcorum ultimum In Beitrage zur Geschichte der ev Kirche A B in Siebenburgen Festschrift Teutsch Hermannstadt 1922 S 85 109 Hermann Schuller Die handschriftlich erhaltenen Gesange aus Schesaus Ruina Pannonica Mediasch 1923 Hermann Schuller Christian Schesaus als Lyriker Mediasch 1927 Weblinks BearbeitenChristian Schesaus im Kulturportal West Ost Volltext der Ausgabe Wittenberg 1571 in der Deutschen Digitalen Bibliothek G D Teutsch Allgemeine Deutsche Biographie Christian Schesaus DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Muller Der griechische Katechismus des Kronstadter Reformators Valentin Wagner aus dem Jahr 1550 Dissertation Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1997 S 38 G D Teutsch Die Synodalverhandlungen der evangelischen Landeskirche A B in Siebenburgen Hermannstadt 1883 S 230 251Normdaten Person GND 124740758 lobid OGND AKS LCCN n80080705 VIAF 50168934 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schesaeus ChristianKURZBESCHREIBUNG siebenburgisch sachsischer Pfarrer der evangelisch augsburgischen Kirche Geschichtsschreiber und DichterGEBURTSDATUM um 1536GEBURTSORT Mediaș SiebenburgenSTERBEDATUM 30 Juni 1585STERBEORT Mediaș Siebenburgen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Schesaeus amp oldid 232846057