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Der Bischofsweg ist eine Altstrasse in Sachsen die von Meissen uber Dresden nach Stolpen fuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Der Bischoffs Weg zwischen Briesnitz und Mickten auf der Oberreitschen Karte fruhes 19 Jahrhundert nbsp Historisches Wegzeichen des Bischofswegs in der Dresdner HeideDer Bischofsweg wurde grosstenteils als Hohenweg angelegt um die feuchten Niederungen der Elbe zu umgehen Vom Bischofssitz mit dem Meissner Dom aus fuhrte der Weg zunachst auf linkselbischer Seite in sudostlicher Richtung durch das Meissner Hochland Bis Klipphausen gab es zwei mogliche Trassen Die ostliche Route verlief uber Bockwen Reichenbach Reppnitz Naustadt und Rohrsdorf nach Klipphausen die westliche erreichte den Ort uber Spittewitz Riemsdorf Ullendorf und Sora Ab Klipphausen fuhrte der Bischofsweg uber Sachsdorf Huhndorf Brabschutz und Merbitz hinab in den Elbtalkessel In Briesnitz wo am Borngraben noch bis etwa 1930 der zum Elbufer fuhrende Hohlweg vorhanden war 1 durchquerte der Weg die Elbe im Zuge der Eisernen Furt Auf rechter Elbseite die der Bischofsweg unmittelbar oberhalb der heutigen Klaranlage Dresden Kaditz erreichte verlief er weiter in Ost West Richtung quer durch das jetzige nordliche Stadtgebiet Dresdens Er folgte entlang der Scharfenberger Strasse der Flurgrenze von Ubigau und Mickten 2 und weiter dem rechten Elbufer zwischen Altmickten und dem spateren Ballhaus Watzke Der Bischofsweg tangierte ostlich der heutigen Leipziger Strasse die Ortskerne von Pieschen und Neudorf und verlief etwa im Bereich von Konkordien und Fritz Reuter Strasse Ab dem heutigen Bischofsplatz tragt die Strasse auch gegenwartig noch den Namen Bischofsweg und ist eine wichtige Hauptstrasse im Dresdner Stadtteil Aussere Neustadt Weiter fuhrte der Weg uber den Alaunplatz in Richtung Jagerstrasse zur Furt Drey Stegen wo er die Priessnitz querte Seine Fortsetzung im Bereich der Radeberger Vorstadt bis hin zum Jagerpark ist grosstenteils uberbaut aber noch an einigen Grundstucksgrenzen zu erkennen Am Schotengrund in Hohe Schloss Albrechtsberg traf er auf die Bautzner Strasse um dieser uber Buhlau und Weissig zum Karswald zu folgen Von Rossendorf fuhrte er weiter uber Wilschdorf nach Stolpen Zwischenzeitlich wurde auch eine nordlichere Variante genutzt Sie verlief durch die Dresdner Heide uber die nach alten Wegzeichen benannten Wege Hammerchen Doppel E und HG Weg zur Breiten Furt wo der Bischofsweg erneut die Priessnitz zu queren hatte Dieser Abschnitt ist heute nur noch bruchstuckhaft erhalten Ab der Furt hiess der Weg nach seinem vermutlich eine Bischofsmutze darstellenden Zeichen volkstumlich Hakschar In Ullersdorf verliess er das Heidegebiet und zog uber Kleinerkmannsdorf wo er nach wie vor Bischofsweg heisst weiter sudostwarts Ein weiteres Teilstuck verlief von der Massenei ostlich an Fischbach vorbei uber Rennersdorf Neudorfel nach Stolpen 3 Geschichte BearbeitenUm 1218 gelangte der Meissner Bischof Bruno II von Porstendorf an das Lehen Stolpen Die Burg Stolpen ist 40 Kilometer von der Albrechtsburg entfernt weshalb eine moglichst direkte Verbindung zwischen beiden angelegt wurde Der so entstandene Bischofsweg diente den Meissner Bischofen zur Erhaltung der Vorherrschaft uber ihre Besitztumer und des Kontakts zu denselben sowie zum Abtransport von deren Abgaben Die Bischofe nutzten die vorhandenen Befestigungen wie in Stolpen als zeitweiligen Wohn und Herrschaftssitz Zuerst gab es eine Trasse ab Dresden nach Goda Nordtrasse die Verbindung nach Stolpen ist dementsprechend die Sudtrasse Uberlieferungen zufolge soll schon Bischof Benno von Meissen bei Briesnitz die Elbe durchquert haben wenn er auf dem Weg nach Goda war Anzunehmen ist dass der Weg von Meissen uber Briesnitz in die Lausitz bereits zur Grundung des Meissner Hochstiftes bestanden hat 1 Auch eine durchgangig rechtselbische Variante des Bischofsweges ab Meissen ist denkbar So gab es im Radebeuler Stadtteil Zitzschewig Hohenhaus sowie zwischen Serkowitz und Kaditz bischofliche Weinguter Wahrscheinlich bildete der Bischofsweg mit dem Augustusweg ein gemeinsames Wegesystem Besonders die Strecke nach Stolpen war im Verlauf der Jahrhunderte mehreren Anderungen unterworfen So erfolgte vermutlich im Zuge der kurfurstlichen Strassenordnung von 1462 eine Trennung des stadtisch weltlichen Wagenverkehrs und des kirchlichen Verkehrs Ersterer war auf dem Weg zwischen Franken und der Lausitz uber Bischofswerda und Altendresden vorgeschrieben und folgte somit weiter der Bautzner damals noch Stolpischen Strasse Der Bischofsweg musste diese Strecke fortan umstandlich nordlich auf der beschriebenen Alternativstrecke durch die Dresdner Heide umgehen Allerdings erhielten die Bischofe ein alleiniges Nutzungsrecht fur den Abschnitt von Briesnitz bis durch die Dresdner Heide Diese Trennungen und Sonderrechte wurden nach der Reformation aufgehoben Ab 1559 unterstand Stolpen nicht mehr den Meissner Bischofen weshalb die Verbindung fur sie bedeutungslos wurde Einzelne Abschnitte sind bis in die Gegenwart als Bischofsweg bekannt insbesondere im Dresdner Stadtgebiet blieb der ursprungliche Verlauf jedoch nur bruchstuckhaft erhalten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischofsweg Meissen Stolpen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Bischofsweg Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Stadtgeschichte auf Dresden Neustadt OnlineEinzelnachweise Bearbeiten a b Uwe Miersch Stadtteil Briesnitz In dresden und sachsen de Abgerufen am 24 Oktober 2020 Lars Herrmann Ubigau In dresdner stadtteile de Abgerufen am 18 Juli 2022 Friedrich Bernhard Storzner Die Strauchermuhle In Was die Heimat erzahlt Sagen geschichtliche Bilder und denkwurdige Begebenheiten aus Sachsen Arwed Strauch Leipzig 1904 S 70 71 Wikisource Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bischofsweg Meissen Stolpen amp oldid 224608875