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Die Bumannsburg auch Bummannsburg ist der Rest einer fruhen Wallburganlage auf der sudlichen Lippeseite des Bergkamener Stadtteils Runthe in Nordrhein Westfalen die bis in die Zeit um 800 zuruckreicht Sie wird in keiner Quelle genannt Ausgrabungen fanden 1898 und 1978 statt Die Vegetationsentwicklung des 1 Jahrtausends im Umfeld der Bumannsburg lasst nach einer Pollenuntersuchung des Jahres 2006 drei Abschnitte hervortreten namlich einen kaiserzeitlichen mit zunachst eher romischer dann rhein weser germanischer Landnutzung dann die Wiederbewaldung nach 300 schliesslich den fruhmittelalterlichen Landesausbau ab 700 n Chr BumannsburgTeil der Bumannsburg 2007 Teil der Bumannsburg 2007 Alternativname n BummannsburgStaat DeutschlandOrt Bergkamen RuntheEntstehungszeit vermutlich 8 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand WallresteGeographische Lage 51 39 N 7 41 O 51 653966 7 678737 Koordinaten 51 39 14 3 N 7 40 43 5 OBumannsburg Nordrhein Westfalen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenBei der Bumannsburg die nach einem alten Bauernhof der bis 1847 in der Wallanlage stand benannt wurde handelt es sich um eine karolingisch ottonische funf Hektar grosse Wallburganlage die vermutlicherweise ihren Ursprung in den Sachsenkriegen Karls des Grossen 772 802 hatte Seit der preussische Offizier Historiker und Numismatiker Ludwig Holzermann 1830 1870 auf der Burg ein Romerlager vermutet hatte wurde vergebens nach romischen Artefakten gesucht 1 Jedoch liessen sich in einer Profilsaule aus dem Jahr 2006 Pflanzen nachweisen die erst die Romer in die Region gebracht hatten Zu den Funden gehorten Pollen vom Walnussbaum und Koriander Auch Pollen zweier Wildpflanzen namlich von Spitzklette und Feldmannstreu lassen sich in Nordrhein Westfalen vor allem in romischer Zeit nachweisen Besondere Bedeutung hat die Nahrungspflanze und Medizinalie Mannstreu die schon die Griechen verzehrten Auch sie wurde moglicherweise von den Romern mitgebracht und konnte sich in Flusstalern halten Ob allerdings Romer als Bauern anwesend waren darauf deuten Pollen von Getreide Ackerwildkrautern wie etwa Ackersporgel Gansefuss sowie Rittersporn hin oder ob dortige Germanen deren Gebrauche ubernommen haben lasst sich auf diese Art nicht nachweisen Um 100 lasst sich eine erneute Veranderung nachweisen denn nun herrschte Viehwirtschaft vor dazu ein eichenreicher Nutzwald wahrend die Ackerkrauter zuruckgehen Dies weist auf die Landnutzung der Rhein Weser Germanen hin Im 4 und 5 Jahrhundert verschwinden nach und nach die Belege fur menschliche Wirtschaftsformen und Buchen und Eichen Hainbuchenwalder dominieren wieder dazu Eschen und Ulmen was dem naturlichen wenig von Menschen beeinflussten Bewuchs entsprach Die grosste Ausdehnung erreichten die besagten Buchen und Hainbuchenwalder um 650 Um 700 weist das Pollenspektrum auf den fruhmittelalterlichen Landesausbau hin zunachst in Form von Viehwirtschaft mit Hudewaldern Um 800 findet man fast nur noch reine Eichenwalder Die der Burg vorgelagerte Lippeaue blieb weiterhin weitgehend unberuhrt Erst um 850 wurden weite Teile der Auenbruchwalder gerodet Feuchtes Grunland mit Grasern und Seggen dominiert zunehmend mit einem Hohepunkt um 950 Kornblumen als Wintergetreide deuten auf die Einfuhrung der Dreifelderwirtschaft hin Die gesamte Aue am Fusse der Burganlage wurde nunmehr viehwirtschaftlich genutzt Weitere Vegetationsveranderungen in der Kulturlandschaft die das Gebiet nunmehr darstellte weisen auf die Errichtung der Wallanlagen der Burmannsburg in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts hin Im 9 bis 10 Jahrhundert hatte die Burg fur das sie umgebende Umland eine zivile und militarische Bedeutung und diente im 13 Jahrhundert belegt durch Bodenfunde als Fliehburg fur die Bevolkerung Beschreibung BearbeitenDas etwa rechteckige Kernwerk etwa 120 mal 80 Meter an der Nordseite der zweiteiligen Ringwallanlage zeigt nur noch an ihrer ostlichen Seite einen drei Meter hohen Erdwall Im Nordwesten befand sich die wesentlich grossere Vorburg etwa 4 9 ha mit einem Bachdurchlass im Sudosten und zwei Brunnen 1898 freigelegt im sudlichen Teil Die Vorburg war mit einem Hauptwall und zwei Vorwallen ausgestattet allesamt mit vorgelagerten Graben Im Nordosten befand sich wohl eine Toranlage Der ostliche Hauptwall setzt sich gegen Norden fort und endet am Prallhang eines Lippearmes Im Sudosten fliesst ein heute kanalisierter Bach in die Anlage Die Gestalt der Befestigung ist an dieser Stelle unklar Ausgrabungen fanden 1898 unter Leitung von Carl Schuchhardt und 1978 statt Im Jahr 1898 fanden sich im Suden der Vorburg zwei Brunnen die freigelegt wurden Bei der Ausgrabung im Jahr 1978 trat ein gut erhaltenes holzernes Kastenwerk unter einem Wall zu Tage Funde zeigen Keramikfragmente von rheinischen Pingsdorfer Gefassen um 900 zahlreiche Scherben von sogenannten Kugeltopfen 10 bis 12 Jh und an der Stelle wo der Wasserverlauf die Walllinie schneidet wurden 1936 in einer 2 5 Meter starken Moorschicht guterhaltene Holzer gefunden Am 5 Juli 1990 wurde das Bodendenkmal Bumannsburg in die Denkmalliste der Stadt Bergkamen eingetragen Literatur BearbeitenAnna Helena Schubert Bergkamen Kr Unna Bumannsburg In Heinz Gunter Horn Hrsg Theiss Archaologiefuhrer Westfalen Lippe Stuttgart 2008 S 35 36 Jutta Meurers Balke Arie J Kalis Mannstreu und Romer an der Bumannsburg Ein Pollendiagramm aus der Lippeaue In LWL Archaologie fur Westfalen Altertumskommission fur Westfalen Hrsg Archaologie in Westfalen Lippe 2010 Beier amp Beran Langenweissbach 2011 ISBN 978 3 941171 64 0 S 221 225 doi 10 11588 aiw 2011 86062 Philipp R Homberg Untersuchungen an fruhgeschichtlichen Wallanlagen Westfalens Dissertation Universitat Munster 1972 S 46 49 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Bumannsburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Bodendenkmal Bumannsburg bergkamen deAnmerkungen Bearbeiten Jutta Meurers Balke Arie J Kalis Mannstreu und Romer an der Bumannsburg Ein Pollendiagramm aus der Lippeaue In Archaologie in Westfalen Lippe 2010 S 221 225 hier S 221 Normdaten Geografikum GND 1065459475 lobid OGND AKS VIAF 313440764 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bumannsburg amp oldid 235927776