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Der Dschungelpirol Oriolus brachyrynchus veralt Syn Oriolus brachyrhynchus auch Blauflugelpirol genannt 1 ist eine westafrikanische Vogelart aus der Familie der Pirole Dschungelpirol Dschungelpirole Oriolus brachyrynchus Systematik Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Pirole Oriolidae Gattung Eigentliche Pirole Oriolus Art Dschungelpirol Wissenschaftlicher Name Oriolus brachyrynchus Swainson 1837 Das Artepitheton leitet sich ab von gr braxys brachys kurz und ῥygxos rhynchos Schnabel bedeutet also so viel wie kurzschnabelig 2 Inhaltsverzeichnis 1 Unterarten 2 Merkmale 2 1 Stimme 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 EinzelnachweiseUnterarten BearbeitenEs sind zwei Unterarten beschrieben worden O b brachyrynchus Swainson 1837 von Guinea Bissau bis Togo und Benin O b laetior Sharpe 1897 von Nigeria bis West Kenia sudliche Demokratische Republik Kongo und Nord Angola Letztere Unterart hat eine so grosse genetische Abweichung von der Nominatform bei gleichzeitig naherer Verwandtschaft zum Sao Tome Pirol dass sie womoglich bald als eigene Art Oriolus laetior angesehen werden muss 3 Merkmale Bearbeiten nbsp Dschungelpirol in Ghana Der Dschungelpirol misst etwa 21 cm und wiegt 42 57 g Es besteht nahezu kein Sexualdimorphismus Bei Vogeln der Nominatform sind Kopf Hals und die obere Brust glanzend schwarz gefarbt wahrend die untere Brust dunkelgelb ist Am Bauch und an den Flanken ist ein leuchtenderes Gelb festzustellen Der Nacken und der Halskragen sind mattgelb die restliche Oberseite ist mit einer glanzenden gelblich olivgrunen Farbung versehen Die Flugel sind schwarz wobei die Federn helle Rander und Spitzen aufweisen Die Flugeldecken haben einen charakteristischen hellen Fleck Die oberen Schwanzfedern sind schwarz und verfugen uber olivfarbene Basen und gelbe Spitzen Die Unterseite der Schwanzfedern setzt sich aus einer Mischung von Gelb und mattem Schwarz zusammen Die Iris der Mannchen ist dunkel karminrot die der Weibchen eher kastanienbraun Der Schnabel ist rotlich oder rosa braun die Beine sind blaugrau oder dunkelgrau Jungvogel ahneln den adulten Vogeln haben aber einen olivgrunen Kopf der an Kinn und Kehle gelbe Streifen aufweist Ausserdem sind Oberkiefer und Unterkiefer violett bzw rosa gelb mit dunkler Spitze Brust und Flanken sind olivgelb gesprenkelt der Bauch ist blassgelb Die Iris ist braun und die Beine grau oder hellblau Die Unterart O b laetior unterscheidet sich vor allem durch den leuchtenderen Nackenkragen und die hellgelbere untere Brust die einen starken Kontrast zur schwarzen oberen Brust bildet 4 Verwechslungsgefahr besteht vor allem zum Schwarzflugelpirol mit dem er sich das Habitat teilt doch dieser hat keine schwarze Schwanzmitte wie der Dschungelpirol sondern eine olivgrune Ausserdem verfugt der Schwarzflugelpirol nicht uber einen hellen Fleck auf der Flugeldecke Des Weiteren besteht Ahnlichkeit zum Maskenpirol doch Verbreitungsgebiet und Lebensraum der beiden Arten uberlappen sich normalerweise nicht 5 Stimme Bearbeiten Der Gesang der Nominatform ist sehr variabel und besteht aus fast 50 verschiedenen Melodien Unter anderem sind ein schnelles tututu weeah ein leises waw hah und ein kurzeres waw tschop ein waw kwii ho ein hii ku waw und ein hip oo hoaah zu vernehmen Der Warnruf ist ein quakendes nasales jewi jaa bzw witt tschou tschou Die Stimme der Unterart O b laetior unterscheidet sich von der der Nominatform Ihr ebenfalls sehr vielfaltiger Gesang setzt sich aus weichen Melodien wie ho ho jii bzw ho ho ho jii oder ho ho hoick und aus quietschenden durchdringenderen Tonen wie pisk peiisk zusammen Die Tone sind meist abgesetzter und tiefer als bei Schwarzflugelpirolen 4 6 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Art ist entlang der westafrikanischen Kuste am Golf von Guinea vom sudlichen Guinea und Sierra Leone uber Liberia Elfenbeinkuste Ghana Togo Benin Sud Nigeria Kamerun und Gabun bis ins nordlichste Angola verbreitet Des Weiteren kommt sie in grossen Teilen der Demokratischen Republik Kongo und Ugandas bis zum Victoriasee vor 7 Dschungelpirole leben hauptsachlich in Primar und weit entwickelten Sekundarwaldern Ausserdem sind sie auf Lichtungen mit umgesturzten Baumen in Galeriewaldern ehemaligen Baumplantagen Waldsavannen und Buschland zu beobachten Sie kommen in Hohen von bis zu 1800 m vor 4 Ernahrung BearbeitenDer Blauflugelpirol sucht allein zu zweit oder in kleinen familiaren Gruppen in Baumen seltener auch in Bodennahe nach Nahrung Oft ist er in artenubergreifenden Vogelgruppen anzutreffen 6 Er ernahrt sich hauptsachlich von Wirbellosen wie grosse Kafer Spinnen Wanzen Heuschrecken und Raupen die er von Blattern oder epiphytischen Pflanzen aufsammelt Manchmal fangt er Insekten wie fliegende Ameisen auch aus der Luft und greift gelegentlich sogar Hornissennester an Ausserdem frisst er Samen und Fruchte z B Feigen Kroton Fruchte und solche von Seifenbaumgewachsen 4 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutsaison liegt je nach Gebiet in verschiedenen Jahresteilen In Liberia wird etwa im April und Mai gebrutet in der Elfenbeinkuste wird das Nest im April gebaut In Nigeria und Kamerun sind Junge von Marz bis Mai zu beobachten In Gabun dauert die Brutzeit von November bis Dezember In der Demokratischen Republik Kongo gibt es zwei Bruten im Jahr eine im Januar und eine im November In Uganda findet die Eiablage im Mai statt in Kenia im August Das offene Nest besteht aus trockenen Pflanzenteilen Flechten der Gattung Usnea und Moosen und ist manchmal mit Spinnweben verstarkt Es hangt in einer dunnen waagrechten Astgabel in einem dicht belaubten Baum Das Gelege besteht aus zwei Eiern die das Weibchen allein bebrutet wahrend das Mannchen dieses mit Futter versorgt 4 Gefahrdung BearbeitenDie Art wird wegen des sehr grossen Verbreitungsgebietes von etwa 6 280 000 km 8 und der stabilen Population in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft 7 Einzelnachweise Bearbeiten Oriolus brachyrynchus in Avibase Die Weltvogel Datenbank Abgerufen von https avibase bsc eoc org am 25 Juni 2021 J A Jobling A Dictionary of Scientific Bird Names Oxford University Press 1991 ISBN 0 19 854634 3 Orioles drongos fantails in IOC World Bird List Abgerufen von https www worldbirdnames org am 25 Juni 2021 a b c d e Oriolus brachyrynchus auf https www oiseaux net abgerufen am 25 Juni 2021 franzosisch Oriolus brachyrynchus auf eBird org abgerufen am 25 Juni 2021 englisch a b Nik Borrow Ron Demey Field Guide to the Birds of Ghana Bloomsbury Publishing 2013 ISBN 978 1 4081 2279 2 S 280 a b Oriolus brachyrynchus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von BirdLife International 2018 Abgerufen am 25 Juni 2021 BirdLife International Western Black headed Oriole Oriolus brachyrynchus abgerufen am 25 Juni 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschungelpirol amp oldid 230711059