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Die Dipsocoridae sind eine Familie der Wanzen Heteroptera innerhalb der Teilordnung Dipsocoromorpha Es sind ca 51 Arten bekannt 1 In Europa kommen 8 Arten vor 2 davon auch drei in Mitteleuropa 3 Dipsocoridae Art der Gattung Cryptostemma Weibchen Systematik Unterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung Dipsocoromorpha Familie Dipsocoridae Wissenschaftlicher Name Dipsocoridae Dohrn 1859 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Taxonomie und Systematik 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Tiere werden 2 bis 3 Millimeter lang und haben einen eher abgeflachten langgestreckten duster braun gefarbten Korper der frei lebenden Cimicoidea ahnlich sieht Die Vorderflugel haben manchmal einen grauen Schimmer 4 1 Der kegelformige Kopf ist nach vorne gerichtet und leicht nach unten geneigt Das viergliedrige Labium ist dick und reicht nicht uber die Huften Coxen der Vorderbeine hinaus Das erste Glied ist gut entwickelt die anderen Glieder sind ungefahr gleich lang Das Pronotum hat keinen deutlich erkennbaren Kragen Das Proepisternum ist zuruckgebildet das Gelenk der Huften der Vorderbeine liegt frei Das Schildchen Scutellum ist gross Bei den Wanzen ist Flugeldimorphismus ausgebildet Es gibt makroptere voll geflugelte Individuen und massig brachyptere deren Flugel zuruckgebildet sind Die Vorderflugel sind tegminal ihre Membrane ist nur durch das Fehlen von Flugeladern charakterisiert und nicht wie bei den meisten Wanzen sonst ublich gut sichtbar in Corium und Membrane unterteilt In der Regel ist die Costalader so tief eingekerbt dass die Kerbe die fast die Medialader erreicht Bei makropteren Tieren sind immer Punktaugen Ocelli ausgebildet Bei den Fuhlern sind die ersten beiden Glieder kurz und dick die anderen beiden sind fadenformig und tragen feine lange Haare Die Nymphen tragen zwischen dem dritten bis siebten Tergum des Hinterleibs eine Duftdrusenoffnung Die Duftdrusen an den Metapleuren haben wie auch bei den Stemmocryptidae ein Verdunstungsorgan Die Beine sind verhaltnismassig dick Die Tarsen haben die Formel 3 3 3 2 2 3 oder 2 2 2 Bei den Imagines haben die Pratarsen ein einzelnes Parempodium Die Zahl der Stigmen am Hinterleib ist reduziert Es gibt Arten bei denen am dritten bis achten vierten bis achten oder vierten bis siebten Hinterleibssegment Stigmen ausgebildet sind Die Bauchseite des Hinterleibs ist dicht beflaumt Bei den Mannchen sind der Hinterleib und die Genitalien stark asymmetrisch Der Hinterleib ist anders als bei den ubrigen Familien der Dipsocoromorpha nach links gerichtet Im Extremfall konnen alle bis auf das erste Hinterleibssegment von der Asymmetrie betroffen sein Bei den Weibchen ist der membranose Ovipositor zuruckgebildet 4 1 Die Duftdrusenoffnungen mit Verdunstungsorgan am Metathorax und die Asymmetrie der mannlichen Genitalien sind Autapomorphien der Familie wenngleich ersteres Merkmal auch bei Stemmocryptidae den auftritt 4 Vorkommen BearbeitenDie Familie ist weltweit verbreitet fehlt aber auf Neuseeland Die Tiere besiedeln feuchte Bereiche in Schotter Sandbanken klarer Flusse und selten auch Seen Dort leben sie unter Steinen Die Arten der Gattung Cryptostemma besiedeln dabei Lebensraume die regelmassig uberflutet werden Die Wanzen uberleben diese fur lange Zeit entweder durch ihre Plastronatmung oder geschutzt in einer Luftblase 4 Lebensweise BearbeitenDie Tiere ernahren sich als unspezifische Rauber von kleinen Gliederfussern Man hat sie aber auch beim Fressen an Aas dieser Tiere beobachtet Werden sie gestort reagieren sie umgehend mit Flucht und versuchen sich in den Boden einzugraben oder Hupfen gemeinsam auf und fliegen davon 4 Sie sind flinke Laufer 1 Taxonomie und Systematik BearbeitenDer Name Dipsocoridae Dohrn 1859 basiert eigentlich auf dem fruheren Synonym Dipsocoris Haliday und wurde spater durch den Namen Cryptostemmatidae McAtee amp Malloch 1925 ersetzt Dennoch ist der ursprungliche Name auf Grund seiner Bekanntheit in den entsprechenden Kreisen weiterhin akzeptiert und wird entsprechend verwendet 4 Die Familie umfasste nach der Definition von Reuter 1891 auch die Ceratocombidae und die Schizopteridae die letztendlich durch ihn 1910 als eigenstandige Familien ausgegliedert wurden 1 Der Familie werden nach Schuh amp Slater zwei Gattungen und drei Untergattungen zugerechnet nach anderer Ansicht sind es funf Gattungen 1 Schuh amp Slater nennt folgende Gattungen 4 Cryptostemma Herrich Schaffer 1835 weltweit Pachycoleus Fieber 1860 Palaarktis Neotropis In Europa treten folgende Arten auf 2 Alpagut castaneovitreus Linnavuori 1951 bzw Cryptostemma castaneovitreus Alpagut medius Rey 1888 bzw Cryptostemma medius Cryptostemma alienum Herrich Schaffer 1835 Cryptostemma carpaticum Josifov 1967 Cryptostemma remanei Josifov 1964 Cryptostemma roubali Josifov 1967 Pachycoleus pusillimum J Sahlberg 1870 Pachycoleus waltli Fieber 1860Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Family Dipsocoridae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 1 Januar 2014 a b Dipsocoridae Fauna Europaea abgerufen am 2 Januar 2014 Ekkehard Wachmann Albert Melber Jurgen Deckert Wanzen Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 81 Teil Band 4 Pentatomomorpha II Pentatomoidea Cydnidae Thyreocoridae Plataspidae Acanthosomatidae Scutelleridae Pentatomidae Goecke amp Evers Keltern 2008 ISBN 978 3 937783 36 9 S 15 a b c d e f g Schuh amp Slater True Bugs of the World S 78f Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dipsocoridae amp oldid 227406410