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Die Kirche St Nikolaus ist neben der Klosterkirche die zweite grosse Kirche in Rheinau ZH im Kanton Zurich Sie steht etwas erhoht weshalb sie auch Bergkirche genannt wird Sie ist eine der wenigen Simultankirchen im Kanton Zurich Bergkirche St Nikolaus Rheinau ZH Aussenansicht von Osten Ansicht von der Klosterinsel ausInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres und Dachreiter 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehungs und Baugeschichte BearbeitenDer alteste Teil von Rheinau ist die sogenannte Unterstadt deren Einwohner zur Kirche St Felix und Regula auf der Insel kirchgenossig waren Um das Jahr 1126 errichtete der Graf Rudolf von Lenzburg auf der Anhohe uber der Unterstadt eine Stadtmauer die auf der einen Seite von einem Turm und auf der anderen Seite von der als Eigenkirche erbauten Bergkirche St Nikolaus flankiert war Als auch der Bergrucken besiedelt wurde und die Stadtmauer auf den fruheren Keltenwall verlegt wurde erhielt die Bergkirche die Funktion einer Pfarrkirche fur die Oberstadt 1 und wurde 1298 dem Kloster inkorporiert 1243 wurde erstmals ein Pfarrer genannt im Jahr 1335 fand die Altarweihe statt 2 In der Reformationszeit fuhrte ein konvertierter Monch des Klosters Rheinau 1524 im Stadtchen den Gottesdienst nach dem neuen Glauben ein und 1529 wurden Abt und Klostergemeinschaft ins Exil vertrieben Nach dem Kappelerkrieg zogen die Monche jedoch wieder ins Kloster zuruck und die Mehrheit der Bewohner von Rheinau wurde wieder katholisch Die Bewohner von Ellikon blieben dagegen reformiert Weil diese nach wie vor zur Bergkirche Rheinau kirchgenossig waren wurde diese weiterhin fur reformierte Gottesdienste genutzt 1575 sturzte die baufallig gewordene romanisch fruhgotische Kirche ein worauf das Gotteshaus 1578 neu erbaut wurde Anders als der Vorgangerbau besass diese zweite Kirche keinen Chorturm samt Zeltdachhelm mehr sondern lediglich einen Dachreiter Eine Besonderheit stellen die drei Konchen dar mit denen das Langhaus in anachronistischer Weise abgeschlossen wurde greifen sie doch den romanischen Grundriss der Vorgangerkirche wieder auf Um 1600 fuhrte der Abt des Klosters in der Bergkirche wieder den katholischen Gottesdienst ein worauf 1609 zwischen dem Kloster und dem reformierten Kanton Zurich ein paritatischer Vergleich erzielt wurde Die Kirche wurde und wird seit dieser Zeit als Simultankirche sowohl von der reformierten als auch von der katholischen Bevolkerung genutzt 3 1609 wurden an die Kirche eine Sakristei und ein Beinhaus angebaut 1636 wurden in den drei Absiden die Altare geweiht und Glocken gestiftet 4 Im 17 Jahrhundert wurde eine Flachdecke in die Kirche eingezogen und 1809 wurde der ehemals sechseckige gotische Dachreiter durch einen einfacheren kastenformigen Holzaufbau ersetzt 1905 wurde das Innere der Kirche erneuert wobei die Decke neu gestaltet wurde Die Kirche erhielt zudem eine neue Kanzel neue Kirchenfenster sowie die Altare samt Ausmalung der Apsiden in neugotischem Stil 1970 1971 wurde die Gestaltung von 1905 weitgehend zuruckgenommen wobei die neugotischen Malereien weiss ubertuncht wurden Am 6 August 2004 schlug ein Blitz in den Dachreiter der Bergkirche ein worauf dieser niederbrannte Die Kirche samt Innenausstattung konnte jedoch gerettet werden Die Schaden des Loschwassers hatten dennoch eine Gesamtrenovation der Kirche zur Folge Nach zweijahriger Arbeit konnte 2006 der rekonstruierte Dachreiter mit den auf das Gelaute der Klosterkirche abgestimmten Glocken sowie der Kirchenraum ihrer Bestimmung ubergeben werden 5 Seit 2006 sind in den Konchen die Ausmalungen aus dem 17 oder 16 Jahrhundert wieder zu sehen Am 1 Februar 2010 ging die Kirche in den Besitz der reformierten und der katholischen Kirchgemeinde uber 6 Baubeschreibung BearbeitenAusseres und Dachreiter Bearbeiten Die Bergkirche befindet sich an der Schulstrasse 1a in Rheinau an erhohter Lage uber der Unterstadt Die Kirche ist geostet und besteht aus einem Langhaus das mit drei mittelalterlich wirkenden aber aus der Zeit ihres Wiederaufbaus von 1578 stammenden Konchen abgeschlossen wird Auf dem ostlichen Teil des Satteldachs befindet sich der Dachreiter Er birgt ein vierstimmiges Gelaute das aus der 1948 gestifteten Petrusglocke aus der Klosterkirche sowie drei neuen Glocken besteht die 2006 von H Ruetschi AG Aarau gegossen wurden Die Glocken sind auf die Tone fis h dis und fis gestimmt Die Fenster des schlichten Kirchbaus verweisen auf die spatgotische Entstehungszeit des heutigen Kirchbaus Unter einem Vordach gelangt der Besucher in das Innere der Kirche nbsp Glasfenster Die Heiligen Felix und Regula nbsp Statue Kirchenpatron Hl Nikolaus von Myra nbsp Glasfenster Niklaus von Flue und Hl AntoniusInnenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Das Langhaus wird von einer schlichten dunkelbraunen Holzdecke uberspannt Der Chorraum ist vom Langhaus um eine Stufe abgehoben und wird raumlich durch drei Spitzbogen optisch abgetrennt Der mittlere dieser Bogen ist breiter als die anderen beiden und nimmt damit die Gestaltung der mittleren Konche vorweg Seit der Neugestaltung des Kircheninnern im Jahr 2006 sind die drei Konchen farbig gefasst Der untere Teil ist in rotlichen Tonen gehalten und geht in Gelbtone uber In der mittleren Apsis sind auf sternenbemaltem Grund die vier Evangelistensymbole zu erkennen welche das Lamm Gottes umgeben Das Kreuzgratgewolbe zwischen Konchen und den Spitzbogen ist blau gehalten Neben dem Eingang zur Sakristei befindet sich ein gotisches Kruzifix Vor den Bankreihen befinden sich der Taufstein und dahinter der moderne Volksaltar Orgel Bearbeiten Nach dem Brand durch Blitzeinschlag im Jahr 2004 wurde im Jahr 2007 die Orgel von der Firma Orgelbau Kuhn errichtet Es handelt sich um ein mechanisches Instrument mit 17 klingenden Registern verteilt auf zwei Manuale sowie Pedal Aufgrund der beengten Platzverhaltnisse wurden drei der vier Pedalstimmen dem Hauptwerk als Transmissionen entnommen Am 16 Juni 2007 wurde die Orgel eingeweiht 7 nbsp Innenraum Blick zur Empore mit Kuhn Orgel von 2007I Hauptwerk C g3Principal 8 Rohrgedackt 8 Flauto dolce 8 Octave 4 Flauto 4 Superoctave 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Gedackt 8 Salicional 8 Unda maris ab c0 8 Rohrflote 4 Nazard 2 2 3 Flautino 2 Terz 1 3 5 Oboe 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Principalbass 8 Gedackt 8 Trompete 4 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Bergkirche Sankt Nikolaus in Rheinau Flyer der reformierten Kirchengemeinde Bergkirche Rheinau in zh kirchenspots Website von zh kirchenspots Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergkirche St Nikolaus Rheinau ZH Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der katholischen Pfarrei Website der reformierten KirchgemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Flyer uber die Bergkirche Sankt Nikolaus in Rheinau Abgerufen am 23 April 2015 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 236 Flyer uber die Bergkirche Sankt Nikolaus in Rheinau Abgerufen am 23 April 2015 Website zh kirchensports Abschnitt Bergkirche Rehinau Bau Abgerufen am 23 April 2015 Flyer uber die Bergkirche Sankt Nikolaus in Rheinau Abgerufen am 23 April 2015 Website zh kirchensports Abschnitt Bergkirche Rheinau Geschichte und Ausstattung Abgerufen am 23 April 2015 Orgelportrat auf der Website der Erbauerfirma Abgerufen am 15 Mai 2015 47 643945666 8 603476928 391 Koordinaten 47 38 38 2 N 8 36 12 52 O CH1903 687528 277682 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergkirche St Nikolaus Rheinau ZH amp oldid 231889538