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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gaur Begriffsklarung aufgefuhrt Der in Sud und Sudostasien verbreitete Gaur Bos gaurus ist der grosste lebende Vertreter der Rinder In Form des Gayals ist er von Menschen domestiziert worden GaurGaur Kuh mit Kalb im Bandipur Nationalpark Indien Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie BovinaeTribus Rinder Bovini Gattung Eigentliche Rinder Bos Art GaurWissenschaftlicher NameBos gaurusSmith 1827 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Menschen und Gaure 4 1 Gefahrdung 4 2 Domestikation 5 Namen 6 Gaure in Deutschland 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenEin Gaurbulle kann eine Kopf Rumpf Lange von 3 30 m eine Korperhohe von 2 20 m und ein Gewicht von uber einer Tonne erreichen die Kuhe sind etwa ein Viertel kleiner Die Kopf Rumpf Lange liegt bei ausgewachsenen Gauren zwischen 2 50 und 3 30 m die Schulterhohe schwankt zwischen 1 65 und 2 20 m und das Gewicht betragt 600 bis 1150 kg Die Schwanzlange dieser Rinderart schwankt zwischen 70 und 100 cm Auffallend sind die Halswamme und die machtigen Muskelgruppen der Stiere die vor allem im Schulterbereich einen regelrechten Muskelkamm bilden und die riesigen Rinder noch gewaltiger erscheinen lassen Das kurze Fell ist braun mit Abstufungen zwischen rotlichen und schwarzlichen Farbschlagen meist jedoch dunkelbraun oder schwarzlich Alte Bullen sind meist weitgehend haarlos und fast schwarz Die Beine sind von den Hand und Sprunggelenken bis zu den Hufen weiss gefarbt was ihnen ein gestrumpftes Aussehen verleiht Die Stirn und der Kamm zwischen den Hornern ist graulich weiss Die Horner selbst sind im Schnitt 90 cm lang und halbmondformig aufwarts gebogen Sie sind gelblich weiss und tragen oft schwarze Spitzen Verbreitung Bearbeiten nbsp Heutiges Verbreitungsgebiet des Gaur nbsp Malaiagaur oder Seladang im Nationalzoo von MalaysiaDas Verbreitungsgebiet umfasst Indien Nepal Bangladesch Myanmar Thailand Kambodscha das sudliche Vietnam und die Malaiische Halbinsel Ursprunglich waren die meisten Gebiete dieser Lander von Gauren besiedelt heute trifft man nur noch einzelne zersplitterte Populationen an die sich zumeist auf Nationalparks und Schutzgebiete beschranken Vor kurzem hat man auch im sudlichsten Winkel der chinesischen Provinz Yunnan Gaure entdeckt Im Mittleren Holozan erstreckte sich das Verbreitungsgebiet des Gaurs bis an den Nordrand des tibetischen Hochlands Darauf verweisen genetische Daten von rund 5200 Jahre alten Funden aus der spatneolithischen Siedlung von Shannashuzha in der chinesischen Provinz Gansu 1 Mehrere Unterarten wurden beschrieben doch die einzige die sich wirklich deutlich vom typischen Vorderindiengaur Bos gaurus gaurus unterscheidet ist der Malaiagaur oder Seladang Bos gaurus hubbacki der etwas kleiner ist und einen schwacheren Kamm zwischen den Hornern besitzt Lebensweise Bearbeiten nbsp Ein GaurbulleDer Gaur lebt in dichten Waldern Zum Fressen kommt er gelegentlich auf Lichtungen oder an die Waldrander meidet aber meistens das offene Land Er benotigt stets Wasser zum Trinken und Baden scheint sich aber nicht ausgiebig zu suhlen wie etwa Wasserbuffel es tun Gerne leben Gaure in hugeligem Gelande und steigen gebietsweise bis 1800 m auf Im Himalaya bewohnen sie nur die Vorberge und erreichen nicht diese Hohenlagen Gaure sind von Natur aus tagaktiv haben sich aber in der Nahe menschlicher Siedlungen oft auf eine nachtliche Lebensweise umgestellt Sie sind typische pflanzenfressende Gemischtkostler die sowohl Gras als auch Laub und Krauter nehmen Wenn frisches grunes Gras vorhanden ist ziehen sie dieses Laub und Krautern vor Ihre Herden bestehen aus etwa zehn ausnahmsweise bis zu vierzig Tieren dies sind Kuhe mit ihren Kalbern begleitet von einem Bullen Die Bullen wechseln oftmals die Herden Je Herde kann es nur einen Bullen geben das Recht eine Herde zu fuhren wird in Kampfen ausgetragen die aber kaum jemals zu Verletzungen fuhren Meist werden die Auseinandersetzungen schon vorher durch Imponiergesten entschieden bei denen die Bullen sich gegenseitig ihre machtigen Schulterpartien von der Seite her zeigen Junge Bullen bilden eigene Verbande alte Bullen leben als Einzelganger Gaure pflanzen sich zu allen Jahreszeiten fort doch haufen sich die Paarungszeiten in Zentralindien in den Monaten zwischen Januar und Juni Nach 270 bis 280 Tagen kommt ein Kalb zur Welt das etwa 23 kg wiegt und 9 Monate gesaugt wird Menschen und Gaure Bearbeiten nbsp Mithune in Arunachal Pradesh nbsp Gaur auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin von 1969Gefahrdung Bearbeiten Die IUCN stuft den Gaur als gefahrdet ein Durch menschliche Bejagung und Ansteckung mit Viehseuchen ist sein Bestand sehr geschrumpft Heute gibt es noch etwa 20 000 wilde Gaure die uber inselartig begrenzte Gebiete verstreut leben Die Populationsentwicklung ist in den verschiedenen Landern des Verbreitungsgebiets sehr unterschiedlich In Indien haben sich die Bestande seit den 1990ern sogar vergrossert hier leben heute 90 aller wilden Gaure Man trifft sie vor allem in den Nationalparks wie z B Bandhavgarh Kanha Kaziranga Manas Periyar und in dem sudindischen Nationalparkkomplex um Bandipur Nagarhole und Mudumalai Auch im nepalesischen Chitwan Nationalpark gibt es noch Gaure In allen Landern Sudostasiens ist die Situation dagegen dramatisch hier sind alle Populationen von der Vernichtung bedroht So gibt es in Malaysia wohl nur noch etwa 300 dieser wilden Rinder Quelle von 1989 Domestikation Bearbeiten Gaure gehoren zu den funf Rinderarten die von Menschen domestiziert wurden Die Haustierform wird Gayal Stirnrind oder Mithun genannt Der Gayal ist deutlich kleiner als sein wilder Vorfahr und gilt als zahmer Er wird als Arbeitstier und Fleischproduzent eingesetzt Gayale werden nur in der Grenzregion von Myanmar Assam Manipur und Nagaland gehalten in den ubrigen Teilen des Verbreitungsgebiets ist der Gaur nie domestiziert worden ist also nur lokal begrenzt von Bedeutung Meistens leben die Gayalherden halbwild im Dschungel und kommen nur gelegentlich in die Dorfer Allerdings sind mancherorts Gayale mit Hausrindern gekreuzt worden diese Mischlinge werden auch in anderen Teilen Indiens genutzt und haben wiederum typische Haustiereigenschaften Namen BearbeitenOft wird der Gaur als Bos frontalis gefuhrt dies war der ursprungliche Name fur den Gayal wahrend der Name Bos gaurus den wilden Gaur bezeichnete Heute werden sie zu einer Art zusammengefasst laut Entscheidung der ICZN Opinion 2027 2 ist gaurus der gultige Name Die Namen Gaur und Gayal stammen aus dem Hindi Daneben wird gelegentlich vor allem von Sudostasien Reisenden der malaiische Name Seladang verwendet In Birma wird er Pyaung genannt in Kambodscha heisst er Kiting in Thailand Krathing Thai krathing und in Vietnam Kratie Aus dem thailandischen Namen leitet sich auch der Name des seit den fruhen 1970ern vorwiegend in Thailand vertriebenen Energydrinks Krating Daeng ab Im Zusammenhang mit Safaritourismus tragt er den etwas missverstandlichen englischen Namen Indian Bison Gaure in Deutschland BearbeitenDrei VdZ Zoos in Deutschland halten Gaurgruppen der Zoo Berlin der Zoo Dortmund sowie der Zoo Munster 3 Der Munchner Tierpark Hellabrunn gab seine letzte verbliebene Gaur Kuh 2011 an den Zoo Dortmund ab und halt seitdem keine Gaure mehr 4 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Helmut Lingen Grosses Lexikon der Tiere Lingen Verlag 1989 Koln K K Gurung amp Raj Singh Field Guide to the Mammals of the Indian Subcontinent Academic Press San Diego ISBN 0 12 309350 3 Farshid S Ahrestani Bos frontalis and Bos gaurus Artiodactyla Bovidae Mammalian Species 50 959 17 August 2018 S 34 50 doi 10 1093 mspecies sey004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaur Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gaur Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bos gaurus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Duckworth J W Steinmetz R Timmins R J Pattanavibool A Than Zaw Do Tuoc amp Hedges S 2008 Abgerufen am 29 Dezember 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Ningbo Chen Lele Ren Linyao Du Jiawen Hou Victoria E Mullin Duo Wu Xueye Zhao Chunmei Li Jiahui Huang Xuebin Qi Marco Rosario Capodiferro Alessandro Achilli Chuzhao Lei Fahu Chen Bing Su Guanghui Dong und Xiaoming Zhang Ancient genomes reveal tropical bovid species in the Tibetan Plateau contributed to the prevalence of hunting game until the late Neolithic PNAS 2020 doi 10 1073 pnas 2011696117 Opinions Marz 2003 Memento vom 22 April 2008 im Internet Archive Verband Deutscher Zoodirektoren Tiere in VDZ Zoos Gaur 28 Mai 2010 Online auf www zoodirektoren de Abgerufen am 27 Marz 2013 Tierpark Hellabrunn Geschaftsbericht 2011 Abgerufen am 27 Marz 2013 PDF 2 5 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaur amp oldid 232377894