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Die Caroline war ein kleiner Schraubensalondampfer auf dem Bodensee der nach einem Unglucksfall 1919 unter dem Namen Stadt Radolfzell den Beinamen Kartoffeldampfer erhielt Caroline Karoline um 1905 Karoline um 1905SchiffsdatenFlagge Osterreich Ungarn Osterreich UngarnSchweiz SchweizDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen Karoline Stadt RadolfzellSchiffstyp SchraubendampferHeimathafen Bregenz Radolfzell SchaffhausenEigner k k Staatsbahnen Carl Pedenz Stadt Radolfzell Schweizerische Bundesbahnen Deutsche ReichsbahnBauwerft Sachsische Maschinenfabrik DresdenStapellauf 1885Ausserdienststellung 1929Verbleib VerschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 16 5 m Lua Breite 3 0 mTiefgang max 0 92 mVerdrangung 16 tMaschinenanlageMaschinen leistung 28 PS 21 kW Hochst geschwindigkeit 7 kn 13 km h TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 50 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Kartoffeldesaster 3 Strandung 4 Ende und Nachfolger 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenDas Schiff gehorte ursprunglich den k k Staatsbahnen Es wurde zunachst zu Vermessungszwecken genutzt oder sollte fur Rundfahrten dienen und kam dann fur einige Zeit auf den Zellersee im Salzkammergut 1903 wurde das Fahrzeug vom Bregenzer Burgermeister Carl Pedenz angekauft Dieser liess die Caroline umbauen und als Karoline im Lokalverkehr zwischen Bregenz und Lochau fahren bis Lochau im Jahr 1910 eine Anlegestelle bekam die von der Grossschifffahrt bedient wurde Daraufhin wurde die Karoline nach Radolfzell verkauft und versah fortan unter dem Namen Stadt Radolfzell zusammen mit dem Benzinboot Nymphe den Linienverkehr zwischen Radolfzell Iznang und der Insel Reichenau Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde die Nymphe die als ehemaliges Segellastschiff noch etwas kleiner war als die Stadt Radolfzell von der Seewache genutzt und die Stadt Radolfzell die auch den Spitznamen Hannokenkreuzer nach einer Bezeichnung fur die Einheimischen die das Schiff vorwiegend nutzten trug war als einziges Schiff auf den genannten Strecken im Einsatz Das Kartoffeldesaster Bearbeiten nbsp Als Stadt Radolfzell vor IznangIm Juli 1919 wurde die Stadt Radolfzell zur Insel Reichenau beordert wo sie im Auftrag des Radolfzeller Versorgungsamtes 119 Zentner Fruhkartoffeln abholen sollte Dies war etwa das Doppelte der normalerweise gestatteten Zuladung des Schiffes das unter der Last bis unter die Scheuerleiste eintauchte Nachdem das Schiff auf seiner Fahrt nach Radolfzell schon etwa zwei Kilometer zuruckgelegt hatte stellte der Maschinist und Heizer fest dass das Fahrzeug durch die Aschenauswurfluke langsam volllief und die Lenzpumpe dem zustromenden Wasser nicht gewachsen war Nachdem der Schiffsfuhrer ein Notsignal abgegeben hatte konnten die drei Besatzungsmitglieder und funf Passagiere von Fischerbooten gerettet werden der Dampfer jedoch sank mitsamt den Kartoffeln Nachdem die Stadt Radolfzell einige Monate in 17 Metern Tiefe auf Grund gelegen hatte konnte sie von einem Zurcher Tauchunternehmer gehoben werden und wurde anschliessend nach Konstanz geschleppt Ab dem Fruhjahr 1920 konnte das Schiff wieder genutzt werden Unter Schweizer Flagge versah es weiter den Dienst an der Hori Strandung BearbeitenMitte November 1921 sollte das Schiff an einem Abend noch eine Fahrt von Radolfzell zur Reichenau absolvieren wo die Reisenden Anschluss an einen Dampfer nach Stein am Rhein haben sollten Das Schiff geriet jedoch in einen Sturm und lief schliesslich vor dem Genslehorn auf eine Kiesbank auf Raketen und Pfeifsignale blieben unbemerkt der Dampfer konnte sich auch aus eigener Kraft nicht mehr befreien und in den Fahrgastraum drang Wasser ein Da niemand den Passagieren und der Besatzung zu Hilfe kam mussten diese die Nacht in dem havarierten und knietief mit Wasser gefullten Schiff zubringen Erst anderntags konnte das Schiff nach Konstanz gelangen wo es abermals repariert wurde Der Dampfer Hohenklingen der an dem Unglucksabend auch die Reichenau anlaufen sollte kam gleichfalls nicht an da ihn das gleiche Schicksal ereilte wie die Stadt Radolfzell Er lief beim Zapplerfach zwischen Gottlieben und Ermatingen auf Grund und kam wahrend der Nacht ebenfalls nicht mehr frei Ende und Nachfolger BearbeitenNachdem ab 1924 wieder die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft fur den Schiffsverkehr im Radolfzeller Seebecken verantwortlich war wechselte das Schiff erneut die Flagge Seine letzte Fahrt fand im Mai 1928 statt Im Rahmen einer Bodenseerundreise mit Mitgliedern des Munotvereins Schaffhausen kehrte es noch einmal in seinen alten Heimathafen Bregenz zuruck ehe es einige Monate spater verschrottet wurde Den kleinen Dampfer mit den zwei hohen Masten und dem auffallend langen dunklen Schornstein ersetzte ein neues Schiff das ebenfalls den Namen Stadt Radolfzell erhielt Dieses Nachfolgeschiff existierte nicht lange Da die Motorenanlage nicht zufriedenstellend arbeitete wurde die neue Stadt Radolfzell schon 1934 wieder ausser Dienst gestellt Vorgesehen war dass das Fahrzeug in Kressbronn in der Bodan Werft zu einem Hilfsschiff fur die Deutsche Reichsbahn in Lindau umgestaltet oder wenigstens teilweise dafur genutzt werden sollte Stattdessen wurde das Schiff aber ausgeschlachtet und im Tiefen Schweb versenkt und die Reichsbahn erhielt mit der Greif ein ganz neu gebautes Dienstboot Dieses wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der franzosischen Besatzungsmacht abtransportiert und bis Ende der 1990er Jahre in Rouen als Barkasse genutzt 1 Literatur BearbeitenWerner Deppert Das Dampfboot Stadt Radolfzell Oder wie es zum Kartoffeldampfer kam Konstanzer Almanach 1977 23 Jahrgang Verlag Friedr Stadler Konstanz Karl F Fritz Abenteuer Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 2 Auflage Multi Media Verlag Hinze Meersburg 1990 ISBN 3 927484 00 8 S 67 71 Arnulf Dieth Die Osterreichische Schiffahrt auf dem Bodensee Hecht Verlag Hard 1984Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Caroline Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SchiffsdatenFussnoten Bearbeiten Stadt Radolfzell 1926 und Greif 1935 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caroline Schiff 1885 amp oldid 214715443