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Die Bahnstrecke Schiltach Schramberg war eine Nebenbahn in Baden Wurttemberg Sie fuhrte im Schwarzwald von Schiltach nach Schramberg Schiltach SchrambergStrecke der Bahnstrecke Schiltach SchrambergStreckennummer DB 4252Kursbuchstrecke DB 325 d 1939 304 h 1944 302 f 1958 Streckenlange 8 95 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 1 50 20 Minimaler Radius 100 mHochstgeschwindigkeit 20 1 km hLegende von Hausach0 000 Schiltachnach Eutingen im Gau0 270 Kinzig 50 m 0 330 Kirchbergtunnel 274 m 0 950 Schiltach Stadt1 70 0 Reichenbachle2 30 0 Schiltach3 10 0 Flutdurchlass4 110 Hinterlehengericht4 60 0 Schiltach5 00 0 Kienbach5 40 0 Kienbachle6 20 0 Bach6 70 0 Finsterbach7 50 0 SchiltachRappenfelsen ab 1908 8 755 Schramberg8 950 Schramberger Majolika Fabrik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Relikte 3 Reaktivierungsplane im Herbst 2021 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit den Planungen zur Schwarzwaldbahn wurde auch die Trassenfuhrung uber das Schiltachtal die sogenannte Schiltachlinie in Betracht gezogen Diese ware wesentlich gunstiger gewesen als die letztendlich ausgefuhrte Sommeraulinie nur konnte man sich damals im badischen Landtag nicht vorstellen eine Bahn uber das wurttembergische Ausland namlich uber das Gebiet der Stadt Schramberg zu fuhren Dem badischen Oberbaurat Robert Gerwig ist letztendlich die Gebirgsbahn uber die Sommeraulinie zu verdanken so wie sie heute existiert Die Idee des Bahnanschlusses kam aber nicht mehr zum Erliegen Als im Jahre 1886 die Strecken Hausach Schiltach und Eutingen im Gau Schiltach vollendet wurden bot sich ein Bahnanschluss von Schiltach aus nach Schramberg an Karl von Leibbrand Ehrenburger der Stadt Schramberg und Abgeordneter im Landtag in Stuttgart setzte sich vehement fur den Bau einer Bahn nach Schramberg ein Im Jahre 1885 verhandelten Industrie Gemeinde und Land uber die Finanzierung Die Stadt bot 12 000 Mark die Industrie bot 50 000 Mark als Zuschuss fur die Bahn Die Schramberger Majolika Fabrik stellte unentgeltlich den Bauplatz fur den Endbahnhof Schramberg zur Verfugung Das Land wollte aber eine zur Verfugung gestellte Summe von 120 000 Mark um einen garantierten Uberschuss von jahrlich 19 000 Mark zu erzielen Die Forderungen des Landes wurden akzeptiert und so wurde am 5 Mai 1887 im Stuttgarter Landtag beschlossen die Strecke zu bauen Die formelle Baugenehmigung erfolgte ebendort am 28 Juni 1889 Der Bau erfolgte von Schramberg aus und wurde nur vom wurttembergischen Staat finanziert obwohl fast sieben von neun Kilometern der Strecke auf badischem Gebiet lagen Wie bei Nebenbahnen ublich wurden auch die wurttembergischen Gemeinden zur Teilfinanzierung herangezogen 1 Eine Forderung des Grossherzogtums Baden an den Bautrager Wurttemberg war der zur Auflage gemachte Bau des Kirchbergtunnels Einer Trassenfuhrung entlang des Kirchbergs an der Schiltacher Vorstadt vorbei und entlang der Bachstrasse wurde aus topographischen und stadtebaulichen Grunden nicht zugestimmt Bis zur Fertigstellung der gesamten Trassenfuhrung verteuerten sich die ursprunglich veranschlagten Baukosten um 90 auf insgesamt 1 6 Millionen Mark Im Jahre 1891 wurde mit dem Bau begonnen am 8 Oktober 1892 wurde die Strecke eroffnet Auf dem Gelande der heutigen Grunanlage zwischen Treffpunkt und Friedrich Grohe Halle wurde der Haltepunkt Schiltach Stadt eingerichtet Der Haltepunkt Rappenfelsen bei der Schramberger Uhrenfabrik Meyer amp Sohne ging erst 1908 nachtraglich in Betrieb 1 im Kursbuch von 1939 ist er aber schon nicht mehr aufgefuhrt 2 Der Haltepunkt Hinterlehengericht erhielt 1929 ein Stationsgebaude ein zusatzliches Anschlussgleis zweigte seither dort zur neuen Junghans Fabrik ab es wurde vom Unternehmen selbst finanziert In den Jahren 1933 bis 1945 war die Strecke schliesslich auch fur die Rustungsindustrie von Bedeutung 1 Zu Beginn der 1900er Jahre gab es bereits Plane zur Verlangerung bis Rottweil Die vorgeschlagene Strecke sollte von Schramberg uber Amtlehen Kirnbach Sulgen Sulgau Aichhalden und Dunningen fuhren Zwischen Schramberg und Kirnbach hatten drei Tunnel gebaut werden mussen Die Steigung sollte von Schramberg bis Aichhalden maximal 4 betragen 3 Allerdings wurde das Projekt nicht weiterverfolgt Aufgrund der teilweise sehr engen und kurvigen Trassierung war die Hochstgeschwindigkeit von Anfang an auf 20 km h beschrankt Daher war die Verbindung besonders im Personenverkehr in den spateren Jahren relativ langsam und unattraktiv der damalige Bahnbusverkehr wurde zunehmend zur Konkurrenz Im Guterverkehr jedoch waren keine Einbussen zu verzeichnen dieser rechnete sich nach wie vor 4 Bedeutsam war dieser vor allem fur die Schramberger Majolika Fabrik die Uhrenfabrik Junghans und die Hamburg Amerikanische Uhrenfabrik HAU 1 Ab 1953 wurden im Personenverkehr Uerdinger Schienenbusse eingesetzt Bei der Eroffnung waren es Lokomotiven der Wurttembergischen Gattung B die zum Einsatz kamen spater dann u a Wurttembergische Tn 5 Die letzte Dampflokomotive auf der Strecke verkehrte am 28 September 1974 1 Am 23 November 1959 wurde der Personenverkehr und am 6 April 1990 nach einem Dammrutsch der Guterverkehr eingestellt Die offizielle Stilllegung erfolgte am 31 Oktober 1991 Im Juni 1992 wurden die Gleise nahezu vollstandig entfernt Relikte Bearbeiten nbsp Die Bahnhofsbrucke in Schiltach mit dem VT 98 als Denkmal damals noch auf der Brucke nbsp Brucke SommerwieseFolgende Reste der Strecke sind heute noch vorhanden Obere Bahnhofsbrucke Kirchbergtunnel Brucke Sommerwiese Bahnwarterhaus HinterlehengerichtDas markanteste Relikt der Strecke ist wohl die von der Stadt Schiltach gepflegte Anlage obere Bahnhofsbrucke seit 2014 Bahnpunkt Schiltach wo auf dem Abzweig der Strecke ein Schienenbus der Baureihe VT 98 9 mit Steuer und Beiwagen steht Es wurde eine bahnhofsahnliche Situation mit Uberdachung hergestellt Zusammen mit dem alten Stellwerk und der eigentlichen oberen Bahnhofsbrucke stellt das Ganze ein kleines Museum dar 2013 wurden die Fahrzeuge 798 726 996 742 und 998 094 in Duisburg uberholt 6 Die obere Bahnhofsbrucke ist als 50 Meter lange und sechs Meter hohe Parallelgurtbrucke mit untenliegender Fahrbahntrasse und doppeltem Fachwerk nach dem System Linville in Metallausfuhrung eine Seltenheit In Suddeutschland ist diese Bauart nur hier anzutreffen Es gibt funf grossere Beispiele dieser Art die Schiltacher Brucke ist aber die einzige die unverandert und im Original erhalten blieb Der Tunnel wurde von beiden Seiten inzwischen teilweise zugemauert 7 um Unfalle und Vandalismus zu vermeiden Die Brucke uber die Schiltach an der Sommerwiese ist im Original mit Gleis erhalten aber ungepflegt Das Bahnwarterhaus ist privat bewohnt die ehemalige Bahnhofsgaststatte heruntergekommen und momentan unbenutzt Zwischen Hinterlehengericht und Schramberg verlauft ein Bahntrassenradweg auf der fruheren Strecke Reaktivierungsplane im Herbst 2021 BearbeitenDie Reaktivierung der Strecke Schiltach Schramberg wurde immer wieder diskutiert Der Schwarzwalder Bote berichtete im September 2021 dass der Geograph Christophe Neff die Reaktivierung befurwortet Nur durch eine Reaktivierung von Strecken wie Schiltach Schramberg sei eine klimaneutrale Verkehrswende zu schaffen 8 Im November legte der Bahnexperte Armin Fenske in der Neuen Rottweiler Zeitung eine detaillierte Studie zur Reaktivierung vor Diese Studie 9 wird inzwischen in der Lokal und Regionalpolitik diskutiert 10 Obwohl die Bahnstrecke seit 1992 entwidmet ist genehmigte das Landesverkehrsministerium im April 2022 einen Antrag des Landkreises Rottweil nach Bezuschussung einer Machbarkeitsstudie Ein Angebot zur Durchfuhrung seitens einer Karlsruher Firma wurde bei Stimmengleichheit vom Kreistag aber nicht angenommen Ein neuer Anlauf der Stadt Schramberg auf Bezuschussung wurde vom Verkehrsministerium dann aber wegen abgelaufener Antragsfrist abgelehnt 11 Literatur BearbeitenPeter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 233 235 Andreas Morgenstern Neues Denkmal Roter Brummer In eisenbahn magazin Nr 7 Alba 2014 ISSN 0342 1902 S 25 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Schiltach Schramberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kursbuchauszug von 1944 Tunnelportale der Strecke Schiltach Schramberg Bahnstrecke Schramberg Schiltach mit Bildern aus der Betriebszeit und vor dem Abbau Bahnstrecke Schramberg Schiltach mit Bildern vom Zustand im Juni 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Broschure Die Geschichte des Eisenbahnwesens rund um Schiltach auf schiltach de abgerufen am 7 Oktober 2023 Kursbuch 1939 Tabelle 325 d bbbahn eu Archivierte Kopie Memento des Originals vom 27 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schiltach de Textstelle aus Paysagesblog Erinnerungen an die marklinModerne entnommen darin auch ein Bild der 94 129 auf besagter Strecke Abruf am 15 Marz 2019 eisenbahn magazin 1 2014 S 26 http www eisenbahn tunnelportale de lb inhalt tunnelportale 4252 kirchberg html Zitat aus KITOPEN Zeitungsbericht uber ein Kartierpraktikum des IFGG welches im September 2021 u a im mittleren Schwarzwald in den Gemeinden Schramberg und Schiltach durchgefuhrt wurde Im Zeitungsbericht wird der Zusammenhang zwischen Vegetationswandel und Klimawandel erortert Weiterhin wird die Reaktivierung der Bahnstrecke Schramberg Schiltach als Baustein einer klimaneutralen Verkehrswende diskutiert Abruf am 5 Dezember 2021 wsb calw de Bahnlinie Schramberg Schiltach reaktivieren Abgerufen am 5 Dezember 2021 Martin Himmelheber Schiltach Schramberg Machbarkeitsstudie endgultig vom Tisch Neue Rottweiler Zeitung NRWZ 3 Februar 2023 abgerufen am 6 Februar 2023 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Schiltach Schramberg amp oldid 237976469