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Der Bereich Archaologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck ist eine Behorde der Hansestadt Lubeck Als Besonderheit in Deutschland ist sie zugleich untere und obere Fachbehorde zustandig fur den Schutz und die Pflege von Kulturdenkmalen auf dem Gebiet der Hansestadt Lubeck Das Stadtgebiet untersteht nicht dem Landesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein bzw dem Archaologischen Landesamt Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Veroffentlichungen 4 Mitarbeiter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie besondere Situation der Denkmalpflege und Archaologie in Lubeck hat historische und fachliche Grunde Sie ist zum einen begrundet in der Tradition einer staatlichen Denkmalpflege seit dem 19 Jahrhundert der bis zum Gross Hamburg Gesetz 1937 selbstandigen Freien und Hansestadt Lubeck 1 Nach Verlusten noch zu Anfang des 19 Jahrhunderts trat beeinflusst von Carl Friedrich von Rumohrs Ideen 2 der Burgermeister Karl Ludwig Roeck fruh fur den Denkmalschutz ein 1818 verfugt eine Ratsverordnung erstmals dass bei Verkauf oder Vernichtung von Kulturgut eine Genehmigung von Rat und Burgerschaft erforderlich war Roeck war so auf der administrativen Seite einer der Retter der Kunstschatze der Maria Magdalenen Kirche des Burgklosters in Lubeck Er baute wahrend seines Lebens eine kleine Kunstsammlung auf die bei seinem Tode in die Lubecker Sammlungen der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit fielen 1844 wurde ein Dekret erlassen das die Vorsteher der Kirchen und Stiftungen ermachtigte Kunst und Altertums Gegenstande an die Gemeinnutzige fur deren Sammlungen zu uberweisen Ab 1889 wurde unter Gustav Schaumann auf Anordnung des Rats eine Inventarisierung aller Bau und Kunstdenkmaler im Stadtgebiet vorgenommen Die ersten Bande des Inventarwerks erschienen 1906 Zu dieser Zeit war der Denkmalschutz in der Baubehorde angesiedelt und wurde durch den Baudirektor Johannes Baltzer stark gefordert Nach dem Ersten Weltkrieg kam Hugo Rahtgens nach Lubeck und wurde der fuhrende Denkmalpfleger Seit 1921 regelte ein eigenes Gesetz Natur und Denkmalschutz im Stadtstaat Als Lubeck 1937 seine Eigenstaatlichkeit im Gross Hamburg Gesetz verlor blieb der eigenstandige Denkmalschutz erhalten Diese Situation blieb auch bestehen als sich das Land Schleswig Holstein 1958 ein Denkmalschutzgesetz gab 1963 wurden auf dieser Basis die beiden Amter Amt fur Vor und Fruhgeschichte Bodendenkmalpflege und Amt fur Denkmalpflege eingerichtet 3 1977 wurden beide vom Bauamt getrennt und direkt dem Burgermeister unterstellt was Konflikte loste die zwischen der Baubehorde und der Denkmalschutzbehorde entstanden waren Neben der historischen Sondersituation gibt es auch fachliche Grunde fur die Eigenstandigkeit Das Lubecker Stadtgebiet hat einen in Schleswig Holstein einmalig hohen Bestand an Kulturdenkmalen und ist ein Zentrum der Stadtarchaologie Die Lubecker Altstadt ist zudem das einzige UNESCO Welterbe in Schleswig Holstein Gegenwart BearbeitenDer 3 des schleswig holsteinischen Denkmalschutzgesetzes vom 30 Dezember 2014 bestimmt Die Aufgaben der oberen Denkmalschutzbehorden werden fur den Bereich der Hansestadt Lubeck von deren Burgermeisterin oder Burgermeister wahrgenommen 4 nbsp Willy Brandt Haus Lubeck Konigstrasse 21Der Burgermeister nimmt diese Aufgabe mit Hilfe des ihm direkt unterstellten Bereiches wahr Daher ist der Bereich als sowohl untere wie obere Denkmalschutzbehorde fur den Denkmalschutz als Fachamt auf dem Gebiet der Stadt unabhangig von den Landesamtern fur Archaologie und Denkmalpflege Schleswig Holstein zustandig Die beiden 1963 eingerichteten Amter bzw Bereiche fur Archaologie Vor und Fruhgeschichte Bodendenkmalpflege und Denkmalpflege wurden 2007 mit der Verabschiedung des Bereichsleiters Baudenkmalpflege Dr Horst Siewert in den Ruhestandzu einem Bereich mit zwei Abteilungen vereinigt Sitz des Bereichs sind die oberen Geschosse im Willy Brandt Haus Lubeck Konigstrasse 21 Die Abteilung Archaologie und das Magazin das mehrere Millionen Fundobjekte zu allen Facetten mittelalterlicher und neuzeitlicher Sachkultur verwahrt 5 befinden sich in einem Gebaude der ehemaligen Meesen Kaserne Aufgaben des Bereichs sind der Denkmalschutz und die Denkmalpflege der bauhistorischen und archaologischen Dokumente im gesamten Stadtgebiet der Hansestadt Lubeck einschliesslich der zugehorigen Landgebiete und Travemunde auf der Grundlage des gultigen Denkmalschutzgesetzes des Landes Schleswig Holstein Die vom Bereich betreute Archaologische Sammlung hatte von Juli 2005 bis Ende 2011 im backsteingotischen Beichthaus des Burgklosters ein eigenes Museum fur Lubecker Archaologie Im Zuge der Errichtung des Europaischen Hansemuseums wurde das Museum fur Lubecker Archaologie aufgelost und magaziniert die Raumlichkeiten des Burgklosters wurden in das 2015 eroffnete neue Museum einbezogen 2018 19 beteiligte sich der Bereich mit 200 archaologischen Funden von der Bernsteinperle bis zum mittelalterlichen Holzkeller an der Berliner Ausstellung Bewegte Zeiten 6 Veroffentlichungen BearbeitenJahresberichte des Bereichs werden in der Regel in der Zeitschrift fur Lubeckische Geschichte veroffentlicht 7 Der Bereich gibt die Lubecker Schriften zur Archaologie und Kulturgeschichte sowie die Reihe Lubecker Kolloquium zur Stadtarchaologie im Hanseraum mit bis jetzt 10 Banden heraus Ab dem Berichtsjahr 2019 erscheinen die Jahresberichte der Archaologie in der neuen Reihe Archaologie in Lubeck ISSN 2748 3436 8 Mitarbeiter BearbeitenWerner Neugebauer Amtsleiter Bodendenkmalpflege 1963 1973 Gunter P Fehring Amtsleiter Bodendenkmalpflege 1973 1993 Manfred Glaser Amtsleiter Bodendenkmalpflege Bereichsleiter 1994 2016 Bernhard Schlippe Amtsleiter Denkmalpflege 1963 1987 Lutz Wilde Wissenschaftlicher Mitarbeiter 1964 1987 Horst H Siewert Amtsleiter Denkmalpflege 1987 2007 Irmgard Hunecke Abteilungsleitung Denkmalpflege Manfred Schneider Abteilungsleitung Archaologie Dirk Rieger Abteilungsleitung Archaologie 2021 22 Bereichsleitung ab 2023 Ingrid Sudhoff Abteilungsleitung Archaologie ab 2023 Charles Derlien Zeichner und RestauratorLiteratur BearbeitenCarl Friedrich von Rumohr Altertumer des transalbingischen Sachsen 1813 Bernhard Schlippe 150 Jahre Lubecker Denkmalpflege In Der Wagen 1968 S 40 44 Denkmalpflege in Antjekathrin Grassmann Lubeck Lexikon Die Hansestadt von A bis Z Lubeck Schmidt Romhid 2006 ISBN 978 3 7950 7777 8 S 81f Weblinks BearbeitenOffizielle Webseite Bereich Archaologie und Denkmalpflege beim Zentrum fur Kulturwissenschaftliche Forschung Lubeck ZKFL DSchG SH 2015 Denkmalschutzgesetz des Landes Schleswig Holstein Denkmalliste Grabungsschutzgebiete Archaologische DenkmaleEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte nach Schlippe Lit und Denkmalpflege in Antjekathrin Grassmann Lubeck Lexikon die Hansestadt von A bis Z Lubeck Schmidt Romhid 2006 ISBN 978 3 7950 7777 8 S 81f Altertumer des transalbingischen Sachsen 1813 Das Amt fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck nimmt entsprechend 37 des Gesetzes zum Schutze der Kulturdenkmale des Landes Schleswig Holstein vom 7 7 1958 GVOB1 Schl H S 217 und den hierzu erlassenen Richtlinien und Durchfuhrungsbestimmungen vom 2 12 1960 Nachrichtenblatt des Kultusministers Sdil H S 5 neben dem Landesamt fur Denkmalpflege in Kiel die Aufgaben einer oberen und unteren Denkmalschutzbehorde im Sinne dieses Gesetzes fur seinen hansestadtischen Bereich wahr Bernhard Schlippe Erster Bericht des Amtes fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck In ZVLGA 44 1964 S 108 DSchG SH 2015 Denkmalschutzgesetz des Landes Schleswig Holstein Bereich Archaologie und Denkmalpflege Zentrum fur Kulturwissenschaftliche Forschung Lubeck ZKFL abgerufen am 26 Juli 2021 Lubeck schickt Schatze zur Archaologie Schau abgerufen am 26 Juli 2021 Webauftritt des Vereins fur Lubeckische Geschichte mit Digitalisaten Der Band fur 2019 soll 2021 erscheinen Obere Denkmalfachbehorden in der Bundesrepublik Deutschland Baden Wurttemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen Nordrhein Westfalen Denkmalpflege im Rheinland Bodendenkmalpflege im Rheinland Denkmalpflege in Westfalen Archaologie in Westfalen Archaologie in Koln Rheinland Pfalz Saarland Sachsen Archaologie Denkmalpflege Sachsen Anhalt Schleswig Holstein Denkmalpflege ausser Lubeck Archaologie ausser Lubeck Archaologie und Denkmalpflege in Lubeck Thuringen Normdaten Korperschaft GND 6075206 3 lobid OGND AKS VIAF 154640388 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bereich Archaologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck amp oldid 238716307