www.wikidata.de-de.nina.az
Die Ceratocombidae sind eine Familie der Wanzen Heteroptera innerhalb der Teilordnung Dipsocoromorpha Es sind ca 50 Arten in 8 Gattungen der noch wenig erforschten Gruppe beschrieben Hunderte Arten dieser Familie sind zwar dokumentiert aber noch immer nicht erstbeschrieben 1 In Europa kommen 3 Arten vor 2 davon in Deutschland 2 und wiederum davon eine auch in Osterreich 3 CeratocombidaeCeratocombus aotearoaeSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung DipsocoromorphaFamilie CeratocombidaeWissenschaftlicher NameCeratocombidaeFieber 1861 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Taxonomie und Systematik 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Tiere werden 1 5 bis 3 0 Millimeter lang und gehoren damit zu den kleinsten Vertretern der Wanzen Die meisten Arten sind duster gelblich bis dunkelbraun gefarbt Die Arten der Ceratocombini und Trichotonanninae sehen kleinen langbeinigen Vertretern der Drymini Rhyparochromidae ahnlich die Arten der Issidomimini sind kleinen Blumenwanzen Anthocoridae ahnlich 1 Ihr Korper ist nur schwach sklerotisiert 3 Ihre viergliedrigen Fuhler sind geisselformig das zweite Glied ist 1 5 bis 2 5 Mal so lang wie das erste Das dritte und vierte Glied sind langgestreckt und geringt Das Labium ist variabel ausgebildet Seine Form reicht von dunn und langgestreckt bis kurz und dick Es hat vier Glieder wobei bei manchen Arten das Basalglied verdickt und schwach sklerotisiert ist und das Labium dadurch dreigliedrig wirkt Dem Pronotum fehlt ein Kiel oder eine Rinne Die Facettenaugen sind gut entwickelt bis zuruckgebildet Auch die Punktaugen Ocelli konnen ausgebildet sein oder fehlen Das Proepimeron ist vergrossert und verdeckt den Hinterrand des Kopfes Die Anzahl der Tarsen an den Beinen ist unterschiedlich Es existieren die Tarsenformeln 2 2 2 2 3 3 3 3 2 und 3 3 3 wobei sie sich auch innerhalb einer Art zwischen den Geschlechtern unterscheiden kann Die Pratarsen sind variabel Parempodia und Pulvilli sind entweder ausgebildet oder fehlen Die Metapleura sind stark zuruckgebildet und die Duftdrusenoffnungen am Metathorax befinden sich mittig auf den Metasterna Flugeldimorphismus ist haufig es gibt also innerhalb einer Art brachyptere Tiere deren Flugel zuruckgebildet sind und makroptere voll geflugelte Tiere Es tritt auch bei manchen Arten Coleopterie auf sodass die Hemielytren unublich fur Wanzen ahnlich gebaut sind wie die Deckflugel Elytren von Kafern Diesfalls ist der Pleuralbereich am Thorax der Tiere ahnlich gebaut wie bei Wanzen der Familie Schizopteridae Die Vorderflugel haben mittig entlang des Costalrandes eine deutliche aber sehr kurze Unterbrechung Diese tritt aber nur bei den makropteren und auch nicht bei den coleopteren Tieren auf Distal auf den Flugeln sind zwei bis vier grosse Zellen ausgebildet Der Hinterleib ist mit Ausnahme der Ceratocombini bei Mannchen haufig asymmetrisch gebaut so wie auch die mannlichen Genitalien in der Regel asymmetrisch sind Das neunte Laterotergit ist sekundar mit dem achten Tergum verbunden und ist dadurch anders als bei allen anderen Wanzen fortsatzahnlich Bei Ceratocombus sind aber beide symmetrisch Die Stigmen sind am zweiten oder dritten bis achten Hinterleibssegment ausgebildet und befinden sich in der Regel auf der Dorsalseite Die Weibchen besitzen einen gut entwickelten Ovipositor und haben eine Spermatheca mit birnenformigen Teil und kurzem Kanal 1 4 Innerhalb der Dipsocoromorpha ist die Gruppe dadurch einzigartig dass sich bei ihren Ceratocombini und einigen Issidomimini symmetrische Hinterleiber und Genitalien erhalten haben 1 Vorkommen BearbeitenDie Familie ist weltweit verbreitet hat ihr Hauptverbreitungsgebiet aber in den Tropen In den kalten und gemassigten Breiten sind sie eher selten aber es Arten wie z B die palaarktisch verbreitete Ceratocombus corticalis die ausschliesslich in kalten Gebieten vorkommt 1 Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise der Wanzen ist nur wenig bekannt Die meisten Arten leben in massig feuchter Blattstreu Totholz Moosen und ahnlichen Lebensraumen in Spalten etc Vertreter der Gattung Ceratocombus in Europa findet man z B typischerweise in der mit Farnlaub vermischten Streu von Nadelwaldern trocknendem Torfmoos das mit Blattstreu vermischt ist in der Nadelstreu feuchter Walder oder in der Streu von Schilfgras Man kann die Tiere am besten mit Licht und Bodenfallen oder mit Berlesetrichtern fangen Die Tiere sind vermutlich alle unspezifische Rauber die sich von kleinen Gliederfussern ernahren Anhand der Merkmale der Mundwerkzeuge zeigt sich dass es vermutlich suchende und aktive Jager gibt und auch solche Arten die an Pilzen fressen In einigen Gattungen finden sich flinke Laufer 1 Die Wanzen sind sehr austrocknungsempfindlich 3 Taxonomie und Systematik BearbeitenPavel Stys erkannte 1970 dass die Gruppe in den Familienrang zu stellen ist Zuvor war sie den Dipsocoridae Cryptostemmatidae oder deren Unterfamilie Dipsocorinae Cryptostemmatinae zugerechnet worden Folgende Subtaxa werden derzeit anerkannt 1 4 Unterfamilie Trichotonanninae Gattung Trichotonannus 6 Arten Afrotropis Madagaskar Teile der Orientalis Unterfamilie Ceratocombinae Tribus Ceratocombini Gattung Ceratocombus 25 Arten Hunderte noch unbeschrieben weltweit Gattung Leptonannus 3 Arten Nearktis Neotropis Afrotropis Tribus Issidomimini Gattung Issidomimus 2 Arten Orientalis Papua Neuguinea Gattung Muatianvuaia 5 Arten viele Arten noch unbeschrieben Afrotropis Gattung Kvamula 4 Arten Vietnam In Europa treten folgende Arten auf 2 Ceratocombus coleoptratus Zetterstedt 1819 Ceratocombus brevipennis Poppius 1910 Ceratocombus corticalis Reuter 1889Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Schuh amp Slater True Bugs of the World S 75ff a b Ceratocombidae Fauna Europaea abgerufen am 2 Januar 2014 a b c Ekkehard Wachmann Albert Melber Jurgen Deckert Wanzen Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 81 Teil Band 4 Pentatomomorpha II Pentatomoidea Cydnidae Thyreocoridae Plataspidae Acanthosomatidae Scutelleridae Pentatomidae Goecke amp Evers Keltern 2008 ISBN 978 3 937783 36 9 S 13 ff a b Family Ceratocombidae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 1 Januar 2014 Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 E Wachmann A Melber J Deckert Wanzen Band 3 Pentatomorpha I Aradidae Lygaeidae Piesmatidae berytidae Pyrrhocoridae Alydidae Coreidae Rhopalidae Stenocephalidae Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands Osterreichs und der deutschsprachigen Schweiz Goecke amp Evers Keltern 2007 ISBN 978 3 937783 29 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ceratocombidae amp oldid 227406546