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Der Bietigheimer Eisenbahnviadukt ist eine Eisenbahnbrucke uber das Enztal bei Bietigheim Bissingen und eines der Wahrzeichen der Stadt Er wurde von 1851 bis 1853 als Teil der wurttembergischen Westbahn Bietigheim Bruchsal unter der Leitung von Baurat Karl Etzel erbaut Die Ausfuhrung oblag dem Bauinspektor August Beckh der fur den Bauabschnitt Bietigheim zustandig war 1 Bietigheimer EisenbahnviaduktBietigheimer EisenbahnviaduktNutzung EisenbahnbruckeQuerung von EnzOrt Bietigheim BissingenKonstruktion BogenbruckeGesamtlange 287 mHohe 33 mBaubeginn 1851Fertigstellung 1853Planer August BeckhLageKoordinaten 48 57 18 N 9 7 50 O 48 954863 9 130674 Koordinaten 48 57 18 N 9 7 50 OBietigheimer Eisenbahnviadukt Baden Wurttemberg f1 Bild des Eisenbahnviadukts um 1855Viadukt mit Schnellzug 1926 Vor der VerbreiterungZugemauerter MittelbogenMit bengalischem Licht beleuchteter Bietigheimer Viadukt nach dem Ende des Feuerwerks auf dem PferdemarktDem Bau der Westbahn als erste Eisenbahnverbindung zwischen Wurttemberg und Baden gingen zahlreiche Planungsvarianten voraus und er war politisch umstritten Fur Wurttemberg ware eine Verbindung Heilbronn Wiesloch gunstig gewesen aber Baden favorisierte eher einen Anschluss uber Durlach Pforzheim Tragfahiger Kompromiss war ein Abzweig von der Nordbahn in Tamm oder in Bietigheim Die Strecke sollte uber Bretten fuhren und in Bruchsal den Anschluss an das Badische Schienennetz herstellen Etzel favorisierte Bietigheim als Ausgangspunkt aufgrund der gunstigeren Gelandeverhaltnisse und des gunstigen Ubergangs uber die Enz auch wenn diese Losung einen gewagten Bruckenbau notwendig machte Etzel wollte den Bau zuerst als Holzbrucke auf steinernen Pfeilern ausfuhren wahlte dann aber doch eine vollstandig gemauerte Konstruktion Der Viadukt hat zwei Bogenreihen Er ist etwa 287 Meter lang etwa 33 Meter hoch und verfugt uber 21 Bogen die sich uber das Enztal spannen Die Breite der Gewolbe betragt oben 7 45 Meter die lichte Weite 11 46 Meter Das Bauwerk wurde am 20 September 1853 gemeinsam mit der Westbahn in Betrieb genommen Es war das aufwandigste Einzelbauwerk der Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen 2 1925 wurde eine Gewerbe und Industrieausstellung unterhalb des Viadukts abgehalten Anlasslich dieser Ausstellung liess die Stadt Bietigheim den Bietigheimer Pferdemarkt wieder aufleben der seitdem jahrlich Anfang September auf dem Festplatz unter dem Viadukt abgehalten wird Zum Abschluss des Pferdemarkts werden die Bogen des Viadukts jedes Jahr mit bengalischem Licht beleuchtet Aufgrund des gestiegenen Schienenverkehrsaufkommens und der gestiegenen Achslasten musste der Viadukt von 1928 bis 1929 verstarkt werden Dabei verbreiterte die Deutsche Reichsbahn die Fahrbahn Zu Beginn des 20 Jahrhunderts gab es Plane die Brucke sowie den Bietigheimer Bahnhof von einem Teil des hohen Verkehrsaufkommens zu entlasten Dazu war ein zweiter Viadukt geplant der Metterzimmern und Tamm unter Umgehung des Bietigheimer Bahnhofs direkt miteinander verbinden sollte Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Planungen aus strategischen Grunden wieder aufgenommen und erste Baumassnahmen ergriffen die bei Ausbruch des Krieges jedoch zum Erliegen kamen Bei der Befestigung der Neckar Enz Stellung wurden 1935 in mehreren Pfeilern des Viadukts Sprengkammern eingebaut um die Brucke im Falle einer Invasion nicht in feindliche Hande fallen zu lassen Im Zweiten Weltkrieg blieb der Viadukt zunachst von Angriffen verschont bis er im Februar Marz 1945 mehrfach bombardiert wurde Die durch die Luftangriffe verursachten Schaden konnten jedoch ausgebessert werden Als franzosische Truppen sich am 8 April 1945 der Stadt Bietigheim naherten wurde die Altstadt westlich der Enz von deutschen Truppen kampflos aber unter Sprengung samtlicher Enzbrucken geraumt Der Enzviadukt wurde dabei durch die Sprengung der funf westlichen Pfeiler unbrauchbar gemacht Nach dem Krieg wurde die Brucke zunachst durch US Pioniere behelfsmassig instand gesetzt indem die zerstorten Pfeiler durch eine Stahlkonstruktion uberbruckt wurden die bereits am 16 Juni 1945 in Betrieb ging Die Hilfskonstruktion erwies sich jedoch als unzulanglich zumal das Fundament der Brucke durch die Zerstorungen beschadigt worden war Deshalb wurde behelfsweise eine 317 Meter lange eingleisige Stahlbrucke unmittelbar nordlich gebaut auf die der Verkehr ab 16 November 1946 umgeleitet wurde Im April 1947 begannen dann die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Viadukts Die beschadigten Pfeiler wurden mit Beton wieder aufgebaut Dabei wurde eine der betroffenen Bogenoffnungen zur Langsstabilisierung des Bruckenbauwerkes vollstandig mit Beton verschlossen Die Wiedereroffnung des Viadukts fand am 28 August 1949 statt Fundamente und Widerlager der Notbrucke sind noch erhalten Ein Gedenkstein an einem der Fundamente erinnert heute an Zerstorung und Wiederaufbau des Bietigheimer Eisenbahnviadukts Seit dem 18 Mai 1952 steht der Viadukt unter Fahrdraht und seit 1958 ist der Zugbetrieb von Stuttgart nach Karlsruhe und nach Mannheim uber den Viadukt durchgehend mit elektrischer Traktion moglich In Folge musste die Brucke als Teil der sudlichsten deutschen Ost West Eisenbahnmagistrale taglich bis zu 370 Zuge aufnehmen Zu einer Entlastung kam es erst 1991 durch die Eroffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart uber die seitdem der Schienenpersonenfernverkehr in den Relationen Stuttgart Mannheim Karlsruhe abgewickelt wird Literatur BearbeitenJorg Schlaich Matthias Schuller Ingenieurbaufuhrer Baden Wurttemberg Bauwerk Verlag Berlin 1999 ISBN 3 934369 01 4 Hermann Roemer Zum hundertjahrigen Bestehen des Bietigheimer Enzviadukts In Hie gut Wurttemberg September 1953 Peter Goette 150 Jahre Enzviadukt Bietigheim In Eisenbahn Kurier 37 2003 9 Seiten 70 73 Regina Ille Kopp Zum 150 jahrigen Bestehen des Enztalviadukts bei Bietigheim Bissingen In Schwabische Heimat 54 2003 Seiten 182 198 Der Viadukt bei Bietigheim uber die Enz auf der wurttemberg Eisenbahn Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1856 S 262 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abz Der Viadukt uber die Enz bei Bietigheim Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1856 S 315 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abz Planzeichnungen Blatt 60 62 Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1856 S Blatt 60 62 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bietigheimer Eisenbahnviadukt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des ViaduktsEinzelnachweise Bearbeiten Bietigheimer Zeitung Der Bietigheimer Viadukt ist Wahrzeichen und Denkmal zugleich Schon kuhn und solide Abgerufen am 5 Februar 2021 Andreas M Rantzsch Wurttembergische Eisenbahn Geschichte Band 1 1830 1854 Planungsphase und Realisierung der Bauvorhaben H amp L Publikationen Schweinfurt 1996 ISBN 3 928786 36 9 S 137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bietigheimer Eisenbahnviadukt amp oldid 235220949