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Carl Robert Fritz Paeschke 17 Oktober 1895 in Kriescht Neumark 14 Dezember 1983 in Zurich Pseudonym Angelus war ein deutscher Journalist und Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenPaeschke war ein Sohn des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Paeschke 1868 1906 und seiner Ehefrau Helene Henriette Marie Paeschke geb Engel 1872 1937 Nach dem Besuch der Mittelschule war Paeschke Sanitatssoldat im Ersten Weltkrieg und arbeitete nach Kriegsende als freier Journalist u a fur die linksgerichtete Weltbuhne und die Welt am Abend 1926 trat er in die Sozialdemokratische Partei ein Von 1929 bis 1932 war er Redakteur fur sozialdemokratische Zeitungen wie das Neumarkische Volksblatt und den Proletarier aus dem Eulengebirge Als Pazifist gehorte er einschlagigen Organisationen wie dem Bund Neues Vaterland und der Deutschen Liga fur Menschenrechte an Im August 1932 entging Paeschke knapp einem Sprengstoffanschlag durch Angehorige der schlesischen SA und SS Als der Attentater der SS Mann Kurt Jaehnke 1904 1932 im Begriff war den Sprengsatz auf Paeschkes Wohnung im Pulverweg im schlesischen Reichenbach zu werfen sprengte er sich versehentlich selbst in die Luft Im nachfolgenden Schweidnitzer Sprengstoffprozess im November 1932 vor dem Landgericht in Schweidnitz wurden ein SA Mann als Mittater und zwei weitere wegen Beihilfe zu Gefangnisstrafen verurteilt Vier hohere SA Fuhrer darunter der Befehlshaber der schlesischen SA Edmund Heines und sein Stabsfuhrer Hans Hayn wurden wegen Begunstigung der Tater zu Haftstrafen verurteilt Heines und Hayn wurden jedoch durch ihre Immunitat als Reichstagsabgeordnete davor geschutzt diese antreten zu mussen Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahr 1933 floh Paeschke am 22 Marz 1933 in die Schweiz Er lebte in der Folge als Emigrant in Zurich Hier arbeitete er da er als politischer Emigrant von den Schweizer Behorden einem Arbeitsverbot unterlag unter Pseudonymen Angelus Florentin Germanicus fur die Neue Zurcher Zeitung und das Volksrecht Ausserdem betatigte er sich als Nachrichtenubermittler in Verbindung mit der SOPADE und der Schweizer Sozialdemokratie Am 3 Marz 1936 wurde Paeschke in Deutschland ausgeburgert und seine Ausburgerung im Reichsanzeiger offentlich bekannt gegeben 1 1940 nahm er an einem Wettbewerb der Harvard University teil der autobiografische Berichte zum Thema My Life in Germany before and after January 30 1933 Mein Leben in Deutschland vor und nach dem 30 Januar 1933 suchte Unter den ca 230 Einsendungen erhielt Paeschke die Halfte des Ersten Preises 250 US eine damals sehr hohe Summe 2 Wahrend der Kriegsjahre war Paeschke Mitglied und zeitweise im Vorstand der Kulturgemeinschaft der Emigranten in Zurich In der Nachkriegszeit lebte er in Ascona In diesen Jahren war er u a Mitglied im Schutzverband deutscher Schriftsteller Paeschkes Nachlass wird heute im Institut fur Zeitgeschichte in Munchen verwahrt Dieser umfasst Korrespondenzen Materialsammlungen sowie politische und literarische Manuskripte Literatur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1945 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben de Gruyter Saur Berlin 1980 S 546 doi 10 1515 9783110970289 546 Hans Holger Paul Hrsg Inventar zu den Nachlassen der deutschen Arbeiterbewegung 2011 S 474 Detlef Garz Carl Paeschke 1895 1983 Uber das Leben eines mehr und mehr enttauschten Sozialdemokraten und dessen Widerstand gegen den Nationalsozialismus Wir waren schwach aber unsere fuhrenden Manner wussten es nicht In ders Von den Nazis vertrieben Autobiographische Zeugnisse von Emigrantinnen und Emigranten Das wissenschaftliche Preisausschreiben der Harvard Universitat aus dem Jahr 1939 Verlag Barbara Budrich Opladen 2021 Qualitative Fall und Prozessanalysen Biographie Interaktion soziale Welten 22 ISBN 978 3 8474 2578 6 S 119 176 Weblinks BearbeitenPaeschke Carl in der Deutschen Biographie Hermann Wichers Carl Paeschke In Historisches Lexikon der Schweiz 27 November 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hans Georg Lehmann Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Listen in chronologischer Reihenfolge 1985 S 7 Harry Liebersohn Dorothee Schneider My Life in Germany before and after January 30 1933 A Guide to a Manuscript Collection at Houghton Library Harvard University In Transactions of the American Philosophical Society New Series 2001 91 S 1 130 hier S 5 JSTOR 3655110 Normdaten Person GND 116015233 lobid OGND AKS VIAF 57355254 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paeschke CarlALTERNATIVNAMEN Paeschke Carl Robert Fritz Angelus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und MalerGEBURTSDATUM 17 Oktober 1895GEBURTSORT Kriescht bei Neumark OstpreussenSTERBEDATUM 14 Dezember 1983STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Paeschke amp oldid 238986353