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Bohumil Lausman 30 August 1903 in Schumberg Osterreich Ungarn heute Pardubicky kraj Tschechien 9 Mai 1963 in Prag war ein Politiker der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei CSSD Ceska strana socialne demokraticka der unter anderem mehrmals Minister sowie zeitweise stellvertretender Ministerprasident war Nach Verhaftungen in seiner Familie durch das kommunistische Regime fluchtete er nach Osterreich 1953 wurde er jedoch durch den tschechoslowakischen Geheimdienst entfuhrt und 1957 zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte von Bohumil Lausman in ChrudimBohumil Lausman war zunachst Angestellter einer Bank und trat der 1878 gegrundeten Tschechischen Sozialdemokratischen Partei CSSD Ceska strana socialne demokraticka als Mitglied bei Fur diese wurde er am 19 Mai 1935 Mitglied der Nationalversammlung Narodni shromazdeni und gehorte dieser bis zum 21 Marz 1939 an Wahrend dieser Zeit fungierte er zwischen 1938 und 1939 auch als Generalsekretar der kurzlebigen Nationalen Arbeiterpartei NSP Narodni strana prace und emigrierte zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 zunachst nach Frankreich sowie spater ins Vereinigte Konigreich Er war zwischen 1940 und 1945 aktives Mitglied des Tschechoslowakischen Nationalrates in London und wurde nach seiner Ruckkehr im Herbst 1944 Vertreter der CSSD und arbeitete in Banska Bystrica in der Exilregierung fur Angelegenheiten der befreiten Gebiete mit Er blieb nach dem slowakischen Nationalaufstand im Oktober 1944 in den Bergen der Niederen Tatra und wurde Mitglied des Militarrats des Hauptstabes der Guerilla Bewegung in der Tschechoslowakei Im Marz 1945 nahm er in Moskau an einem Treffen uber die Zusammensetzung und das Programm der Regierung der Nationalen Front Narodni fronta Cechu a Slovaku teil Am 5 April 1945 wurde Lausman zum Industrieminister in der Regierung Zdenek Fierlinger I und Ehrenburger von Svratka Am 21 Oktober 1945 erfolgte seine Wahl zum Mitglied der Interims Nationalversammlung Prozatimni Narodni shromazdeni und Mitglied des Prasidiums der CSSD Er fungierte vom 6 November 1945 bis zum 2 Juli 1946 auch in der Regierung Zdenek Fierlinger II als Industrieminister Trotz seiner engen Beziehungen zu Ministerprasident Zdenek Fierlinger gehorte er zum rechten Flugel innerhalb der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei Er war zwischen dem 26 Mai 1946 und dem 29 Mai 1948 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung Ustavodarne Narodni shromazdeni und wurde nach der Wahl am 2 Juli 1946 auch Industrieminister in der Regierung Klement Gottwald I Am 16 November 1947 unternahm die Sozialdemokratische Partei auf ihrem Kongress in Brunn einen Schritt in Richtung grosserer Unabhangigkeit von der Kommunistischen Partei KSC Komunisticka strana Ceskoslovenska und wahlte ihn als Nachfolger von Zdenek Fierlinger zum Vorsitzenden sowie Generalsekretar der CSSD Daraufhin wurde er als Industrieminister am 25 November 1947 von Ludmila Jankovcova abgelost Im Februar 1948 kam es in seinem Haus zu einem Treffen von Ministern die aus Protest gegen die Kommunisierung der Polizei zuruckgetreten waren auf dem er vergeblich zu vermitteln versuchte Dabei kritisierte Bohumil Lausman sowohl die nicht kommunistischen Minister als auch die Massnahmen der Kommunisten Am 25 Februar 1948 wurde er Stellvertretender Ministerprasident in der Regierung Klement Gottwald II und konnte die scharfsten Kritiker der Kommunisten innerhalb der Sozialdemokratischen Partei entmachten Allerdings wurde er im Marz 1948 selbst als Vorsitzender der CSSD abgesetzt und durch Blazej Vilim abgelost Am 15 Juni 1948 verlor er sein Amt als Stellvertretender Ministerprasident und wurde Direktor der Slowakischen Elektrizitatswerke in Bratislava 1949 begab er sich ins Exil nach Jugoslawien 1 und von dort aus nach Osterreich wo er Mitarbeiter der tschechoslowakischen Sektion von Radio Free Europe war Im Dezember 1953 wurde er dort von Agenten der Staatsseicherheitsbehorde StB Statni bezpecnost sowie des sowjetischen KGB entfuhrt und nach mehrjahriger Untersuchungshaft 1957 zu einer Freiheitsstrafe von 17 Jahren verurteilt Sechs Jahre spater starb er wahrend der Haft Veroffentlichungen BearbeitenPravda o Slovenskem narodnim povstani 1951 Kdo byl vinen 1953 Literatur BearbeitenLausman Bohumil in Tobias Weger Volkstumskampf ohne Ende Sudetendeutsche Organisationen 1945 1955 Frankfurt am Main Lang 2008 ISBN 978 3 631 57104 0 S 610 Kurzbiografie Weblinks BearbeitenWojciech Roszkowski Jan Kofman Biographical Dictionary of Central and Eastern Europe in the Twentieth Century S 1897 u a Routledge 2016 ISBN 978 1 317 47593 4 Eintrag auf der Homepage des Parlaments Lebenslauf in totalita cz Regierungen der Tscheckoslovakischen Republik 1945 1992Einzelnachweise Bearbeiten Ohne Enthusiasmus In Der Spiegel vom 14 Februar 1951Normdaten Person GND 137332904 lobid OGND AKS LCCN n81043207 VIAF 81538015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lausman BohumilKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Minister und ParteifunktionarGEBURTSDATUM 30 August 1903GEBURTSORT Schumberg Osterreich Ungarn heute Pardubicky kraj TschechienSTERBEDATUM 9 Mai 1963STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohumil Lausman amp oldid 233506961