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Chinesischstammige Thailander oder Sinothailander thailandisch chawithyechuxsaycin das heisst thailandische Staatsburger Han chinesischer Abstammung sind die grosste ethnische Minderheit in Thailand Sie sind eine der grossten auslandschinesischen Gemeinschaften Sudostasiens und gelten als die am besten integrierte und am starksten assimilierte 1 Zweisprachige Beschilderung in der Yaowarat Strasse BangkokMit der Thaiisierung gelang oftmals die Assimilation von Chinesen in die Mehrheitsbevolkerung aber auch aufgrund der Heirat von Chinesen mit ethnischen Thai lasst sich die Zahl der chinesischstammigen Thailander nicht genau beziffern Schatzungsweise 14 der Thailander sind zu einem wesentlichen Teil chinesischer Abstammung 2 Zwischen 20 3 und 40 der Bevolkerung haben zumindest zum Teil chinesische Vorfahren 4 Besonders hoch ist der Anteil der chinesischstammigen Bevolkerung in Bangkok am prasentesten im Chinesenviertel um die Yaowarat Strasse im Bezirk Samphanthawong und anderen grosseren Stadten Zentral und Sudthailands Nur ein Teil davon identifiziert sich selbst noch als Chinesen viele sind sich einer doppelten Thai chinesischen Identitat bewusst die meisten identifizieren sich jedoch uberwiegend als Thai 5 Bei der Volkszahlung im Jahr 2000 gaben nur noch 231 350 Menschen an Chinesisch Hochchinesisch bzw einen der sudchinesischen Dialekte Teochew Hokkien Hainanesisch Kantonesisch oder Hakka als Muttersprache zu sprechen 4 Fur assimilierte Chinesischstammige der zweiten oder dritten Generation ist es in erster Linie eine personliche Entscheidung ob sie sich als ethnische Chinesen oder als Thai identifizieren 6 Inhaltsverzeichnis 1 Religion 2 Einfluss auf Kultur und Gesellschaft Thailands 3 Geschichte 3 1 Beginn der Immigration 3 2 Hochphase der Immigration im 19 und fruhen 20 Jahrhundert 3 3 Antichinesische Ressentiments unter Rama VI 3 4 Antichinesische Politik unter Phibunsongkhram 3 5 Aufstieg chinesischstammiger Unternehmer und Politiker 4 Bedeutende chinesischstammige Thailander 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseReligion Bearbeiten nbsp Besucher vor dem chinesischen Tempel Wat Mangkon KamalawatWie die Mehrheitsbevolkerung sind auch die chinesischstammigen Thailander zum ganz uberwiegenden Teil zumindest nominell Theravada Buddhisten Ahnlich wie die Thai verbinden aber auch viele Chinesischstammige diese offizielle Religion mit Elementen des chinesischen Volksglaubens der Ahnenverehrung und des Mahayana Buddhismus ohne hierin einen Widerspruch zu sehen 7 Es gibt eine Vielzahl chinesischer Tempel die hauptsachlich von chinesischstammigen Glaubigen aufgesucht werden 8 Einfluss auf Kultur und Gesellschaft Thailands Bearbeiten nbsp Strassenhandler bereitet chinesisches Schmalzgeback Youtiao Pa Thong Ko zuElemente chinesischer Kultur wie Astrologie und Numerologie haben Eingang in die Mehrheitskultur gefunden Bestimmte Gerichte der sudchinesischen Kuche z B Dim Sum Siopao Salapao Kuai Tiao Nudelsuppen sind inzwischen landesweit verbreitet Vokabeln aus dem Chinesischen bzw vor allem aus dem Teochew Dialekt haben zunachst Eingang in den Bangkoker Dialekt und dann ins Standard Thailandische gefunden insbesondere Begriffe aus dem Glucksspiel traditionell ein faktisches Monopol der chinesischen Bevolkerungsgruppe und Bezeichnungen von Lebensmitteln und Gerichten 4 Insbesondere in Bangkok und anderen grosseren Stadten mit einer nennenswerten chinesischstammigen Gemeinschaft werden chinesische Feste offentlich begangen namentlich das chinesische Neujahrsfest und das Fest der neun Kaisergotter vegetarisches Fest Die chinesischstammigen Thailander haben einen grossen Einfluss auf das wirtschaftliche politische und kulturelle Leben des Landes Fast alle bedeutenden Unternehmer die meisten Ministerprasidenten seit 1932 und viele Akademiker sind ethnische Chinesen oder haben chinesische Vorfahren 9 Geschichte Bearbeiten nbsp Dekorierter Schrein der Thian Fa Stiftung zum chinesischen NeujahrsfestBeginn der Immigration Bearbeiten Die Anwesenheit von Chinesen ist bereits fur die Sukhothai Zeit 13 Jahrhundert dokumentiert Nach einer der verschiedenen Legenden und Theorien uber die Herkunft von U Thong dem Grunder des siamesischen Konigreichs Ayutthaya soll dieser der Sohn eines chinesischen Kaufmanns gewesen sein 10 Ayutthaya und andere wichtige Stadte des Reiches hatten Chinesenviertel die Chinesen betatigten sich besonders oft als Kaufleute Das Drei Siegel Gesetz aus der Ayutthaya Zeit verbot Thais die Heirat oder eine aussereheliche Beziehung mit Auslandern bei Todesstrafe Die Ehe mit Chinesen war jedoch erlaubt Moglicherweise sahen die siamesischen Herrscher sie nicht als Fremde an weil Chinesen bereits seit Jahrhunderten in Siam ansassig waren und sie zumeist Buddhisten waren Eine Thai chinesische Ehe erforderte daher keinen Ubertritt zu einer fremden Religion wie Islam oder Christentum die von siamesischen Herrschern als Bedrohung angesehen wurden 11 Konig Taksin der Siam nach dem Zusammenbruch Ayutthayas 1767 wieder einte und ein neues Reich mit der Hauptstadt Thonburi heute ein Stadtteil Bangkoks grundete war der Sohn eines chinesischen Immigranten aus Chaozhou und einer Thai Die Mutter seines Nachfolgers Rama I des Begrunders der bis heute amtierenden Chakri Dynastie war eine chinesische Kaufmannstochter Er verlegte die Hauptstadt ins Zentrum des heutigen Bangkok wo bis dahin eine Siedlung chinesischer Handler war 1 Auch die Konigin Ramas II die Mutter Ramas IV war die Tochter eines reichen chinesischen Kaufmanns 12 Hochphase der Immigration im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Vorfahren der meisten Chinesischstammigen in Thailand sind jedoch seit Mitte des 18 Jahrhunderts eingewandert Dabei kamen zunachst fast ausschliesslich junge alleinstehende Manner aus Sudchina die nach damaligem Recht ihre Familien nicht mitnehmen durften Sie heirateten dann oftmals einheimische Thai Frauen und kehrten nicht nach China zuruck 4 Ihre Kinder luk chin wurden als Thai erzogen die Assimilation war oft schon in der zweiten Generation komplett 13 Unter den ersten Konigen der Chakri Dynastie ab 1782 bekamen Chinesischstammige wichtige Positionen Sie erhielten Handelsmonopole wurden Hofgelehrte Marinekommandeure und Provinzgouverneure einige wurden sogar in den Adelsstand erhoben 14 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nahm die Immigration aus China rapide zu Wurde die chinesische Bevolkerungsgruppe 1825 auf 230 000 Menschen geschatzt waren es 300 000 im Jahr 1850 und 792 000 im Jahr 1910 Der Bevolkerungsanteil stieg von unter 5 auf etwa 9 5 Sie waren zumeist vor der Armut und inneren Unruhen Taiping Aufstand in Sudchina geflohen Uber zwei Drittel siedelten sich in und um Bangkok und entlang der nordlichen Golfkuste an Sie arbeiteten oft als Lohnarbeiter am Hafen und in Reismuhlen auf Zuckerfeldern in Obst und Gemusegarten als Trager und Handelsgehilfen sowie als Bergarbeiter in Zinnminen Oft waren ihre Arbeitgeber selbst Chinesen aber etwas fruher eingewandert und sozial bereits aufgestiegen Auch die Regierung bevorzugte es zunehmend Chinesen fur die Arbeit an offentlichen Bauprojekten zu bezahlen statt Thai zur Pflichtarbeit heranzuziehen weil diese oft unwillig und weniger produktiv arbeiteten Da sie ganz uberwiegend in den grosseren Stadten siedelten und ausserhalb des feudalen Systems der Frondienstpflichten Sakdina standen also wirtschaftlich und sozial unabhangiger waren als die Thai gelang ihnen oder ihren Kindern oft ein rascher sozialer Aufstieg Uberproportional viele Chinesen wurden Kaufleute Beamte Steuerpachter oder auch Arzte Einheimische Thai blieben dagegen uberwiegend auf dem Land und betrieben Reisfeldbau Die ambitionierteren unter ihnen strebten in den Staatsdienst oder das Monchstum aber kaum in die ihnen fremden grossen Stadte und marktwirtschaftlich gepragten Berufe So waren es hauptsachlich Chinesen die fur die rapide wirtschaftliche und infrastrukturelle Modernisierung Siams im spaten 19 und beginnenden 20 Jahrhundert verantwortlich waren Der Bau von Kanalen Eisenbahnstrecken Strassen und Brucken neuen Verwaltungs und Geschaftsgebauden sowie der Gross und Aussenhandel waren uberwiegend in chinesischer Hand nbsp Soi Wanit 1 enge Marktgasse im Chinesenviertel Sampheng Bezirk Samphanthawong Die Assimilation der Chinesen nahm in der Zeit um 1900 merklich ab Anders als zuvor kamen nun ganze Familien aus China nach Siam Sie siedelten in separaten chinesischen Vierteln wo sie haufiger unter sich blieben 15 Nicht nur im Chinesenviertel Sampheng sondern uberhaupt in Bangkoker Geschaftskreisen diente der Teochew Dialekt als Umgangssprache 16 Im Jahr 1908 kam es zu einem Streik der Chinesen in Bangkok nachdem die Regierung die Kopfsteuer fur chinesische Auslander von 4 5 auf 6 Baht erhoht hatte Chinesische Handler verkauften keine Konsumguter mehr drei Tage lang gab es in Bangkok praktisch keinen Reis und keine anderen Lebensmittel zu kaufen Dieses Ereignis verschlechterte das Verhaltnis zwischen Chinesen und Thai von denen einige den Eindruck hatten dass den Chinesen ein geringer Steuersatz wichtiger sei als Zusammenhalt und Loyalitat 17 Antichinesische Ressentiments unter Rama VI Bearbeiten Wahrend der Herrschaft Konig Ramas VI Vajiravudhs reg 1910 1925 kamen dann antichinesische Ressentiments auf am prominentesten verbreitet vom Konig selbst Dies kann auch als Reaktion auf das verstarkte Nationalbewusstsein der Chinesen und die Xinhai Revolution von 1911 12 die in China die Monarchie beendete gesehen werden 17 In seinem Traktat Die Juden des Ostens 1914 stempelte Vajiravudh die Chinesen als nicht anpassungsfahige opportunistische doppelzungige betrugerische geheimniskramerische illoyale den Mammon verehrende wirtschaftliche Schmarotzer ab 18 19 Auch seine Schrift Die Klotze an unserem Wagen 1915 war von sinophoben Ressentiments gepragt 20 Die chinesische Minderheit mit ihrem grossen wirtschaftlichen Einfluss war dem von Vajiravudh propagierten thailandischen Nationalbewusstsein und okonomischen Nationalismus ein Hindernis Wahrend der Herrschaft von Vajiravudhs Nachfolger Rama VII Prajadhipok reg 1925 35 blieb der Zustrom chinesischer Immigranten ungebremst Allein im Jahr 1927 28 gab es 154 600 Einwanderer es gingen aber jedes Jahr auch wieder zehntausende Chinesen zuruck nach China sodass die Nettozunahme von Chinesen in Thailand langst nicht so hoch war 21 Chinesisch nationale Vereinigungen und Einrichtungen genossen vollige Freiheit Die Zahl chinesischer Schulen in Thailand nahm zwischen 1925 und 1933 von 48 auf 271 zu Chinesischsprachige Zeitungen verschiedener politischer Richtungen florierten Auch bildeten sich chinesische Geheimgesellschaften Politische Vereine sammelten in Siams chinesischer Gemeinschaft Mittel fur die Unterstutzung der Kuomintang in China 22 Antichinesische Politik unter Phibunsongkhram Bearbeiten In die Tat umgesetzt wurde das antichinesische Gedankengut erst nach dem Ende der absoluten Monarchie 1932 wahrend der Herrschaft des 1938 bis 1944 regierenden radikal nationalistischen Ministerprasidenten Plaek Phibunsongkhram Phibun Seine Politik war auf wirtschaftliche Autarkie gerichtet und wollte Thailand er veranlasste die Umbenennung Siams in Thailand grundsatzlich von auslandischen Unternehmen unabhangig machen Aber auch aufgrund des von ihm verfolgten Gedankens einer ethnisch homogenen Nation richtete er sich gegen die noch nicht assimilierten Chinesen 23 Ironischerweise war Phibun selbst teilweise chinesischer Abstammung 24 Im Rahmen der Thaiisierung wurden die Einwohner chinesischer Abstammung gedrangt ihre Familiennamen den thailandischen anzupassen 25 Die Regierung grundete Staatsunternehmen um das chinesische Kapital zuruckzudrangen 23 wie z B die Thai Rice Co Ltd und stellte bestimmte Wirtschaftszweige unter Monopol Dies brachte chinesische Handler und Produzenten in Schwierigkeiten oder sogar in den Konkurs 26 In den Jahren 1939 und 1940 wurde Chinesen die Betatigung in verschiedenen Gewerben und Berufen untersagt Die Steuern auf Handelsgewinne wurden stark erhoht was hauptsachlich chinesische Kaufleute betraf die diesen Sektor dominierten Durch den Wegfall der wirtschaftlichen Basis vieler chinesischer Geschaftsleute kam es zudem zur Zunahme von Schmuggel Erpressung und der Verfolgung weiterer ungesetzlicher Einnahmequellen Geruchte von wuchernden chinesischen Kreditgebern und Uberweisungen der in Thailand erwirtschafteten Gewinne nach China heizten die antichinesische Stimmung an 26 Im Zusammenhang mit der politischen Entwicklung in China nahm allerdings auch der chinesische Nationalismus unter den Immigranten in Thailand zu Nach dem Beginn des Sino Japanischen Krieges 1937 boykottierten Chinesen in Thailand japanische Produkte Japan war fur Thailand aber nicht nur als politischer Bundnis sondern auch als Handelspartner bedeutsam Die Polizei ging daher gegen chinesische Aktivisten und deren politische Tatigkeiten vor Staatliche Stellen setzten chinesische Presseerzeugnisse und Schulen zunehmender Kontrolle aus Nach offiziellen Inspektionen schlossen die Behorden bis Mitte 1939 25 chinesische Schulen 26 Die Polizei durchsuchte im August 1939 Bildungsinstitutionen Redaktionen und Druckereien von chinesischen Zeitungen und verhaftete hunderte Personen die teilweise spater auch zu Haftstrafen verurteilt wurden 27 Phibuns Chefideologe Wichit Wichitwathakan auch er war hochstwahrscheinlich selbst chinesischstammig verleugnete dies aber 28 uberlegte offentlich die Judenpolitik der deutschen Nationalsozialisten auf die Chinesen in Thailand zu ubertragen Die aggressive antichinesische Stimmung und die erhohte Registrierungsgebuhr fuhrte zu einem Ruckgang der Einwandererzahlen nachdem 1937 38 noch 60 000 Chinesen immigriert waren Wahrend vor allem Arbeiter und kleinere Geschaftsleute von der Diskriminierung betroffen waren konnte die Vorherrschaft des chinesischen Grosskapitals nicht gebrochen werden Die Assimilation der Chinesischstammigen in die thailandische Gesellschaft verstarkte sich aber 27 Wahrend der Weltkriegsjahre 1941 45 war die Zahl der Einwanderer aus und Auswanderer nach China fast ausgeglichen Nach 1945 nahm die Migration von China nach Thailand aber wieder stark zu 21 Die Grunder der Kommunistischen Partei Thailands waren uberwiegend ethnische Chinesen Daher wurde der Kommunismus in Thailand in erster Linie als chinesisches Phanomen wahrgenommen Antichinesische Ressentiments vermischten sich zunehmend mit antikommunistischen vor allem nach dem Sieg der Kommunisten im Chinesischen Burgerkrieg 1949 Thailands Chinesen standen im pauschalen Verdacht als funfte Kolonne fur das kommunistische China zu arbeiten 29 Nach einer vierjahrigen Unterbrechung in der unmittelbaren Nachkriegszeit war Feldmarschall Phibun 1948 erneut an die Macht gekommen Noch im selben Jahr reduzierte er die Quote der Chinesen die pro Jahr nach Thailand kommen durften von 10 000 oftmals Burgerkriegsfluchtlinge auf 200 30 Im Jahr 1952 erklarte die Regierung dass das Kontingent fur Chinesen nun vollends erfullt sei und gar keine Einwanderer mehr kommen durften Seither stagnierte die chinesische Gemeinschaft in Thailand und es gibt heute nur noch wenige Immigranten der ersten Generation 31 Andererseits erlaubte Phibun unter bestimmten Umstanden die Einburgerung von Chinesen um ihre Loyalitat zu Thailand zu starken und ihre Bindungen an China zu schwachen 32 Hunderte ethnischer Chinesen wurden 1952 wegen Kommunismusverdachts verhaftet 33 Im Verlauf der 1950er Jahre naherten sich aber oft chinesischstammige Geschaftsleute an Thai Beamte oder Militars an die in dieser Zeit Thailand politisch dominierten Sie gingen informelle Allianzen zum beiderseitigen Vorteil ein Wahrend die chinesischen Geschaftsleute die Offiziellen finanziell unterstutzten protegierten diese sie politisch Mit dem Staatsburgerschaftsgesetz von 1956 wurde die Einburgerung deutlich vereinfacht Infolgedessen ging die Zahl chinesischer Staatsburger in Thailand zwischen 1960 und 1970 von 410 000 zuruck auf 311 000 34 Aufstieg chinesischstammiger Unternehmer und Politiker Bearbeiten nbsp Chinesisches Tor am Beginn der Yaowarat StrasseAls Feldmarschall Sarit Thanarat 1958 die Macht ubernahm gab er die Politik der Forderung von Staatsbetrieben und die Behinderung der oft von ethnischen Chinesen gefuhrten Privatunternehmen auf Stattdessen investierte er in die Infrastruktur was die wirtschaftliche Entwicklung und das Wachstum von privat gefuhrten Konzernen begunstigte 35 Auch auslandische Investoren waren nun erwunscht Sie wahlten oftmals sinothailandische Geschaftsleute als lokale Partner Von ethnischen Chinesen gegrundete Unternehmen trugen massgeblich zum thailandischen Wirtschaftswunder der 1960er Jahre bei Dabei waren sie beinahe konkurrenzlos Weder gab es bedeutende Unternehmer die ethnische Thai waren noch spielten Niederlassungen auslandischer Konzerne oder staatliche Banken und Industrieunternehmen eine nennenswerte Rolle 36 Chinesischstammige Unternehmer und Bankiers wurden aber weiterhin nicht selbst politisch aktiv sondern versuchten ihre Interessen durch die Patronage machtiger Beamter oder Militars zu verfolgen 37 38 Dies anderte sich nach dem demokratischen Volksaufstand 1973 Chinesischstammige Geschaftsleute gingen nun oft selbst in die Politik liessen sich ins Parlament wahlen grundeten oder unterstutzten politische Parteien 39 Seit dem neuerlichen Ubergang zur Mehrparteiendemokratie 1988 waren fast alle Vorsitzenden wichtiger Parteien und Ministerprasidenten zumindest teilweise chinesischer Abstammung 40 Sinothailandische Grossunternehmer und ihre Konzerne profitierten in besonderem Masse vom Wirtschaftsboom der 1980er Jahre waren aber auch stark von der Asienkrise 1997 98 betroffen 41 Sie haben zunehmend auch Thai in Managerpositionen berufen sodass sich die ethnischen Trennlinien hier nicht mehr so stark auswirken 36 In neuerer Zeit finden chinesischstammige Unternehmer ihren ethnischen Hintergrund angesichts der zunehmenden Wirtschaftsbeziehungen mit China aber auch nutzlich 42 Bedeutende chinesischstammige Thailander BearbeitenKonig Taksin 1734 1782 Konig Rama I Phra Phutthayotfa Chulalok 1737 1809 Konig Rama IV Mongkut 1804 1868 Chin Sophonpanich 1910 1988 und Familie uber mehrere Generationen Topmanager der Bangkok Bank 9 Boonchu Rojanasathien 1921 2007 Manager der Bangkok Bank Wirtschaftszar Finanzminister 40 Chatichai Choonhavan 1922 1998 Ministerprasident 1988 1991 40 Banharn Silpa archa 1932 2016 Ministerprasident 1995 1996 9 Chavalit Yongchaiyudh 1932 Ministerprasident 1996 1997 40 Chamlong Srimuang 1935 Gouverneur von Bangkok 1985 1992 Co Anfuhrer der Gelbhemden Chuan Leekpai 1938 Ministerprasident 1992 1995 1997 2001 9 Dhanin Chearavanont 1938 und Familie Eigentumer des Mischkonzerns Charoen Pokphand Charoen Sirivadhanabhakdi 1944 Grunder und Eigentumer von Thai Beverage bekannt fur Chang Bier 43 Sondhi Limthongkul 1947 Medienunternehmer Co Anfuhrer der Gelbhemden Thaksin Shinawatra 1949 Telekommunikationsunternehmer Ministerprasident 2001 2006 9 Weng Tojirakarn 1951 Co Anfuhrer der Rothemden Somkid Jatusripitak 1953 Wirtschaftswissenschaftler ehemaliger Finanzminister 44 Abhisit Vejjajiva 1964 Ministerprasident 2008 2011 Yingluck Shinawatra 1967 Managerin Ministerprasidentin 2011 2014 China Dolls Pop Duo nbsp Konig Taksin nbsp Konig Rama I nbsp Konig Mongkut nbsp Chartsiri Sophonphanich Enkel von Chin nbsp Banharn Silpa archa nbsp Chamlong Srimuang nbsp Chuan Leekpai nbsp Sondhi Limthongkul nbsp Thaksin Shinawatra nbsp Weng Tojirakarn nbsp Abhisit Vejjajiva nbsp Yingluck ShinawatraLiteratur BearbeitenJiemin Bao The Chinese diaspora From China to Thailand to the USA In Tan Chee Beng Routledge Handbook of the Chinese Diaspora Routledge Abingdon Oxon New York 2013 S 403 416 Jiemin Bao Lukchin Chinese Thai transnational bridge builders In Tan Chee Beng Chinese Transnational Networks Routledge Abingdon Oxon New York 2007 S 92 106 Disaphol 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