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Die Belagerung von San Sebastian wurde vom 7 Juli bis zum 8 September 1813 durch Truppen unter dem Kommando von General Arthur Wellesley durchgefuhrt Als Ergebnis wurde die nordspanische Stadt mit ihrer franzosischen Garnison kommandiert von General Louis Emmanuel Rey erobert anschliessend geplundert und durch Feuer zerstort Belagerung von San SebastianTeil von Napoleonische Kriege auf der Iberischen HalbinselDie Eroberung von San Sebastian Denis Dighton 1792 1827 Datum 7 Juli 1813 bis 8 September 1813Ort San Sebastian SpanienAusgang Franzosische Niederlage Einnahme der StadtKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichSpanien 1785 SpanienPortugal 1707 PortugalBefehlshaberMarechal Soult General Louis Emmanuel Rey General Arthur Wellesley Generalleutnant Thomas GrahamTruppenstarke3 600 18 000Verluste1 900 Gefallene und Verwundete 1200 Gefangene 5 300 Gefallene 3 800 Verwundete 300 VermissteKampfhandlungen der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel 1808 1813 Bailen Rolica Vimeiro Saragossa 1808 Burgos Gamonal Medina de Rioseco Espinosa Tudela Somosierra Saragossa 1809 La Coruna Torres Vedras Valls Braga Oporto Talavera Ocana Gerona Ciudad Rodrigo 1810 Bucaco Gevora Barrosa Badajoz 1811 Fuentes de Onoro La Albuera Tarragona 1811 Sagunt Murviedro Ciudad Rodrigo 1812 Badajoz 1812 Majadahonda Salamanca Garcia Hernandez Venta del Pozo Vitoria Sorauren San Sebastian Bidassoa Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Streitkrafte 3 Vorgeschichte 4 Erster Angriff 5 Zweiter Angriff 6 Plunderung und Brandschatzung von San Sebastian 7 Fazit 8 Fussnoten 9 LiteraturAusgangslage BearbeitenNachdem die Schlacht bei Vitoria am 21 Juni 1813 von den Alliierten gewonnen worden war stiess die die Armee Wellingtons westlich der Pyrenaen auf die franzosischen Truppen unter Marechal Nicolas Soult Um ein weiteres Vorgehen seiner Truppen zu ermoglichen und fur sich selbst einen Versorgungsstutzpunkt zu schaffen entschloss er sich San Sebastian zu belagern und einzunehmen Streitkrafte BearbeitenDer General de brigade Rey hatte als Garnison 3 000 Mann zur Verfugung Diese setzten sich zusammen aus einem Bataillon des 22e regiment d infanterie de ligne 22 Linieninfanterieregiment zwei Bataillone des 64e regiment d infanterie de ligne 64 Linieninfanterieregiment Teile des 1er regiment d infanterie de ligne und des 34e regiment d infanterie de ligne eine Sappeurkompanie eine Pionierkompanie zwei ArtilleriekompanienDer Geschutzpark bestand aus insgesamt 97 Geschutzen Die Belagerungstruppe stand unter dem Oberkommando von Lieutenant General Thomas Graham Er hatte 11 000 Mann zur Verfugung die 1 Division unter Major General Kenneth Howard die 5 Division unter Major General John Oswald die Portugiesische Brigade unter Brigadier General DenisDie Belagerungsartillerie bestand aus 40 schweren Geschutzen Vorgeschichte BearbeitenDie Stadt San Sebastian auf Baskisch Donostia hatte im Jahre 1813 insgesamt 9104 Einwohner Im Jahre 1808 setzte Kaiser Napoleon seinen alteren Bruder Joseph Bonaparte als Joseph I in Spanien auf den Konigsthron Francisco Amoros dessen franzosische Gesinnung oftmals erwahnt wurde wurde zum ersten Magistrat der Stadt ernannt Obwohl die Franzosen und die von ihnen abhangige neue Verwaltung von der Bevolkerung nicht sehr geschatzt wurden sind der bis 1813 herrschende Friede und die franzosischen Truppen im Allgemeinen akzeptiert worden Dieses Verhaltnis verschlechterte sich jedoch als nach der verlorenen Schlacht bei Vitoria die zuruckflutenden Franzosen unter dem Kommando von General Rey und mit ihnen zivile Fluchtlinge im Juni in der Stadt eintrafen San Sebastian liegt auf einer Halbinsel im Golf von Biskaya Die nordostliche Front war durch die Mundung des Urumea Flusses geschutzt Die sudlichen Befestigungswalle waren zwar besonders stark angelegt allerdings hatten die britischen Belagerungsingenieure einen Schwachpunkt in Ufernahe an der sudostlichen Ecke der Stadt festgestellt Ein Angriff erschien gleichzeitig aus dem Suden und dem Osten moglich bei letzterem wurde man das Flussbett bei Ebbe durchqueren mussen Die schweren Batterien zum Schiessen der Breschen wurden sudlich der Stadt und in den Dunen auf den Hohen ostlich der Flussmundung aufgestellt Maritime Streitkrafte standen nicht zur Verfugung da die britische Marine mit der Blockade der Biscaya ausgelastet war Aus diesem Grunde konnte die franzosische Marine mit kleineren Schiffen regelmassig Material und Verstarkungen heranschaffen und dabei verwundete und kranke Soldaten mitnehmen Deswegen sah sich Wellington nicht in der Lage die Stadt eventuell auszuhungern Er entschied sich daher die Festung anzugreifen und im Sturm zu nehmen Erster Angriff BearbeitenAm 7 Juli wurden begonnen die ersten Parallelgraben zu ziehen Graham selbst leitete am 25 Juli einen erfolglosen Angriff In der folgenden Woche musste er sich jedoch auf Befehl von Wellington um die Abwehr von Marechal Soult in der Schlacht an den Pyrenaen konzentrieren Wahrend dieses ersten Angriffs auf die Stadt hatten die Briten Verluste in Hohe von 693 Gefallenen und Verwundeten sowie 316 Gefangenen zu verzeichnen Die Franzosen hatten 58 Gefallene und 258 Verwundete nbsp Angriff auf San SebastianZweiter Angriff BearbeitenNachdem Soult uber die franzosische Grenze zuruckgedrangt worden war ging Wellington daran seine Aufmerksamkeit ab dem 8 August wieder auf San Sebastian zu richten Zu dieser Zeit hatte jedoch Soult bereits begonnen die Verteidigungskrafte in der Stadt mit 3 600 Mann zu verstarken Es handelte sich um Teile des 1er regiment d infanterie legere 1 Leichtes Infanterieregiment des 34e regiment d infanterie de ligne 34 Linieninfanterieregiments und des 119e regiment d infanterie de ligne Die Truppe von Graham bestand aus 18 000 Soldaten Die britischen Belagerungsingenieure suchten ab dem 26 August die besten Platze fur die Belagerungsartillerie aus Am 30 August begannen 15 schwere Kanonen im Suden und 42 Kanonen verschiedener Kaliber im Osten mit der Beschiessung der Walle Die grossere Bresche wurde in der sudostlichen Ecke der Festung gelegt wahrend diejenige im Osten nur als zweitrangig betrachtet wurde Graham ordnete den Angriff fur den folgenden Tag an Mit Rucksicht auf den Wasserstand des Meeres begann der Angriff am 31 August um 11 00 bei Niedrigwasser Die 5 Division griff die Bresche im Suden an dabei hatten die Manner 180 Meter zu uberwinden bevor sie ohne ernsthaften Widerstand die ersten Graben erreichten Jetzt jedoch eroffneten die Franzosen ein morderisches Feuer Die Angreifer drangten in die mit Schutt gefullten Schneisen wurden aber immer wieder zuruckgeworfen Inzwischen hatten die Franzosen hinter der Bresche eine Barrikade errichtet die von den Briten nicht erobert werden konnte Die Verluste der Angreifer waren hier ausserst hoch Graham schickte weitere 750 Freiwillige der 1 und 4 Division aber auch diese konnten nichts ausrichten Eine portugiesische Brigade uberquerte den Urumea Fluss um die ostliche Bresche anzugreifen dieses Vorhaben schlug ebenfalls fehl Nach zwei Stunden stellte sich heraus dass der Sturm ein Misserfolg auf der ganzen Linie war Die Uberlebenden warfen sich zu Boden um dem morderischen Abwehrfeuer zu entgehen Nachdem sich Graham mit seinem Artilleriekommandeur Alexander Dickson beraten hatte wurde beschlossen das Feuer der Geschutze auf die innere Barrikade zu richten auch wenn dabei die noch in der Bresche in Deckung liegenden eigenen Leute gefahrdet wurden Nachdem die schweren Kanonen begonnen hatten uber die Kopfe der Uberlebenden des Angriffs zu feuern gerieten diese zunachst in Panik merkten dann aber bald dass der Beschuss auf die Barrikade Wirkung zeigte Mit lautem Gebrull griffen sie an uberwanden die zerstorte Barrikade und ergossen sich in die Stadt Die Franzosen zogen sich daraufhin in die Festung auf dem Urgull Berg zuruck Um die Mittagszeit war die Stadt in den Handen der Briten und Portugiesen Rey und die Uberlebenden erbaten am 5 September die Bedingungen fur eine Kapitulation Am 8 September wurde die militarische Gewalt offiziell an die Briten ubergeben Plunderung und Brandschatzung von San Sebastian BearbeitenNach der Ersturmung wurden die Soldaten sogar Unteroffiziere und teilweise Offiziere zu einer vollig unkontrollierbaren Masse Eine ganze Woche lang wurde geplundert und nach Schatzen gesucht Einwohner die verdachtigt wurden Geld versteckt zu haben wurden gefoltert Frauen wurden geschandet und getotet Einer Schatzung nach fielen dieser Plunderung etwa 1 000 Einwohner zum Opfer 1 Es gibt eine Anzahl von Aussagen uber diese Graueltaten 75 Berichte wurden gesammelt die die Ereignisse des 31 August ausfuhrliche beschreiben 2 Der Uberlebende Zeuge Gabriel Serres berichtete Die Angreifer begingen die schlimmsten Greueltaten toteten und verletzten viele Menschen und vergewaltigten die meisten Frauen Der Brand der Stadt brach am gleichen Abend in mehreren Hausern aus und war zweifellos auf die Angreifer zuruckzufuhren auch wenn die britischen Generale versuchten das den Franzosen in die Schuhe zu schieben Die allgemeine Meinung der Einheimischen kann in der Aussage des Bewohners Domingo de Echave zusammengefasst werden welcher einen britischen Soldaten der aus einem brennenden Haus kam sagen horte Vois cette maison en feu Rappelez vous demain elles seront toutes comme ca Sehen sie dieses Haus brennen Denken Sie daran morgen werden alle so aussehen Die Ordnung konnte erst nach sieben Tagen wiederhergestellt werden nur eine Handvoll Gebaude waren unversehrt geblieben Der Rest der Stadt war vollig zerstort 600 Gebaude einschliesslich des Rathauses und der Registraturbehorde wurden eingeaschert Der Rat der Stadt und eine Anzahl der Uberlebenden kamen in Zubieta zusammen und beschlossen den Wiederaufbau Von den Alliierten wurde dann ein neuer Rat ernannt der von den britischen Behorden sogleich Ersatz fur den angerichteten Schaden verlangte Das wurde von Wellington abgelehnt Der Tragodie wird jahrlich am 31 August mit einer Kerzenprozession gedacht Fazit BearbeitenDie franzosische Garnison hatte 1900 Gefallene zu beklagen 1200 Mann gingen in die Gefangenschaft Die Angreifer zahlten 1200 Gefallene 3800 Verletzte und 300 Vermisste Im letzten Angriff waren allein 856 Mann gefallen und 1216 verletzt worden 44 Mann wurden vermisst Unter den Verletzten befand sich auch der Kommandeur der 5 Division Generalmajor James Leith Der britische Pionieroffizier Sir Richard Fletcher der fur den Bau der Linien von Torres Vedras verantwortlich war wurde wahrend der Belagerung getotet Uber die Ereignisse in San Sebastian im Unklaren befahl Soult fur den 31 August einen Befreiungsangriff zum Entsatz der Stadt Diese Aktion wurde in der Schlacht bei San Marcial zunichtegemacht Nunmehr im Besitz von San Sebastian konnte Wellington Soult nach Frankreich zuruckdrangen Als Folge wurde am 7 Oktober die Schlacht am Bidassoa und im November die Schlacht an der Nivelle geschlagen Die franzosische Garnison von Pamplona verliess die Stadt am 30 Oktober Fussnoten Bearbeiten 1 Donostia San Sebastian HISTORIA EPOCA MODERNA Editeur Eusko Media Fundazioa 2 Declaraciones testificales juradas Unter Eid getatigte Zeugenaussagen von Uberlebenden Editeur Eusko Media FundazioaLiteratur BearbeitenJavier et Asier Sada Historia de San Sebastian Editeur Redaction Txertoa 1995 ISBN 84 7148 318 1 Davis Chandler Dictionary of Napoleonic Wars Editeur Macmillan 1979 Michael Glover The Peninsular War 1807 1814 Editeur Penguin 1974 Digby Smith The Napoleonic Wars Data Book Greenhill 1998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von San Sebastian amp oldid 231168894