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Carl Johann Leo August Donat Freiherr Heusslein von Eussenheim 14 April 1838 in Kissingen 25 September 1870 in Messincourt Arrondissement Sedan Frankreich war ein bayerischer Offizier und Letzter seines Geschlechts Carl Leo Freiherr Heusslein von EussenheimFamilienwappen der Heusslein von Eussenheim Quelle Weigelsches Wappenbuch 1734 Leben BearbeitenCarl Leo Heusslein entstammte einem unterfrankischen Adelsgeschlecht mit Stammhaus Eussenheim und war der Sohn des Gutsbesitzers Philipp Heusslein von Eussenheim 1870 und der Mathilde von Syberg Seine Eltern trennten sich schon drei Jahre nach seiner Geburt Er absolvierte vier Klassen der Lateinschule und anschliessend den 3 Kurs der Gewerbeschule Mit dem Wunsch Offizier zu werden trat Heusslein mit 18 Jahren am 27 April 1855 in Bayreuth als Gemeiner und freiwilliger Kadett in das 13 Infanterie Regiment Kaiser Franz Joseph von Osterreich der Bayerischen Armee ein Am 1 Oktober 1855 kam er wunschgemass da er von Hufbeschlag etwas versteht zum 5 Chevauleger Regiment von Leiningen Aufgrund der ungewohnten Anstrengungen erkrankte Heusslein im Jahr 1858 und durfte gegen Stellung eines Ersatzmannes wegen einer Lungenerkrankung am 1 Mai 1859 den Dienst in der Armee quittieren Doch wollte er sich nicht zuhause in Kissingen langweilen Meinem Leben und unruhigen Geiste fehlte die Welt zu sehen und brach am 4 September 1862 nach Agypten auf das damals wegen seines heiss trockenen Klimas ein besonders bei Englandern sehr beliebter Aufenthaltsort bei Lungenerkrankungen war Vermutlich wollte auch Heusslein seine Lungenkrankheit dort auskurieren Seine militarischen Kenntnisse und Fahigkeiten aber auch seine Kenntnisse der franzosischen englischen spanischen und italienischen Sprache erleichterten ihm diese abenteuerliche und gefahrliche Reise die ihn unerwartet auch nach Indien und Birma fuhrte wie seine Eintragungen in seinem Reisetagebuch eindrucklich bezeugen Skizzen sind es die ich bringe sie enthalten Erlebnisse der Reise nicht wissenschaftlich geschildert wie ich es fand was mir begegnete was ich erlebte versuche ich wiederzugeben Uber Munchen und Wien ging es nach Triest von dort ging es am 12 Oktober mit dem Postdampfer vorbei an Korfu weiter nach Alexandria An Bord lernte er Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps kennen den Erbauer des Suez Kanals sowie zwei englische Offiziere die ihn zur Weiterfahrt nach Indien uberredeten Am 17 Oktober verliess die kleine Reisegruppe in Alexandria das Schiff und fuhr mit der Bahn weiter nach Kairo Nach einigen Tagen Aufenthalt Bekannte habe ich hier noch nicht gesehen nicht einmal aus Kissingen ging es mit der Bahn durch die Wuste nach Sues Dort bestieg er mit den beiden Englandern den Indien Dampfer Naurelia der sie in 16 Tagen nach Ceylon mit Ankunft in Port de Galle brachte Zu Pferd ritt er nach Colombo sein Mittagessen aus Rebhuhnern oder Tauben schoss er sich mit seiner Schrotflinte selbst Spater reiste er noch nach Madras in Indien und nach Rangun in Birma Er kehrte kurz nach Kissingen und Wurzburg zuruck ging aber schon im Herbst 1864 auf seine nachste Abenteuerreise nach Mexiko um dort den durch Napoleon III von Frankreich als mexikanischen Kaiser eingesetzten Erzherzog Ferdinand Maximilian von Osterreich gegen die Aufstandischen unter Benito Juarez zu unterstutzen Auf dem Weg zur Hauptstadt befreite er den Apostolischen Nuntius Pier Francesco Meglia aus Rauberhand wofur er neben einem silbernen Rosenkranz von Papst Pius IX das Komturkreuz des papstlichen Gregoriusordens verliehen bekam In Mexiko schloss er sich als Freiwilliger Volontar einem nach Guerilleros suchenden franzosischen Zuaven Regiment an Uber seine Erlebnisse berichtete er noch aus Mexiko in einem Artikel in der Neuen Wurzburger Zeitung vom 20 Januar 1865 Erst Ende 1865 kehrte Heusslein in seine Heimat zuruck und lebte in Wurzburg Doch als sich Anfang 1866 die Gefahr eines Krieges mit Preussen verscharfte trat Heusslein am 16 Mai in das 9 Infanterie Regiment Wrede in Wurzburg ein wo er zunachst als Corporal II Klasse und dann ab 18 Juni 1866 als Unterleutnant im 6 Chevauleger Regiment Dienst tat Als Kriegsteilnehmer erhielt er das Armeedenkzeichen Auch am Krieg gegen Frankreich nahm er mit seinem Regiment dass jetzt den Zusatz Grossfurst Konstantin Nikolajewitsch fuhrte teil Auf dem Vormarsch erfuhr er vom Tod seines Vaters und ging dann in die Schlacht von Sedan An diesem Tag 1 September 1870 erhielt er von General Ludwig von der Tann Rathsamhausen den Auftrag wie es in der Regimentsgeschichte heisst sich bezuglich des zu erwartenden Eingreifens der unter dem Befehle des Kronprinzen Albert von Sachsen heranmarschierenden Maas Armee Kenntnisse zu verschaffen und hieruber zu melden Heusslein jagte mit 4 Chevaulegers im heftigen Gewehr und Mitrailleusenfeuer an den feindlichen Planklerketten voruber und nachdem er sich seines Auftrags entledigt hatte kehrte er mit der freudigen Nachricht des alsbaldigen Eintreffens der Sachsen zuruck Das Pferd des Freiherrn von Heusslein der selbst unverletzt blieb wies eine grosse Anzahl Streifschusse auf und blutete aus nicht weniger als 23 Wunden Aufgrund dieser Nachrichten hielten die bayerischen Truppen durch und trugen so zum Sieg von Sedan bei Doch aufgrund der Anstrengungen oder auch an einer einsetzenden Typhus Infektion starb Heusslein schon mit 32 Jahren am 25 September in der Villa des Marquis Paquais de la Graniere in Messincourt bei Sedan Das 6 Chevauleger Regiment meldete an das Generalkommando in Wurzburg dass der Unterleutnant Heusslein von Eussenheim am 25 September 1870 morgens 6 1 2 Uhr zu Messincourt Departement Ardennes Arrondissement de Sedan an einem nervosen Fieber verstorben und daselbst beerdigt wurde nbsp Gedenktafel am Familiengrab Kapellenfriedhof Bad Kissingen Erst spater wurde sein Leichnam unter grossten Schwierigkeiten in seine unterfrankische Heimatstadt Kissingen uberfuhrt auf Wunsch der Kissinger Burger im Familienschloss dem heutigen neuen Rathaus aufgebahrt und am 14 November 1870 unter grosster Anteilnahme der Bevolkerung auf dem Kapellenfriedhof beigesetzt Die Kissinger Saal Zeitung berichtete am Folgetag dass dem mit Orden Waffen und Helm geschmuckten Sarg die hiesigen Offiziere Beamten eine Abteilung der Feuerwehr die Liedertafel und eine uberaus grosse Menge Einwohner aller Stande folgten Wie ublich wenn mit dem letzten mannlichen Nachkommen ein Adelsgeschlecht erlosch wurde das Familienwappen zerbrochen und als symbolisches Zeichen der Gruft beigegeben Damit endete die etwa 300 jahrige Familiengeschichte der Heusslein von Eussenheim in Kissingen Posthum war ihm das Ritterkreuz II Klasse des Militarverdienstordens zusammen mit der Kriegsdenkmunze fur den Frankreich Feldzug 1870 71 verliehen worden In Anerkennung der heussleinschen Verdienste genehmigte Konig Ludwig II von Bayern dass die Familie der Schwester und deren Nachkommen ab sofort den Doppelnamen Lochner von Huttenbach genannt Heusslein von Eussenheim fuhren durften Literatur BearbeitenGerhard Wulz Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Ein Fuhrer mit Kurzbiografien Bad Kissingen 2001 ISBN 3 934912 04 4 Gerhard Wulz Carl Johann Leo August Donat Freiherr Heusslein von Eussenheim 1838 1870 In Frankische Lebensbilder Band 21 Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 2006 Siehe auch BearbeitenHeusslein von EussenheimNormdaten Person GND 133131521 lobid OGND AKS VIAF 67646919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heusslein von Eussenheim Carl Leo DonatALTERNATIVNAMEN Heusslein von Eussenheim Carl Johann Leo August Donat Freiherr vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG bayerischer OffizierGEBURTSDATUM 14 April 1838GEBURTSORT Bad Kissingen UnterfrankenSTERBEDATUM 25 September 1870STERBEORT Messincourt Arrondissement Sedan Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Leo Donat Heusslein von Eussenheim amp oldid 214114556