www.wikidata.de-de.nina.az
Bara Bahau ist eine Hohle auf dem Gebiete der franzosischen Gemeinde Le Bugue im Departement Dordogne In ihr befinden sich Ritzzeichnungen aus dem Jungpalaolithikum Bara Bahau BWLage Dordogne Nouvelle Aquitaine FrankreichGeographischeLage 44 55 27 N 0 55 19 O 44 924166666667 0 92194444444444 Koordinaten 44 55 27 N 0 55 19 OBara Bahau Dordogne Geologie Campanium 3Typ EinsturzhohleGesamtlange 90 mMittlere jahrliche Besucherzahl gt 10 000f3 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie Geologie und Beschreibung der Hohle 3 Geschichte 4 Abbildungen 5 Archaologischer Kontext 6 Alter 7 Besuch der Hohle 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksEtymologie BearbeitenBara Bahau abgeleitet vom Okzitanischen Bara Baou gesprochen Baraba u ist ein Lautwort das zu Deutsch in etwa mit krachbums oder kawumm wiedergegeben werden kann Dies bezieht sich auf den beim teilweisen Einsturz des Hohlendachs erzeugten dumpfen Knall Bara Bahau wird gelegentlich auch als Grotte de la Cocagne bezeichnet vom Franzosischen cocagne mit der Bedeutung Schlaraffenland da sie bei den Einheimischen als Picknickstatte beliebt war Geographie Geologie und Beschreibung der Hohle BearbeitenDie Hohle Bara Bahau liegt auf der rechten Talseite der Ladouch eines kleinen rechtsseitigen Nebenflusses der Vezere knapp 1 Kilometer nordwestlich von Le Bugue Sie ist die sudwestlichste der prahistorischen Hohlen im Vezere Tal Bara Bahau hat sich in den mergeligen Kalken des Campaniums 3 gebildet Die Hohle offnet sich 70 Meter uber Talgrund am Hang eines Hugels und ist etwa 90 Meter lang Sie kann eine Hohe von 3 bis 12 Meter einnehmen ihre Breite schwankt zwischen 8 und 25 Meter Zwei Abschnitte lassen sich unterscheiden ein recht grosses Eingangsportal verbunden uber einen Korridor mit dem Rotonde genannten Saal in dem sich die Gravuren befinden Wahrend der Regenzeit im Winterhalbjahr fliesst an tiefgelegenen Stellen im Korridor manchmal ein kleiner Wasserlauf Kurz vor Erreichen der Rotonde im abgelegensten Hohlenteil werden die herabgesturzten Felsbrocken angetroffen welche der Hohle ihren Namen verliehen Geschichte BearbeitenDer Eingangsbereich der Hohle ist seit alters her bekannt Der tiefe hintere Teil der Hohle wurde aber erst 1951 von dem beruhmten franzosischen Spelaologen Norbert Casteret und seiner Tochter Maud entdeckt Maud war es auch die als Erste auf die Ritzzeichnungen aufmerksam wurde Noch im gleichen Jahr bestatigte Henri Breuil die Entdeckung 1955 fertigte Andre Glory eine Bestandsaufnahme an Zwischen 1986 und 1987 unterzogen Brigitte und Gilles Delluc die Abbildungen einer wissenschaftlichen Untersuchung Abbildungen BearbeitenInsgesamt sind in Bara Bahau 26 Abbildungen vorhanden Sie wurden zu drei Reihen in einem einzigen Panel angebracht und zwar an der Decke oberhalb der linken Wand Der Kreidekalk ist sehr weich und enthalt viele Flint Konkretionen Er eignet sich daher vorzuglich fur Ritzzeichnungen Die Abbildungen lassen sich wie folgt unterteilen 16 Tierdarstellungen 6 Zeichen 2 menschliche ReprasentationenUnter den zum Teil sehr grossen Tierdarstellungen befinden sich Wildpferde 55 der Tierdarstellungen Rinder Auerochse und Wisente 25 der Tierdarstellungen ein Bar ein Hirschartiger womoglich ein Rentier und ein Steinbock Die Zeichen bestehen aus viereckigen Formen Tektiforme Staben Fingerspuren Makaronis und anderen Als menschliche Reprasentationen fungieren ein geritztes Handnegativ und ein Phallus Archaologischer Kontext BearbeitenBei Arbeiten an den beiden Salen wurden in den Bodenablagerungen nur wenige Steinartefakte Klingen aus dem Aurignacien entdeckt 1 Geologische Sondierungsarbeiten am Hohleneingang erbrachten weitere Steinartefakten aus dem Aurignacien Zeitabschnitt 36 000 bis 27 000 Jahre v Chr darunter Schaber Die Hohle war ausserdem von Hohlenbaren Ursus spelaeus aufgesucht worden wie zahlreiche Knochenfunde im Boden des zweiten Saals und tiefe Kratzspuren deutlich erkennen lassen Diese Kratzspuren machen es manchmal sehr schwierig die eigentlichen Darstellungen zu erkennen Alter BearbeitenAbsolute Altersdatierungen fehlen in Bara Bahau Wegen der Artefaktenfunde war die Hohle fur lange Zeit als aus dem Aurignacien stammend angesehen worden Andre Leroi Gourhan ordnete die Darstellungen hauptsachlich wegen der tektiformen Zeichen jedoch dem Ubergang vom Stil III zum Stil IV zu entsprechend dem Zeitabschnitt Altes bis Mittleres Magdalenien Diese Einstufung wird auch heute noch allgemein anerkannt Besuch der Hohle BearbeitenIn der Hohle wurden sehr viele Arbeiten durchgefuhrt um den Zugang zu den Gravuren zu erleichtern So wurde beispielsweise der Korridor nivelliert der Boden unter den Abbildungen abgesenkt sowie Beleuchtung Treppen und Rampen installiert Zur genaueren Betrachtung der Abbildungen werden den Besuchern ausserdem sogenannte Negatoskope zur Verfugung gestellt Im Gegensatz zu Lascaux hat Bara Bahau keine Probleme mit der Konservierung seiner Kunstwerke Immerhin nimmt die Hohle mehr als 10 000 Besucher pro Jahr auf Seit 1961 ist Bara Bahau Monument historique Einzelnachweise Bearbeiten Aujoulat Norbert amp Dauriac Nicole Bara Bahau In L art des Cavernes 1964 ISBN 2 11 080817 9 S 92 95 Literatur BearbeitenAujoulat Norbert amp Dauriac Nicole Bara Bahau In L art des Cavernes 1984 ISBN 2 11 080817 9 S 92 95 Aujoulat Norbert Geneste Jean Michel Roussot Alain amp Rigaud Jean Philippe La Vezere des origines sites prehistoriques grottes ornees et musees Imprimerie nationale Paris 1991 S 141 Bergounioux F M Interpretation geologique de la grotte de Bara Bahau In Bulletin de la Societe historique et archeologique du Perigord Band 87 1960 S 105 109 Bertrand Pierre Lucien La caverne de Bara Bahau PLB ed Collection Fleur de lys Le Bugue 2000 S 22 Delluc Brigitte amp Delluc Gilles Grotte de Bara Bahau Le Bugue Dordogne Travaux 1986 1987 In Bulletin de la Societe historique et archeologique du Perigord Band 114 4 1987 S 283 295 Delluc Brigitte Delluc Gilles amp Guichard Francis La grotte ornee de Bara Bahau Le Bugue Geologie et Prehistoire In Bulletin de la Societe historique et archeologique du Perigord Band 124 1 1997 S 31 62 Delluc Brigitte amp Delluc Gilles Les gravures de la grotte ornee de Bara Bahau In Gallia Prehistoire Band 39 1997 S 109 150 Leroi Gourhan Andre Bara Bahau In Dictionnaire de la prehistoire Leroi Gourhan dir 2eme edition 2005 ISBN 2 13 054544 0 S 112 Weblinks BearbeitenWebsite der Hohle Bara Bahau Die Hohle Bara Bahau auf der Website des Pole International de Prehistoire Geschichte der Hohle Bara Bahau auf der Website www albuga info Beschreibung engl und Bilder auf der Webseite www donsmaps com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bara Bahau amp oldid 235733498