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Caroline Agathe Elisabeth Ferdinande von Heydebrand und der Lasa 22 Dezember 1886 in Breslau 23 August 1938 in Gerswalde war eine deutsche anthroposophische Padagogin die die Waldorfpadagogik in ihren Anfangen entscheidend mitgepragt hat Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCaroline war das zweite von neun Kindern des Landrats Georg I von Heydebrand und der Lasa und dessen Ehefrau Elise geb von Prittwitz und Gaffron Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Breslau Oppeln Liegnitz und fur ein Jahr in Osnabruck wohin der Vater kurz vor seinem Tod als Regierungsrat berufen wurde Entsprechend ihrer vornehmen Herkunft erhielt sie die damals ubliche Ausbildung fur Madchen ihres Standes teils von einer Erzieherin und an Privatschulen Zudem wurde sie auf eine standesgemasse Ehe vorbereitet Doch das Gesellschaftsleben der Zeit in der Caroline aufwuchs lag ihrem Wesen absolut nicht Balle und ahnliche Veranstaltungen mied sie wo ihr nur moglich war oft zum Schmerz ihrer Eltern dies alles war ihr fad und zuwider Sie lebte nur ihren geisteswissenschaftlichen Interessen 1 Nach einem intensiven Sprachstudium in Genf ging sie nach Berlin Dort besuchte sie von 1908 bis 1909 die von Helene Lange begrundeten Gymnasialkurse Die Hochschulreife legte sie als Extraneus am Berliner Konigstadtischen Realgymnasium ab Ab 1910 studierte Heydebrand Germanistik Geschichte und Philosophie in Munchen Basel Berlin und Greifswald In Munchen lernte sie uber ihren Bruder Wilhelm Rudolf Steiner kennen Daraufhin setzte sie sich verstarkt mit der Anthroposophie auseinander Es war vermutlich Steiner der sie anregte uber Novalis zu promovieren Das Thema ihrer Dissertation die von den Professoren Max Herrmann Berlin und Gustav Ehrismann Greifswald betreut wurde lautete Die Lehrlinge zu Sais von Novalis Ihre wissenschaftliche Leistung bewertete Ehrismann mit folgenden Worten Eine ganz ausgezeichnete Arbeit vermoge einer tiefen wissenschaftlichen Bildung und der Fahigkeit den Stoff auf sowohl analytischem als synthetischem Wege zu begreifen Auch die am 29 Juli 1919 ausgezeichnet bestandene mundliche Prufung zum Doktor der Philosophie verleiht ihr die mit dieser Wurde verbundenen Rechte 2 Als 1919 in Stuttgart die erste Waldorfschule gegrundet wurde ubernahm Heydebrand die geborene Padagogin Steiner die funfte Klasse mit 47 Kindern Ab 1924 redigierte sie die Zeitschrift Die Freie Waldorfschule dann von 1927 bis 1932 das Organ Zur Padagogik Rudolf Steiners und ab 1932 gemeinsam mit Friedrich Hiebel das Nachfolgeorgan der Waldorfschulbewegung Erziehungskunst Nach Steiners Tod 1925 kam es zu Spaltungen innerhalb der anthroposophischen Bewegung bzw der Anthroposophischen Gesellschaft In deren Folge verliess Heydebrand 1934 die Schule Caroline von Heydebrand hielt viele Vortrage zur Waldorfpadagogik im In und Ausland Nach ihrem Weggang von Stuttgart sowie bedingt durch ihren Konflikt mit den Nazis die am 6 April 1938 ihre Schriften verboten 3 hielt sie sich uberwiegend in Holland und England auf Die letzten Lebensjahre verbrachte die Anthroposophin im Ausland Sie war vor allem an hollandischen und englischen Waldorfschulen tatig Trotz schlechter korperlicher Verfassung reiste sie noch nach Gerswalde um sich mit Freunden zu treffen Kurz darauf erkrankte sie schwer und starb im dortigen Schloss Ihre Urne wurde auf dem Familienfriedhof in Klein Tschunkawe Gemeinde Milicz beigesetzt Ein 1951 gegrundetes Kinderheim und eine Kleinklassenschule in Berlin wurden nach ihr benannt 4 Noch eine Richtigstellung Franz Michael Konrad schreibt in seinem Buch Der Kindergarten Seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart dass Caroline von Heydebrand die Begrunderin des Stuttgarter Waldorfkindergartens 5 gewesen sei Dem ist nicht so Dieser erste Kindergarten nach den Grundsatzen der Waldorfpadagogik wurde von Elisabeth von Grunelius ins Leben gerufen Schriften Auswahl BearbeitenGegen Experimental Psychologie und Padagogik Stuttgart 1921 Vom Spielen des Kindes Das Kind beim Malen Stuttgart 1927 5 A ebd 1988 ISBN 3 88069 040 5 Der Sonne Licht Lesebuch der freien Waldorfschule fur das zweite und dritte Schuljahr Hrsg Stuttgart 1928 18 A ebd 2011 ISBN 978 3 88069 408 8 Vom Lehrplan der Freien Waldorfschule Stuttgart 1931 11 A ebd 2009 ISBN 978 3 7725 2520 9 Vom Seelenleben des Kindes Hrsg v Maria Roschl Stuttgart 1939 Neuausgabe als Vom Seelenwesen des Kindes Stuttgart 1949 12 A ebd 1997 ISBN 3 88069 192 4 Und Gott sprach Biblisches Lesebuch fur das 3 Schuljahr der Freien Waldorfschule hrsg mit Ernst Uehli Stuttgart 1930 Neuausgabe ebd 1987 ISBN 3 88069 039 1 Kindheit und Schicksal Aus den Anfangsjahren der Freien Waldorfschule Stuttgart 1958Literatur BearbeitenUlrich von Heydebrand und der Lasa Chronik des schlesischen Uradelsgeschlechts v Heydebrand u der Lasa Limburg an der Lahn 1964 S 50 Gisbert Husemann Johannes Tautz Hrsg Der Lehrerkreis um Rudolf Steiner in der ersten Waldorfschule 1919 1925 Freies Geistesleben Stuttgart 1977 ISBN 3 7725 0669 0 S 27ff Ilse Brehmer Karin Ehrich Mutterlichkeit als Profession Band 2 Kurzbiographien Centaurus Pfaffenweiler 1993 ISBN 3 89085 259 9 S 117f Maria Roschl Gedenkwort fur Caroline v Heydebrand In Caroline von Heydebrand Vom Seelenwesen des Kindes Stuttgart 1997 S 182 ff Uwe Werner Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Munchen 1999 Manfred Berger Fuhrende Frauen in sozialer Verantwortung Caroline von Heydebrand und der Lasa In Christ und Bildung 2001 Heft 1 S 35 Inge Hansen Schaberg Bruno Schoning Hrsg Waldorf Padagogik Schneider Hohengehren 2006 ISBN 3 8340 0042 6 S 104 ff Margrit Junemann Der Winter weicht Caroline von Heydebrand Pionierin der Waldorfpadagogik Freies Geistesleben Stuttgart 2003 ISBN 3 7725 1886 9 Franz Michael Konrad Der Kindergarten Seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Freiburg Brsg 2004Weblinks BearbeitenBiographischer Eintrag in der Online Dokumentation der anthroposophischen Forschungsstelle Kulturimpuls https www nifbe de fachbeitraege autorinnen der fachbeitraege view item amp id 799 zur geschichte und theorie des waldorfkindergartens amp catid 37Einzelnachweise Bearbeiten Heydebrand und der Lasa 1964 S 50 Zitiert nach Junemann 2003 S 36 vgl Werner 1999 s 249 Caroline von Heydebrand Heim Konrad 2004 S 145Normdaten Person GND 101284268 lobid OGND AKS LCCN n95020474 NDL 00468314 VIAF 56974646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heydebrand Caroline vonALTERNATIVNAMEN Heydebrand und der Lasa Caroline Agathe Elisabeth Ferdinande von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche anthroposophische PadagoginGEBURTSDATUM 22 Dezember 1886GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 23 August 1938STERBEORT Gerswalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caroline von Heydebrand amp oldid 238438184