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Die Lagestelle der Burg Lonstorf bzw des Turmes Lonstorf bisweilen auch als Wasserburg Lonstorf bezeichnet befand sich in der Nahe des Bauernhofes Kefer zu Lonstorf heute ist das Gelande durch die Stickstoffwerke Linz Borealis Agrolinz Melamine uberbaut Burg LonstorfLageskizze des Lonstorfer Turms nach dem Heimatforscher Franz BroschLageskizze des Lonstorfer Turms nach dem Heimatforscher Franz BroschAlternativname n Lonstorfer TurmStaat OsterreichEntstehungszeit 1150 erstmals erwahntBurgentyp WasserburgErhaltungszustand abgegangenes Bauwerk 1477 Standische Stellung MinisterialeGeographische Lage 48 17 N 14 19 O 48 287712948943 14 322353482312 Koordinaten 48 17 15 8 N 14 19 20 5 OBurg Lonstorf Oberosterreich p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lonstorf heute 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Wehranlage bzw der Turm wird 1150 erstmals urkundlich erwahnt Sie hatte vermutlich die Aufgabe die Uberfuhr bei Tafersheim zu schutzen Die Burg Lonstorf war der Stammsitz der Lonstorfer Der erste Lonstorfer Udo Hugo wird als Dienstmann des Hochstiftes Passau genannt 1 Der Herrschaftsbereich Lonstorf war nicht besonders reich ausgestattet sodass die Lonstorfer sich sehr erfolgreich um andere Einkunfte als Ministeriale des Bistums Passau bemuhen mussten In dieser Familie verblieb Lonstorf fur mehr als zweihundert Jahre Die Lonstorfer bewirtschafteten ihren Besitz aber kaum selbst eine Ausnahme war Arnold von Lonstorf der um 1260 den Besitz selbst verwaltete sondern liessen ihn von Linzer Familien betreuen Dies hat zum einen mit ihren Aufgaben als Ministeriale der Passauer Bischofe zu tun dann aber auch mit der Tatsache dass sie 1272 das weitaus grossere Ipf Zierbergsche Erbe antreten konnten und dann nach Zierberg 2 umsiedelten 1327 war ein Dietmar von Linz Inhaber des Hofes Dieser war Sohn einer angesehenen Linzer Familie die nach ihrem Amt auch die Mautner hiessen Noch zur Zeit der Lonstorfer ist es zu einer Besitzteilung gekommen und zwar in einen oberen Hof Kefer zu Lonstorf und den sogenannten Winkelmayrhof Kunigunde von Lonstorf und ihr Sohn Otto von Ehrenfels das Geschlecht mit dem Namen Lonstorfer ist Ende des 14 Jahrhunderts ausgestorben hatten Lonstorf 1370 ubernommen 3 und verkauften 1397 die Burg dem Jorg Enenkel von Ybbs bzw von Albrechtsberg Jorg der Enickhl 3 Die Enenkel waren ein kleines Adelsgeschlecht vor allem im Dienste der Herren von Schaunberg Jorg Enenkel 1415 hat es durch zwei Heiraten mit Anna von Ezzlorn Esslarn und Barbara von Flaming 1391 zu betrachtlichem Besitz gebracht u a die Feste Albrechtsperg Er wurde 1390 als Mautner der Herzoge von Osterreich nach Linz beordert verbunden war damit auch das Richteramt Dadurch stieg er zu einer der wichtigsten Personlichkeiten von Linz auf Er erhielt auch von Herzog Albrecht die Erlaubnis alle Erze im Lande ob der Enns zu erschliessen abzubauen und zu nutzen was eine aussergewohnliche Gunstbezeugung durch den Landesfurst bedeutete 1405 wurde die Halfte des Herrschaftsbesitzes von Lonstorf an G J org dem Sambner um 1409 verkauft die andere Halfte ging 1409 an den Verwandten des Enenkels Otto Maidwieser beide waren uber die Familie der Esslarer miteinander verschwagert Jorg der Sambner ist als bedeutender Handelsmann und Frachter in Linz anzusprechen das Sambnerhaus befand sich in der Nahe des Linzer Urfahrtores Nach seinem Ableben kam sein Anteil an Lonstorf an seinen Salzburger Bruder Ulrich Da dem Ulrich dieser Besitz zu abgelegen war verkaufte er ihn an Wiltpolt dem Freytlein und Laurenz des Freytlein von Frichensdorf Sohn Wiltpolt Freytlein konnte den Besitz nicht lange halten um 1412 brachte ihn der reiche Linzer Burger Otto Maidwieser ganz an sich Dieser war Linzer Ratsmitglied von 1410 bis 1412 auch Stadtrichter von Linz und ist haufig als Zeuge auf Urkunden zu finden Auf dem Erbweg folgten nun in etlichen Bauerngutern die beiden Tochter Susanna verheiratet mit Hanns Sparsgut aus Enns und Dorothea verheiratet mit Hanns Kramer Otto Maidwieser war zwei Mal verheiratet seine erste Gattin stammte aus dem Haus Hans von Esslarns die zweite Gattin namens Katharina war Tochter des Linzer Burgers Peter der Kramer Nach dem Ableben ihres Mannes vermahlte sich diese mit Hanns Alt 1426 und so kam Lonstorf an die Alts eigentlich Bernhard Prichenfried von Windpassing bei Wels Zuname der Alt Hanns Alt war Schaffner der Wallseer in Linz seit 1424 auch Linzer Mautner Durch das Ableben der Susanna kam der Lonstorfer Anteil zumindest verwaltungsmassig an Katharina Alt die fur ihren Sohn Hanns Alt den Jungeren vermutlich 1454 als Vormund handelte Auch dieser wurde zu einem angesehenen Linzer Ratsmann ab 1447 und Stadtrichter 1450 Nach der Heirat von Dorothea mit Hanns Sparsgut um 1444 fielen diesen das Lonstorfer Dominium zu 1450 uberliess Dorothea ihrem Ehemann 1465 66 ihr vaterliches mutterliches und schwesterliches Erbe darunter auch Lonstorf In dem Turm oder der Burganlage lebten Angehorige des Linzer Burgergeschlechts der Vintsgut In der Fehde des Christoph und Heinrich von Liechtenstein gegen Kaiser Friedrich III von 1476 drangen bohmische und mahrische Soldner von Ottensheim und Steyregg gegen Linz vor Sie besetzten den Turm von Lonstorf und benutzten ihn fur ihre weiteren Streifzuge Die Linzer bemachtigten sich allerdings im Auftrag von Friedrich III mit Hilfe Passauischer Soldner aus Ebelsberg des Turms 1477 wurde der Turm auf Befehl von Kaiser Friedrich III abgetragen und nicht mehr aufgebaut Der Erbe des Hanns Sparsgut namens Bernhardin 1481 ohne Erben verstorben musste der Stadt Linz einen Revers eine Verpflichtungserklarung ausstellen dass er an der Stelle dieser uralten Wehranlage keine Wohnung und Befestigung mehr errichten wolle Die umliegenden Besitzungen der Wehranlage wurden von Kaiser Friedrich III beschlagnahmt und 1487 an den kaiserlichen Pfleger von Sarmingstein den Heinrich Pruschenk Prueschenkh Freiherrn von Stellenberg gegeben Damals wird Lonstorf bereits als ode bezeichnet Nachfolger der Hofe zu Lonstorf Winkelmayerhof Keferhof wurden nach vielen Wirren und Teilungen wieder die Enenkels An den in diese Familie eingeheirateten Heinrich Wankheimer von Ponholzen ging um 1519 die Lonstorfer Besitzungen uber Da dieser selbst ohne Kinder verstarb vermachte er in seinem Todesjahr 1537 seinen Besitz seinen Herrn Hans Lasla und Andreas von Prag auf Windhag Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurden diese Hofe von Wolfgang Jorger erworben und der Herrschaft Lustenfelden zugeschlagen Der Winkelmayerhof gehorte dabei zu Lustenfelden das benachbarte Kefergut war der Herrschaft Ennsegg zugehorig und war seit dem 17 Jahrhundert der Haupthof des Amtes Lonstorf Lonstorf heute BearbeitenDie Wehranlage war in der Mitte eines wichtigen Verkehrsweges zur Steyeregger Uberfuhr zum Panglmayr in Tafersheim errichtet worden Der Turm stand auf der rechten Seite des Fuchselbaches in der Nahe des Gasthauses Seitlufer Die Bezeichnung Lugwiese wird vermutlich das dem Turmausblick zunachst liegende Gelande bezeichnet haben An den Wehrbau und an das Geschlecht der Lonstorfer erinnern in Linz noch der zwischen Franckstrasse 45 und 51 gelegene Lonstorferplatz 1914 so benannt 4 bzw der Lonstorferweg vom Lonstorferplatz 8 etwa in nordostlicher Richtung zur Ing Stern Strasse verlaufend 1928 so benannt 5 Literatur BearbeitenNorbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Ein Leitfaden fur Burgenwanderer und Heimatfreunde 3 Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 ISBN 3 85214 157 5 Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1987 ISBN 3 486 54081 5 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Hanns Kreczi Linz Stadt an der Donau Buchverlag der Demokratischen Druck und Verlags Gesellschaft Linz o J S 149 Lonstorf Franz Wilflingseder Die ehemalige Burg Lonstorf bei Linz und ihre Besitzer In Stadt Linz Stadtische Sammlungen Hrsg Sonderpublikationen zur Linzer Stadtgeschichte Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1955 194 Seiten Einzelnachweise Bearbeiten Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 2 Wien 1856 CCXXVIII S 333 archive org Ogo de Lonstorf als Zeuge 1167 14 Juli Ebelsberg Abono alias Albinus Bischof von Passau bestatigt dem Abbte Gebhard von Wilhering das Burgrecht auf einem Hofe zu Efferding und einen Tausch seiner Vorfahren mit dem Kloster Geschichte Ansfeldens Die Herrschaftssitze Burg Zierberg auf heimat eu a b Wilflingseder 1955 S 71 Lonstorferplatz In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen Lonstorferweg In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lonstorf amp oldid 216820085