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Caspar Schober oft auch Kaspar Schober 1504 in Ingolstadt 20 November 1532 in Speyer war ein Professor der Rechte und Richter am Reichskammergericht zu Speyer Caspar Schober auf seinem Epitaph im Speyerer Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Beisetzung und Grabstein 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCaspar Schober entstammte der alteingesessenen Burger und Wirtsfamilie Schober aus Ingolstadt Sein Vater Georg Schober 1547 war lange Jahre Burgermeister der Stadt 1514 begann der Junge in Ingolstadt seine Studien und liess sich 1521 an der Albert Ludwigs Universitat im damals osterreichischen Freiburg immatrikulieren wo er ein Schuler des Humanisten Konrad Heresbach 1496 1576 wurde mit dem er zeitlebens verbunden blieb Von hier aus zog er 1525 mit dem ihm befreundeten Johann von Vlatten 1498 1562 nach Bologna wo er bis 1527 lebte und studierte Am 14 Januar 1528 wurde Caspar Schober in Ferrara zum Doktor juris utriusque beider Rechte promoviert und kehrte wieder in die Heimat zuruck An der Universitat Ingolstadt lehrte er als Professor der Rechtskunde und unterrichtete ebenso in griechischer Literatur 1 2 Schon 1529 wurde der bayerische Herzog Wilhelm IV auf ihn aufmerksam und prasentierte ihn als Assessor d h als Richter an das Reichskammergericht in Speyer 3 4 1532 entsandte man Caspar Schober in einer diplomatischen Mission zu Kaiser Karl V nach Brussel Kaum nach Speyer zuruckgekehrt starb er am 20 November des Jahres im Alter von knapp 29 Jahren an einem Fieber das er sich auf der Reise zugezogen hatte Der Lokalhistoriker Ludwig Gemminger bezeichnet Caspar Schober als eine ausgezeichnete Zierde der Schoberischen Familie und einen seltenen Schmuck der Stadt Ingolstadt 5 Laut einer Anmerkung in den Universitatsmatrikeln von Ingolstadt hat der geistliche Humanist und Apostolische Protonotar Celio Calcagnini 1479 1541 in Ferrara eine Lobrede auf Caspar Schober verfasst die in seinen Opera aliquot publiziert posthum Basel 1544 auf Blatt 550 uberliefert ist 6 7 Calcagnini war eine der bekanntesten italienischen Geistesgrossen seiner Zeit und ein Freund von Nikolaus Kopernikus 8 Beisetzung und Grabstein Bearbeiten nbsp Epitaph von Caspar Schober im Speyerer Dom nbsp Ehem Kreuzgang an der Sudseite des Speyerer Domes Er diente bis 1689 als Grablege der Kathedrale die Olbergkapelle in der Mitte steht noch Schober wurde im Kreuzgang des Speyerer Domes bestattet der beim Stadtbrand von 1689 unterging und eine Ruine blieb 1820 trug man auch die Reste ab wobei Schobers Grabplatte in die St Afra Kapelle des Domes gelangte und in deren nordliche Innenwand eingelassen wurde wo sie sich noch heute befindet 9 Der sehr kunstvoll und fein gefertigte Renaissance Epitaph mit einer Auferstehungsszene nach Martin Schongauer wird dem Eichstatter Bildhauer Loy Hering bzw seiner Werkstatt zugeschrieben 10 Ein fast identisches vermutlich vom selben Kunstler geschaffenes Pendant ist die Grabplatte des herzoglich bayerischen Landrichters Sigmund Langenmantel 1545 in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu Kelheim 11 Caspar Schobers Bruder Thomas 1572 in Wien war ebenfalls Rechtsgelehrter und folgte ihm als Richter am Reichskammergericht Speyer nach Spater ab 1558 avancierte er zum Reichshofrat der Kaiser Ferdinand I und Maximilian II Auch der Schwager beider Bruder Nicolaus Everhardus senior 1495 1570 12 wirkte ab 1535 in gleicher Funktion am Reichskammergericht zu Speyer Es ist zu vermuten dass diese beiden in Speyer aufenthaltlichen Verwandten die prachtige Grabplatte im Kreuzgang des Speyerer Domes setzen liessen Auf ihr heisst es der Vater Georg habe sie errichten lassen Die Anregung zum Grabmal ging also eindeutig von der Familie Schober selbst aus und wurde vor Ort wohl durch die beiden anwesenden Familienmitglieder ausgefuhrt Auf Caspar Schobers Epitaph im Speyerer Dom ist unter dem auferstandenen Christus sowohl er selbst als auch ein Familienwappen abgebildet Der Bruder Thomas Schober und mit ihm die Familie soll von Kaiser Karl V in den Adelsstand erhoben worden sein wonach sie ein Wappen fuhrten Auch das Familienwappen auf Caspar Schobers Grabstein konnte daher ein Hinweis auf die Urheberschaft durch den frisch geadelten und wappenfuhrenden Bruder Thomas sein Die Familie nannte sich nach der Nobilitierung Schober von Tachenstein 13 Der aus Kelheim stammende Eichstatter Domherr und Ingolstadter Theologieprofessor bzw Vizekanzler der Universitat Albrecht Hunger 1545 1604 war der Grossneffe von Caspar Schober er bezeichnete sich selbst als sein pronepos uber die mutterliche Linie Sein Vater Wolfgang Hunger war mit Schobers Nichte Anna Spiess verheiratet deren Mutter Elisabeth Schober wiederum die Schwester Caspar Schobers war 14 15 Literatur BearbeitenLudwig Gemminger Das alte Ingolstadt Seiten 234 und 235 Pustet Verlag Regensburg 1864 Scan aus der QuelleWeblinks BearbeitenWebseite uber die Rechtsfakultat der Uni Ingolstadt Sortierung der Personen nach Geburtsjahr Caspar Schober 1504 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Wolf Geschichte der Ingolstadter Juristenfakultat 1472 1625 Band 5 Seite 97 Verlag Duncker und Humblot 1973 ISBN 3 428 02941 0 Ausschnitt aus der Quelle Carl Prantl Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat in Ingolstadt Landshut Munchen Zur Festfeier ihres vierhundertjahrigen Bestehens Band 1 1968 Seite 209 Ausschnitt aus der Quelle W Kohlhammer Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Forschungen Bande 18 21 Seiten 42 und 87 Ausschnitte aus der Quelle Zur Bedeutung des Amtes Assessor am Reichskammergericht Memento vom 5 September 2012 im Webarchiv archive today Ludwig Gemminger Das alte Ingolstadt Seite 234 Pustet Verlag Regensburg 1864 Zeitschrift des Historischen Vereins fur Schwaben Bande 33 38 Seite 76 Ausschnitt aus der Quelle Scan der kompletten lateinischen Lobrede auf Caspar Schober aus den Opera aliquot von Celio Calcagnini Stimmen aus Maria Laach Band 72 Seiten 21 und 28 Ausschnitte aus der Quelle Johannes von Geissel Der Kaiser Dom zu Speyer eine topographisch historische Monographie Band 1 1826 Seite 241 Fussnote 412 Scan aus der Quelle Peter Reindl Loy Hering Historisches Museum Basel 1977 Seiten 480 und 481 Ausschnitte aus der Quelle Felix Mader Die Kunstdenkmaler von Bayern Bezirksamt Kelheim Oldenbourg 1922 Reprint 1983 Seiten 172 und 173 Scan aus der Quelle Theodor Muther Everhardus Nicolaus II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 435 437 Otto Titan von Hefner Denkwurdiger und nuzlicher Bayerischer Antiquarius Abteilung 1 Adelicher Antiquarius Band 2 Der altbayerische kleine Adel Seite 222 Heraldisches Institut Munchen 1867 Scan aus der Quelle Helmut Wolff Geschichte der Ingolstadter Juristenfakultat 1472 1625 Duncker und Humblot 1973 Seite 111 ISBN 3 428 02941 0 Ausschnitt aus der Quelle Webseite zu Albrecht Hunger Memento des Originals vom 1 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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