www.wikidata.de-de.nina.az
In der Schlacht bei Talavera de la Reinawehrten am 27 und 28 Juli 1809 eine britische Armee unter Wellington und eine spanische Armee unter dem General Kapitan von Estremadura Cuesta die Angriffe einer franzosischen Armee unter Joseph Bonaparte und den Marschallen Jean Baptiste Jourdan und Claude Victor Perrin gen Victor ab Die Schlacht endete mit dem Ruckzug der Franzosen wobei diese Schlacht in Frankreich als Unentschieden gewertet wird Schlacht bei TalaveraTeil von Wellingtons Spanienfeldzug 1809 1813Britische Truppen halten die Stellung gegen wiederholte franzosische AngriffeDatum 27 Juli bis 28 Juli 1809Ort Talavera de la Reina in Kastilien La ManchaAusgang Alliierter SiegKonfliktparteienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichSpanien 1785 Spanien Frankreich 1804 FrankreichBefehlshaberVereinigtes Konigreich 1801 Arthur WellesleySpanien 1785 Gregorio de la CuestaSpanien 1785 Juan Contreras Frankreich 1804 Joseph BonaparteFrankreich 1804 Jean Baptiste de JourdanFrankreich 1804 Claude Victor Perrin gen VictorTruppenstarke20 641 Briten34 800 Spanier 45 000 MannVerluste5 365 bis 6 200 Tote Verwundete und Vermisste 7 268 Tote Verwundete und VermissteKampfhandlungen der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel 1808 1813 Bailen Rolica Vimeiro Saragossa 1808 Burgos Gamonal Medina de Rioseco Espinosa Tudela Somosierra Saragossa 1809 La Coruna Torres Vedras Valls Braga Oporto Talavera Ocana Gerona Ciudad Rodrigo 1810 Bucaco Gevora Barrosa Badajoz 1811 Fuentes de Onoro La Albuera Tarragona 1811 Sagunt Murviedro Ciudad Rodrigo 1812 Badajoz 1812 Majadahonda Salamanca Garcia Hernandez Venta del Pozo Vitoria Sorauren San Sebastian Bidassoa Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Aufstellung 3 Gefecht bei Casa de las Salinas 4 Schlachtverlauf 4 1 Der franzosische Abendangriff am 27 Juli 4 2 Die Morgenattacke am 28 Juli 4 3 Die Nachmittagsattacken 5 Die gegnerischen Truppen 5 1 Die franzosischen Truppen 5 2 Die britischen Truppen 5 3 Die spanischen Truppen 6 Folgen 7 Bedeutung 8 Mediale Rezeption 9 Trivia 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksAusgangssituation BearbeitenNach der Zweiten Schlacht bei Oporto mussten sich die franzosischen Truppen aus Portugal zuruckziehen so dass sich dort vier Wochen nach dem britischen Sieg in dieser Schlacht keine franzosischen Kampftruppen mehr aufhielten 1 Die britischen Truppen folgten den abziehenden Franzosen ohne diese einholen zu konnen In der Nahe von Abrantes formierten sich die Briten unter Wellesley neu Sein Plan war mit seinen 20 000 britischen Soldaten und 35 000 Spaniern nach Spanien vorzugehen Weitere 25 000 Spanier sollten gleichzeitig versuchen gegen Madrid vorzurucken und die Hauptstadt einzunehmen Unter diesem Gesichtspunkt begann am 28 Juni 1809 der Vormarsch Wellingtons durch das Tajotal wobei am 3 Juli 1809 die spanisch portugiesische Grenze uberschritten wurde In der Folge kam es zu gravierenden Problemen wie Untatigkeit spanischer Kommandeure und zusammenbrechende Logistik dennoch entdeckten die franzosischen Patrouillen am 22 Juli 1809 die britischen Truppen immer noch auf dem Marsch nach Madrid Aufgrund der Befehle Kaiser Napoleons sollten sich in dieser Zeit mehrere franzosische Korps zu einer Armee zusammenschliessen und gegen die britische Armee und Portugal vorgehen Am 25 Juli 1809 hatten sich hundert Kilometer vor Madrid bei Talavera de la Reina zwei franzosische Korps mit dem aus Madrid herankommenden Konig Joseph in einer Gesamtstarke von 45 000 Mann verbunden Die Spanier zogen sich mit Kenntnis dieser Truppenkonzentration wieder westwarts auf die britischen Truppen zuruck Dennoch stiessen Spanier und Franzosen am 26 Juli 1809 ostlich von Talavera aufeinander Nur mit Gluck gelang es den spanischen Truppen zu entkommen Die Spanier zogen sich weiter auf die am 27 Juli 1809 bei Talavera in Stellung gehenden britischen Truppen unter Major General Sir Arthur Wellesley zuruck Aufstellung BearbeitenDie britisch spanische Armee ging im Tajotal in Stellung Die rechte Flanke nahezu die gesamte spanische Armee Cuestas der alliierten Armee ging bei Talavera auf der Ebene direkt am Tajo in Stellung wahrend der linke Flugel die britischen Truppen in den Hugeln Position bezog Im Tal hatten die Spanier den Vorteil durch dichte Hecken und Olivenhaine gute Verteidigungsstellungen beziehen zu konnen Die britischen Truppen gingen entlang des Hohenkamms Cerro de Medellin in Position wobei Wellesley seine Truppen in zwei gestaffelten Linien aufstellte Gefecht bei Casa de las Salinas BearbeitenBereits am 27 Juli 1809 kam es zu einem kleineren Zusammenstoss zwischen den feindlichen Armeen als die britische Infanterie nahe den Ruinen von Casa de las Salinas Position bezog Etwa um zwei Uhr nachmittags ruckte franzosische Infanterie vor um in dem zerklufteten Gelande das obendrein noch mit Olivenbaumen oder Wald durchzogen war Stellung zu beziehen Die britische Brigade Donkin sowie Teile der Brigade MacKenzie wurden von der franzosischen Division Lapisse uberrascht Die beiden Regimenter der Brigade Donkin wurden ebenso uberrannt wie ein weiteres britisches Infanterieregiment Mit Muhe gelang es die britischen Soldaten in einer Auffangstellung zu sammeln Als sich britische Kavallerie naherte verlangsamte sich der franzosische Angriff Die Pause nutzten die britischen Truppen um sich in die Hugelkette zuruckzuziehen Dieses kleine Gefecht kostete 100 franzosische Gefallene und Verwundete wahrend 400 britische Soldaten starben verwundet wurden oder in Gefangenschaft gerieten Die Franzosen gingen im Anschluss daran gegenuber der alliierten Armee in Stellung Schlachtverlauf BearbeitenDie Schlacht begann mit dem einsetzenden Artilleriebeschuss der Franzosen nachdem diese ihre Stellungen eingenommen hatten Die Schlacht selbst zerfiel in einzelne Gefechte Der franzosische Abendangriff am 27 Juli Bearbeiten Noch am Abend des 27 Juli gingen die Franzosen gegen den Cerro de Medellin vor und versuchten diesen zu besetzen um diese vorteilhafte Position fur den nachsten Tag zu sichern Gegen neun Uhr abends uberquerten Teile der franzosischen Infanterie Division Lapisse den Hohenkamm und uberrannten die Infanterie Brigade der King s German Legion KGL unter Oberst Low Aus der zweiten Linie marschierte unter Befehl von Major General Rowland Hill die Brigade Stewart vor und trieb im Nahkampf binnen kurzester Zeit die Franzosen wieder vom Hugelkamm Die Morgenattacke am 28 Juli Bearbeiten Gegen funf Uhr morgens eroffneten in der Nacht aufgestellte franzosische Batterien das Feuer auf die britischen Positionen Eine halbe Stunde spater begann auch die franzosische Infanterie vorzugehen Dabei gerieten die Franzosen bald in das Feuer der vorgeschobenen leichten Infanterie Diese liess sich zuruckfallen bereitete aber den vorruckenden 5 000 Franzosen der Division Ruffin die ersten Verluste Auf Musketenreichweite feuerte die britische Infanterie eine vernichtende Salve die dem franzosischen Vormarsch ein abruptes Ende setzte In den kommenden Minuten folgte ein reines Feuergefecht auf engstem Raum bis die britische Infanterie der Brigade Sherbrooke zum Bajonettangriff vorging und die Franzosen uberhastet flohen Die Nachmittagsattacken Bearbeiten Gegen zwei Uhr nachmittags wurden 4 600 deutsche Soldaten der Division Leval des Rheinbundes gegen das alliierte Zentrum geschickt Diesen gelang es die vorgeschobenen britischen Posten zuruckzudrangen doch scheiterte der Angriff an einer befestigten spanischen Artilleriestellung mit zehn Geschutzen und dem Feuer der britischen Infanterie Die badischen Bataillone wurden durch die Artillerie schwer getroffen In dieser Situation ging die britische Brigade unter Henry Frederick Campbell zum Gegenangriff vor wobei Teile der Division Leval uberrannt wurden Dadurch wurde auch der Rest der Division der nahezu unbehelligt mit den Spaniern gekampft hatte ebenfalls zum Ruckzug gezwungen Um drei Uhr nachmittags erfolgte ein erneuter franzosischer Angriff durch die Divisionen Lapisse und Sebastiani auf das britische Zentrum und insbesondere auf die Truppen der 1 britischen Infanterie Division Alle vier Brigaden warteten bis zum letzten Moment bis sie auf kurzeste Distanz das Feuer auf die Franzosen eroffneten und dann sofort mit dem Bajonett angriffen Allein die Verluste durch die geschlossene Salve waren katastrophal auch der badische Generalmajor Heinrich von Porbeck fiel bei dem Angriff Gegen vier Uhr nachmittags wurde die Division Leval erneut zum Sturmangriff vorgeschickt Auch diesmal wurden die deutschen Rheinbundtruppen durch Salvenfeuer im Anmarsch dezimiert dem ein Bajonettangriff in Verbindung mit einer Kavallerieattacke der Spanier ein Ende setzte Die Division Leval zog sich ungeordnet zuruck Derweil stoppte die Division Sebastiani den von der 1 britischen Infanterie Division vorgetragenen Angriff Gemeinsam mit den Resten der Division Lapisse und Reserven gingen die Franzosen alsbald zum Gegenangriff uber Im Ruckzug auf ihre alte Position wehrten sich die britischen Truppen verzweifelt Ein Zusammenbrechen der britischen Front konnten nur die Reserven der Brigade MacKenzie verhindern die in die erste Linie gezogen worden waren und sich der Ubermacht der Franzosen fur fast 45 Minuten nahezu alleine stellten Nachdem die franzosischen Truppen zudem von der britischen Kavallerie angegriffen wurden brach dieser Angriff zusammen Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die britischen Reserven der Brigaden MacKenzie und Donkin auf der einen Seite und die Franzosen andererseits nahezu ausgeloscht Den Briten gelang es ihre aufgeloste Infanterie in der zweiten Linie wieder zu sammeln Der franzosische Gegenangriff der Division Lapisse verzogerte sich wahrend die zum Ruckzug gezwungenen britischen Bataillone gesammelt wurden Auf kurzeste Entfernung trugen beide Seiten einen Nahkampf aus den die Franzosen schliesslich verloren gaben nachdem die franzosische Division Sebastiani den Ruckzug angetreten hatte Nach vier Uhr nachmittags versuchten die Franzosen die Hohenzuge nordwarts zu umgehen Ein Kavallerieangriff der Briten brach allerdings zusammen Dennoch traten die Franzosen gegen 20 Uhr den Ruckzug an da sie glaubten an ihren Flanken umgangen worden zu sein Die gegnerischen Truppen BearbeitenNachfolgend sind die Gliederung und die gerundete Starke angegeben Die franzosischen Truppen Bearbeiten Unter dem Kommando von Konig Joseph Bonaparte und Marschall Jourdan standen die nachfolgende Truppen I Armee Korps Marschall VictorInfanterie Division unter Divisionsgeneral Ruffin 5 000 Soldaten Infanterie Division unter Divisionsgeneral Lapisse 6 900 Soldaten Infanterie Division unter Divisionsgeneral Villatte 6 100 Soldaten Kavallerie Brigade Beaumont 1 000 SoldatenIV Armee Korps SebastianiInfanterie Division Sebastiani 8 000 Soldaten Infanterie Division Valence 1 600 Soldaten Infanterie Division Leval 4 600 Soldaten deutsch niederlandische Einheiten Kavallerie Brigade Merlin 1 250 SoldatenDragoner Division Milhaud 3 250 Soldaten Dragoner Division Latour Marbourg 2 200 SoldatenKonigsgarde 6 000 MannDie britischen Truppen Bearbeiten Unter dem Befehl von Sir Arthur Wellesley standen die folgenden Truppen 1 Infanterie Division SherbrookeGarde Brigade Campbell 2 000 Soldaten Infanterie Brigade Cameron 1 300 Soldaten Infanterie Brigade der King s German Legion KGL Langwerth 1 400 Soldaten Infanterie Brigade der King s German Legion KGL Low 1 200 Soldaten2 Infanterie Division Rowland HillInfanterie Brigade Tilson 1 800 Soldaten Infanterie Brigade Stewart 2 000 Soldaten3 Infanterie Division MacKenzieInfanterie Brigade MacKenzie 2 200 Soldaten Infanterie Brigade Donkin 1 400 Soldaten4 Infanterie Division CampbellInfanterie Brigade Campbell 1 000 Soldaten Infanterie Brigade Kemis 1 800 SoldatenKavallerie Division PayneBrigade Fane 1 050 Soldaten Brigade Cotton 900 Soldaten Brigade Anson 1 000 SoldatenDie spanischen Truppen Bearbeiten Unter dem Befehl von General Kapitan Gregorio Garcia de la Cuesta standen die folgenden Truppen Vorhut 5 Bataillone 3 000 Soldaten Infanterie Division Zayas 4 500 Soldaten Infanterie Division Iglesias 5 100 Soldaten Infanterie Division de Portago 3 800 Soldaten Infanterie Division Manglano 4 300 Soldaten Infanterie Division Bassecourt 5 300 Soldaten Kavallerie Division Henestrosa 3 400 Soldaten Kavallerie Division de Albuquerque 3 000 SoldatenFolgen BearbeitenDie Franzosen hatten mit 7 390 Toten oder Verwundeten die grossten Verluste in dieser hart umkampften Schlacht Die Zahl der spanischen Verluste waren ca 1 200 und die der britischen 5 500 Tote und Verwundete Dies war ungefahr 25 der britischen Truppen im Vergleich zu 18 der franzosischen Viele der Verwundeten beider Seiten verbrannten als das trockene Gras auf dem Schlachtfeld Feuer fing Am nachsten Tag verstarkten 3 000 Mann der leichten Brigaden die britischen Truppen nachdem sie ihren beruhmten Marsch uber 68 km in 26 Stunden absolviert hatten In der Zwischenzeit ruckte Marschall Soult nach Suden vor und drohte so Wellesleys Verbindungen nach Portugal zu unterbrechen In der Vermutung dass die Franzosen nur 15 000 Mann stark waren marschierte Wellesley ostlich um deren Vormarsch abzublocken Er liess 1 500 Verwundete unter der Betreuung der Spanier zuruck Uberraschend entdeckte er jedoch dass Soult 30 000 Mann zur Verfugung hatte und er schickte die leichte Brigade in einem Eilmarsch zur Brucke uber den Tagus in Almaraz die sie knapp vor Soult am 6 August erreichte Nachdem er so die Kommunikation mit Lissabon gesichert hatte uberlegte Wellesley seine Truppen erneut mit Cuestas zu vereinen Aber er musste erkennen dass die spanischen Alliierten die britischen Verwundeten den Franzosen ausgeliefert hatten und auch sonst unkooperativ waren Wahrend der folgenden Monate gefahrdeten schlecht ausgefuhrte Aktionen die Stellung der Briten Ausserdem blieben die versprochenen Lebensmittellieferungen der Spanier aus Dieser Mangel an Nachschub und die Gefahr franzosischer Verstarkungen mit der Moglichkeit eines Eintreffens Napoleons im Fruhling fuhrte zu der britischen Entscheidung sich nach Portugal zuruckzuziehen Nach dieser Schlacht wurde Wellesley mit dem Titel Viscount Wellington of Talavera ausgezeichnet Bedeutung BearbeitenDie angewendete Taktik leichte Truppen vor einer leicht zu verteidigenden Stellung zu platzieren wahrend die Hauptmasse hinter einer Hugelkette in sicherer Deckung war wurde zu Sir Arthur Wellesleys bevorzugtem Kampfstil 2 Mediale Rezeption BearbeitenDie Schlacht bei Talavera bildet den Hohepunkt des 1981 veroffentlichten Romans Sharpe s Eagle von Bernard Cornwell 1993 wurde der Roman als Teil der Fernsehserie Die Scharfschutzen verfilmt Trivia BearbeitenEin in Wurzburg befindlicher Platz erhielt in Folge der Schlacht den Namen Talavera da auf franzosischer Seite kampfende Soldaten des Grossherzogtums Wurzburg zur Erinnerung an die Niederlage ein Lokal auf eben diesem Platz Talavera benannten Im Laufe der Zeit wurde der Name auch fur die heute als Parkplatz genutzte Flache ubernommen 3 Literatur BearbeitenSiegfried Fiedler Taktik und Strategie der Revolutionskriege 1792 1848 Lizenzausgabe Bechtermunz Augsburg 2002 ISBN 3 8289 0521 8 Heinz Helmert Hansjurgen Usczeck Europaische Befreiungskriege 1808 bis 1814 15 Militarischer Verlauf 3 Auflage Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1986 ISBN 3 327 00042 5 Detlef Wenzlik Die Schlachten bei Oporto und Talavera 12 Mai 27 28 Juli 1809 Die Napoleonischen Kriege Bd 1 3 uberarbeitete und erganzte Auflage VRZ Verlag Zorb Hamburg 2004 ISBN 3 931482 01 4 Einzelnachweise Bearbeiten Wenzlik Talavera 2004 S 40 Siegfried Fiedler Taktik und Strategie 2002 S 235 Talavera WurzburgWiki Abgerufen am 22 August 2023 Weblinks BearbeitenBattle of Talavera39 966666666667 4 8333333333333 Koordinaten 39 58 0 N 4 50 0 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Talavera 1809 amp oldid 236636559