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Die Braunschweig Hildesheimer Lossborde ist eine rund 1000 km grosse Bordenlandschaft in den niedersachsischen Landkreisen Hildesheim und Peine sowie der kreisfreien Stadt Salzgitter zu Randanteilen auch im Landkreis Wolfenbuttel in der Region Hannover und der kreisfreien Stadt Braunschweig der sich durch seine ausgesprochen guten Schwarzerde Lossboden kennzeichnet Bekannteste Teillandschaft ist die Hildesheimer Borde im Sudwesten Braunschweig Hildesheimer LossbordeFlache ca 1 000 km 1 Systematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsGrossregion 2 Ordnung 533 52 51 50 46 45 44 ohne 441 LossbordenHaupteinheitengruppe 52 Niedersachsische BordenRegion 4 Ordnung Haupteinheit 520 Braunschweig Hildesheimer LossbordeGeographische LageKoordinaten 52 10 59 N 10 15 27 O 52 1831 10 2574 Koordinaten 52 10 59 N 10 15 27 OBraunschweig Hildesheimer Lossborde Niedersachsen Lage Braunschweig Hildesheimer LossbordeKreis Landkreis Hildesheim Landkreis Peine SalzgitterBundesland Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Naturraumliche Gliederung 3 Boden 4 Walder und Siedlungen 5 Kulturlandschaftsraum 6 Bodengutewert 7 Verkehr 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksLage BearbeitenDie Bordelandschaft erstreckt sich im Stadtefunfeck von Hannover Peine Braunschweig Salzgitter Hildesheim In ihrem Inneren herrscht eine weitlaufige stadtfreie Agrarlandschaft vor Im Randbereich zwischen den genannten Stadten liegen einige Klein und Mittelstadte Die naturlichen Landschaftsgrenzen sind im nordlicheren Westen die Leine im Norden die zur sich anschliessenden Burgdorf Peiner Geest sinkende Bodenqualitat Grenze liegt ungefahr entlang der A 2 im Osten die Oker und im Suden der Hohenanstieg zum Innerstebergland mit von Ost nach West Salzgitter Hohenzug bis 323 m Vorholz bis 243 m und sudlicher Westen Giesener Bergen Sudteil bis 234 m durch die Pforte von Himmelsthur getrennter Nordteil bis 181 m u NHN Im Westen grenzt jenseits der Leine die Calenberger Lossborde des Calenberger Landes an im Osten jenseits der Oker das Ostbraunschweigische Hugelland mit dem Elm an das sich ostlich die bekannte Magdeburger Borde anschliesst Diese Bordelandschaften gehoren zur mitteleuropaischen Losszone die sich nordlich der Mittelgebirge von Belgien bis in die Westukraine erstreckt Als zusammenhangende naturraumliche Grossregion 2 Ordnung erstrecken sich die Lossborden auf deutschem Boden vom Lubbecker Lossland nordlich des Wiehengebirges bis zur Oberlausitz Naturraumliche Gliederung BearbeitenDie Braunschweig Hildesheimer Lossborde wurde im Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands in der ersten Kartierung von 1954 definiert und ist auf jene Grenzen bezogen in der 6 Lieferung des Handbuchs von 1959 mit einer Flache von 1025 4 km angegeben 1 Eine feinere Gliederung erfolgte auf den Einzelblattern 1 200 000 86 Hannover durch Sofie Meisel im Jahr 1960 2 und 87 Braunschweig durch Theodor Muller der auch den entsprechenden Abschnitt im Handbuch verfasst hatte im Jahre 1962 3 Das Bundesamt fur Naturschutz hat sich an den Blattern 86 Hannover und 87 Braunschweig orientierend eine Flache von 848 km ermittelt die jedoch die Teile die in die Verdichtungsraume Hannover und Braunschweig fallen ausspart 4 Nachfolgend sind alle Unter Naturraume der Braunschweig Hildesheimer Lossborde aufgefuhrt 2 3 zu 52 Niedersachsische Borden 520 Braunschweig Hildesheimer Lossborde 520 0 Kirchroder Hugelland 520 1 Godringer Berge etwas uber 100 m u NHN 520 2 Mehrumer Bordenrand 520 3 Hildesheimer Lossborde 520 4 Ilseder Lossborde 520 5 Nettlinger Rucken Kreide am Berelries bis 149 m u NHN 520 6 Lebenstedter Borde 520 7 Alvesser Niederung 520 8 Denstorfer LossplatteAn die naturraumliche Hildesheimer Borde 520 3 im Sudwesten schliesst sich ohne scharfe Trennlinie ostlich die Ilseder Borde 520 4 an die nach Sudosten in die Lebenstedter Borde 520 6 ubergeht Zwischen Ilseder und Lebenstedter Borde schiebt sich im Sudwesten der Nahtstelle der Nettlinger Rucken 520 5 im Nordosten die Alvesser Niederung die auch die Denstorfer Lossplatte 520 8 im aussersten Nordosten von der Ilseder Borde trennt 2 3 Nach Nordwesten wird die Hildesheimer Borde durch die Godringer Berge 520 1 begrenzt die wiederum das Kirchroder Hugelland 520 0 im aussersten Nordwesten abtrennen Nach Osten werden die beiden letztgenannten Landschaften vom Mehrumer Bordenrand 520 2 abgelost der ohne scharfe Trennlinien nach Suden auf einem schmalen Streifen in die Hildesheimer und nach Sudosten in die Ilseder Borde ubergeht 2 Definiert man die Hildesheimer Borde als Schnittmenge der Gesamtlandschaft mit dem Landkreis Hildesheim so hat sie neben der naturraumlichen Hildesheimer Borde im Osten von Schellerten bis Hoheneggelsen und Sohlde auch noch Anteile an der Ilseder Borde von Nettlingen bis sudlich Sohldes am Nettlinger Rucken sowie sudostlich davon minimale an der Lebenstedter Borde Im Norden nordlich der Linie von Sarstedt nach Algermissen hat sie bei Bledeln und Luhnde Anteile an den Godringer Bergen Die hochsten Erhebungen der Bordelandschaft sind kunstlich so erreichen der Seilbahnberg bei Lengede 157 m zwei Kalihalden bei Sehnde 144 m unmittelbar sudwestlich und 155 m nordlich und die Kalihalde bei Giesen an der nordlichen Verlangerung der Giesener Berge und der Nahtstelle zur Calenberger Borde 150 m u NHN nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick auf die Hildesheimer Borde von der gleichnamigen Autobahnraststatte der BAB 7 in Richtung Norden Im Vordergrund die B 6 als Allee Links im Bild uber der dritten sichtbaren Baumgruppe der Allee zwei Kali Abraumhalden bei Sehnde in 20 km Entfernung uber dem sechsten Baumintervall die etwa 13 km entfernte Zuckerfabrik Clauen mit weissem Schornstein und Gebauden uber dem neunten Baumintervall das graue rund 20 km entfernte Kraftwerk Mehrum Boden Bearbeiten nbsp Schwarzerde bei Harsum unweit des Schwarzerdeprofils Asel im Hintergrund das Borsumer Holz als einer der wenigen deutschen Walder auf SchwarzerdeDas Gebiet der Hildesheimer Borde wird fast geschlossen von einem Schleier aus eiszeitlichem Loss in einer Starke von bis zu zwei Metern bedeckt Die Boden sind die fruchtbarsten in Deutschland Sie werden schon seit uber 4000 Jahren ackerbaulich genutzt Heute sichern die Bordeboden der ansassigen Landwirtschaft jahrlich Rekordernten Dadurch konnen anspruchsvolle Kulturen wie Zuckerruben und Weizen angebaut werden Pro Quadratmeter werden durchschnittlich 0 8 kg Weizen oder 5 5 kg Zuckerruben geerntet Die dunkle Bodenfarbe erhoht die Temperatur des Bodens Dies verlangert den Zeitraum des jahrlichen Pflanzenwachstums Walder und Siedlungen BearbeitenDas Gebiet ist eine leicht gewellte Landschaft mit hugeligem Relief Es wird grossflachig als Agrarlandschaft genutzt Walder sind wegen der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Gebiet der Borde selten Man kann daher auch von einer Weizen oder Rubensteppe sprechen Es gibt meist nur vereinzelt stehende Baume Zur Auflockerung des Landschaftsbildes tragen Straucher und Hecken entlang von Wegen und Bachen bei Die Siedlungen sind meist Haufendorfer Ihre Hauser wurden eng stehend gebaut um nicht wertvolles Ackerland zu verschwenden Jedoch liegen die Siedlungen meist nur wenige Kilometer auseinander Mit grosseren Siedlungsflachen in ausseren Teilen der Hildesheimer Borde ergibt sich insgesamt ein Anteil der Siedlungsflachen von uber zehn Prozent Kulturlandschaftsraum BearbeitenDer Kulturlandschaftsraum Braunschweig Hildesheimer Lossborde umfasst ein 910 km grosses Gebiet Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersachsische Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN 2018 getroffen Ein besonderer rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden 5 Bodengutewert BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg stand der landwirtschaftliche Betrieb in Eickendorf in der Magdeburger Borde in dem die Richtbodenwertzahl im Jahre 1934 festgelegt wurde durch die Deutsche Teilung fur westdeutsche Vergleichsuntersuchungen nicht mehr zur Verfugung Daher wurde als Bundesrichtbetrieb fur die Bodengute ein Landwirtschaftsbetrieb in Harsum Ortsteil Machtsum festgesetzt der sich innerhalb der Hildesheimer Borde befindet Dieser ist mit der Landwirtschaftlichen Vergleichszahl LVZ 100 bewertet Machtsum liegt zehn Kilometer nordostlich von Hildesheim Bei spateren Messungen wurde ein noch hoherer Wert mit der LVZ von 102 8 bei Molme gefunden Es ist der hochste je gemessene Wert in Deutschland Molme liegt etwa 15 km nordostlich von Hildesheim in der Ilseder Borde und ist Teil der Gemeinde Sohlde Verkehr BearbeitenDie BAB 7 durchquert die Hildesheimer Borde in ihrem westlichen Bereich Die erhoht liegende Autobahnraststatte Hildesheimer Borde wenige Kilometer sudostlich von Hildesheim bietet einen rund 20 km weiten Ausblick in Richtung Norden auf die Landschaft Im aussersten Nordwesten durch Kirchroder Hugelland und Mehrumer Bordenrand verlauft der Mittellandkanal in West Ost Richtung der weiter ostlich immer nordlich des Naturraums bleibt Die Fuhse durchquert die Ilseder Borde von Sudosten nach Norden Siehe auch BearbeitenSchwarzerdeprofil AselEinzelnachweise Bearbeiten a b Emil Meynen Josef Schmithusen Herausgeber Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 a b c d Sofie Meisel Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 0 MB a b c Theodor Muller Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1962 Online Karte PDF 4 8 MB Landschaftssteckbrief Braunschweig Hildesheimer Lossborde des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Christian Wiegang K30 Braunschweig Hildesheimer Lossborde in Kulturlandschaftsraume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen Landesweite Erfassung Darstellung und Bewertung Hannover 2019 S 234 237Literatur BearbeitenEmil Meynen Josef Schmithusen Herausgeber Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 6 Lieferung 1959 Abschnitt verfasst von Theodor Muller OCLC 833548578 Sofie Meisel Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 0 MB Theodor Muller Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1962 Online Karte PDF 4 8 MB Hildesheimer und Kalenberger Borde Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim Mitteilungen der Paul Feindt Stiftung Band 5 Mitteilungen der Paul Feindt Stiftung Hildesheim 2005 ISBN 3 8067 8547 3 Gerhard Meier Hilbert Geographische Strukturen Das naturliche Potenzial In F Brinkmann u a Hrsg Hildesheim Stadt und Land zwischen Borde und Bergland Schriftenreihe der Niedersachsischen Landeszentrale fur Politische Bildung Folge 5 Gerstenberg Hildesheim 2001 ISBN 3 8067 8584 8 S 7 41 online PDF abrufbar Weblinks BearbeitenNaturraumkarten Blatt 86 Hannover PDF 4 0 MB und Blatt 87 Braunschweig PDF 4 8 MB Landschaftssteckbrief Braunschweig Hildesheimer Lossborde des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweig Hildesheimer Lossborde amp oldid 211847393