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Burkhardt Tschudi geboren 13 Marz 1702 in Schwanden GL gestorben 19 August 1773 in London englisch Burkat Shudi war ein britischer Cembalobauer schweizerischer Herkunft und Schwiegervater des Grunders der Pianofortefabrik Broadwood amp Sons Familienbild aus dem Jahr 1742 von Marcus Tuscher Burkhardt mit Katharina und den beiden Sohnen Joshua und Burkat Tschudi stimmt ein Cembalo Katharina halt das Testament ihres Vaters in der Hand National Portrait Gallery London Frederick Prince of Wales und seine Schwestern 1733 Die Princess Royal Anne am Cembalo Bild von Philip Mercier 1 Das Cembalo von Georg III steht jetzt in Kew Gardens Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBurkhardt Tschudi wurde als Sohn des Wollenhandlers Chirurgen und Ratsherrn Josua Tschudi Elmer in der Farb 2 in Schwanden geboren 3 Nach einer Tischlerlehre ging er als Sechzehnjahriger auf Wanderschaft und fand in London bei dem dort fuhrenden Cembalobauer Hermann Tabel eine Anstellung Tschudi eignete sich viele Techniken seines Meisters an und noch wahrend der 1720er Jahre schaffte er den Einstieg in die englische Gesellschaft dank zweier besonderer Forderer Johann Jacob Heidegger Direktor des Opernhauses und Georg Friedrich Handel seit 1719 Direktor der koniglichen Musikakademie unter Konig George I Handel besuchte Tschudi der sich ab 1728 im Stadtteil Soho selbstandig machte und seinen Namen in Burkat Shudi anglifizierte oft und vermittelte ihm auch den Kontakt zur italienischen Sangerin Anna Maria Strada der er ein Cembalo mit der Signatur Burckart Tschudi Londini fecit 1729 baute Im selben Jahr konnte Shudi dank Handels Fursprache auch ein Cembalo an den Prince of Wales liefern und fuhrte daher die Plume of Feathers als Firmenschild und nannte sich als Hoflieferant Harpsichord maker to his Royal Highness the Prince of Wales 1728 heirateten er und Katharina Wild 1707 1758 die schon vor Tschudi mit ihren Eltern aus Schwanden nach London ausgewandert war und sie grundeten mit ihrer Mitgift das Geschaft Mit ihr hatte er elf Kinder 1759 heiratete Shudi zum zweiten Mal und bekam mit der Schweizerin Elizabeth Meyer eine weitere Tochter Nachdem die Raume in der Meards Street No 1 zu klein wurden verlegte Shudi die Werkstatt im Jahr 1739 in die Great Pulteney Street No 32 Da in diesem Stadtviertel sich auch andere Instrumentenbauer und Musiker Londons niederliessen so der Elsasser Jacob Kirkman der die Tabel Witwe geheiratet hatte und der Geiger John Clegg habe nach einer Ausserung des Geigers Michael Christian Festing das Viertel unter den Saitenschwingungen vibriert Shudi konnte zwei bedeutende Mitarbeiter gewinnen Johann Christoph Zumpe 1735 1800 war Lehrling von Gottfried Silbermann gewesen und wanderte in den 1750er Jahren nach England aus Dort arbeitete er fur Shudi bevor er sich 1761 unter dem Zeichen der Golden Guittar am Hanover Square selbstandig machte John Broadwood arbeitete seit 1761 fur Shudi und heiratete am 2 Januar 1769 Shudis jungste Tochter Barbara 1749 8 Juli 1776 Shudis eigentliche Leistung war die Erfindung des venezianischen Schwellers der kurz darauf als Schwellwerk auch beim Orgelbau eingefuhrt wurde mit dem uber ein Pedalwerk die Lautstarke des Spiels beeinflusst werden konnte Hier offnet sich uber den Saiten ein ganzes System von parallelen Jalousien die vom Pedal langsam auf und zu bewegt werden wodurch sie den Ton starken und schwachen 4 1764 baute Shudi ein Cembalo fur den preussischen Konig Friedrich II das die Mitglieder der in London weilenden Familie Mozart vorab ausprobierten Broadwood und Shudi hatten in dem Instrument erstmals Schweller und Dampfer mit Pedalen eingebaut eine damals fortschrittliche Art der Mechanik bei der der Pianist lautes und leises Spielen besser regulieren konnte Friedrich II habe mehrere Tschudi Cembali besessen 5 Sohn Burkhat 1738 1803 und Tochter Barbara mit Ehemann John Broadwood ubernahmen am 7 Marz 1771 die Geschaftsfuhrung ab 1782 war Broadwood alleiniger Geschaftsfuhrer Mit dem Tode des Firmengrunders 1773 ging das Unternehmen an Burkhat Barbara und John uber 1771 stellte Broadwood sein erstes Tafelklavier nach dem Modell von Johannes Zumpe her Stellten Shudi und Broadwood Anfang der 1770er Jahre vierzehn Cembali pro Jahr her so verzehnfachte Broadwood die Produktion bis 1784 6 Broadwood verlagerte dann die Produktion auf das Klavier und stellte Mitte der 1790er Jahre die Herstellung von Cembali ein Der Enkelsohn Tschudis James Shudi Broadwood trug noch den Namen Tschudi Sowohl Mozart als auch Joseph Haydn der mit der Familie Tschudi in London haufig verkehrte haben auf Shudi Broadwood Instrumenten gespielt Ein weiteres Shudi Instrument wurde zum britischen Konsul Joseph Smith nach Venedig verschifft Dessen Witwe Elizabeth nahm das Instrument 1778 wieder mit zuruck nach Bath und nach ihrem Tod wurde ein wohltonendes Cembalo mit zwei Klaviaturen von Shudi mit Pedalen am 9 April 1789 bei Christie s in London versteigert 7 Es lassen sich heute noch 23 Cembali von Tschudi nachweisen Eines davon steht in Tschudis Heimat im Freulerpalast in Nafels Ein zweimanualiges Instrument Baujahr 1766 und Geschenk an den preussischen Konig Friedrich II befindet sich im Unteren Konzertzimmer Raumnummer 161 des Unteren Furstenquartiers im Nordflugel des Potsdamer Schlosses Neues Palais 8 9 Literatur BearbeitenWilliam Dale Tschudi The Harpsichord Maker Constable and Comp London 1913 Digitalisat und Text Hagen W Lippe Weissenfeld Das Klavier als Mittel gesellschaftspolitischer Distinktion Kultursoziologische Fallstudie zur Entwicklung der Klavierbauindustrie in England und Deutschland an den Beispielen Broadwood und Bechstein Lang Frankfurt am Main u a 2007 ISBN 978 3 631 56268 0 Digitalisat Oscar Bie Das Klavier und seine Meister Munchen 1901 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burkat Shudi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph Ballmer Burkhardt Tschudi In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Es geht aus der Bildbeschreibung nicht hervor ob es das 1729 von Frederick erworbene Cembalo aus Tschudis Fabrikation ist gukum ch Geschichte Memento vom 14 Februar 2004 im Internet Archive Biografische Angaben zu Tschudi bei Lippe Weissenfeld S 116 und S 168f Oscar Bie Das Klavier S 111f DRS Tschudi Cembalo Tage 2007 Mit Robert Hill und Miklos Spanyi Nicht mehr online verfugbar In static glarus24 ch Ehemals im Original abgerufen am 18 Marz 2023 1 2 Vorlage Toter Link static glarus24 ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Lippe Weissenfeld S 172 Frances Vivian Die Sammlung des Consul Smith Meisterwerke italienischer Zeichnung aus der Royal Library Windsor Castle Von Raffael bis Canaletto Hirmer Munchen 1989 ISBN 3 7774 5120 7 S 39 Abbildung in der Deutschen Fotothek beim Bildindex abgerufen am 21 Mai 2013 SPSG Historische Musikinstrumente und Uhren Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Normdaten Person GND 119435004 lobid OGND AKS LCCN no98084667 VIAF 15580191 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschudi BurkhardtALTERNATIVNAMEN Shudi BurkatKURZBESCHREIBUNG britischer CembalobauerGEBURTSDATUM 13 Marz 1702GEBURTSORT Schwanden GLSTERBEDATUM 19 August 1773STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burkhardt Tschudi amp oldid 231940560