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Chiapa de Corzo ist eine Stadt mit etwa 45 000 Einwohnern und der Hauptort des Municipio Chiapa de Corzo mit etwa 90 000 Einwohnern im mexikanischen Bundesstaat Chiapas auch die Ruinenstatte eines nahegelegenen praspanischen Kultzentrums tragt diesen Namen Seit dem Jahr 2010 sind die Tanze und die Begleitmusik des seit 1711 nachweisbaren und alljahrlich im Januar stattfindenden Festes der Parachicos als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt 2 Seit 2012 gehort der Ort uberdies zu den Magischen Orten Mexikos Chiapa de CorzoChiapa de Corzo Chiapas Chiapa de CorzoChiapa de Corzo auf der Karte von ChiapasKoordinaten 16 42 25 N 93 0 50 W 16 706944444444 93 013888888889 417 Koordinaten 16 42 25 N 93 0 50 WBasisdatenStaat MexikoBundesstaat ChiapasMunicipio Chiapa de CorzoEinwohner 45 077 Volkszahlung 2010 1 StadtinsignienDetaildatenHohe 417 mZeitzone UTC 6Website www chiapadecorzo com mxBrunnen La Pila oder La Corona Brunnen La Pila oder La CoronaKirche San Sebastian Kirche San SebastianKreuzgang von Santo Domingo Kreuzgang von Santo Domingo Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bevolkerung und Wirtschaft 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Feste 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenChiapa de Corzo liegt in einer Hohe von etwa 420 m u d M auf dem Ostufer des Rio Grijalva unweit des Canon del Sumidero Tuxtla Gutierrez die Hauptstadt des Bundesstaats Chiapas befindet sich nur etwa 15 km nordwestlich Die archaologische Zone liegt etwa 2 km sudostlich der Stadt Bevolkerung und Wirtschaft BearbeitenDie Einwohner der Stadt sind grosstenteils Mestizen und reinrassige Indios vom Stamm der Zoque gesprochen werden die regionalen Dialekte aber auch spanisch Ein Grossteil der indianischen Gemeindebevolkerung arbeitet als Kleinbauern Selbstversorger in der Landwirtschaft in der Stadt dominieren hingegen Handel Handwerk und kleinere Dienstleistungsbetriebe Geschichte BearbeitenMan schatzt dass die Gegend bereits um 1200 v Chr von olmekischen oder diesen nahestehenden Gruppen besiedelt war um 800 v Chr lasst sich durch die Verwendung von Obsidianwerkzeugen und Ubereinstimmungen in der Keramik eine starkere Beziehung zum olmekischen Kultzentrum von La Venta feststellen In das Jahr 36 v Chr wird das in der archaologischen Statte gefundene Bruchstuck einer Stele mit dem altesten bislang bekannten Long Count Datum Mesoamerikas datiert Um 700 n Chr wurde die alte Kultstatte aufgegeben und es entstand eine neue Siedlung der Chiapa Indianer an der Stelle der heutigen Stadt Dieses wurde im Jahr 1528 von den von Diego de Mazariegos angefuhrten Spaniern und indianischen Hilfstruppen aus dem Umland die mit den Chiapas verfeindet waren nach heftigen Kampfen erobert und in Villa Real de Chiapa de los Indios umbenannt die etwa 70 km Fahrtstrecke weiter ostlich aber gut 1500 m hoher gelegene Stadt San Cristobal de las Casas nannte sich dagegen Villa Real de Chiapa de los Espanoles Von 1552 bis zur Unabhangigkeit Mexikos im Jahr 1821 hiess der Ort Pueblo de la Real Corona de Chiapa de Indios oder einfach nur Chiapa de la Real Corona im Jahr 1851 erhielt er die Stadtrechte Sehenswurdigkeiten BearbeitenWahrzeichen der Stadt und ein einzigartiges Monument aus der Kolonialzeit ist der im Jahr 1552 aus Ziegelsteinen und mit Anklangen an den Mudejar Stil Spaniens erbaute La Pila Brunnen Durchmesser 52 m Hohe 12 m Wegen seiner ungewohnlichen an eine Krone erinnernden Form erhielt er auch den volkstumlichen Namen La Corona Die in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts erbaute Iglesia Santo Domingo ist die ehemalige Klosterkirche des Dominikanerordens Ihre Fassade wird von zwei gedrungen wirkenden Turmen mit Kuppelabschluss flankiert Das dreischiffige Langhaus ist gewolbt die Vierung wird von einer belichteten Kuppel uberspannt Die ehemaligen Klostergebaude rund um den schmucklosen aber zweigeschossigen Kreuzgang beherbergen ein Museum fur kirchliche Kunst aber auch fur Lackarbeiten die in der Region eine gewisse Tradition haben Im Treppenaufgang des breitgelagerten Rathauses palacio municipal finden sich drei politische Wandgemalde murales des Malers Carlos Merida aus den 1920er Jahren Die imposanten Ruinen der aus dem 17 Jahrhundert stammenden Iglesia San Sebastian befinden sich am San Gregorio Hugel Ihre breitgelagerte Fassade ist durch zwei vorgestellte Saulen und mehrere Nischen in denen ehemals Figuren standen aufgelockert und durch machtige seitliche Stutzpfeiler stabilisiert In der Nahe steht die ebenfalls im 17 Jahrhundert erbaute aber im 19 Jahrhundert in neugotischem Stil uberarbeitete Iglesia San Calvario mit einem ungewohnlich gestalteten Glockengiebel nbsp Praspanische RuinenstatteUmgebungNordlich der Stadt befindet sich der Parque Nacional del Canon del Sumidero dessen mit dem Boot befahrbare Schlucht ein beliebtes Ziel von einheimischen und auslandischen Touristen ist Die von etwa 850 v Chr bis etwa 700 n Chr besiedelte archaologische Zone von Chiapa de Corzo ist gut 2 km gross und befindet sich etwa 2 km sudostlich der heutigen Stadt sie umfasst die Strukturen von etwa 200 Bauwerken Unterhalb einer Tempelpyramide Mound 5 fand man im Jahr 2010 das reich mit Beigaben ausgestattete Grab eines Mannes aus der Zeit um 500 bis 700 v Chr es ist der bislang alteste Fund seiner Art in Mesoamerika und wird im Museo Regional de Antropologia e Historia in Tuxtla Gutierrez gezeigt Das Long Count Datum auf dem Bruchstuck einer Stele genauer einer Wandplatte konnte auch wenn es unter den Forschern noch strittig ist zum bislang altesten Datum seiner Art 7 16 3 2 13 erganzt werden die Umrechnung ergibt den 6 Dezember des Jahres 36 v Chr nbsp Parachicos am Festtag des hl AntoniusFeste BearbeitenAbgesehen von den ublichen religiosen Festtagen findet alljahrlich im Januar die karnevalsahnliche Fiesta Grande statt bei dem sich die viele als sogenannte Parachicos verkleiden und zu den zyklischen Klangen der Musikgruppen in den Strassen tanzen Obwohl ein anderer Hintergrund besteht haben die maskentragenden Figuren ihre Tanze und die Musikbegleitung viele Ahnlichkeiten zu den im Sudosten Mexikos und in Guatemala popularen Bailes de la Conquista Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chiapa de Corzo Chiapas Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Catalogo de Localidades Los parachicos en la fiesta tradicional de enero de Chiapa de Corzo spanisch Normdaten Geografikum LCCN n91004274 VIAF 137338729 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chiapa de Corzo amp oldid 203835115