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Castello di Altaguardia oder Castello di Altaguarda ist die Ruine einer Hohenburg in der italienischen Gemeinde Bresimo im Trentino Castello di AltaguardiaAlternativname n Castello di Altaguarda Schloss Altenwarth oder HohenwarthStaat ItalienOrt Bresimo Ortsteil BaselgaEntstehungszeit 1272 erstmals erwahntBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung AdelBauweise BruchsteinGeographische Lage 46 25 N 10 59 O 46 419167 10 981389 1280 Koordinaten 46 25 9 N 10 58 53 OHohenlage 1280 m s l m Castello di Altaguardia Trentino Sudtirol Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine befindet sich im Valle di Bresimo einem nordwestlichen Seitental des Nonstals am sudlichen Rand des Ilmenkammes auf 1280 m s l m Sie ist damit die hochstgelegene Burganlage im Trentino 1 Der Burgberg liegt zu Fussen des Monte Pin 2420 m oberhalb der zur Gemeinde Bresimo gehorenden Fraktion Baselga auf der orographisch linken Seite des Torrente Barnes Von ihm aus konnte man weit in das Nonstal hineinblicken woraus sich unter anderem auch der deutsche Name Schloss Altenwarth oder Hohenwarth ableitet 2 Zugleich kontrollierte man von hier aus die seit alters her genutzten Wege die vom Valle di Bresimo in das Ultental und das Val di Rabbi fuhrten 1 nbsp Die Burgruine von Osten aus gesehen nbsp Umriss von Altaguardia nbsp Aussicht auf das untere Valle di Bresimo und das Nonstal mit der Santa Giustina Talsperre im Hintergrund der MendelkammGeschichte BearbeitenEinige sporadische archaologische Funde belegen dass der Burgberg bereits in der Ur und Fruhgeschichte begangen wurde Neben einigen Fibeln die der spaten Eisenzeit zugeschrieben werden wurde unter anderem eine Munze aus der romischen Kaiserzeit gefunden 3 Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Burg 1272 als castrum Altavarde In der vom Furstbischof von Trient Egno von Eppan ausgestellten Urkunde vergab der Furstbischof einem gewissen Rempertus de Altavarda et de Livo ein Grundstuck unterhalb der Burg als Lehen 4 Als Vasallen des Furstbischofs nahmen die Altaguardia im Streit um Einflussbereiche an den Auseinandersetzungen gegen die Vasallen der Grafen von Tirol teil Bei den Kampfen die zwischen 1370 und 1371 ihren Hohepunkt im Nons und Sulzberg erreichten wurde die Burg bei den Uberfallen von Sandro di Rallo in Mitleidenschaft gezogen und musste in der Folge ausgebessert werden 5 Das Geschlecht der Altaguardia blieb bis 1372 im Besitz ihrer Stammburg als das Geschlecht erlosch Anschliessend ging sie in den Besitz von Antonio di Sant Ippolito uber dessen Stammburg bei Mechel sudwestlich von Cles lag 4 Wahrend des von Rodolfo Belenzani angefuhrten Aufstandes im Februar 1407 wurde die Burg von den Aufstandischen angegriffen die Soldaten des Furstbischofs getotet die Burg geplundert und schliesslich in Brand gesteckt 6 Ebenso erging es der Stammburg des Sant Ippolito bei Mechel und der Burg von Tuenno Entgegen der Anordnung von Furstbischof Georg von Liechtenstein wurde die Anlage jedoch wieder aufgebaut und 1420 erwarb sie die Familie Thun von Castel Bragher die einen Burgvogt auf Altaguardia einsetzten Die Ubernahme durch die Thun stiess nicht auf das Wohlwollen der Bevolkerung da die Thun dafur bekannt waren dass sie mit allen Mitteln versuchten sich die lokale Bevolkerung untertanig zu machen 7 Tatsachlich diente Castel Altaguardia den Thun vor allem um die Bevolkerung einzuschuchtern und um ihre Macht zu demonstrieren Nur gelegentlich zogen sich die Thun selbst auf Altguardia zuruck im Sommer wenn es ihnen im Tal zu heiss wurde oder wenn die nachste Pestepidemie im Nonstal grassierte 1 1461 verlieh Kaiser Friedrich III die Hohe Gerichtsbarkeit an Simon von Thun worauf auf Castello di Altaguardia ein Richter eingesetzt und eine Hinrichtungsstatte errichtet wurde 1467 wurde die Burg von Furstbischof Johannes Hinderbach als Lehen an die Familie Thun vergeben Die furstbischofliche Investitur an die Thun wurde spater mehrmals unter anderem durch Bernhard von Cles und zuletzt 1745 bestatigt 4 Um die Mitte des 17 Jahrhunderts brannte die Burg ab Ein nur zogernd durchgefuhrter Wiederaufbau war 1708 immer noch nicht abgeschlossen Die den heiligen Fabian und Sebastian geweihte Burgkapelle wurde noch bis 1780 fur religiose Zwecke genutzt Danach wurde die Burg endgultig aufgegeben und 1852 war sie bereits zu einer Ruine zerfallen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts verkauften die Thun die Ruine und die umliegenden Landereien an die Gemeinde Bresimo fur 23 000 Kronen 8 Die Ruine wurde in jungster Zeit restauriert 9 Bei den von der Provinz Trient durchgefuhrten Arbeiten wurden vor allem die Mauern konsolidiert und vor dem weiteren Verfall geschutzt 10 Beschreibung BearbeitenDie im Laufe der Geschichte mehrmals durch Umbauten veranderte Burganlage dehnt sich vor allem vertikal aus Aus den erhaltenen Mauerresten ist die Grundstruktur der Anlage noch gut zu erkennen wobei der Zweck der einzelnen Gebaudeteile sich nur in Teilen rekonstruieren lasst 10 Um die ellipsenformige sich in Nord Sud Richtung ausgerichtete Ringburg verlaufen konzentrisch mehrere Aussenmauer Der aus Bruchstein errichtete Bergfried befindet sich an der Nordseite der Ringburg Um ihn reiht sich der Innenhof mit den ehemaligen Wirtschafts und Wohngebauden an Neben dem an der Sudseite gelegenen Eingang zur Ringburg lag vermutlich der zweistockige Palas was sich aus dem Vorhandensein der eckigen Mauerlocher schliessen lasst in denen die Balken fur die Zwischendecke gefasst waren Neben dem Palas schliessen nordlich Wirtschaftsgebaude mit den Spuren eines ehemaligen Kamins an Die zwischen Bergfried und Ringmauer liegenden Raumlichkeiten dienten wahrscheinlich als Lagerraume Am sudwestlichen Eck des Bergfrieds befindet sich der vergitterte Schacht mit der darunter liegenden Zisterne 10 Die die Ringmauer umgebenden in mehreren Stufen errichteten Aussenmauern haben eine geringere Starke An der Sudseite der ausseren Mauer sind noch die Fundamente von zwei viereckigen Turmen zu erkennen Ein weiterer dritter Turm befand sich am Zwinger an der Nordostseite der Anlage Von der Burgkapelle sind keine Spuren mehr erhalten so dass uber ihre raumliche Einordnung nur gemutmasst werden kann Die Burg bedeckt eine Flache von 2250 m einschliesslich zweier ausserhalb der Mauern liegender Gebaude Der mit Schiessscharten versehene Bergfried ist bis auf eine Hohe von 7 m erhalten Seine Mauern sind 2 3 m stark und weisen die gleiche Starke wie die Ringmauer auf Bei den Aussenmauern reduziert sich die Mauerstarke auf bis zu 80 cm Fur den Bau wurde Bruchstein verschiedener Gesteinsarten aus der naheren Umgebung verwendet 11 nbsp Bergfried mit seinem sudseitig ausgerichteten Eingang rechts der Eingang zur Ringburg nbsp Eingang zur Ringburg mit dem rechts angrenzenden Palas nbsp Die zwischen Bergfried links und Ringmauer rechts gelegenen Raume nbsp Die stufenformig konzentrisch um die Ringburg angelegten AussenmauernLiteratur BearbeitenCarl Ausserer Der Adel des Nonsberges Sein Verhaltnis zu den Bischofen und zu den Landesfursten seine Schlosser Burgen und Edelsitze seine Organisation Freiheiten und Rechte Die Nobili rurali In Jahrbuch der k k heraldischen Gesellschaft Adler Neue Folge Neunter Band Selbstverlag Wien 1899 S 188 189 Digitalisat Aldo Gorfer I Castelli del Trentino Saturnia Trient 1967 S 528 533 Gian Maria Tabarelli Flavio Conti Castelli del Trentino De Agostini Novara 1981 S 159 Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castello di Altaguardia In E Possenti G Gentilini W Landi M Cunaccia Hrsg Castra castelli e domus murate Corpus dei siti fortificati trentini tra tardoantico e basso medioevo Apsat 4 SAP Societa Archeologica s r l Mantua 2013 ISBN 978 88 87115 77 2 S 147 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castello di Altaguardia Sammlung von Bildern Castello di Altaguardia auf castellideltrentino it italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gian Maria Tabarelli Flavio Conti Castelli del Trentino S 159 Carl Ausserer Der Adel des Nonsberges Sein Verhaltnis zu den Bischofen und zu den Landesfursten seine Schlosser Burgen und Edelsitze seine Organisation Freiheiten und Rechte Die Nobili rurali S 188 Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castello di Altaguardia S 149 a b c Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castello di Altaguardia S 147 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 530 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 530 531 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 532 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 533 Castello d Altaguardia La meta di cui non potete fare a meno 13 August 2018 abgerufen am 27 September 2022 italienisch a b c Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castello di Altaguardia S 148 Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castello di Altaguardia S 148 149 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castello di Altaguardia amp oldid 229250334