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Balder Olden 26 Marz 1882 in Zwickau 1 24 Oktober 1949 in Montevideo Uruguay war ein deutscher Schriftsteller und Journalist Gedenktafel fur die deutschen und osterreichischen Fluchtlinge in Sanary sur Mer unter ihnen Balder Olden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ubersetzungen aus dem Englischen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOlden war der Sohn des Schriftstellers Johann Oppenheim der 1891 den Namen Hans Olden annahm und dessen Ehefrau der Schauspielerin Rosa Stein Der Wirtschaftswissenschaftler Heinrich Bernhard Oppenheim war wie der Maler Moritz Daniel Oppenheim entfernt verwandt mit ihm Der Rechtsanwalt und Journalist Rudolf Olden war sein jungerer Bruder Olden absolvierte seine Schulzeit in Darmstadt Regensburg und Wiesbaden und begann anschliessend an der Universitat Freiburg Geschichte Literatur und Philosophie zu studieren Parallel dazu versuchte Olden sich durch Privatstunden auf den Beruf des Schauspielers vorzubereiten Durch ein ausgefochtenes Duell wegen einer Beleidigung seines judischen Glaubens erlitt er eine Verletzung im Gesicht welche eine dauernde Lahmung nach sich zog Dadurch war ihm das Theater versperrt und Balder wahlte den Beruf des Journalisten Nach einem Volontariat bei der Oberschlesischen Grenzzeitung in Beuthen und im Ullstein Verlag Berlin bekam Olden eine Anstellung bei einer Hamburger Zeitung in der er fur einige Zeit das Feuilleton betreute In der Redaktion in Beuthen wurde Olden ein Kollege des spater sehr erfolgreichen Schriftstellers Norbert Jacques Spater wechselte Olden nach Koln zur Kolnischen Zeitung fur die er als reisender Reporter einige Weltreisen unternahm Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hielt sich Olden beruflich gerade in Deutsch Ostafrika Tansania auf und meldete sich sofort als Freiwilliger zur Kaiserlichen Schutztruppe fur Deutsch Ostafrika Den Krieg verbrachte er von 1916 bis 1920 in britischer Kriegsgefangenschaft Aus der Kriegsgefangenschaft entlassen kehrte Olden wieder nach Deutschland zuruck und liess sich in Berlin nieder Olden arbeitete die nachsten Jahre wieder als Journalist seine Reisen wurde aber weniger Ab diesen Jahren machte er sich auch einen Namen als Kritiker Sofort nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging Olden nach Prag und von dort wurde er zwei Jahre spater vertrieben Am 3 November 1934 veroffentlichte der Deutsche Reichsanzeiger die dritte Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs durch welche er ausgeburgert wurde 1 Olden ging nach Frankreich und liess sich in Paris nieder Er arbeitete nach seiner Emigration als Literaturkritiker fur die deutschsprachige Exilpresse u a fur Neue Deutsche Blatter und Neues Tage Buch und war 1936 Mitunterzeichner des Aufrufs fur die deutsche Volksfront 2 In Paris wurde er im Sommer 1940 verhaftet und im Lager Audierne interniert Mit Hilfe von Freunden gelang es ihm im Winter 1940 41 zu fliehen und sich nach Marseille abzusetzen Von dort konnte er dann im Fruhjahr 1941 auf einem Schiff nach Argentinien entkommen Nachdem er fast zwei Jahre in der Hauptstadt Buenos Aires gelebt hatte liess er sich 1943 in der Hauptstadt von Uruguay Montevideo nieder Dort heiratete Olden 1944 Margarete Kershaw Seine letzten Lebensjahre verbrachte Olden wieder in seinem Beruf als Journalist In beiden Landern setzte sich Olden sehr fur die Belange deutscher Exilanten ein und war massgeblich an deren Organisation beteiligt Mitte 1948 und Anfang 1949 erlitt Olden schwere Schlaganfalle von denen er sich nicht mehr vollig erholen konnte Dieses Schicksal vor Augen wahlte Olden den Freitod Er starb im Alter von 67 Jahren am 24 Oktober 1949 in Montevideo Uruguay Seinen literarischen Nachlass verwaltet das deutsche Literaturarchiv in Marbach Olden war Mitglied des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller und des P E N Er entwickelte sich von einem burgerlichen Schriftsteller mit antimilitaristischen Erzahlungen und kolportagehaften Gesellschaftsromanen uber die Verarbeitung eigener Erfahrungen als Soldat hin zur Darstellung des Kolonialismus des Kaiserreiches zum Beispiel in seinem 1922 erstmals erschienenen Roman Kilimandscharo zu einem antifaschistischen Schriftsteller Dabei machte ihn nach eigenen Angaben erst der Faschismus zum Revolutionar 2 Werke BearbeitenBalder Olden hat weit uber 100 Publikationen veroffentlicht und war an weiteren uber 100 Veroffentlichungen beteiligt Anbruch der Finsternis Roman eines Nazi Rutten amp Loening Berlin 1981 Das Herz mit einem Traum genahrt Universitas Vertlag Berlin 1929 Ich bin ich Der Roman Carl Peters Universitas Verlag Berlin 1927 Kilimandscharo Ein Roman aus Deutsch Ost Afrika Universitas Verlag Berlin 1928 Paradiese des Teufels Das Leben Sir Roger Casements Universitas Verlag Berlin 1933 Schatten Ein Filmroman Carl Duncker Berlin 1914 Ubersetzungen aus dem Englischen Bearbeitenzusammen mit Gertrud Zeissner Charles George Douglas Roberts Gestalten der Wildnis Illustrator Paul Haase Berlin 1922 Internet Archive Upton Sinclair Auf Vorposten Erinnerungen Malik Verlag 1934Literatur BearbeitenThomas Diecks Olden Balder In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 505 Digitalisat Ruth Greuner Hrsg Paradiese des Teufels Biographisches und Autobiographisches Schriften und Briefe aus dem Exil Rutten und Loening Berlin 1977 Wolfgang Kiessling Exil in Lateinamerika Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933 1945 Band 4 Roderberg Frankfurt M 1981 ISBN 3 87682 474 5 Rolf Tauscher Literarische Satire des Exils gegen Nationalsozialismus und Hitlerdeutschland Von F G Alexan bis Paul Westheim Verlag Dr Kovac Hamburg 1992 ISBN 3 86064 062 3 zugleich Habilitations Schrift Universitat Halle 1991 S 43 46 zu Anbruch der Finsternis und Candide oder immer noch die beste aller Welten Weblinks BearbeitenWerke von Balder Olden im Projekt Gutenberg DE Balder Olden in der Deutschen Biographie Teilnachlass Balder Olden im Deutschen Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass BArch N 2220Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 2010 ISBN 978 3 11 095062 5 S 5 Erstausgabe 1985 Nachdruck a b Thomas Diecks Olden Balder In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 505 Digitalisat Normdaten Person GND 118589784 lobid OGND AKS LCCN nr2001013767 VIAF 52481942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olden BalderKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 26 Marz 1882GEBURTSORT ZwickauSTERBEDATUM 24 Oktober 1949STERBEORT Montevideo Uruguay Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balder Olden amp oldid 237789706