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Cesare Balbo 21 November 1789 in Turin 4 Juni 1853 ebenda war ein italienischer Staatsmann Historiker und Schriftsteller Er gilt als Vertreter des Neoguelfismus Cesare Balbo Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Schriftstellerisches Wirken 4 Werke Auswahl 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenBalbos Familie stammte aus Chieri einem Ort der zu damaliger Zeit unweit von Turin an der Strasse nach Asti und Alessandria lag Hier waren seine Vorfahren seit dem 13 Jahrhundert ansassig Sein Grossvater Carlo Gaetano Balbo der mit Paola Benzo oder Benso di Mondonio verheiratet war starb 1765 und hinterliess 3 Sohne Prospero Balbo 2 Juli 1762 14 Marz 1837 1 der alteste von ihnen war gerade 3 Jahre alt als sein Vater starb und wurde im Hause seines Adoptivvaters Gian Lorenzo Bogino 21 Juli 1701 aufgezogen Dieser war der zweite Ehemann seiner Grossmutter Teresa Maria Cristina Tochter des Grafen Filippo di Pralormo und seit 1748 Witwe des Grafen Gaetano Maria Benso di Mondonio Er war als dessen Adoptivsohn auch der Erbe das Anwesens der Bogino in Turin und eines Lehens in Vinadio da Boginos erste Ehefrau 1739 und spater auch deren zwei Sohne Vincenzo Francesco 1759 und Alessandro 1754 verstorben waren 2 Balbos Mutter war Enrichetta Tapparelli d Azeglio e Laguasco die bereits 1792 starb so dass auch er und seine beiden jungeren Geschwister Ferdinando und Paolina in der Obhut der Grossmutter aufwuchsen Spater nahm der Vater die Kinder zu sich nachdem er 1797 erneut geheiratet hatte Madeleine des Isnards war die Witwe des Grafen von Seguins Vassieux von Carpentras und wurde die Stiefmutter Balbos 3 Leben BearbeitenBalbo lebte ab dem 11 Lebensjahr von 1800 bis 1802 zunachst in Florenz Zuruck in der Heimat wurde er und sein Bruder vom Vater in ihrer die Mutterſprache in Latein und in den Grundkenntnissen der philosophischen Doktrinen unterwiesen Der Graf Michele Saverio Provana del Sabbione 2 Gezember 1770 24 Januar 1837 4 ein Mitglied der koniglichen Akademie der Wissenschaften gab den beiden Unterricht in Mathematik und Graf Filippo Grimaldi in Physik Balbo widmete sich insbesondere der Mathematik doch sein Vater hatte fur ihn eine andere Richtung vorgesehen Im Jahr 1807 hatte er ein juristisches Studium begonnen als er von Napoleon personlich wahrend dessen Aufenthalts in Turin zum Auditeur beim Staatsrat in Paris ernannt wurde Er trat diesen Posten jedoch nicht sofort an da sein Vater um Aufschub gebeten hatte bis er sein Studium beendet habe 1808 wurde er Sekretar der Regierungskommission welche die Vereinigung der Toskana mit dem Kaiserreich vollzog und 1810 der zu gleichem Zweck fur Rom ernannten Konsulta Im Jahr 1811 wurde er als Auditeur des Staatsrats nach Paris zuruckberufen Ihm wurde eine neue Aufgabe zugewiesen In Laibach sollte er als franzosischer Regierungskommissar an der Liquidation der illyrischen Provinzen teilnehmen Nach Napoleons Sturz wurde Balbo sardinischer Offizier und sollte in Holland eingesetzt werden Er liess sich jedoch als Kranker in seine Heimat versetzen wo er seinen Vater wiedersah und feststellen musste dass sein Bruder im russischen Krieg auf dem Ruckzug in Elbing gestorben war Er war einige Zeit der Gesandtschaft in London beigegeben begleitete seinen Vater als Attache nach Madrid und trat infolge der piemontesischen Revolution von 1821 als Major aus der Armee aus Am 9 April 1821 verliess Balbo Novara und reiste uber Genf und Lyon zum Schloss Suse in der Provence Hier lebte sein Vater bei den Angehorigen feiner zweiten Frau der Familie Des Isnards Er selbst wurde an der Ruckkehr nach Turin gehindert und aus seiner Heimat verbannt Im April 1823 heiratete er Felicie de Villeneuve deren Mutter eine Segur d Aguesseau war und verbrachte mit ihr einen Sommer im Schloss Chenonceau und den darauffolgenden Winter in Paris Schliesslich wurde ihm die Ruckkehr nach Piemont unter der Einschrankung erlaubt sich auf einen Landsitz in einiger Entfernung von der Hauptstadt zuruckzuziehen Zu diesem Zweck wurde rund 15 Meilen von Asti entfernt im Herzogtum Montferrat das Schloss Camerano erworben Im Sommer 1824 traf er hier mit seiner Frau ein Seit dem Sommer 1826 war es ihm auch wieder erlaubt nach Turin zu kommen und so pendelte er seitdem zwischen der Villa und der Hauptstadt hin und her und widmete sich der literarischen Arbeit 5 Schriftstellerisches Wirken BearbeitenBalbo widmete sich historischen Studien und veroffentlichte von 1821 bis 1843 mehrere Arbeiten darunter eine Geschichte Italiens Storia d Italia die jedoch in 2 Banden nur bis zu Karl dem Grossen reicht und eine Ubersetzung von Heinrich Leos Entwickelung der Verfassung der lombardischen Stadte Comuni italiani nebst Kommentar Allgemeiner bekannt machten ihn zuerst 1843 die Le speranze d Italia worin er erklarte dass die Unabhangigkeit und Einheit Italiens der Freiheit vorangehen mussten Um diese Parole sammelten sich alle gemassigten Liberalen Auch Balbos Kompendium der italienischen Geschichte Della storia d Italia dalle origini fino ai nostri tempi 11 Auflage Bastia 1860 fand wegen umfassender Geschichtskenntnis kernigen und bestimmten Stils grossen Beifall Ausser kleineren historischen und politischen Schriften lieferte Balbo Artikel fur das Turiner Journal Risorgimento Als Haupt der gemassigten Liberalen nahm er seit 1847 eine hervorragende Stellung ein Der demokratischen Partei stand er 1848 49 feindlich gegenuber nahm dagegen lebhaften Anteil am Krieg gegen Osterreich Seit Erlass der Verfassung vom 8 Februar 4 Marz 1848 leiteten in Sardinien meist Balbos Freunde und Manner aus seiner Schule die Regierung an der er selbst nur ganz kurze Zeit Anteil nahm Auch mit dem Ministerium Azeglio stand er stets in freundschaftlichsten Beziehungen Nach dem Tod des Konigs Karl Albert zog er sich aus der Offentlichkeit zuruck und starb am 3 Juni 1853 Wenige Wochen vor seinem Tod war er in die Accademia della Crusca aufgenommen worden konnte auf die Mitteilung aber nicht mehr antworten 6 Werke Auswahl BearbeitenDella storia d Italia fino all anno 1814 De Marco Neapel 1847 archive org Delle speranze d Italia Tip Elvetica Capolago 1844 archive org Vita di Dante F Le Monnier Florenz 1853 archive org Meditazioni storiche F Le Monnier Florenz 1855 archive org Pensieri ed esempi opera postuma di Cesare Balbo F Le Monnier Florenz 1856 archive org Il Regno di Carlo Magno in Italia e scritti storici minori di Cesare Balbo F Le Monnier Florenz 1862 archive org Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal in TurinAm 8 Juli 1856 wurde ihm in Turin ein Standbild von Bela errichtet 7 Literatur BearbeitenErcole Ricotti Della vita e degli scritti del conte Cesare Balbo LeMonnier Florenz 1856 italienisch Graf Casar Balbo Den deutschen Patrioten gewidmet In Hermann Reuchlin Lebensbilder zur Geschichte des neueren Italien Beck Nordlingen 1861 books google cd Ceſare Balbo In Alfred von Reumont Zeitgenossen Biografien und Karakteristiken Decker Berlin 1862 S 5 394 archive org Biografie Ettore Passerin d Entreves Balbo Cesare In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 5 Bacca Baratta Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1963 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cesare Balbo Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Autore Cesare Balbo Quellen und Volltexte italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Francesco Sirugo Balbo Prospero In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Band 5 Bacca Baratta Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1963 treccani it Guido Quazza Bogino Giovanni Battista Lorenzo In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Band 11 Boccadibue Bonetti Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1969 treccani it Ceſare Balbo In Alfred von Reumont Zeitgenossen Biografien und Karakteristiken Decker Berlin 1862 S 5 17 Textarchiv Internet Archive Provana del Sabbione Michele Saverio In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Band 85 Ponzone Quercia Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2016 treccani it Ceſare Balbo In Alfred von Reumont Zeitgenossen Biografien und Karakteristiken Decker Berlin 1862 S 117 118 Textarchiv Internet Archive Mitgliederliste der Crusca Balbo Cesare 1789 1853 Balbo Cesare Conte In Allgemeine deutsche Real Encyklopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexicon Band 2 Arago Belgrad F A Brockhaus Leipzig 1864 S 610 611 Textarchiv Internet Archive Prasidenten des Ministerrates des Konigreichs Sardinien Piemont von 1848 bis 1861 Cesare Balbo Gabrio Casati Cesare Alfieri di Sostegno Ettore Perrone di San Martino Vincenzo Gioberti Agostino Chiodo Claudio Gabriele de Launay Massimo d Azeglio Camillo Benso von Cavour 1 Alfonso Ferrero La Marmora Camillo Benso von Cavour 2 Normdaten Person GND 118829513 lobid OGND AKS LCCN n85065469 VIAF 39401540 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Balbo CesareKURZBESCHREIBUNG italienischer Staatsmann und SchriftstellerGEBURTSDATUM 21 November 1789GEBURTSORT TurinSTERBEDATUM 4 Juni 1853STERBEORT Turin 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