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Der Bubikopf 1 Soleirolia soleirolii Syn Helxine soleirolii Req auch Bubikopfchen genannt ist die einzige Art der Pflanzengattung Soleirolia innerhalb der Familie der Brennnesselgewachse Urticaceae Sie stammt von Sardinien und Korsika und wird als Zimmerpflanze verwendet BubikopfBubikopf Soleirolia soleirolii SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Brennnesselgewachse Urticaceae Gattung SoleiroliaArt BubikopfWissenschaftlicher Name der GattungSoleiroliaGaudich Wissenschaftlicher Name der ArtSoleirolia soleirolii Req Dandy Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blute und Frucht 1 3 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Kultur als Zimmerpflanze 4 1 Pflege 4 2 Ausleseformen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus und Laubblatter nbsp IllustrationErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Der Bubikopf wachst als kriechende ausdauernde krautige Pflanze Er wachst schnell und bildet dichte Polster oder Kissen mit Wuchshohen von 2 bis 25 Zentimetern Die oberirdischen Pflanzenteile sind sparlich bis dicht flaumig mit sichelformigen und geraden Haaren bedeckt aber nicht wie bei manchen Gattungen der Familie der Brennnesselgewachse mit Brennhaaren Die empfindlichen fadendunnen glasig durchscheinenden verzweigten Stangel konnen Langen von bis zu 50 Zentimetern erreichen und konnen sich an den Knoten Nodien bewurzeln 2 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter besitzen einfache Blattspreiten die bei einer Lange von 3 bis 8 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 4 Millimetern kreisformig bis langlich und an ihrer Basis deutlich ungleichseitig sind Der Blattrand ist glatt Die Laubblatter der Naturform sind saftig grun Die Cystolithen sind verlangert linealisch Es sind keine Nebenblatter vorhanden 2 Blute und Frucht Bearbeiten Soleirolia soleirolii ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die seitenstandigen Blutenstande enthalten jeweils nur eine Blute Im unteren Bereich des Stangels werden weibliche und im oberen Bereich mannliche Bluten gebildet Die mannlichen Bluten enthalten vier freie Blutenhullblatter und vier Staubblatter und einen sterilen verkehrt eiformigen Stempel Die vier Blutenhullblatter der weiblichen Bluten sind verwachsen und besitzen keine Haare In den weiblichen Bluten sind die dunnen Griffel nicht haltbar und es sind keine Staminodien enthalten 2 Die sitzende glanzend hellbraune Achane ist bei einer Lange von 0 8 bis 0 9 und einem Durchmesser von etwa 0 6 mm symmetrisch eiformig mit spitzem oberen Ende Die Achane ist dicht umhullen von den haltbaren Tragblatter die korkige drei Flugel bilden und von feinen hakigen Haaren bedeckt sind sowie von den haltbaren trockenhautigen Blutenhullblattern 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 3 ausgehend von der Chromosomengrundzahl der Gattung Soleirolia von x 10 2 ergibt sich Diploidie Vorkommen BearbeitenSoleirolia soleirolii stammt ursprunglich von den Mittelmeerinseln Sardinien und Korsika 4 Dort herrscht ein subtropisches Klima mit warmen und trockenen Sommern und milden und feuchten Wintern Soleirolia soleirolii wachst dort im Schatten von Baumen besonders gerne auf gutem Waldboden Ebenso tritt sie in Mauerfugen zwischen Trittplatten und Felsen auf nbsp Als Neophyt in der Altstadt von SoestSeit etwa 2010 treten in Westdeutschland vermehrt eingeburgerte neophytische Vorkommen in Zierrasen auf so beispielsweise in Munster im Ruhrgebiet und in Koln deren Ursprung auf Verwilderungen zuruckzufuhren ist 5 6 Diese Vorkommen haben mehrere Jahre bei tiefen Frosten bis etwa 16 C uberwintert und breiten sich weiter aus Anders als zunachst vermutet mussen diese Vorkommen aber nicht auf vegetativen Wege aus abgebrochenen Triebstucken entstanden sein Der Bubikopf bluht an den besagten Stellen auch im Freiland regelmassig sodass eine Ausbreitung auch durch Samen moglich erscheint 7 8 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung als Helxine soleirolii erfolgte 1825 durch den franzosischen Botaniker Esprit Requien 9 Requien ehrte damit Soleirol der Pflanzenexemplare bei Cervione auf Korsika gesammelt hatte Erst 2019 wiesen Patrick Bungener und Daniel Jeanmonod in Candollea Volume 74 Issue 2 S 209 216 2019 nach dass von den zwei Brudern Soleirol nur der altere namlich Henri Augustin Soleirol das Pflanzenmaterial in Korsika gesammelt hatte und damit er Henri Augustin Soleirol und nicht Joseph Francois Soleirol der Entdecker dieser Pflanzenart war und dessen Name im Gattungsnamen und in der Artbezeichnung verewigt wurde Da der Name Helxine bereits von Carl von Linne fur eine ganz andere Pflanzenart namlich einen Vertreter der Familie der Knoterichgewachse vergeben war musste der Bubikopf einen neuen Gattungsnamen bekommen Mit Soleirolia schuf der franzosische Botaniker Charles Gaudichaud Beaupre diesen im Jahr 1830 10 und ehrte damit Henri Augustin Soleirol 1792 1860 Die Kombination Soleirolia soleirolii schliesslich wurde von James Edgar Dandy im Jahr 1965 gebildet 11 Wegen der unterschiedlichen Endungen von Gattungsnamen und Artepitheton ist sie formal betrachtet kein Tautonym und deshalb nach den Regeln der botanischen Nomenklatur zulassig 12 1 Soleirolia soleirolii ist die einzige Art der Gattung Soleirolia innerhalb der Familie Urticaceae 13 4 Kultur als Zimmerpflanze BearbeitenPflege Bearbeiten Bubikopfe bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung Sie gedeihen am besten bei Temperaturen um 15 C im Sommer und um 10 C im Winter Sie sollten deshalb nicht zu warm beispielsweise uber Heizungen stehen Der Standort muss frostfrei sein denn sie vertragen minimal Temperaturen bis 5 C Dies bedeutet jedoch auch dass sie in geschutzten Lagen sogar im Freien als Bodendecker gepflanzt werden konnen Die unterirdischen Pflanzenteile treiben dann im Fruhjahr wieder aus 12 Soll der Bubikopf seine Kugelform behalten oder wird er zu gross kann man ihn einfach mit einer Schere frisieren Die Vermehrung des Bubikopfes ist problemlos moglich Man kann den Stock teilen oder Stecklinge machen 12 Ausleseformen Bearbeiten Vom Bubikopf existieren eine Reihe von Sorten 7 Argentea auch Variegata Silver Queen Diese Form hat silberne Blatter Aurea Bei dieser Form sind die Blatter goldgrun Literatur BearbeitenDavid E Boufford Soleirolia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 411 412 englisch online Patrick Bungener Daniel Jeanmonod Les freres Soleirol histoire seculaire d une confusion autour d un collecteur en Corse In Candollea Volume 74 Issue 2 2019 S 209 216 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bubikopf Soleirolia soleirolii Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Bubikopf Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Soleirolia soleirolii Req Dandy Bubikopfchen auf FloraWeb de Soleirolia soleirolii Req Dandy In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos GBIF Datenbank Soleirolia soleirolii In gbif org Abgerufen am 13 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Walter Erhardt Erich Gotz Nils Bodeker Siegmund Seybold Der grosse Zander Enzyklopadie der Pflanzennamen Band 2 Arten und Sorten Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5406 7 S 1750 a b c d e David E Boufford Soleirolia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 411 412 englisch online Peter W Ball Soleirolia In T G Tutin N A Burges A O Chater J R Edmondson V H Heywood D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea 2 uberarbeitete Auflage Volume 1 Psilotaceae to Platanaceae Cambridge University Press Cambridge New York Melbourne 1993 ISBN 0 521 41007 X S 81 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Soleirolia soleirolii im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Biologische Station westliches Ruhrgebiet Gebietsfremde Pflanzen im westlichen Ruhrgebiet Memento vom 24 Marz 2016 im Internet Archive Bochumer Botanischer Verein Beitrage zur Flora Nordrhein Westfalens aus dem Jahr 2013 Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins Band 5 2014 S 130 163 PDF 6 4 MB a b Armin Jagel Corinne Buch Soleirolia soleirolii Bubikopf Urticaceae Blutenbildung auch im Freiland In Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins Band 3 2012 S 285 289 PDF Datei Armin Jagel Corinne Buch Beobachtungen an einigen Neophyten im Bochumer Raum Ruhrgebiet Nordrhein Westfalen In Floristische Rundbriefe Band 44 2011 S 44 59 Esprit Requien Observations sur quelques plantes rares ou nouvelles de la Flore Francaise In Annales des Sciences Naturelles Paris 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