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Die Bischofliche Kellerei Neuleiningen ist ein historischer Gebaudekomplex in dem rheinland pfalzischen Dorf Neuleiningen der dem Hochstift Worms als Amtssitz fur den von ihm bestellten Keller diente Bischofliche Kellerei NeuleiningenDie Bischofliche Amtskellerei von der Talstrasse aus Von links nach rechts Amtshaus Schaffnerhaus und AussichtspavillonDatenOrt NeuleiningenBauherr Hochstift WormsBaustil RenaissanceBaujahr 1594Koordinaten 49 32 30 7 N 8 8 17 1 O 49 541858 8 138088 Koordinaten 49 32 30 7 N 8 8 17 1 OBischofliche Kellerei Neuleiningen Rheinland Pfalz Amtshaus von Suden von ausserhalb der Stadtmauer aufgenommen Amtshaus von Sudwesten eingebaut in die Ecke der StadtmauerFassade des Amtshauses im Hintergrund Stadtmauer und Eckbachweiher Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Hochstift Worms war der weltliche Herrschaftsbereich der Wormser Bischofe und ein Reichsstand des Heiligen Romischen Reiches Das nach und nach immer mehr verkleinerte und nur aus Exklaven bestehende Staatsgebiet umfasste ab dem 18 Jahrhundert lediglich noch 15 linksrheinische und drei rechtsrheinische Dorfer im Umkreis von Worms Das Land war in die vier Amtsbezirke Lampertheim Horchheim Dirmstein und Neuleiningen mit zugehorigen Amtskellereien als Verwaltungssitzen aufgeteilt zu denen noch die Amtsschaffnerei Neuhausen hinzukam Das spatere Neuleininger Gebiet gehorte ursprunglich zum Weissenburger Klosterbesitz So durfte das Bistum Worms an die dortigen Eigentumsrechte gelangt sein das laut Urkunde von 1308 Burg und Dorf Neuleiningen zu Lehen an die Grafen von Leiningen ubertrug 1 Der Bischof behielt sich hierbei von Anfang an eigenen Besitz am Dorf vor benutzte selbst den sudlichen Teil der Burg und hatte zudem eine grosse Amtskellerei an dem strategisch gunstigen Platz Im Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde Neuleiningen 1690 eingeaschert die Grafen verlegten ihren Regierungssitz ins nahe Grunstadt Nachdem die Halfte des Leininger Ortsbesitzes bereits 1742 an das Hochstift Worms verpfandet worden war verkaufte Graf Carl I 1717 1787 den kompletten Leininger Anteil 1767 an den Wormser Bischof Johann IX Philipp von Walderdorff wodurch das Hochstift Worms bis zum Ende der Feudalzeit alleiniger Eigentumer von Neuleiningen wurde 2 In der Neuleininger Kellerei residierte ein Keller oder Amtmann des Bischofs der das Gebiet verwaltete Ausserdem waren dort Amtspersonal und Arbeiter zur Entgegennahme Verwaltung und Lagerung der Finanz und Naturalabgaben vorhanden Der hiesige Kellereibezirk umfasste die zum Hochstift gehorenden Dorfer Neuleiningen Hettenleidelheim und Ramsen Auch aus umliegenden Gutern des Bistums die auf fremden Territorien lagen mussten Abgaben nach Neuleiningen eingeliefert werden In einem Erbpachtvertrag des Wormser Bischofs Georg Anton von Rodenstein 1579 1652 fur ein Gut des Hochstiftes in Immesheim heisst es 1651 beispielsweise dass alle vertraglich vereinbarten Naturalleistungen in die bischofliche Kellerei nach Neuleiningen zu bringen seien Baubestand BearbeitenDas Gebaudeensemble mit der Adresse Untergasse 40 42 liegt in der sudwestlichen Ecke der Stadtmauer und ist von der Talstrasse aus weithin sichtbar Das Amtshaus ein stattlicher Renaissance Putzbau aus dem 16 Jahrhundert mit Satteldach und profilierten Sandsteinfenstergewanden erstreckt sich in Nord Sud Richtung Westlich und sudlich mit der Giebelwand stosst es direkt an die Stadtmauer an und ist baulich mit ihr verbunden Sowohl die fruhere Kuche im Erdgeschoss als auch der unter dem Haus liegende Keller sind kreuzgewolbt und ruhen auf einem bzw mehreren gedrungenen Mittelpfeilern Teile des Kellers sollen aus dem 14 Jahrhundert stammen Anfang des 19 Jahrhunderts erfolgte der Einbau des heutigen Turgewandes auf der Ostseite des Amtshauses das die Jahreszahl 1812 tragt Die Ostseite ist die Hauptfassade und mundet in einen geraumigen Hof der sudlich von der Stadtmauer begrenzt wird Ostlich des Amtshauses bzw des Hofes schliesst sich das Schaffnerhaus an ein einfacher Putzbau mit Kruppelwalmdach Seine unverputzte Sudseite bildet einen Teil der Stadtmauer Nordlich davon befindet sich ein Torbau mit Kruppelwalm Mansarddach Ostlich vorgelagert sind auf der Sudseite entlang der Stadtmauer ein Garten mit Aussichts Pavillon 18 Jahrhundert auf der Nordseite die ehemalige Zehntscheune Alle Gebaude der ehemaligen Kellerei befinden sich in Privatbesitz Literatur BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Pfalz VIII Stadt und Landkreis Frankenthal Oldenbourg Verlag Munchen 1939 S 425 u 428 Bilder S 433 Hans Caspary Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1972 S 612 Ausschnittscan Anton Friedrich Busching Neue Erdbeschreibung 5 Auflage 3 Teil Band 1 S 1146 Hamburg 1771 Digitalscan Weblinks BearbeitenGeneraldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Bad Durkheim Memento vom 16 Januar 2022 im Internet Archive Mainz 2021 Version 2023 liegt vor S 80 PDF 5 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Freiburger Diozesan Archiv Bande 86 87 Herder Verlag Freiburg 1966 S 151 Ausschnittscan Hans Heiberger Neuleiningen Geschichte einer Bergfestung Heidelberger Verlagsanstalt 1996 S 13 37 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bischofliche Kellerei Neuleiningen amp oldid 227744791