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Reginald William Winchester Wilmot 21 Juni 1911 in Brighton Australien 10 Januar 1954 uber dem Mittelmeer war ein australischer Kriegsberichterstatter der wahrend des Zweiten Weltkrieges fur die BBC und die Australian Broadcasting Corporation berichtete Nach dem Krieg schrieb er ein umfassend recherchiertes Buch uber die Befreiung Europas Wilmot starb bei einem Flugzeugabsturz Chester Wilmot 1911 1954Inhaltsverzeichnis 1 Berufsleben 2 Standardwerk Der Kampf um Europa 3 Ableben 4 Einzelnachweise 5 LiteraturBerufsleben BearbeitenChester Wilmot besuchte die Grammar School in Melbourne anschliessend das Trinity College ebenfalls in seiner Heimatstadt und erwarb den akademischen Grad eines Bachelor of Arts und eines Bachelor of Law Als Leiter eines Studententeams reiste er von 1937 bis 1939 fast durch die ganze Welt Wilmot stellte sich nach Kriegsausbruch der Australischen Rundfunkorganisation als Kriegsberichterstatter fur den Mittleren Osten und New Guinea zur Verfugung 1940 1942 Er berichtete aus Nordafrika Griechenland und Syrien 1941 nahm an der Schlacht von Tobruk der Operation Crusader teil und berichtete danach vom pazifischen Kriegsschauplatz Dabei legte er sich mit einem ihm inkompetent erscheinenden General an und verlor seine Akkreditierung Im Jahre 1943 fertigte er den Dokumentar Film Sons of the Anzacs 1944 begleitete er als Korrespondent der BBC wahrend der Operation Overlord die 6 Britische Luftlandedivision in die Normandie 1 und war mit den britischen und amerikanischen Truppen wahrend oder kurz nach den Kampfhandlungen unterwegs Er berichtete bis 1945 vom westlichen Kriegsschauplatz und vertrat die BBC als Spezialkorrespondent wahrend des Hauptkriegsverbrecherprozesses in Nurnberg 1945 46 Im Jahre 1947 erhielt Wilmot von der australischen Regierung den Auftrag die offizielle Kriegsgeschichte des Zweiten Weltkrieges namentlich uber die Kampfe in Nordafrika und ab 1944 in Europa zu verfassen Standardwerk Der Kampf um Europa BearbeitenIm Vorwort zur deutschen Ausgabe von Struggle of Europe beschreibt Wilmot seine Kompetenz in der Nachweisfuhrung der Kriegshandlungen und seine Position als wissenschaftlicher Historiker Bei der Darstellung dieses Feldzuges und seiner strategischen wie politischen Hintergrunde war ich bemuht die Geschehnisse sowohl auf der interalliierten als auch auf der deutschen Seite aufzuzeichnen und ineinanderzuweben so dass der Leser jedem Zug und Gegenzug in den Kanzleien und Hauptquartieren wie jeder Bewegung und Gegenbewegung auf den Schlachtfeldern folgen kann und so ein wesentliches und wie ich hoffe ausgeglichenes Gesamtbild gewinnt 2 Bei Kriegsende fielen die Dokumente der deutschen Regierung und der Wehrmacht zum grossten Teil den Verbundeten in die Hande Ich war in der gunstigen Lage die wichtigsten dieser Papiere heranziehen und uberdies durch mundliche und schriftliche Bekundungen vieler fuhrender Kommandeure und der hoheren Stabsoffiziere der Wehrmacht erganzen zu konnen 3 Quellenbeschaffung im KriegChester Wilmot befragte u a folgende Kommandeure personlich oder erhielt die Befragungsprotokolle Die Angaben beziehen sich nur auf den Zeitraum der Ausbruchskampfe aus dem Landekopf der Normandie im Juli und August 1944 In Klammern die Seitenzahlen der deutschen Ausgabe Gunther Blumentritt General Stabschefs der Heeresgruppe B und des Oberkommando West uber Generalfeldmarschall Gunther v Klugeunter anderem zur Reaktion v Kluges auf das Attentat vom 20 Juli 1944 397 Fritz Bayerlein Generalleutnant Kommandeur der Panzer Lehrdivision Befragung durch die amerikanische Armee 413 Wilmot Am 28 Juli zahlte ich an der Strasse nach St Gilles 19 Panzer Bayerleins die von Bomben zerschlagen oder verlassen worden waren In St Gilles standen weitere 3 Allein in diesem Abschnitt verlor die Panzer Lehrdivision die Halfte der einsatzfahigen Panzer uber die sie zu Tagesbeginn verfugt hatte Anm 2 S 413 Walter Warlimont General Stellvertretender Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes in v Kluges Hauptquartier 423 Schalck Kommandeur der 272 Infanterie Division uber Ausspruch von Sepp Dietrich zum 20 Juli Attentat 441 Heinrich Eberbach General Protokoll der Befragung durch die britische Armee 454 Dokumente u a Telefontagebuch der 7 Armee zitiert u a 6 August 1944 22 00 Uhr 424 und 8 August 1944 18 45 Uhr 426 Dokumentensammlung v Tempelhoff z B Fernschreiben v Kluge an Jodl 10 und 11 August 1944 439 Erbeutete Operationsbefehle z B von Paul Hausser General der Waffen SS datiert v 18 August 1944 Bericht Nr 2 der Operations Forschungsabteilung der Alliierten Armeen zum Kessel von Falaise 448 Quellenbeschaffung nach dem KriegWilmot der fur die B B C den wichtigsten Sitzungen des Nurnberger Prozesses beiwohnte merkt im Anhang B seines Buches an dass die Aufarbeitung der Dokumente der deutschen Regierung und des Militars sich wahrscheinlich um Jahre verzogert hatten wenn nicht dahinter die Notwendigkeit gestanden hatte zu dem Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher der im November 1945 in Nurnberg begann Beweismaterial zusammenzutragen 4 Alle auch die im Prozess nicht vorgelegten Dokumente wurden anschliessend von der Druckerei der Regierung der Vereinigten Staaten veroffentlicht 1947 wurden auch die Fuhrer Marine Besprechungen mit Karl Donitz herausgegeben Bei der Gefangennahme der Regierung Donitz am 23 Mai 1945 ubergab Speer personlich Wilmot seine Aktensammlung im Winter 1945 1946 konnte ich dank der Unterstutzung durch General Eisenhower und Feldmarschall Montgomery unbehindert durch die amerikanische und die britische Besatzungszone reisen die Offiziere der in Betracht kommenden Einheiten und Verbande befragen und meine Aufzeichnungen nachprufen 5 Abschliessend schreibt dazu Wilmot Fast jede Seite meines Buches zeugt von der grosszugigen und wertvollen Hilfe die mir so zuteil geworden ist 6 Wilmots uber 800 Seiten starkes Werk erschien 1952 in England unter dem Titel Struggle for Europe die erste deutschsprachige Ausgabe 1955 in Zurich Durch den Zugang zu den nach den Prozessen von Nurnberg schon bald umfassend vorliegenden Dokumenten der deutschen Seite und seinen guten Beziehungen bis zu den hochsten Kommandostellen der Westalliierten besass Wilmot die Grundlage fur eine fast luckenlose Beschreibung der Vorgange auf den westlichen Kriegsschauplatzen mit einem ausfuhrlichen Uberblick seit 1940 und im Schwerpunkt mit Planung Vorbereitung und Ausfuhrung der Invasion in der Normandie im Juni 1944 bis zum Kriegsende 1945 Wilmots Materiallage ermoglichte es ihm auch ins einzelne gehende Darstellungen der Kriegswirtschaft beider Seiten und das Fur und Wider strategischer Aspekte etwa des Gegensatzes in den Vorstellungen Eisenhowers und Montgomerys zu analysieren Die einzigartige Quellenlage uber die Wilmot verfugte Liddell Hart und E T Williams Montgomerys Nachrichtenchef arbeiteten ihm zu macht sein Werk das in Deutschland weitgehend unbekannt blieb nicht nur zur grundlegenden Materialsammlung es bildet auch heute noch in seiner Analyse eine Grundlage fur die Bewertungen des Kampfes um Europa In England wurdigte man sein Werk The Struggle for Europe Als es im Jahr 1952 erschien erhielt es wohlwollende Kritiken und ist bei Militarhistorikern geschatzt John Keegan schrieb Wilmot effectively invented the modern method of writing contemporary military history Wilmot erfand quasi die moderne Methode zeitgenossische Militargeschichte zu schreiben 7 Nach der Zurcher Ausgabe von 1955 folgten Veroffentlichungen in Deutschland 1957 und 1963 Ableben BearbeitenWilmot fiel am 10 Januar 1954 einem Flugzeugabsturz zum Opfer Er war an Bord einer de Havilland DH 106 Comet die auf dem Flug von Singapur nach London uber dem Mittelmeer bei Elba absturzte Wilmot hinterliess eine Frau und drei Kinder Einzelnachweise Bearbeiten Chester Wilmot Der Kampf um Europa Buchergilde Gutenberg Atrium Verlag Zurich 1955 S 249 Anm Chester Wilmot Der Kampf um Europa Vorwort des Verfassers zur deutschen Ausgabe Marz 1953 S VI Anm deutsche Ausgabe bedeutet hier die Ausgabe des Atrium Verlag Zurich 1955 Chester Wilmot Der Kampf um Europa Vorwort S VI VII Chester Wilmot Der Kampf um Europa Anhang B S 785 Chester Wilmot Der Kampf um Europa S 791 Chester Wilmot Der Kampf um Europa S 792 Chester Wilmot Allies Handed Stalin His Victory Life Magazine 10 Marz 1952Literatur BearbeitenChester Wilmot The Struggle For Europe written in part by Christopher Daniel McDevitt 1952 Reissue Wordsworth Editions Ltd Ware Hertfordshire 1997 ISBN 1 85326 677 9 Chester Wilmot Der Kampf um Europa Buchergilde Gutenberg Atrium Verlag Zurich 1955 ubersetzt von Hans Steinsdorff Australian Dictionary of National Biography Biography at the Australian War Memorial Obituary The Times 13 January 1954 Chester Wilmot in Internationales Biographisches Archiv 28 1954 vom 5 Juli 1954 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Normdaten Person GND 129037931 lobid OGND AKS LCCN nb97065216 NDL 00958354 VIAF 23208052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilmot ChesterALTERNATIVNAMEN Wilmot Reginald William WinchesterKURZBESCHREIBUNG australischer KriegsberichterstatterGEBURTSDATUM 21 Juni 1911GEBURTSORT Brighton VictoriaSTERBEDATUM 10 Januar 1954STERBEORT Mittelmeer bei Elba Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chester Wilmot amp oldid 205448582