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Bernhard Hempen 24 Januar 1881 in Meppen 18 August 1945 in Landsberg an der Warthe war ein deutscher Jurist Von 1930 bis 1933 war er Prasident des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main Werdegang BearbeitenHempen wurde als Sohn eines Prokuristen geboren und katholisch getauft Nach der ersten Staatsprufung 1903 wurde er 1905 an der juristischen Fakultat der Universitat Rostock promoviert 1 Nach dem Assessorexamen 1909 wurde er in den Staatsdienst ubernommen und 1913 zum Richter am Landgericht Bochum ernannt Von August 1914 bis Januar 1919 leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg und diente als Kompaniefuhrer in einem Infanterieregiment Er wurde leicht verwundet und kehrte nach seiner Entlassung als Oberleutnant der Reserve in den Justizdienst zuruck 1920 wurde Hempen Landgerichtsrat am Landgericht Duisburg ein Jahr darauf wurde er zum Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Dusseldorf befordert 1925 wurde er an das preussische Justizministerium abgeordnet wo er als Ministerialrat die Personalabteilung leitete 1926 1927 trat er der Zentrumspartei bei der er bis zum 31 Marz 1933 angehorte Zum 1 Marz 1928 wurde er zum Mitglied des Landesamtes fur Familienguter in Berlin das dem Justizministerium zugeordnet war bestellt Am 1 April 1930 wurde Hempen als Nachfolger von Ernst Dronke zum Prasidenten des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main ernannt Als Vorsitzender des Disziplinarstrafsenats gestattete Hempen bereits in den Jahren 1931 1932 Justizbeamten eine Betatigung in der NSDAP was zu dieser Zeit verboten war 2 Mit der Machtergreifung Anfang 1933 wurde Hempen zum willfahrigen Diener der Nationalsozialisten Zum 1 Mai 1933 trat Hempen der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 536 809 3 Bereits am 6 April 1933 ubersandte er nach Berlin eine Liste mit den Namen von 36 Richtern die mit Rucksicht auf ihre Zugehorigkeit zur judische Rasse beurlaubt worden waren Im Mai 1933 entzog er judischen Notaren aufgrund des Gesetzes uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7 April 1933 die Notars Zulassung Hempen hatte sich jedoch uber die eigene Lage getauscht Zum 1 Juni wurde er als OLG Prasident abberufen und zum 1 Juni 1933 als Senatsprasident an das Kammergericht nach Berlin versetzt Nach von Gruenewaldt kann man Hempen als gescheiterten Opportunisten bezeichnen die Umstande seiner Strafversetzung seien nur teilweise rekonstruierbar eine Rolle habe sicher die fruhere Mitgliedschaft in der Zentrumspartei gespielt 4 Hempen ubernahm in Berlin den 23 Zivilsenat und gehorte dem juristischen Landesprufungsamt an Uber den weiteren Lebensweg Hempens liegen nur wenige Dokumente vor Seine Beitritte zu NS Unterorganisationen wie dem Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund Oktober 1933 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt 1934 und der NS Kulturgemeinde Berlin 1935 legen den Schluss nahe dass sich Hempen mit dem Regime arrangierte Zimmer schreibt dass Hempen wahrend der Besetzung Berlins durch sowjetische Truppen verhaftet und in das Speziallager in Landsberg an der Warte gebracht wurde wo er am 18 August 1945 starb Literatur BearbeitenErhard Zimmer Die Geschichte des Oberlandesgerichts in Frankfurt am Main Kramer Frankfurt am Main 1976 ISBN 978 3 7829 0174 1 Arthur von Gruenewaldt Die Richterschaft des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in der Zeit des Nationalsozialismus Die Personalpolitik und Personalentwicklung Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 16 153843 8 Zugleich Dissertation Universitat Kiel S 82 97Einzelnachweise Bearbeiten Thema der Dissertation Die Anfechtung von Erfullungs und Sicherungsgeschaften wegen betrugerischer Glaubigerbenachteiligung Allgemeine Verfugung der preussischen Regierung vom 9 Juli 1930 die es Beamten verbot sich in einer Partei wie der KPD oder der NSPAP zu betatigen deren Ziel der gewaltsame Umsturz der bestehenden Staatsordnung ist Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14751221 Arthur von Gruenewaldt Die Richterschaft des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in der Zeit des Nationalsozialismus Die Personalpolitik und Personalentwicklung Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 16 153843 8 S 96 97Prasidenten des Oberlandesgerichtes Frankfurt am Main Georg Albrecht 1879 1890 Carl Hagens 1890 1910 Peter Spahn 1910 1917 Hermann Schwartz 1917 1919 Ernst Dronke 1919 1930 Bernhard Hempen 1930 1933 Otto Stadelmann 1933 1939 Arthur Ungewitter 1939 1945 Walter Moehrs 1946 1948 Philipp Daltrop 1950 Curt Staff 1951 1969 Otto Rudolf Kissel 1970 1980 Friedrich Carl zur Megede 1981 1987 Horst Henrichs 1987 1997 Brigitte Tilmann 1998 2006 Thomas Aumuller 2006 2012 Roman Poseck 2012 2022 Alexander Seitz seit 2023 Normdaten Person GND 1146410476 lobid OGND AKS VIAF 6260151248002544270008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hempen BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und GerichtsprasidentGEBURTSDATUM 24 Januar 1881GEBURTSORT MeppenSTERBEDATUM 18 August 1945STERBEORT Landsberg an der Warthe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Hempen amp oldid 234780071