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Dieser Artikel befasst sich mit dem Maler Carl Haag Zu anderen Personen siehe Karl Haag Johann Carl Haag 20 April 1820 in Erlangen 17 Januar 1915 in Oberwesel war ein in England aktiver deutscher Aquarell Miniatur und Portratmaler Radierer und Illustrator Carl Haag Selbstportrat 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Orientalische Phase 3 London und Oberwesel 4 Familie 5 Auszeichnungen 6 Werke Auswahl 7 Ausstellungen Auswahl 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHaag wurde in der Theaterstrasse 2 in Erlangen geboren Sein Vater Johann Christoph Wilhelm Haag 1789 1828 war ein Backer und Hobbyzeichner seine Mutter war Joanna Barbara geborene Weber 1789 1866 Der Vater erlaubte dem Sohn jedoch nicht Zeichenunterricht zu nehmen nach dessen Tod wurde Carl von seiner Mutter gefordert und kam 1834 zu seinem Onkel Johann Rudolph Weber der als Porzellanmaler in Nurnberg arbeitete Hier besuchte er zunachst die Polytechnische Zeichenschule wurde 1836 ein Schuler von Albert Christoph Reindel an der Nurnberger Kunstschule und fertigte Buchillustrationen an 1 Unterstutzt und gefordert durch seinen Lehrer besuchte er zwischen 1844 und 1846 die Kunstakademie in Munchen wo er sich unter anderem mit den Werken Wilhelm von Kaulbach und Carl Rottmann beschaftigte 2 Bereits zu dieser Zeit erzielte er erste Erfolge als Miniaturportratist der Aristokratie und anderer prominenter Personlichkeiten Er portratierte unter anderem den Herzog Maximilian und die Herzogin Marie Anschliessend ging er fur funf Monate nach Brussel und traf die Maler Gustave Wappers und Louis Gallait 1 Zunachst hatte er beabsichtigt weiter nach Paris zu reisen entschloss sich jedoch im Fruhjahr 1847 sich fur eine Studienreise nach Grossbritannien zu begeben das zu seiner zweiten Heimat wurde In London wurde er durch die Aquarellausstellungen William Turners stark beeindruckt Fortan verwendete er Olfarben nur noch fur erste Skizzen und bildete sich autodidaktisch in der Technik der Wasserfarbenmalerei aus 2 Zum Winter 1847 1848 unternahm Haag eine Reise nach Rom bei der er Olstudien mit Figuren in lokalen Kostumen oder Landschaften der Campagna Romana zeigten anfertigte die er spater als Vorlage fur seine Aquarelle verwendete Er entwickelte dabei eine eigene Aquarelltechnik bei der er verschiedene ubereinander aufgetragene Farben verwendete 1 Im darauffolgenden Fruhjahr wurde er Schuler der Royal Academy of Arts in London und beschickte in den Jahren 1849 bis 1855 deren Ausstellungen mit Bildnissen Er stellte zudem zahlreiche als Aquarell ausgefuhrte Landschaften und architektonischen Darstellungen in der Old Water Colour Society aus deren Mitglied er seit Februar 1850 war 2 Im gleichen Jahr unternahm er seine erste Rheinreise Wahrend einer Studienreise die ihn 1852 nach Tirol fuhrte begegnete Haag Prinz Karl zu Leiningen dem Halbbruder von Victoria dem Herzog Ernst von Sachsen Coburg Gotha der ihn spater als Hofmaler einstellte Er fertigte ein grosses Aquarell das den Prinzen von Leiningen mit dem Herzog auf einer Gamsjagd in den Bergen zeigt Dieses Werk schenkten sie Konigin Victoria 1 die ihn im Herbst 1853 auf das Schloss Balmoral einlud wo er sechs Wochen verweilte Von ihr bekam er mehrere Auftrage unter anderem das bekannte Bild Abend in Balmoral sowie fur Bildnisse der Konigsfamilie 2 Zwischen 1852 und 1857 war Haag Mitglied des Deutschen Kunstlervereins in Rom Im Herbst 1854 bereiste er Dalmatien und Montenegro wo er ein Bildnis des Prinzen Danilo I von Montenegro anfertigte 1 den Winter verbrachte er in Venedig Im April 1856 ubernahm er in Rom die Leitung fur das Kunstlerfest bei Castel Giubileo Im Winter zwischen den Jahren 1857 und 1858 hielt er sich in Munchen auf kam anschliessend fur einige Monate zuruck nach England 2 Orientalische Phase BearbeitenIm August 1858 unternahm Haag mit Frederick Goodall eine ausgedehnte Studienreisen die sie uber Deutschland Triest und Athen durch Agypten nach Kairo fuhrte Gemeinsam besuchten sie die Pyramiden von Gizeh und Sues Im April 1859 begab er sich fur einige Monate nach Jerusalem besuchte Baalbek Damaskus Galilaa Samaria und das Lager von Aqil Agha dem Anfuhrer der Beduinen Er erhielt von Scheich Medjuel el Mezrab der mit Jane Digby vermahlt war die Erlaubnis nach Palmyra zu reisen und dort zu malen 1 Anfang 1860 bereiste er Palastina und Syrien und kehrte im April nach London zuruck So entstanden in dieser Zeit fast ausschliesslich orientalischen Sujets Er fertigte zahlreiche Skizzen der Kunststatten aber auch aus dem Leben der Wustenstamme unter denen er monatelang lebte 2 London und Oberwesel BearbeitenIm Jahr 1860 kehrte Haag nach London zuruck wo er eingeburgert wurde 1866 heiratete er und richtete 1867 in Hampstead in der Lyndhurst Road ein grosses Atelier in einem Haus ein das er Ida Villa nannte und das er im orientalischen Stil ausschmuckte 1864 erwarb er in Oberwesel am Rhein die Ruine eines Turms der Stadtmauer den sogenannten Roten Turm 2 liess ihn originalgetreu restaurieren und baute ihn zu einer Sommerresidenz mit Atelier aus Im Jahr 1873 besuchte er nochmals Agypten wobei er sich auf Empfehlung von Albert Edward Prinz von Wales bei dem Khediven aufhielt fur den Haag mehrere orientalische Aquarelle anfertigte 1903 siedelte Haag mit einer Frau Ida und der noch unverheirateten Tochter Erna ganz nach Oberwesel um und lebte bis zu seinem Tode in dem heute nach ihm benannten Turm Haag wurde am 21 Januar in Mainz eingeaschert seine Asche soll im Garten des Roten Turms verstreut worden sein 1 Am 17 Januar 2015 wurde in Oberwesel die Internationale Carl Haag Gesellschaft gegrundet Familie BearbeitenHaag heiratete am 16 Mair 1866 Ida Juliana Margaretha Luise geborene Buttner 17 September 1832 27 Dezember 1911 die einzige Tochter des Luneburger Stadtkommandanten Anton Wilhelm Buttner 1797 1877 der noch an der Schlacht bei Waterloo teilgenommen hatte und dessen Frau Celle Ernestine Stoltze 1803 1878 Das Paar hatte vier Kinder 3 Victor Haag 12 Mai 1867 1942 studierte in Darmstadt Patenkind der Konigin Victoria Emil Haag 25 Oktober 1868 1930 machte eine militarische Ausbildung und war Britisch Indien und in Sudafrika eingesetzt Norman Carl Haag 8 Dezember 1871 8 Dezember 1950 war im diplomatischen Dienst in Europa unter anderem als Britischer Vize Consul im franzosischen Cherbourg tatig 14 Juni 1920 mit Doris Maud de Winton White 9 August 1896 29 September 1968 Witwe von William Alexander White um 1870 9 Juli 1916 Tochter von Ernest Salter Wills 3rd Baronet of Hazelwood 1869 1958 4 William Michael White 1916 1992 Sohn aus der ersten Ehe seiner Frau Ian Norman Haag 24 Juli 1921 Ida Maud Priscilla Haag 27 September 1922 1996 Audrey Vera Doris Haag 26 Juli 1925 Erna Haag 17 Januar 1870 1952 1908 mit dem Ostindienhandler Edward Darrel KilburnAuszeichnungen Bearbeiten1887 Kommandeur Kreuz des Herzoglich Sachsen Coburg Gothaischen Hausordens II Klasse 1887 Medaille zum 50 jahrigen Thronjubilaum von Konigin VictoriaWerke Auswahl Bearbeiten nbsp Fruhes Werk Frauenaurach von Osten 1839 nbsp Gefahr in der Wuste 1867 Haags Werke befinden sich in vielen Galerien darunter im Victoria and Albert Museum in London in Bristol Leeds und Manchester in Erlangen und Oberwesel sowie in der Jordan National Gallery of Fine Arts Amman und dem Israel Museum Jerusalem Bergbesteigung in den schottischen Hochlanden 1853 Auftrag der Konigin Victoria Morgenstimmung in den Highlands 1853 Auftrag der Konigin Victoria Morning in the Highlands Abend in Balmoral 1853 Auftrag der Konigin Victoria Evening at Balmoral Der plotzlichen Schreck in der Wuste Gefahr in der Wuste 1867 1878 von Leo Flameng radiert Die Ruinen von Baalbek Panorama von Palmyra Beduinenandacht Vorposten in Montenegro Die Lekture des Korans Die Juden an der Klagemauer Erinnerung an den 1861 verstorbenen Prinzgemahl 1863 Auftrag der Konigin Victoria Radierungen Blatter aus unserm Leben in den Hochlanden 1853 4 Blatter im Auftrag der Konigin Victoria Ausstellungen Auswahl BearbeitenThe works of Mr Carl Haag R W S a catalogue of water colour drawings lent by Her Majesty the Queen H R H the Prince of Wales and other patrons Goupil Galleries London November bis Dezember 1885 5 Carl Haag Maler zwischen Okzident und Orient Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen vom 19 Mai bis 16 August 2020 6 Literatur BearbeitenHaag Karl Maler In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 7 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 971 Haag Carl In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 15 Gresse Hanselmann E A Seemann Leipzig 1922 S 382 383 Textarchiv Internet Archive Haag Carl Maler In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 4 Gorres Hittorp De Gruyter Berlin 2006 ISBN 3 11 094654 8 S 296 books google de Leseprobe Delia Millar Queen Victoria s Life in the Scottish Highlands depicted by her watercolor artists London 1985 ISBN 0 85667 194 0 Cornelia Baumann Oelwein Der Erlanger Maler Carl Haag 1820 1915 In Erlanger Bausteine zur frankischen Heimatforschung S 9 42 Sonderabdruck Walter Karbach Hofmaler Carl Haag Viktorianischer Aquarellist zwischen Vorderem Orient und Oberwesel am Rhein Oberwesel 2003 Walter Karbach in Zusammenarbeit mit Catherine Allison Carl Haag viktorianischer Hofmaler und reisender Abenteurer zwischen Orient und Okzident Deutscher Kunstverlag Berlin 2019 ISBN 978 3 422 07481 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Haag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Carl Haag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webseite der internationalen Carl Haag Gesellschaft Johann Carl Haag 1820 1915 Watercolour painter npg org uk Fotografien Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Delia Millar Haag Johann Carl 1820 1915 watercolour painter In Oxford Dictionary of National Biography doi 10 1093 ref odnb 66055 englisch Textarchiv Internet Archive Leseprobe a b c d e f g Haag Carl In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 15 Gresse Hanselmann E A Seemann Leipzig 1922 S 382 383 Textarchiv Internet Archive Chronologie carl haag de Norman Carl Haag 1871 1950 ghgraham org englisch Stand 21 November 2016 The works of Mr Carl Haag R W S a catalogue of water colour drawings lent by Her Majesty the Queen H R H the Prince of Wales and other patrons Goupil Galleries London 1885 Ausstellungskatalog Brigitte Korn Carl Haag Maler zwischen Okzident und Orient Erlange 2020 ISBN 978 3 930035 24 3 Ausstellungskatalog Normdaten Person GND 123154197 lobid OGND AKS LCCN nr92027509 VIAF 34729570 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haag CarlALTERNATIVNAMEN Haag Karl Haag Carl JohannKURZBESCHREIBUNG deutsch englischer MalerGEBURTSDATUM 20 April 1820GEBURTSORT ErlangenSTERBEDATUM 17 Januar 1915STERBEORT Oberwesel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Haag amp oldid 239281805