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Charles Philippe Robin 4 Juni 1821 in Jasseron Departement Ain 6 Oktober 1885 ebenda war ein franzosischer Biologe Histologe und Politiker Sein botanisches Autorenkurzel er beschrieb neue Algenarten lautet C P Robin Charles Philippe Robin Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenRobin verbrachte seine Schulzeit als Internatsschuler des Menestruel Internat de Villeurbanne in der Nahe von Poncin und begann im Anschluss in Lyon am College Royal zu studieren Dort belegte er zuerst Pharmazie 1838 wechselte er nach Paris Dort studierte er bei Armand Trousseau Medizin Er lernte auch Brown Sequart kennen mit dem er zusammen untergebracht war Durch die gemeinsamen Studien waren sie sehr befreundet Im Studienjahr 1843 1844 wandte er sich erstmals an die Societe anatomic mit dem Fall einer Herzwandruptur Bereits im darauffolgenden Jahr schloss er seine praktisches Ausbildung als Arzt ab Im Anschluss begleitete Robin Hermann Lebert auf eine Studienreise in die Normandie und nach Jersey um dort naturgeschichtliche und anatomische Objekte zu studieren Sein Interesse galt bis dahin nur der menschlichen Anatomie Hierbei entstanden die ersten fur sein Schaffen richtungsweisenden Arbeiten Robins Er beschrieb erstmals in seiner Laufbahn Mollusken und Fische Er berichtete ausfuhrlich der Societe philomathique de Paris von seiner ersten wissenschaftlichen Forschungsreise auch von der aussergewohnlichen Entdeckung des Elektroplax bei Zitterrochen Zu dieser Zeit waren die wissenschaftlichen Zweige wie Anatomie Pathologie Zoologie und Botanik noch nicht so scharf voneinander abgegrenzt Robin konnte daher alle seine Interessen verfolgen Noch 1845 veroffentlichte er Aufsatze uber das Lymphsystem von Fischen und die Fortpflanzung von Tintenfischen sowie den Blutkreislauf von Krebsen weiterhin eine Abhandlung uber menschliche Hautdrusen Im darauffolgenden Jahr verfasste er seine erste rein histologische Arbeit Auch seine erste rein zoologische Arbeit veroffentlichte er in diesem Jahr Ebenfalls 1846 promovierte er zum Doktor der Medizin Seine These zum doctorat es sciences mit der er im Jahr 1847 fur Naturgeschichte promoviert wurde lautete Des vegetaux qui croissent sur l Homme et sur les animaux vivants Von Pflanzen die auf lebenden Menschen und Tieren wachsen Er beschaftigte sich darin mit parasitaren Pflanzen ihrem Aufbau Wuchs und ihrer Fortpflanzung Auch in den folgenden Jahren veroffentlichte er immer wieder Artikel zu botanischen Themen die sich zum Beispiel mit Anomalien von Bluten auseinandersetzten In der Folge lud ihn Joseph Alexandre Laboulbene regelmassig zum Austausch in der Entomologischen Gesellschaft Frankreichs ein In dieser Zeit liegen auch die Taxa der Algen 1849 ubernahm er in Vertretung die Stelle des erkrankten Achille Richard auf dem Lehrstuhl fur Naturgeschichte der Medizin Dort lehrte er fur ein Semester Botanik und Zoologie wie es von ihm erwartet wurde In dieser Zeit hielt er auch Kurse fur pathologische und vergleichende Anatomie in seinem eigenen Labor ab Er ubte sich auch in Untersuchungen von Tumoren und deren Biopsie sowie der Pathologie von Embryonen In dieser Zeit fertigte er unter anderm auch gerichtsmedizinische Gutachten Ein bemerkenswerter Fall der in die Zeit seiner Professur an der Faculte de medecine de Paris fiel war die Obduktion von Charles de Morny Bereits in den fruhen Funfziger Jahren des 19 Jahrhunderts als Robin erst Anfang dreissig war galt er aufgrund seiner vielen Veroffentlichungen in den Bereichen der Anatomie Pathologie Zoologie Botanik und Chemie als Kapazitat Pierre Rayer regte sogar an einen Lehrstuhl fur Histologie zu schaffen der mit Robin besetzt werden sollte Robins 1851 erschienene Tableaux waren die ersten Versuche der vergleichenden Anatomie zwischen Mensch und Tier In dies Zeit fiel auch die Zusammenarbeit mit Francois Verdeil Sohn von Auguste Verdeil Die Arbeit erstreckte sich uber Korperchemie und die Veroffentlichung der Ergebnisse unter dem Titel Chimie anatomique erschien schon 1852 Beide setzten sich dabei intensiv mit Lymphe Blut und Eiterzellen auseinander Weiterhin betrachtete sie auch das Bauchspeicheldrusensekret die Milch und Schleim sowie weitere naturliche Korpersekrete Weiterhin wurde das Zusammenspiel der einzelnen Organe untersucht Die Arbeit gestaltete sich aber schwierig weil zuerst jeder fur sich am gleichen Forschungsgebiet arbeitete Die Ansatze waren jedoch sehr unterschiedlich Dadurch war zuerst keine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erreichen Trotz dieser Schwierigkeiten konnten dann die chemischen Zusammenhange der Koagulation und der allmahlichen Gerinnung von Korperflussigkeiten hergestellt werden Als 1854 die franzosische botanische Gesellschaft gegrundet wurde war er Grundungsmitglied In dieser Zeit veroffentlichte er einige Artikel uber Myeloblasten und Myelozyten Durch den Vergleich von Nervenzellen von Jugendlichen und Erwachsenen schloss er auf das Wachstum von Tumoren Noch im selben Jahr beschrieb er das Endoneurium und die Myelinscheide In einer um 1857 veroffentlichten Arbeit die die Forschungsergebnisse seit 1853 beinhaltete stellte er fest dass bei allen weiblichen Saugetieren auch bei Frauen der Uterus nicht einfach leer ist sondern sich an der Innenseite das Endometrium befindet und nach Einnistung der Eizelle die Plazenta bildet die mit der Plazentaschranke den direkten Austausch des mutterlichen mit dem fotalen Blut verhindert 1858 ubernahm Robin die Uberarbeitung der anatomischen Artikel des Dictionnaire de Nysten von Pierre Hubert Nysten 1 was ihm in Fachkreisen grosse Anerkennung aber von anderer Seite auch Ablehnung einbrachte Damit war er bis 1859 beschaftigt und er wurde endgultig Nachfolger von Achille Richard auf dem Lehrstuhl fur Naturgeschichte 1862 wurde fur ihn an der Ecole de medecine der Lehrstuhl fur Histologie eingerichtet und er zum Titularprofessor berufen Robin grundete 1864 das Journal de l Anatomie et de la Physiologie das er bis 1874 leitete 2 1866 wurde Robin an die Academie des sciences berufen Zu diesem Zeitpunkt wurde er wegen seiner Artikel im Dictionnaire de Nysten von den Ultramontanisten angefeindet Die Regierung bekampfte aber diese Stromung Deshalb nahm ihn der Kultusminister Victor Duruy in Schutz und berief ihn sogar in sein Kabinett Die klerikale Kampagne traf aber auch Manner wie Paul Broca Edme Felix Alfred Vulpian und Germain See 1868 brachte Kardinal de Bonnechose eine Petition im Senat ein Dort wurde Robin der Vorwurf gemacht den ursprunglich spirituellen und christlichen Charakter des Dictionnaire de Nysten das als eines der wichtigsten medizinischen Lehrbucher galt entstellt zu haben Das loste im Senat jedoch Heiterkeit aus und die Petition nur das ursprungliche Dictionnaire zu Lehrzwecken zu erlauben wurde abgelehnt Die Klerikalen gaben aber noch nicht auf Er wurde auf ihr Betreiben hin vor eine behordliche Kommission geladen die aber ebenfalls nichts befinden konnte und Streit war damit entschieden Wahrend seiner Lehrtatigkeit verwendete er sehr viel Zeit auf das Vorbereiten von Unterrichtsmaterial und Veroffentlichte dazu Lektionen Er vergass aber nicht seine wissenschaftliche Forschung So beschaftigte er sich mit der ungleichmassigen Granulation bei der Wundheilung den mehr oder weniger flussigen Korperflussigkeiten Weiterhin mit dem Wachstum von Zellen Fasern und Blutgefassen sowie der Bildung von flussigkeit gefullter hohler Organe Die gewonnenen Erkenntnisse fasste er in Anatomie microscopique des elements anatomiques des epitheliums zusammen Seiner Lehrtatigkeit ist es dann auch geschuldet dass er 1871 das Traite du microscope son mode d emploi son application Traktat uber das Mikroskop seine Bedienung seine Teile veroffentlichte Robin wandte sich nun neben seiner Krebsforschung verstarkt dem embryonalen Wachstum zu Er verglich den Aufbau und Struktur menschlicher tierischer und pflanzlicher Zellen Er untersuchte das Zellwachstum von embryonalen Egeln Fur den Zahnmediziner Emile Magitot mikroskopierte er das Wachstum von Zahnen eines Embryos Systematisch erforschte er alle Stadien des Wachstums in befruchteten Vogeleiern Robin begriff sich selbst als Pathologe Deshalb war er auch beeinflusst und angetrieben von Rudolf Virchows Schaffen hatte jedoch teilweise sehr unterschiedliche Ansichten 1870 wahrend des Deutsch Franzosischer Kriegs wurde Robin von Leon Gambetta zum Leiter des Gesundheitsdienstes der Armee berufen Nachdem der Krieg vorbei war engagierte er sich fur die Ecole pratique des hautes etudes und grundete dort zusammen mit Georges Pouchet das Laboratoire d Histologie zoologique Labor fur zoologische Histologie dessen Direktor er auch wurde Das Amt als Direktor des Gesundheitsdienstes ubte er auch uber den Krieg hinaus aus und es verschaffte ihm hohes Ansehen Deshalb kandidierte er 1875 fur den Senat als Abgeordneter des Departements Ain und wurde mit breiter Mehrheit gewahlt Im darauffolgenden Jahr trat er sein Amt als Senator an Robin fuhlte sich der politischen Linken gegen die Mehrheit der Republikaner verpflichtet und hatte dort auch seinen Sitz im Senat Meistens fiel er dort nicht besonders auf ausser wenn er Amter wie beispielsweise die Leitung der Fischereikommission ubernahm Noch im Jahr 1875 unternahm er eine seiner wenigen Forschungsreisen Diese ging zuerst nach Spanien und dann nach Algerien Forschungsobjekt waren diesmal bestimmte Blutegel Nephelis die sich von jungen Krustentieren ernahren und die nur dort zu finden waren Weiterhin ubernahm er die Leitung des von Jean Victor Coste gegrundetem Laboratoire de Concarneau Die Arbeit Robins stellt sich als zweigeteilt dar Die philosophische und die technische Seite Wie am Titel seines Buches Du microscope et des injections dans leurs applications a l anatomie et a la pathologie bemerkt wird birgt der erste Teil den technischen Vorgang des Mikroskopierens In der naheren Beschreibung wird jedoch auf die Rolle der Grundlagenforschung und Wissenschaft eingegangen Es sind bei seiner Arbeit Einflusse von Littre Compte und Rayer festzustellen Testamentarisch verfugte Robin dass sein Leichnam zu wissenschaftlichen Zwecken obduziert werden sollte Explizit schloss er die Entnahme und Untersuchung seines Gehirns mit ein Nach Rudolf Virchow und Robin ist der Virchow Robin Raum benannt siehe Subarachnoidalraum Werke BearbeitenDu microscope et des injections dans leur application a l anatomie et la pathologie Paris 1849 Tableaux d anatomie Paris 1851 Programme du cours d histologie professe a la Faculte de medecine de Paris pendant les annees 1862 63 et 1863 64 1864 Lecons sur les substances amorphes et les blastemes 1866 Lecons sur les humeurs normales et morbides du corps de l homme 1867 Anatomie microscopique des elements anatomiques des epitheliums 1867 Programme du cours d histologie 1870 Traite du microscope son mode d emploi son application etc 1871 Anatomie et physiologie cellulaire animale et vegetale Paris 1873 Memoire sur le developpement embryogenique des hirudinees 1874 L instruction et l education 1877 Nouveau dictionnaire abrege de medecine Paris 1886 Literatur BearbeitenGeorges Pouchet Charles Robin sa vie et sa œvre im Journal de l anatomie et de la physiologie 22 Jahrgang Seiten I CLXV 3 Barbara I Tshisuaka Robin Charles Philipe In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1255 f Weblinks BearbeitenCharles Philippe Robin bei whonamedit com Autoreintrag beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten P H Nysten Nouveau Dictionnaire de medicine de chirurgie pharmacie des sciences accessoires et de l art veterinaire 3 Auflage Paris 1824 Annales de la Societe entomologique de France Seite 469 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2017 Georges Pouchet Charles Robin sa vie et sa œvre im Journal de l anatomie et de la physiologie Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2017Normdaten Person GND 117533475 lobid OGND AKS LCCN n86849558 VIAF 27179053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Robin Charles PhilippeKURZBESCHREIBUNG franzosischer Biologe und HistologeGEBURTSDATUM 4 Juni 1821GEBURTSORT Jasseron Departement AinSTERBEDATUM 6 Oktober 1885STERBEORT Jasseron Ain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Philippe Robin amp oldid 214304829