www.wikidata.de-de.nina.az
Der Ceboruco ist ein beim Ort Jala im mexikanischen Bundesstaat Nayarit gelegener ca 2280 m hoher andesitisch dazitischer Stratovulkan der Sierra Volcanica Transversal Die Eruption des Jahres 1005 gehort mit 10 7 Kubikkilometer Tephra zu den 50 grossten Ausbruchen des Holozans die letzte Eruption fand in den Jahren 1870 bis 1875 statt 1 CeborucoHohe 2280 mLage Bundesstaat Nayarit MexikoKoordinaten 21 7 30 N 104 30 30 W 21 125 104 50833333333 2280 Koordinaten 21 7 30 N 104 30 30 WCeboruco Nayarit Typ SchichtvulkanGestein Andesit DazitAlter des Gesteins Mittleres Pleistozan Spates Pleistozan HolozanLetzte Eruption 1870 1872Vulkan Ceboruco mit Lavafeldf6Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung 3 Geologie 4 Entstehung und Ausbruche 5 Zusammensetzung 5 1 Mineralogie 5 2 Hauptelemente 6 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Ceboruco hiess auf Nahuatl ursprunglich Tonan mit der Bedeutung ein Licht hell wie die Sonne Das spanische Wort ceboruco bezeichnet allgemein ein schwierig zu durchquerendes Gelande wie beispielsweise Aa Strome und findet sich beispielsweise auf den Kanarischen Inseln Es hat dieselbe Bedeutung wie vericueto rauhes Gelande mit nur schwer passierbaren Hindernissen 2 Beschreibung BearbeitenDer Ceboruco besitzt ein Volumen von ca 51 Kubikkilometern und besteht in seinem Gipfelbereich aus einer grossen Caldera mit 3 7 km Durchmesser die wahrend des Jala im Jahr 1005 entstand In ihr bildete sich anschliessend der Dos Equis Lavadom der seinerseits dann wahrend der Copales Eruption einsturzte und eine Caldera mit 1 5 km Durchmesser hinterliess Innerhalb dieser beiden Krater befinden sich mehrere explosive Vulkanbauten wie beispielsweise Lavadome Pyroklastikdome und Aschenkegel assoziiert mit Scoriaablagerungen 3 Der Stratovulkan forderte in seinem Pracaldera Stadium 38 Kubikkilometer Gestein zu 90 Andesite und 10 Dazite Der explosive Jala Ausbruch war dazitischer Natur sein ausgestossenes Volumen betrug 3 bis 4 Kubikkilometer Das Postcaldera Stadium zahlt insgesamt 9 Eruptionen mit einem Volumen von 9 5 Kubikkilometer wobei 5 15 Kubikkilometer auf Andesite und 4 35 Kubikkilometer auf Dazite entfallen 4 Geologie BearbeitenDer nordwestlich von Guadalajara gelegene Ceboruco gehort zum Ceboruco San Pedro Vulkanfeld in Nayarit und liegt im Westteil der Sierra Volcanica Transversal Er ist nach dem Colima der zweitaktivste Vulkan im Vulkanbogen der Sierra Volcanica Transversal die durch Subduktion der Riveraplatte und der Cocosplatte unter die Nordamerikanische Platte entstand Die 9 Millionen Jahre alte Rivera Mikroplatte subduziert mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2 3 Zentimeter Jahr unter einem recht steilen Abtauchwinkel von 50 nach Nordwosten und wird unterhalb des Ceboruco in einer Tiefe von 200 bis maximal 320 Kilometer vermutet 5 Die Mikroplatte ist wegen seiner Nahe zum Riverarucken der nordlichen Fortsetzung des Ostpazifikruckens im Westen junger und warmer und subduziert deswegen langsamer 1 9 0 3 Zentimeter Jahr als im Osten 3 8 0 4 Zentimeter Jahr Die wesentlich altere Cocosplatte 12 bis 18 Millionen Jahre subduziert in nordnordostlicher Richtung mit 3 8 Zentimeter Jahr unter einem geringeren Einfallswinkel von 30 an ihrem Westrand mit der Rivera Platte Ihr Einfallswinkel verflacht sich dann zusehends nach Osten und geht sudostlich unterhalb von Mexiko Stadt ganz in die Horizontale uber 6 Das ca 1600 km bedeckende Ceboruco San Pedro Vulkanfeld mit mehr als 70 Vulkanschloten liegt im Tepic Zacoalco Graben genauer ein Halbgraben mit einer listrischen Randstorung auf seiner Nordwestseite dem Nordwest streichenden Teilstuck eines kanozoischen Tripel Grabensystems mit Zentrum in der Nahe von Guadalajara 7 Der Tepic Zacoalco Graben wird volumenmassig von funf andesitisch dazitischen Stratovulkanen von je 60 Kubikkilometer und zwei peralkalischen Rhyolithzentren von je 40 Kubikkilometer beherrscht San Juan Los Navajos Sanganguey Tepetiltic Ceboruco Tequila und Sierra la Primavera Die Stratovulkane werden von zahlreichen monogenetischen Aschenkegeln mit Affinitat zu ozeanischen Inselbasalten OIB begleitet die sich entlang von Nordwest Sudost streichenden Verwerfungen aufreihen 8 Allein der Ceboruco wird von 13 solcher monogenetischer Aschenkegel begleitet Nennenswert sind ferner mehr als 20 andesitische und dazitische Lavadome westlich des Ceboruco darunter ihr grosster der dazitische San Pedro Lavadom mit dem Stratovulkan des Tepetiltic als nordlichen Nachbarn Im Tripelpunkt andert das Ceboruco San Pedro Vulkanfeld seine Richtung nach Ost und bildet hier den Chapala Graben 9 Das vom Tripelpunkt ausgehende Nord Sud streichende Colima Grabensegment enthalt nur einen einzigen zentralen Vulkankomplex den Colima Nevado de Colima dessen Volumen aber auf immerhin 450 Kubikkilometer geschatzt wird und daher die Vulkane des Tepic Zocoalco Grabens um nahezu eine Grossenordnung ubertrifft Das von den beiden Tripelgraben und dem Mittelamerikagraben umrahmte Krustensegment bildet den Jalisco Block 10 Der Jalisco Block wird von einem kreidezeitlichen 100 bis 75 Millionen Jahre alten Granitbatholithen unterlagert der grosstenteils noch vor dem Pliozan herausgehoben wurde und dessen Aufwartsbewegung wahrscheinlich selbst heute noch andauert 11 Nordostlich des Tepic Zacoalco Grabens steht die Nordamerikanische Platte mit den Vulkaniten der Sierra Madre Occidental SMO an Die Sierra Madre Occidental ist eine der umfangreichsten felsischen Magmenprovinzen der Erde und wird vorwiegend aus Ignimbriten aufgebaut Diese Ignimbrite finden sich auch noch im Tepic Zacoalco Graben wo sie uber Kreidegesteinen lagern fehlen aber dann im Jalisco Block weiter sudwestwarts Entstehung und Ausbruche BearbeitenDas Vulkangebaude des Ceboruco sitzt tertiaren Ignimbriten auf Seine Initialphase war rein effusiver Natur andesitische Lavaflusse erbauten einen Schichtvulkan der mit einem Volumen von 46 bis 48 Kubikkilometer zirka 2700 Meter Hohe erreicht haben durfte Der Beginn der vulkanischen Tatigkeiten wird von Ferrari und Kollegen 1997 auf 320 000 Jahre BP datiert wobei diese Angabe mit einem sehr hohen Fehler von 200 000 Jahren behaftet ist 12 Die Andesite wurden dann von einem Gangsystem durchsetzt das auf rund 45 000 8 000 Jahre BP datiert werden konnte 4 Die Initialphase des Vulkans ist somit jedenfalls alter als 45 000 Jahre Der Vulkan trat dann in eine langere Ruhephase ein belegt durch deutliche Erosionsrinnen an seinen Flanken Gegen Ende dieser Ruhephase nahm der Vulkan seine Tatigkeit wieder auf und entliess aus einer aufgerissenen Spalte an der Nordflanke den Destiladero Lavafluss Der plinianische trachydazitische Jala Ausbruch mit einem VEI von 6 aus dem Jahr AD 1005 15 Jahre war zweifellos der starkste Ausbruch am Ceboruco Er folgte unmittelbar dem Destiladero Lavafluss und schleuderte in einer Eruptionssaule 10 7 Kubikkilometer Tephra entsprechend 3 bis 4 Kubikkilometer DRE in die Atmosphare aus der dann eine in Richtung Nordost verdriftete mehr als 50 cm machtige Auswurflage auf uber 560 km niederging Pyroklastika verdrifteten als Glutwolken nach Sudwesten und bildeten dort den Marquesado Pyroklastikstrom Nach dem Jala Ausbruch blieb der Vulkan weiterhin sehr aktiv und hinterliess noch vor Eintreffen der Spanier im Jahr 1521 sechs weitere Lavastrome Copales El Cajon Coapan I Coapan II El Norte und Ceboruco Auch bis zum nachstgrosseren Ausbruch im Jahr 1870 gingen die Tatigkeiten weiter beschrankten sich aber vorwiegend auf den Caldera Bereich Der Ausbruch hielt sich bis 1875 und Fumarolen wurden noch bis ins 20 Jahrhundert beobachtet selbst heute sind kleinere Fumarolen im Gipfelbereich zu sehen Zusammensetzung BearbeitenAus dem Vulkan ausgetretene Laven sind kalkalkalisch und primar trachyandesitischer Zusammensetzung wobei die andesitischen Laven im Laufe der Zeit einen immer deutlicheren trachydazitischen Charakter annehmen Das Magma durfte drei verschiedenen Quellregionen mit rhyodazitischer dazitischer und mafischer Zusammensetzung entstammen Das dazitische Quellmagma ist seinerseits wiederum eine Mischung aus einer rhyodazitischen und einer basaltischen Komponente 13 Mineralogie Bearbeiten Die Andesite der ersten Phase sind porphyrisch mit 30 bis 45 Volumenprozent Phanokristallen und von recht homogener Zusammensetzung Als Phanokristalle fuhren sie Plagioklas und Hypersthen gelegentlich auch Augit und Olivin In der glasigen Grundmasse schwimmen Mikrolithen von Plagioklas Hypersthen und Titanomagnetit Hauptelemente Bearbeiten Oxid Gew Andesite Initialphase Jala Eruption AndesitePostcalderastadium Eruption von1870SiO2 58 50 68 37 60 53 67 85TiO2 0 97 0 30 1 24 0 63Al2O3 17 85 15 40 16 69 15 30FeOtot 5 55 2 09 5 78 3 50MnO 0 11 0 10 0 13 0 08MgO 2 75 0 37 2 34 0 69CaO 6 22 1 51 5 24 2 11Na2O 4 93 5 30 4 63 5 22K2O 1 80 3 22 2 13 3 53P2O5 0 22 0 09 0 37 0 13 14 Die explosive Jala Eruption von AD 1005 und auch die Eruption von 1870 setzen sich in ihrem Chemismus deutlich von den generell effusiven Andesiten ab wesentlich hoherer SiO2 Gehalt hoheres Na K jedoch niedrigeres CaO P2O5 TiO2 MgO und FeO Einzelnachweise Bearbeiten Ceboruco Vulkan Razo Zaragoza J L Conquista hispanica de las provincias de los Tebles Chicimecas de la America Septentrional Ed Universidad de Guadalajara 1988 S 97 Sieron K und Siebe C Revised stratigraphy and eruption rates of Ceboruco stratovolcano and surrounding monogenetic vents Nayarit Mexico from historical documents and new radiocarbon dates In Journal of Volcanology and Geothermal Research Band 176 2008 S 241 264 doi 10 1016 j jvolgeores 2008 04 006 a b Frey H M Lange R A Hall C M und Delgado Granados H Magma eruption rates constrained by 40Ar 39Ar chronology and GIS for the Ceboruco San Pedro volcanic field western Mexico In GSA Bulletin Band 116 Nr 3 4 2004 S 259 276 doi 10 1130 B25321 1 Klitgord K D und Mammerickx J Northern East Pacific Rise Magnetic anomaly and bathymetric framework In Journal of Geophysical Research Band 87 1982 S 6725 6783 Pardo M und Suarez G Shape of the subducted Rivera and Cocos plates in southern Mexico Seismic and tectonic implications In Journal of Geophysical Research Band 100 1995 S 12 357 12 373 Luhr J F Nelson S A Allan J F und Carmichael I S E Active rifting in southwestern Mexico Manifestations of an incipient eastward spreadingridge jump In Geology Band 13 1985 S 54 57 Allan J F Nelson S A Luhr J F Carmichael I S E Wopat M und Wallace P J Pliocene Holocene rifting and associated volcanism in southwest Mexico An exotic terrane in the making in The Gulf and Peninsular province of the Californias In American Association of Petroleum Geologists Memoir Band 47 1991 S 425 445 Allan J F Geology of northern Colima and Zacoalco grabens southwest Mexico Late Cenozoic rifting in the Mexican Volcanic Belt In Geol Soc Am Bull Band 97 1986 S 473 485 Luhr J F und Carmichael I S E The Colima Volcanic Complex Mexico Part 2 Late Quaternary cinder cones In Contributions to Mineralogy and Petrology Band 76 1981 S 127 147 Ramirez Herrera M T Kostoglodov V und Urrutia Fucugauchi J Overview of recent coastal tectonic deformation in the Mexican Subduction Zone In Pure and Applied Geophysics Band 168 2011 S 1415 1433 doi 10 1007 s00024 010 0205 y Ferrari L Nelson S A Rosas Elguera J AguirreDiaz G J und Venegas Salgado S Tectonics and volcanism of the Western Mexican Volcanic Belt Magmatism and tectonics in central and northwestern Mexico a selection of the 1997 IAVCEI General Assembly Excursions In Aguirre Diaz G J Aranda Gomez J J Carrasco Nunez G und Ferrari L Hrsg Excursion Band 12 Mexico D F Universidad Nacional Autonoma de Mexico Instituto de Geologia 1997 S 85 129 Chertkoff D G und Gardner J E Nature and timing of magma interactions before during and after the caldera forming eruption of Volcan Ceboruco Mexico In Mineral Petrol Band 146 2003 S 715 735 Nelson Stephen A Geologia del Volcan Ceboruco Nayarit con una estimacion de risgos de erupciones futuras In Univ Nal Auton Inst Geologia Revista Vol 6 Nr 2 1986 S 243 258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ceboruco amp oldid 237188820