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48 396111111111 11 729166666667 Koordinaten 48 23 46 N 11 43 45 O Bayerische Staatsbrauerei WeihenstephanRechtsform LandesbetriebGrundung um 1675Sitz Freising BayernLeitung Josef Schradler 1 Mitarbeiterzahl 173 2 Umsatz 38 3 Mio EUR 2 Branche BierbrauereiWebsite www brauerei weihenstephan deStand 31 Dezember 2021 Brauereigebaude der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan Barenskulptur am Eingang zur Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ist eine Brauerei im Besitz des Freistaates Bayern in den Gebauden des ehemaligen Klosters Weihenstephan auf dem Weihenstephaner Berg im Freisinger Stadtteil Weihenstephan 2021 betrug der Jahresausstoss 403 039 Hektoliter 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Angebliches Grundungsdatum 1 2 Details der Falschung 1 3 Weitere Belege 1 4 Staatsbrauerei ab 1803 2 Gebraute Biersorten 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAngebliches Grundungsdatum Bearbeiten Bis in die 1950er Jahre wurde als Grundungsdatum das Jahr 1146 angegeben Dann gab das Kloster Weihenstephan das gut 100 Jahre fruhere Grundungsjahr 1040 an Beide Jahreszahlen entstammen der gleichen Urkunde 3 die als Falschung gilt 4 Details der Falschung Bearbeiten Ein Kernpunkt der gefalschten Urkunde ist ein Bericht uber einen Prozess uber das Weinschankrecht zwischen den Schenkwirten bzw Bierbrauern der Stadt Freising und dem Kloster Weihenstephan aus dem 15 Jahrhundert den das Kloster gewann Er hat auf Empfehlung Herzog Heinrichs am 2 November 1429 vor dem Salzburger Metropolitangericht gegen Bischof Nikodemus bzw die Stadt Freising stattgefunden und ist heute noch in einer 116 seitigen Papierlibell erhalten Zuvor waren im Jahr 1421 der Burgermeister und einige Stadtrate in die Weinschenke des Klosters eingedrungen und hatten dort gegen das gemeine Recht und die Freiheiten des Klosters den Zapfen des Weinfasses abgeschlagen das Kloster beraubt und seitdem den Weinverkauf des Klosters verhindert 5 Abt Tanner knupfte in den Jahren 1616 1640 an den vom Kloster gewonnenen Prozess die angebliche Verlegung des bisher in der Stadt Freising ausgeubten Schank und Braurechts in das Kloster bzw dessen Hofmark Votting durch Bischof Otto I von Freising im Jahr 1146 Abt Sigmar habe sich darum verdient gemacht Den Prozess verlegte Tanner um drei Jahrhunderte in die Vergangenheit Die Falschung wurde 1767 in den Monumenta Boica abgedruckt Urheber der Brauerei sei der Freisinger Bischof Egilbert von Moosburg gewesen Wenn man ihn als Urheber der Brauerei betrachten will erscheint als Grundungszeitpunkt der Brauerei eher ein Zeitpunkt vor seinem Tod im Jahr 1039 realistisch Der Einleitung der unechten Urkunde kommen aber auch seine Nachfolger und zusatzlich Kaiser und Fursten infrage 6 7 Oft wird Abt Arnold als Geber oder Erwerber des Braurechts behauptet wobei dies aber jeweils nicht durch eine primare Quelle belegt wird er aber von 1022 bis 1041 Abt des Klosters Weihenstephan war 8 9 10 Alle vier bekannten Uberlieferungen der als Falschung geltenden Urkunde geben sie als Abschrift des Notars Arsacius Prunner im Auftrag des Abtes Eberhard aus der sie auch beglaubigt habe Abt Eberhard regierte von 1416 bis 1448 Arsacius Prunner ist als Notar nur 1525 und 1526 nachzuweisen 11 In der Urkunde wird das achte Regierungsjahr Bischof Ottos 1146 als das sechste gezahlt In ihr heisst es Datum anno ab incarnatione Dominica MCXLVI anno Ottonis venerabilis Episcopi sexto Die Erwahnung Hofmark Votting Hofmarchiam Vetting erscheint unglaubwurdig 12 weil es Hofmarken im Sinne der Ottonischen Handfeste 1311 zu dieser Zeit noch nicht gab 13 Ahnlich verhalt es sich bei ius pincernandi et praxandi cerevisiam Mundschenk und Bierbraurecht und ius commune gemeines Recht 14 Zu einem verleihbarem Recht wird das Brauen erst im Verlauf des 17 Jahrhunderts 1640 Preuhauser Concessions Matricul 15 und der Begriff Gemeines Recht kommt erst im Verlauf der Hauptrezeption des romischen Rechts seit dem 14 Jahrhundert auf 16 Wahrend M Schlamp von einer fur die Zeit Ottos I ungewohnlichen Siegelankundigung spricht fehlt nach Bodo Uhl ein Siegel in der Erwahnung eines Prozesses gegen Otto I Die Lange der Einleitung vor dem Prozess ist nach Bodo Uhl fur die Urkunden Otto I einzigartig Wohl durch einen Lesefehler wird in der Aufzahlung von Handwerkern im Prozess in der Urkunde aus einem Backer pistor ein Maler pictor 17 Die einzige vorgenommene Veranderung des Klagetextes war das Vorziehen eines Bierbrauers praxator cerevisiae an die erste Stelle in einer Liste von Handwerkern um ihn besser hervorzuheben und daran die angebliche Verlegung des Braurechts in das Kloster im 12 Jahrhundert besser anknupfen zu konnen 18 Das Ziel der Falschung war eher ein Nachweis fur das uneingeschrankte Braurecht des Klosters wahrscheinlich zur Vorlage beim Kurfursten was dann aber dennoch unterblieb als ein moglichst hohes Alter der Brauerei Erstmals nutzte die Brauerei diese Urkunde im Jahr 1723 bei einer Prufung geistlicher und adliger Brauhauser durch eine kurbayrische Untersuchungskommission wo die Urkunde durch Oberkellerer Pater Rupert vorgelegt wurde 19 Wahrscheinlich glaubte das Kloster schon selbst an die Echtheit der Urkunde Die fruheste eindeutig datierbare Abschrift findet sich in der Chronik des Falschers Abt Tanners selbst 11 Weitere Belege Bearbeiten Zahlreiche Hopfenabgaben der Hallertauer Besitzungen des Klosters festgehalten in einer Urkunde aus der Mitte des 13 Jahrhunderts deuten auf eine fruhere Brauerei in Weihenstephan hin Freisinger Hopfengarten werden seit dem 9 Jahrhundert erwahnt und 1160 ist in Freising ein Brauhaus urkundlich nachzuweisen 20 Nach M Schlamp 1937 hat aber die Klosterbrauerei Weihenstephan ein Alter von mehr als 900 Jahren und die ehemalige furstbischofliche Brauerei in Freising ein solches von nicht weniger als 1100 Jahren hinter sich 21 Hinweise auf Klosterbrauereien aus vergleichbarer Zeit gibt es im Kloster St Columban am Bodensee 7 Jahrhundert St Gallen 10 11 Jahrhundert und Tegernsee 9 Jahrhundert oder fruher 22 Der erste urkundlich geltende Beleg fur eine Brauerei in Weihenstephan stammt aus dem Jahr 1675 in Form einer kurfurstlichen Konfirmationsurkunde die bei der Untersuchungskommission von 1723 ebenfalls vorgelegt wurde 19 21 Staatsbrauerei ab 1803 Bearbeiten Das Kloster Weihenstephan wurde im Zuge der Sakularisation in Bayern 1803 aufgelost Die zu diesem Zeitpunkt bestehende Brauerei kam in den Besitz des Bayerischen Staates und firmierte als Koniglich Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan 2 Seit 1921 tragt die Brauerei den Namen Bayerische Staatsbrauerei Im 21 Jahrhundert ist sie als Regiebetrieb des Freistaates Bayern ein nach privatwirtschaftlichen Massstaben gefuhrtes Unternehmen mit Absatzgebieten in aller Welt Rund um die Brauerei entstand aus dem Kloster der heutige Campus Freising Weihenstephan Gebraute Biersorten BearbeitenWeihenstephaner Helles Hefeweissbier Hefeweissbier Dunkel Hefeweissbier Leicht Hefeweissbier Alkoholfrei Kristallweissbier Vitus Weizenbock Original Helles Original Helles Alkoholfrei Pils Tradition Bayrisch Dunkel Korbinian Doppelbock Kellerbier 1516 Festbier Winterfestbier NaturradlerAuszeichnungen Bearbeiten2016 Goldpreis beim World Beer Cup in der Kategorie South German Style Hefeweizen fur Weihenstephaner Hefeweissbier 23 2016 Silberpreis beim World Beer Cup in der Kategorie German Style Wheat Ale fur Weihenstephaner Kristallweissbier 23 2022 Goldpreis beim World Beer Cup in der Kategorie German Style Wheat Ale fur Weihenstephaner Hefeweissbier Dunkel 24 Literatur BearbeitenBodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 9 48 Gunter Stresow in Von Klostern Kirchen und Geistlichen im Jahrbuch 2004 Gesellschaft fur Geschichte des Brauwesens e V GGB Berlin 2004 Michael Schlamp Aus dem Gewerbeleben des fruhen Mittelalters Zur Geschichte der Freisinger Brauereien In 20 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 20 1937 S 53 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien weihenstephaner de Jus braxandi cerevisiam in Wetting 1146 Grundungsurkunde Bierbraurecht in Vetting in Monumenta Boica Seite 503 504 Google Books Einzelnachweise Bearbeiten Impressum Abgerufen am 17 August 2021 a b c d Beteiligungsbericht des Freistaates Bayern 2022 Staatliche Beteiligungen an Unternehmen zum 31 Dezember 2021 Abgerufen am 9 Juli 2023 Wilhelm Kaltenstadler Die judisch christlich islamische Kultur Europas Wurzeln Strukturen Entwicklungen 3 Marz 2014 abgerufen am 28 Juli 2020 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 29 1979 S 9 48 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 28 31 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 28 31 36 Michael Schlamp Aus dem Gewerbeleben des fruhen Mittelalters Zur Geschichte der Freisinger Brauereien In 19 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 20 1937 S 53 Weihenstephan In einem Kloster fing alles an Abgerufen am 5 August 2020 Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan Alteste Brauerei der Welt Abgerufen am 5 August 2020 Rudolf George Amperland Die Wallfahrt zum heiligen Kreuz in Wippenhausen In Amperland 8 1972 S 254 258 a b Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 32 Michael Schlamp Aus dem Gewerbeleben des fruhen Mittelalters Zur Geschichte der Freisinger Brauereien In 19 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 20 1937 S 53 Michael Schlamp Aus dem Gewerbeleben des fruhen Mittelalters Zur Geschichte der Freisinger Brauereien In 19 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 20 1937 S 85 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 29 f Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 30 33 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 29 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 31 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 30 31 a b Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 35 Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 37 f a b Bodo Uhl Die Hofmarks und Braurechte des Klosters Weihenstephan Einige Anmerkungen zur Uberlieferung und Falschung von Urkunden Bischof Ottos I von Freising In 29 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising In Historischer Verein Freising Hrsg Sammelblatt des Historischen Vereins Freising Band 29 1979 S 38 Die Geschichte vom Bier Das Geheimnis der Wurze kannte nur der Abt III Bier Lexikon In bier lexikon lauftext de Abgerufen am 10 Juli 2020 a b Gewinnerliste 2016 PDF In worldbeercup org Abgerufen am 11 Mai 2016 2022 Winners List In World Beer Cup Abgerufen am 19 Juli 2022 Normdaten Korperschaft GND 1085792 8 lobid OGND AKS VIAF 153069892 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan amp oldid 238509062