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Der Blutrote Meerampfer Delesseria sanguinea auch Blutroter Seeampfer genannt ist eine im Atlantik lebende Art der Rotalgen Er kommt auch in der Nordsee bei Helgoland und in der Ostsee vor Blutroter MeerampferBlutroter Meerampfer Delesseria sanguinea von Helgoland HerbarbogenSystematikAbteilung Rotalgen Rhodophyceae Klasse FlorideophyceaeOrdnung CeramialesFamilie DelesseriaceaeGattung DelesseriaArt Blutroter MeerampferWissenschaftlicher NameDelesseria sanguinea Hudson J V LamourouxAngeschwemmter Blutroter Meerampfer an der Helgolander Dune Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Entwicklungszyklus 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nutzung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Thallus des Blutroten Meerampfers ist mit einer dicken Haftscheibe am Untergrund festgewachsen Daraus entspringt ein kurzer knorpeliger meist verzweigter Stiel an dem sich einzelne oder mehrere blattahnliche Phylloide befinden Sie sind blutrot bis rosenrot schmal oder breit lanzettformig etwa 5 bis 25 cm lang und 3 bis 10 cm breit kurz gestielt mit glattem oft wellig faltigem Rand Kennzeichnend fur die Art ist eine kraftige bis zur Spitze reichende Mittelrippe mit deutlich sichtbaren paarigen Seitenadern 1 Zwischen den Seitenadern ist die Blattflache einschichtig 2 Entwicklungszyklus BearbeitenDer Blutrote Meerampfer ist mehrjahrig wobei nur die Mittelrippen uberwintern Zum Ende des Winters bilden sich daran viele schmale Blattchen die wahrend des Fruhjahrs zu den grossen Phylloiden heranwachsen Durch Flachenwachstum wirkt der Blattrand in den Sommermonaten dann stark gekrauselt Ab August degeneriert die Blattflache wieder Im Winter entstehen die Fortpflanzungsorgane an den Mittelrippen jeweils auf getrennten mannlichen und weiblichen Gametophyten Die mannlichen Gameten werden in kleinen farblosen Blattchen gebildet Auf weiblichen Pflanzen entwickeln sich nach der Befruchtung der Eizellen die Zystokarpien zu schmal gesaumten Knotchen Darin befindet sich die zweite Generation der winzige Karposporophyt Ende Februar setzt er die Karposporen frei aus denen die dritte Generation der Tetrasporophyt auskeimt Auch die Tetrasporen entstehen in speziellen Blattchen 2 Vorkommen BearbeitenDer Blutrote Meerampfer kommt im Nordost Atlantik von Skandinavien bis zur Atlantikkuste Spaniens vor ebenso in der Nordsee und Ostsee und vereinzelt auch im Mittelmeer 1 Er ist am Helgolander Felssockel und an den Kusten der westlichen und ostlichen Ostsee nachgewiesen 3 Er wachst in tieferen Uferzonen sublitoral von der Niedrigwasserlinie bis zu einer Tiefe von etwa 30 Metern Er besiedelt Felsen oder schattige Gezeitentumpel 4 Gelegentlich siedelt er sich auch epiphytisch auf anderen Seetangen an 1 Nach Sturmen ist er oft in grossen Mengen angespult am Strand zu finden 2 Systematik BearbeitenDie wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1762 durch William Hudson unter dem Namen Fucus sanguineus in Flora anglica S 475 Jean Vincent Felix Lamouroux trennte die Art 1813 als eine eigene Gattung Delesseria ab deren Typusart Delesseria sanguinea ist 5 Synonyme sind Delesseria sanguinea f filiformis Levring Delesseria sanguinea var lanceolata C Agardh Fucus sanguineus Hudson Hydrolapathum sanguineum Hudson Stackhouse Sphaerococcus sanguineus Hudson Wahlenberg und Wormskioldia sanguinea Hudson Spengel 3 Nutzung BearbeitenDer Blutrote Meerampfer wurde fruher pharmakologisch zur Blutungsstillung verwendet 1 Er enthalt sulfatierte Polysaccharide die zu zwei Dritteln aus Xylose und zu etwa einem Viertel aus Galactose und Glucose bestehen wobei der Glucosegehalt starken Schwankungen unterworfen ist In Spuren sind weitere Monosaccharide enthalten 6 Solche Polymere kommen in verschiedenen Algen wie dem Korallenmoos vor 7 und wirken moglicherweise entzundungs und tumorhemmend Ausserdem hemmt der Algenextrakt Enzyme die an Zell und Hautalterung beteiligt sind und konnte in der Kosmetikindustrie eingesetzt werden Die Universitat Kiel fuhrt am Riff Nienhagen in der Ostsee Forschungsprojekte zur Entwicklung eines marktfahigen Produktes auf der Basis von Delesseria sanguinea durch 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Wolfram Braune Meeresalgen Ein Farbbildfuhrer zu den verbreiteten benthischen Grun Braun und Rotalgen der Weltmeere Ruggell Gantner 2008 ISBN 978 3 906166 69 8 S 490 493 a b c P Kornmann P H Sahling Meeresalgen von Helgoland Benthische Grun Braun und Rotalgen Biologische Anstalt Helgoland Hamburg 1983 ISSN 0017 9957 S 236 237 a b Dirk Schories Uwe Selig Hendrik Schubert Species and synonym list of the German marine macroalgae based on historical and recent records Arten und Synomliste der Makroalgen in den Deutschen Kustengewassern Auswertung von historischen und rezenten Befunden In Rostock Meeresbiolog Beitr Heft 21 2009 S 69 PDF Datei Michael Guiry The Seaweed Site information on marine algae Delesseria sanguinea abgerufen am 3 November 2015 Michael D Guiry in Michael D Guiry G M Guiry Delesseria sanguinea In Algaebase World wide electronic publication National University of Ireland Galway abgerufen 3 November 2015 N Grunewald S Alban Optimized and standardized isolation and structural characterization of anti inflammatory sulfated polysaccharides from the red alga Delesseria sanguinea Hudson Lamouroux Ceramiales Delesseriaceae In Biomacromolecules Band 10 Nummer 11 November 2009 S 2998 3008 doi 10 1021 bm900501g PMID 19795906 M R Cases C A Stortz A S Cerezo Structure of the corallinans sulfated xylogalactans from Corallina officinalis In International journal of biological macromolecules Band 16 Nummer 2 April 1994 S 93 97 PMID 8011594 Reiche Algenernte Unizeit Nr 68 Christian Albrechts Universitat zu Kiel vom 22 Oktober 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blutroter Meerampfer Delesseria sanguinea Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blutroter Meerampfer amp oldid 232133687