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Der Chilenische Unabhangigkeitskrieg war ein bewaffneter Konflikt zu Beginn des 19 Jahrhunderts zwischen chilenischen Unabhangigkeitsbefurwortern einerseits und den spanischen Kolonialherren und chilenischen Royalisten andererseits Der Krieg war ein Teil der sudamerikanischen Unabhangigkeitskriege und endete mit der Unabhangigkeit Chiles von Spanien Chilenischer UnabhangigkeitskriegDie Schlacht von Maipu Gemalde von Juan Mauricio Rugendas 1837 Datum 1810 1826Ort ChileAusgang Chilenischer SiegFolgen Unabhangigkeit ChilesKonfliktparteienChile Chile Spanien 1785 SpanienBefehlshaberJose Miguel Carrera Bernardo O Higgins Juan Jose Carrera Luis Carrera Jose de San Martin Antonio Pareja Gabino Gainza Mariano OsorioSchlachten des Chilenischen Unabhangigkeitskrieges Rancagua Chacabuco Cancha Rayada Maipu Der Konflikt begann im September 1810 mit der Bildung einer der spanischen Monarchie gegenuber loyalen Junta als Ubergangsregierung die mit dem von Napoleon Bonaparte eingesetzten neuen Konig von Spanien Joseph Bonaparte nicht einverstanden war und die Ruckkehr Ferdinands VII auf den spanischen Thron erwartete Dies begunstigte jedoch auch die patriotisch und extremistisch eingestellten Politiker die grosse Reformen und weitgehende Unabhangigkeit forderten sowie mit der Zeit auch militarische Mittel einsetzten womit sich der Konflikt als Unabhangigkeitsbewegung auf das ganze Land ausweitete und dabei die Meinung in der Bevolkerung spaltete Nach einer ersten Phase der liberalen Reformen Wahlen zu einem Kongress und bereits einiger wenn auch konigstreuer Revolten von 1810 bis 1814 bekannt als Patria Vieja Altes Vaterland errangen zunachst die Spanier mit restaurierter Monarchie unter Ferdinand VII in der Reconquista Ruckeroberung zwischen 1814 und 1817 wieder die Macht zuruck bevor die chilenischen Unabhangigkeitsfuhrer mit argentinischer Hilfe ab 1817 in der Patria Nueva Neues Vaterland Chile bis 1821 bzw 1826 endgultig befreien konnten jedoch noch lange innere Konflikte auszufechten hatten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die erste Junta 3 Erster Kongress und Figueroa Revolte 4 Der Septemberputsch der Carreras 5 Zweiter Putsch von Carrera 6 Spanische Offensive Reconquista 6 1 Landung und Zug nach Chillan 6 2 Gefecht bei Yerbas Buenas 6 3 Gefecht bei Las Carlos und Belagerung von Chillan 6 4 Die Uberraschung von El Roble 6 5 Gefecht von Cancha Rayada 6 6 Der Vertrag von Lircay und die Schlacht von Las Tres Acequias 6 7 Schlacht von Rancagua 6 8 Spanische Herrschaft 6 9 Guerillakrieg 7 Chilenisch argentinische Erfolge 7 1 Andenuberquerung 7 2 Schlacht von Chacabuco 7 3 Unabhangigkeit 8 Sieg der Chilenen 8 1 Zweite Schlacht von Cancha Rayada 8 2 Schlacht von Maipu und Ruckzug der Royalisten in den Suden 9 Folgen 10 Literatur 11 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDas Gebiet des heutigen Chile war seit dem 16 Jahrhundert als eine Kolonie des Spanischen Konigreiches ausgebaut worden Geschichte Chiles Als Generalkapitanat Chile zahlte es zum Vizekonigreich Peru war allerdings als abgelegener und armer Bestandteil weniger im Blickpunkt der Kolonialherren als etwa die Gegenden des heutigen Peru oder Kolumbien Gouverneur war bis zu seinem Tod im Februar 1808 der respektierte und beliebte Luis Munoz de Guzman Sein Nachfolger wurde als ranghochster Militar Francisco Antonio Garcia Carrasco der allerdings weit weniger guten Kontakt zur einheimischen Bevolkerung hatte als sein Vorganger nbsp Generalkapitanat Chile 1776 1818Unterdessen anderte sich im Mutterland Spanien die Lage dramatisch Im Krieg gegen die franzosischen Truppen Napoleon Bonapartes Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel verlor Konig Ferdinand den Thron am 6 Mai 1808 an Napoleon und wurde in Valencay gefangen gehalten Napoleon erklarte seinen Bruder Joseph Bonaparte zum neuen Konig von Spanien Die konigstreuen spanischen Krafte bildeten die Junta Suprema Central und spater die Standeversammlung der Cortes von Cadiz Die Nachrichten vom Krieg in Spanien erreichten Sudamerika im August 1808 Ferdinands Schwester Charlotte Joachime von Spanien war mit ihrer Familie nach Rio de Janeiro geflohen Ein Teil der Royalisten die sogenannten Carlotistas sahen in ihr die legitime Vertreterin der Herrscherfamilie und wollten ihr die Macht in Sudamerika ubertragen Demgegenuber vertraten die Absolutistas die Auffassung dass nur Ferdinand das Herrschaftsrecht habe Gegen die Position der Royalisten standen die Juntistas die eine eigene Junta aus einheimischen Burgern bilden wollten um in Abwesenheit einer funktionierenden und legitimen Regierung das Land zu verwalten 1809 bewegte der Scorpion Skandal das Land Gouverneur Garcia Carrasco und sein Sekretar Juan Martinez de Rozas waren in den Uberfall auf ein Schmugglerschiff verwickelt und hatten die Rauber und Morder vor strafrechtlichen Konsequenzen bewahrt womit sie ihren letzten Respekt beim Volk verloren Im Juni 1810 kamen Nachrichten aus Europa dass die Franzosen das spanische Cadiz belagerten Garcia Carrasco der die Position der Carlotistas vertrat ergriff daraufhin scharfe Massnahmen gegen politisch Andersdenkende Dies erzeugte Unruhe und am 16 Juli 1810 wurde der verhasste Gouverneur zum Abdanken gezwungen Als ranghochster Offizier ubernahm mit Mateo de Toro Zambrano y Ureta der erste im Lande geborene Kreole das Amt des Gouverneurs Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 82 Jahre alt In Lima hatte der Vizekonig bereits Francisco Javier de Elio zum Nachfolger Garcia Carrascos berufen dieser war aber in Montevideo mit dem Erhalt seiner Position gegenuber den rebellierenden Bauern am Rio de la Plata vollauf beschaftigt Toro Zambrano wurde von den Juntistas bedrangt die Regierungsgewalt einem Gremium zu ubertragen Nach einigem Zogern berief er fur den 18 September 1810 um 9 Uhr eine Zusammenkunft im Rathaus zusammen um das Thema zu besprechen Dieser Tag gilt als Beginn der chilenischen Unabhangigkeitsbestrebungen und ist heute chilenischer Nationalfeiertag Die erste Junta Bearbeiten Hauptartikel Regierungsjunta in Chile 1810 nbsp Mateo de Toro Zambrano y Ureta Prasident der ersten JuntaDie Juntistas ubernahmen bei diesem Treffen schnell das Ruder Mit Rufen Wir wollen eine Junta sturmten sie die Buhne Toro Zambrano soll seinen Gouverneursstab auf den Tisch gelegt haben und mit den Worten Hier ist der Stab nehmt ihn und herrscht die Macht ubergeben haben Man entschied sich eine Junta zu bilden die dieselben Kompetenzen haben sollte wie der bisherige Gouverneur Sie setzte sich wie folgt zusammen Position NamePrasident Mateo de Toro Zambrano y UretaVizeprasident Jose Martinez de AldunateMitglieder Fernando Marquez de la PlataJuan Martinez de RozasIgnacio de la CarreraColonel Francisco Javier de ReynaJuan Enrique RosalesSekretare Jose Gaspar MarinJose Gregorio ArgomedoErste Amtshandlung war ein Treueschwur gegenuber Konig Ferdinand Danach wurden Handels und Zollfragen geklart ein Nationaler Kongress einberufen dessen 42 gewahlte Vertreter 1811 zusammenkommen sollten Schliesslich beschloss die Junta die Bildung einer Miliz um Chile zu verteidigen Die Mehrheit in der Versammlung zahlte zu den Moderaten spanisch moderados unter der Fuhrung von Jose Miguel Infante Sie wollten lediglich eine Ubergangsregierung bis zur Ruckkehr Konig Ferdinands und standen Reformen skeptisch gegenuber Die Extremisten spanisch extremistas oder exaltados hingegen strebten eine starkere Unabhangigkeit vom Mutterland und weitgehende innere Autonomie an ihr Anfuhrer war Martinez de Rozas Schliesslich gab es noch die Royalisten spanisch realistas die den Status quo behalten wollten und jede Form von Reform oder Selbstverwaltung ablehnten Erster Kongress und Figueroa Revolte Bearbeiten nbsp Tomas de FigueroaBis Marz 1811 wurden die Delegierten fur den Kongress gewahlt Die Wahlen ergaben einen leichten Vorsprung der Moderaten vor den Extremisten die Royalisten waren naturgemass abgeschlagen In Concepcion und Santiago de Chile standen die Delegiertenwahlen noch aus als am 1 April 1811 der royalistisch gesinnte Oberst Tomas de Figueroa eine Revolte unternahm die aber scheiterte Figueroa wurde hingerichtet und in der Folge der konigliche Gerichtshof die Real Audiencia von Chile wegen vermeintlicher Komplizenschaft fur abgesetzt erklart Bei den folgenden Wahlen errangen die Moderaten zwar alle sechs Delegiertensitze fur Santiago in der Folge vertieften sich aber die Graben zwischen Moderaten und Extremisten wobei die Idee eines vollig unabhangigen Chiles zunehmend Unterstutzung fand Am 4 Juli 1811 trat der Kongress erstmals zusammen Die Zusammensetzung mit zwolf Delegierten aus Santiago anstelle der ursprunglich vorgesehenen sechs fuhrte ebenso zu Streit wie die Frage ob das Land verpflichtet sei finanzielle Abgaben fur den spanischen Kampf gegen Napoleon zu entrichten Royalisten und Teile der Moderaten befurworteten dies wahrend die Extremisten mit Hinweis auf die Armut des Landes eine Zahlung ablehnten Der Septemberputsch der Carreras BearbeitenZu dieser Zeit Ende Juli 1811 kehrte der junge Offizier Jose Miguel Carrera aus Spanien zuruck in seine Heimat schloss sich dem radikalen Flugel der Unabhangigkeitsbewegung an und ubernahm rasch dessen Fuhrung Unregelmassigkeiten bei den Kongresswahlen waren der Ausloser dafur dass Carrera und seine Bruder Juan Jose und Luis die Macht per Handstreich ubernehmen wollten Jose strebte zunachst eine Verhandlungslosung mit den gemassigten Kraften an konnte aber keinen Erfolg erzielen Am 4 September 1811 putschten die Carreras und versuchten die Royalisten aus dem Kongress zu verdrangen Am nachsten Tag ersetzten unabhangigkeitsorientierte Vertreter aus Concepcion die bisherigen Abgeordneten So wurden im Kongress gewaltsam die Mehrheitsverhaltnisse zugunsten der Extremisten verschoben aber zu einer formalen Unabhangigkeitserklarung konnte sich das Plenum noch nicht durchringen Stattdessen bekraftigte man das Loyalitatsgelubde der Ersten Junta Zugleich wurden eine Reihe liberaler Reformen auf den Weg gebracht Erste Schritte fuhrten zu einer Abschaffung der Sklaverei Handelsfreiheit und kommunale Selbstverwaltung wurden gestarkt die Gehalter der Staatsbediensteten gekurzt und die Vertreter der Kirche aus Steuergeldern bezahlt So wollte man verhindern dass die Kirche sich fur ihren Unterhalt wie bisher am Volk schadlos hielt Zweiter Putsch von Carrera Bearbeiten nbsp Flagge des patria vieja 1812 1814 Trotz dieser Fortschritte in seinem Sinne unternahm Jose Carrera am 15 November 1811 einen zweiten Putsch Als Grunde nannte er dass die Zusammensetzung nicht dem Wahlergebnis entspreche obwohl er selbst im September eine gewaltsame Neubesetzung einiger Sitze erzwungen hatte und dass das Land fur eine Gewaltenteilung noch nicht reif sei Daruber hinaus aber das vertraute er nur seinem Tagebuch an ging es um eine Familienrivalitat zwischen der Familie Larrain denen er die Herrschaft uber den Kongress vorwarf und den Carreras An die Spitze des Staates stellte er ein Triumvirat aus Jose Gaspar Marin der schon der ersten Junta angehort hatte fur Coquimbo Bernardo O Higgins als Ersatz fur den Rivalen Rozas fur Concepcion und sich selbst fur Santiago Zwei Wochen spater loste er den Kongress auf Aus Protest traten Marin und O Higgins von ihren Amtern zuruck und uberliessen Carrera die absolute Macht Unter seiner Federfuhrung entstand die Verfassung von 1812 die zwar formal die Oberherrschaft von Konig Ferdinand anerkannte aber sonst sehr liberal gepragt war Daneben schuf Carrera die ersten Staatssymbole Chiles eine Landesfahne und ein Wappen Die Verfassung sicherte Pressefreiheit zu Carrera liess die erste Druckerpresse nach Chile bringen und unter der Leitung von Camilo Henriquez entstand die erste chilenische Zeitung Aurora de Chile Aussenpolitisch knupfte Carrera diplomatische Beziehungen mit den USA die mit Joel Roberts Poinsett einen ersten Gesandten spater Konsul nach Chile brachten Spanische Offensive Reconquista BearbeitenLandung und Zug nach Chillan Bearbeiten nbsp Jose Fernando Abascal y Sousa Vizekonig von PeruErst zu Jahresbeginn 1813 unternahm der Vizekonig Jose Fernando Abascal y Sousa einen Versuch die alten Verhaltnisse wiederherzustellen Er entsandte etwa 2400 Mann unter General Antonio Pareja nach Chile die sich auf der Insel Chiloe mit einheimischen Royalisten verbundeten die im Suden des Landes die Mehrheit bildeten Uber Valdivia und Talcahuano erreichten die Spanier Concepcion wo sie mit Applaus empfangen wurden Sie zogen nach Chillan das sich kampflos ergab Das Heer der Royalisten war jetzt auf 6000 Mann angewachsen Gefecht bei Yerbas Buenas Bearbeiten Am 27 April 1813 kam es zu den ersten kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Chilenen Bei der Ortschaft Yerbas Buenas in der Nahe von Linares griff eine Gruppe von etwa 600 Chilenen unter dem Befehl von Oberst Juan Dios de Puga das Royalistenheer im Schutze der Dunkelheit an Die Chilenen waren in dem Glauben es nur mit einer versprengten Einheit der Spanier zu tun zu haben wahrend die Royalisten umgekehrt uberzeugt waren die komplette Streitmacht der Unabhangigkeitsarmee griffe sie an Im Zuge der Kampfhandlungen klarte sich dieses Missverstandnis auf beiden Seiten auf die Chilenen erlitten grosse Verluste und zogen sich nach Talca zuruck Gefecht bei Las Carlos und Belagerung von Chillan Bearbeiten Carrera stellte die royalistischen Truppen bei San Carlos am 15 Mai 1813 zum Kampf Er behielt mit seinen Mannern die Oberhand auch dank zahlenmassiger Uberlegenheit und zwang die Spanier sich wieder bis nach Chillan zuruckzuziehen wo sie sich verschanzten Die Unabhangigkeitsarmee setzte nach und machte sich daran die Stadt zu belagern Dort starb am 21 Mai der General der Spanier Antonio Pareja Seine Stelle nahm vorubergehend Juan Francisco Sanchez ein Carrera belagerte die Stadt uber Wochen vergeblich scheiterte aber daran sie einzunehmen Neben dem erbitterten Widerstand war dies auf die mangelnde Ausrustung der Chilenen aber auch auf taktische Schwachen von General Carrera zuruckzufuhren Die Spanier warteten indes auf Verstarkung die im Oktober 1813 unter der Fuhrung von Gabino Gainza eintraf Die Uberraschung von El Roble Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht von El RobleCarrera teilte seine Armee Einen Teil unter dem Befehl seines Bruders Juan Jose beliess er am Zusammenfluss von Rio Itata und Rio Nuble Den anderen Teil etwa 800 Mann und Artillerie von 5 Kanonen fuhrte er unter eigenem Befehl einige Meilen landeinwarts nach El Roble Die Royalisten erfuhren davon und machten sich in der Nacht unter Befehl von Juan Francisco Sanchez auf den Weg wo sie mit Unterstutzung von ortlichen Kraften auf eine Streitmacht von 1200 Mann kamen Sie umzingelten die Patrioten und schlugen sie im Morgengrauen des 17 Oktober 1813 anfangs in die Flucht Carrera furchtete gefangen genommen zu werden und floh durch den Rio Itata um den zweiten Heeresteil der Chilenen auf der anderen Seite des Flusses zu erreichen Unter dem Oberst Bernardo O Higgins formierte sich indes ein Widerstandsnest von etwa 200 Mann das den Spaniern Paroli bot und sie nach uber einer Stunde schliesslich in die Flucht schlagen konnte Carrera selbst fand anerkennende Worte fur den heldenhaften Einsatz von O Higgins den er als ersten Soldaten spanisch primero soldado seines Landes titulierte Die Royalisten verloren bei El Roble rund 80 Soldaten wahrend auf chilenischer Seite 30 Mann fielen Seine politischen Gegner warfen Carrera nicht nur seine strategischen und taktischen Fehler vor sondern vor allem seine Flucht im Kampf Von allen Seiten bedrangt wurde er zum Jahresbeginn 1814 von Bernardo O Higgins als Oberbefehlshaber abgelost Die Regierungsgeschafte ubernahm als Director Supremo der gemassigte Francisco de la Lastra Gefecht von Cancha Rayada Bearbeiten In Europa hatte sich das Blatt inzwischen gewendet Durch den Vertrag von Valencay gelangte Ferdinand VII wieder auf den spanischen Thron und beanspruchte ab 1814 wieder die volle Souveranitat auch uber die Kolonien in Sudamerika Die Kampfe in Chile zogen sich derweil dahin Die Spanier griffen am 19 Marz die Truppenteile der Chilenen unter O Higgins und am 20 Marz diejenigen unter dem Befehl von Juan Mackenna an wurden aber beide Male zuruckgeschlagen Unter dem Befehl von Manuel Blanco Encalada hatten sich in Santiago uber 1000 Mann gesammelt um Talca von den Spaniern zuruckzuerobern Am 29 Marz 1814 wurden sie von einer kleinen royalistischen Truppe unter dem Chilenen Angel Calvo uberrascht und binnen einer Viertelstunde besiegt Ein grosser Teil des Unabhangigkeitsheeres rettete sich in Auflosung Richtung Santiago die Royalisten nahmen daruber hinaus rund 300 Gefangene Der Vertrag von Lircay und die Schlacht von Las Tres Acequias Bearbeiten nbsp Mariano OsorioDer General der Royalisten wartete auf weitere Verstarkung und nutzte die Zeit fur Friedensverhandlungen die unter Vermittlung des englischen Commodore James Hillyar in Santiago stattfanden und im Mai 1814 im Vertrag von Lircay mundeten Wahrend die Chilenen den Anspruch der spanischen Krone auf das Land anerkannten und auf ihre nationalen Symbole verzichteten gestanden ihnen die Spanier im Gegenzug die Selbstverwaltung durch die amtierende Regierungsjunta zu Weder Spanier noch Chilenen hatten die Absicht ihre Versprechungen zu halten Der spanische Vizekonig entsandte ein weiteres Expeditionsheer unter Mariano Osorio in den Suden Chiles Auf chilenischer Seite putschte sich Jose Miguel Carrera im Juli 1814 erneut an die Macht Wahrend die Spanier von Suden auf Santiago marschierten suchten Carrera und O Higgins auf militarischem Wege die innenpolitische Entscheidung 1600 Mann unter Carrera trafen am Nachmittag des 26 August 1814 am Ufer des Rio Maipo auf die 700 Mann starken Krafte von O Higgins Die Carreristas siegten Das Nahen der Spanier fuhrte zur Einsicht dass man nur gemeinsam vorgehen konne O Higgins gestand Carrera den Oberbefehl uber das Heer zu und wurde im Gegenzug zum Heerfuhrer der zweiten Division berufen Wahrend Jose Carrera in Santiago blieb um die Stadt vor dem erwarteten Angriff der Spanier zu befestigen versuchte der Rest der Unabhangigkeitsarmee unter Luis Carrera Juan Jose Carrera und O Higgins den Vormarsch so lange wie moglich aufzuhalten Schlacht von Rancagua Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht von Rancagua Druck um 1860 Die spanischen Truppen von rund 5000 Mann ergriffen erneut die Offensive und schlugen die Unabhangigkeitskampfer die von den vorangegangenen inneren Kampfen noch geschwacht waren in der ersten grossen Auseinandersetzung am 1 2 Oktober 1814 in der Schlacht von Rancagua Die Bruder Carrera wollten die Spanier in der Schlucht von Angostura stellen wo sie aufgrund der Gelandebeschaffenheit eine gunstige Position sahen sich trotz ihrer zahlenmassigen Unterlegenheit die Patriotenarmee war auf rund 1100 Soldaten geschrumpft halten zu konnen und einen raschen Vormarsch der Royalisten auf Santiago zu verhindern Doch Bernardo O Higgins beging einen folgenschweren Fehler und befahl seine Truppen ins Zentrum der Stadt Rancagua wo sie am 2 Oktober 1814 von Royalisten umzingelt waren und sich am Ende des Tages geschlagen geben mussten Die Chilenen sprechen bis heute uber diese Schlacht als Desaster von Rancagua Etliche der etwa 500 Uberlebenden wurden gefangen genommen Spanische Herrschaft Bearbeiten nbsp Casimiro Marco del PontKurz darauf zogen die Spanier wieder in die Hauptstadt Santiago de Chile ein Bernardo O Higgins und Jose Miguel Carrera flohen mit vielen anderen Fuhrern der Unabhangigkeitsbewegung nach Argentinien in die Region Mendoza Die in Chile verbliebenen Galionsfiguren der Unabhangigkeitsbewegung darunter Ignacio de la Carrera und etliche spatere Prasidenten Chiles wurden auf die Juan Fernandez Inseln verbannt Die Phase der alten Republik wie sie heute in Chile genannt wird La Patria Vieja war vorbei Der Vizekonig bestatigte zunachst General Osorio als Gouverneur von Chile loste ihn aber am 26 Dezember 1815 durch Casimiro Marco del Pont ab der mit absoluter Harte gegenuber den Unabhangigkeitsbestrebungen vorging Dafur wurde eigens eine Art Polizeitruppe aufgestellt die sich Las talaveras nannte Die Strafverfolgungen unter Vicente San Bruno waren gefurchtet Guerillakrieg Bearbeiten Die chilenische Fuhrung im argentinischen Exil war gespalten Wahrend sich O Higgins mit Jose de San Martin verbundete dem Befehlshaber der Provinz Mendoza wandten sich die Carrera Bruder gegen ihn Sie wurden in Mendoza wegen Verschworung hingerichtet Nur noch einige Unabhangigkeitsanhanger unter Manuel Rodriguez Erdoiza fuhrten eine Art Guerillakampf gegen die Spanier Auch wenn die militarischen Erfolge dieser Aktionen bescheiden blieben starkten sie die Moral der Unabhangigkeitsbewegung und machten Rodriguez zum Volkshelden Chilenisch argentinische Erfolge BearbeitenAndenuberquerung Bearbeiten In Mendoza fand die chilenische Unabhangigkeitsbewegung Unterstutzung durch Jose de San Martin Dieser sammelte bis Anfang 1817 eine Armee aus etwa 4000 Argentiniern und versprengten Angehorigen der chilenischen Truppen Obwohl die Spanier in Chile uber etwa 8000 Mann verfugten entschied sich San Martin zur Offensive Am 12 Januar 1817 brach er auf und uberquerte mit 2800 Mann 1600 Pferden und 12 Geschutzen sowie uber 9000 Maultieren die Anden Sein Zug sollte spater mit der Alpenuberquerung von Hannibal verglichen werden auf dem Weg verlor er ein Drittel seiner Manner und die Halfte der Tiere Schlacht von Chacabuco Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht von ChacabucoDie Spanier waren von Santiago mit 1500 Mann unter dem Befehl von Brigadier Rafael Maroto nach Norden geeilt um die Andenarmee zu stellen Maroto wechselte seine Position Richtung Suden nach Beratung mit dem Gouverneur kehrte er aber nach Chacabuco zuruck San Martin wusste dass die numerische Uberlegenheit der Chilenen und Argentinier nicht lang vorhalten wurde und suchte die schnelle Entscheidung Am 12 Februar 1817 schlug er die spanische Armee in der Schlacht von Chacabuco und konnte zwei Tage spater in Santiago einziehen Unabhangigkeit Bearbeiten Der siegreiche San Martin wurde in Santiago zum Director Supremo ausgerufen verzichtete aber zugunsten von O Higgins Am ersten Jahrestag der Schlacht von Chacabuco rief er offiziell die Unabhangigkeit Chiles aus Dieser Tag markiert den Beginn der Neuen Republik Patria Nueva in Chile In Lima hatte bereits am 7 Juli 1816 Joaquin de la Pezuela sein Amt als Vizekonig von Peru angetreten Pezuela war der Schwiegervater von Mariano Osorio Sieg der Chilenen Bearbeiten nbsp El abrazo de Maipu Bernardo O Higgins umarmt Jose de San Martin nach der gewonnenen Schlacht von MaipuZweite Schlacht von Cancha Rayada Bearbeiten Die spanischen Verbande hatten sich im Suden mit indianischen Freischarlern vom Volk der Mapuche vereinigt Die Royalisten verschanzten sich in Talca wahrend die Chilenen unter San Martin auf der Ebene von Cancha Rayada lagerten Vollig uberraschend machten die Spanier am Abend des 16 Marz 1818 gegen halb acht Uhr abends einen Ausfall und uberraschten die unbefestigte Vorhut der Andenarmee O Higgins wurde am Arm verwundet die Chilenen ergriffen die Flucht Am 21 Marz hatten sich die versprengten chilenischen Krafte in San Fernando wieder vereinigt Unterdessen erreichten die Neuigkeiten von der Niederlage die Hauptstadt Santiago Geruchte vom Tod O Higgins und San Martins machten die Runde etliche Veteranen des Unabhangigkeitskrieges machten sich an einen erneuten Exodus nach Mendoza Der Freiheitsheld Manuel Rodriguez schaffte es den Burgern von Santiago mit seinem Schlachtruf Burger noch haben wir ein Vaterland spanisch Aun tenemos Patria ciudadanos wieder Mut zuzusprechen Bis O Higgins in Santiago anlangte erhob sich Rodriguez fur einen Tag zum Director Supremo Schlacht von Maipu und Ruckzug der Royalisten in den Suden Bearbeiten Aufgrund seiner Verwundung konnte O Higgins selbst nicht mehr das Kommando fuhren und ubergab den Oberbefehl alleine an Jose San Martin Am 5 April 1818 stellte San Martin die Spanier im hugeligen Gelande in der Schlacht von Maipu und besiegte sie in sechsstundigem Kampf General Osorio floh und uberliess das Kommando der Royalisten dem Obersten Jose Ordonez 2000 Spanier fielen 3000 gerieten in Gefangenschaft die Andenarmee verlor etwa 1000 Mann im Kampf nbsp Ruckeroberung Valdivias durch die Chilenen Gemalde vor 1891 Die Spanier zogen sich nach der katastrophalen Niederlage in der Schlacht von Maipu aus Zentralchile in die sudliche Hafenstadt Valdivia und auf die Insel Chiloe zuruck Erst nachdem es den Chilenen gelungen war eine kleine Flotte zu schaffen gelang auch die Einnahme dieser letzten spanischen Stutzpunkte Im Jahre 1820 eroberte eine chilenische Flotte unter Thomas Cochrane das schwer befestigte Valdivia 1826 wurde schliesslich auch Chiloe eingenommen Folgen BearbeitenMit dem Sieg der Unabhangigkeitsbewegung 1817 setzte die grosse Ruckkehr der Verbannten von den Juan Fernandez Inseln ein Bernardo O Higgins regierte Chile als Prasident bis 1823 Gleichzeitig wurde der Konflikt jedoch auch gegen die einheimischen Royalisten als Guerra a Muerte Krieg bis zum Tod fortgesetzt Den Hohepunkt dieser Entwicklung bildete der Chilenische Burgerkrieg in den Jahren 1829 bis 1833 Literatur BearbeitenDiego Barros Arana Historia Jeneral de la Independencia de Chile 4 Bande Imprenta del Ferrocarril Santiago de Chile 1855 Von Frobel Sudamerikanische Freiheitskriege In Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Band 9 Verlag von Velhagen amp Glasing Bielefeld und Leipzig 1880 S 97 101 Claudio Gay Historia de la Independencia Chilena 2 Bande Thunot Paris 1856 Robert Harvey Liberators South America s Savage Wars of Freedom 1810 1830 Robinson Publ London 2002 ISBN 1 84119 623 1 Gerhard Wunder Grundzuge des Unabhangigkeitskrieges in Chile 1808 1823 Dissertation Munster 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Independencia de Chile Quellen und Volltexte spanisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chilenischer Unabhangigkeitskrieg amp oldid 230809639