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Der Noldnerplatz ist ein Platz im Berliner Bezirk Lichtenberg im Ortsteil Rummelsburg Er wurde nach dem 1944 hingerichteten Antifaschisten Erwin Noldner benannt Bekannt ist der Platz durch den gleichnamigen S Bahnhof und den von Max Taut erbauten denkmalgeschutzten Schulkomplex Der Noldnerplatz besteht weitgehend aus Grunanlagen die seit den spaten 1990er Jahren neu gestaltet wurden NoldnerplatzPlatz in BerlinNoldnerplatz von SudenBasisdatenOrt BerlinOrtsteil RummelsburgAngelegt um 19301947 Benennung Neugestaltet 2006Einmundende Strassen Archibaldweg Luckstrasse Noldnerstrasse FischerstrasseBauwerke SkateparkNutzungNutzergruppen Fussganger Radfahrer SkaterPlatzgestaltung Gartenarchitekten Grunflachenamt Inhaltsverzeichnis 1 Stadtplatz 1 1 Lage Ausdehnung und Verkehr 1 2 Geschichte 1 3 Bebauung und Kunstwerke 1 4 Nutzung 2 Bahnhof 2 1 Geschichte 2 2 Anlagen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStadtplatz BearbeitenLage Ausdehnung und Verkehr Bearbeiten Der Noldnerplatz liegt im Sudwesten des Bezirks Lichtenberg etwas ausserhalb des Berliner S Bahn Rings etwa sechs Kilometer vom Alexanderplatz entfernt Im Bereich des Platzes grenzen die Victoriastadt und der Weitlingkiez aneinander Einige hundert Meter sudlich liegt das seit Ende der 1990er Jahre entstandene neue Wohnviertel Rummelsburger Bucht Der Platz ist annahernd dreieckig und knapp vier Hektar gross Im Norden des Platzes liegen die Strecke der Ostbahn an der sich auch der S Bahnhof Noldnerplatz befindet und der Archibaldweg Im Westen wird der Platz durch den Bahndamm der Verbindungsbahn zwischen Ringbahn und Betriebsbahnhof Berlin Rummelsburg und im Nordosten durch die Luckstrasse begrenzt An der Sudostseite des Platzes liegt die Schlichtallee von der die Fischerstrasse abzweigt Die in Ost West Richtung verlaufende Noldnerstrasse teilt den Platz Zwischen den Strassen befinden sich Grunanlagen Das Gebiet wird neben der S Bahn durch diverse Buslinien erschlossen Bushaltestellen befinden sich in der Noldnerstrasse und direkt vor dem S Bahnhof Uber die Luckstrasse und weiter uber die Schlichtallee oder die Noldnerstrasse verlauft die Strassenverbindung vom Weitlingkiez und von den Wohngebieten im Suden des Ortsteils Friedrichsfelde zur Berliner Innenstadt Geschichte Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts war das Gebiet um den Platz das damals zur Landgemeinde Boxhagen Rummelsburg gehorte weitgehend unbebaut Etwas ostlich in der heutigen Luckstrasse befand sich die vor 1800 entstandene Kolonistensiedlung Lichtenberger Kietz Im Nordwesten jenseits der 1866 eroffneten Ostbahnstrecke war die Victoriastadt bereits zu grossen Teilen bebaut Westlich des heutigen Platzes in der Prinz Albert Strasse heute Noldnerstrasse jenseits der 1879 gebauten Verbindungsbahn nach Rummelsburg war 1892 die Erloserkirche eingeweiht worden Bereits 1874 war ein Schulhaus in der Nordwestecke des heutigen Platzes in der damaligen Portlandstrasse um 1960 in den Noldnerplatz einbezogen fertiggestellt worden 1 1891 entstand in der Prinz Albert Strasse westlich des Platzes neben der Erloserkirche die Centralschule Boxhagen Rummelsburg Das alte Schulgebaude wurde daraufhin zum Armenhaus der Gemeinde Boxhagen Rummelsburg Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude stark beschadigt und anschliessend abgerissen 2 Ein benachbartes Grundstuck hatte sich die Gemeinde 1896 1897 gesichert um dort einen Erholungs und Spielplatz zu errichten 2 Seit 1882 gab es an der sudlich gelegenen Niederschlesisch Markische Eisenbahn nach Frankfurt Oder den Haltepunkt Kietz Rummelsburg etwa 300 m vom Platz entfernt ostlich der Kietzer Strasse der heutigen Schlichtallee Ende des 19 Jahrhunderts entstand ein Bebauungsplan in dem das Strassennetz und die Baufluchten der Hauser des heutigen Weitlingkiezes festgelegt wurden Um 1900 kaufte Baumeister Wagenknecht das Gebiet zwischen heutiger Luck und Fischerstrasse und liess dort die ersten Mehrfamilienhauser errichten 3 In den folgenden Jahren wurde das Gebiet ostlich des Platzes mit Mietshausern bebaut 1903 wurden die vorher auf dem Gelandeniveau verlaufenden Bahngleise der Ostbahn in Dammlage verlegt Einstmals durchgehende Strassenzuge wie der von der Neuen Prinz Albert Strasse heute Luckstrasse zur Kantstrasse heute Kaskelstrasse sind seitdem unterbrochen Bei der Verlegung der Bahntrasse wurde ein zunachst Rummelsburg Ost genannter Bahnhof eingerichtet der heutige Bahnhof Noldnerplatz In den Folgejahren entstanden weitere Wohnbauten an der Nordostseite des Platzes 1912 wurde die Gemeinde Boxhagen Rummelsburg in die Stadt Lichtenberg eingemeindet die wiederum 1920 zu Gross Berlin kam nbsp Max Taut Schule nbsp Akademie fur Arztliche Fortbildung Noldnerstrasse 35 bei ihrer Eroffnung 1958 heute Polizeidirektion Berlin Abschnitt 64 Im Rahmen eines stadtebaulichen Wettbewerbs wurde von 1927 bis 1932 auf der Sudostseite des Platzes eine Schule im Stil der Neuen Sachlichkeit nach Planen von Max Taut gebaut Sudlich der Schule sollte ein Wohngebiet entstehen Wegen des schlechten Baugrundes wurden diese Planungen jedoch nicht verwirklicht Dort befinden sich bis heute Kleingarten Im Zweiten Weltkrieg wurde ein grosser Teil der Bebauung am Platz zerstort Es verblieben drei Wohnhauser und die Max Taut Schule die ebenfalls teilweise beschadigt war Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Grunanlage keinen offiziellen Namen im Volksmund wurde sie Lindenplatz genannt 1947 erhielt die Anlage den Namen Noldnerplatz 4 nach dem Antifaschisten Erwin Noldner der in der nahen Turrschmidtstrasse gelebt hatte Bis 1953 verkehrte eine Strassenbahnlinie uber den Platz die die Marktstrasse uber die Weitlingstrasse mit Alt Friedrichsfelde verband 5 Im Jahre 1958 wurde die Portlandstrasse die im Nordwesten des Platzes Archibaldweg und Noldnerstrasse verband aufgehoben und das Gelande in die Grunanlage einbezogen Im gleichen Jahr entstand der Neubau eines Burohauses auf der Westseite des Platzes fur die Akademie fur Arztliche Fortbildung der DDR 2003 lobte das Bezirksamt Lichtenberg eines stadtebaulichen Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes aus Der Platz sollte aufgewertet werden wobei der Charakter als Grunanlage besser sichtbar werden sollte Ausserdem sollten die Verkehrswege ubersichtlicher gestaltet werden 3 Die Grunanlage auf der Nordseite des Platzes wurde entsprechend umgestaltet und neue Spielplatze wurden angelegt Bebauung und Kunstwerke Bearbeiten nbsp Gebaudeubersicht des Schulensembles am NoldnerplatzAbgesehen von einem 1958 errichteten Funktionsgebaude im Westen des Platzes das heute von der Auslanderbehorde genutzt wird ist der Platz nur an seiner Nordost und Sudostseite bebaut Postalisch haben alle Gebaude Adressen in einer der angrenzenden Strassen Wichtigstes Gebaude ist die Max Taut Schule an der Sudostseite des Platzes die unter Denkmalschutz steht Sie wurde im Rahmen eines 1927 ausgelobten Wettbewerbs von 1928 bis 1932 gebaut 6 Eingeweiht wurde sie erst 1935 als der Architekt Max Taut bei den nationalsozialistischen Machthabern bereits in Ungnade gefallen war Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Schule starke Schaden die Aula wurde fast vollstandig zerstort In der DDR Zeit trug der Schulkomplex den Namen Kant Oberschule Nach 2000 wurde der gesamte Schulkomplex im Rahmen eines URBAN II Wettbewerbs nach Planen von Max Dudler umgebaut Auch die jahrzehntelang ungenutzte Aula entstand wieder neu 7 Die sanierte Schule wurde am 5 Dezember 2007 der Offentlichkeit ubergeben und aus diesem Anlass nach ihrem Architekten in Max Taut Schule umbenannt Sie wird als Oberstufenzentrum fur Versorgungs und Reinigungstechnik genutzt Die sanierte Aula dient auch fur Kulturveranstaltungen und Gesprachsrunden des Bezirksamts Lichtenberg Die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg tagt an jedem dritten Donnerstag im Monat in der Max Taut Aula 8 nbsp Gedenkstein fur die Rummelsburger WiderstandskampferDie Wohnbebauung an der Fischer und Luckstrasse ist ein heterogenes Ensemble aus wenigen Hausern die den Zweiten Weltkrieg uberstanden haben mit Erganzungen der 1950er 1970er und 1990er Jahre Im nordlichen Teil des Platzes stand eine nach Entwurfen von Erwin Kobbert errichtete Brunnenanlage die inzwischen nicht mehr existiert Jahr 2017 Im Jahre 2010 weihte das Bezirksamt einen Gedenkstein fur den Rummelsburger Arbeiterwiderstand 1933 1945 ein Anfang 2019 gab es einen kunstlerischen Gestaltungswettbewerb zur Aufbesserung des Platzes Den ersten Preis erkannte die Jury dem Kunstler Christian Hasucha zu der aus verschiedenen behauenen Granitsteinen das Sujet Himmel uber Noldnerplatz entworfen hatte Im Januar 2020 wurde das Kunstwerk auf einer Grunflache des Platzes eingeweiht 9 Nutzung Bearbeiten Durch seine relativ isolierte Lage zwischen mehreren Wohngebieten ist hier kein Geschaftszentrum entstanden Lediglich an der Fischerstrasse befinden sich einzelne Laden wie ein Imbiss und ein Friseur Der Platz besteht uberwiegend aus Grunflachen die von mehreren Verkehrsstrassen gekreuzt werden Im Norden ist nach 2000 ein Bereich fur spielende Kinder mit Skaterbahn und zum Bolzen umgebaut worden Bahnhof Bearbeiten nbsp Bahnhof Noldnerplatz nbsp Bahnhof Noldnerplatz mit S Bahn ZugGeschichte Bearbeiten Mit der Hoherlegung der Gleise der im Jahre 1867 eroffneten Preussischen Ostbahn wurde der Bahnhof am 1 Oktober 1902 zunachst unter dem Namen Rummelsburg Ost eroffnet Am 1 Oktober 1914 erfolgte eine Umbenennung in Neu Lichtenberg Am 6 November 1928 wurde der elektrische S Bahn Betrieb auf der Strecke aufgenommen Seit dem 12 Dezember 1954 tragt der Bahnhof seinen Namen Noldnerplatz Anlagen Bearbeiten Der Bahnhof amtliche Abkurzung BNPL am Streckenkilometer 3 4 der Ostbahn war betrieblich nur ein Haltepunkt Seit 2018 ist er bahntechnisch ein Bahnhofsteil des Berliner Ostbahnhofes Einziger Zugang zum Bahnsteig ist ein Fussgangertunnel auf der Westseite der den Noldnerplatz und die Kaskelstrasse in der Victoriastadt verbindet Ein Empfangsgebaude gibt es nicht lediglich ein Aufsichtshauschen auf dem Bahnsteig das wie auch die Uberdachung der Westhalfte des Bahnsteigs aus der Entstehungszeit des Bahnhofs stammt Die Bahnsteiguberdachung besteht aus einem Holzdach auf gusseisernen Saulen Das Eingangsportal auf der Sudseite wurde in den 1960er Jahren erbaut Der Bahnsteig ist nicht barrierefrei zuganglich Fur den Einbau von Aufzugen mussen der Zugangstunnel und die Treppen grunderneuert werden Die Arbeiten konnen erst nach Abschluss der Baumassnahmen am Bahnhof Ostkreuz erfolgen 10 Die Bahn plant derzeit die Erneuerung des stadtteilverbindenden Tunnels sowie die Anlage von Rampen an beiden Ausgangen Auch der Zugang zum Bahnsteig soll dann barrierefrei neu errichtet werden Die Arbeiten sollen bis 2026 27 abgeschlossen werden 11 Westlich des Bahnhofs uberquert die Bahnstrecke Frankfurter Allee Rummelsburg auf einer Brucke die Kaskelstrasse die Ostbahn und den Archibaldweg Nordlich der S Bahn Gleise befindet sich ein nicht elektrifiziertes Gleis der Bahnstrecke Berlin Kustrin Kietz Grenze in Richtung Bahnhof Lichtenberg Daran schliessen sich umfangreiche Abstellanlagen mit Lokschuppen und Werkstattgebauden an Ein ca 12 000 m grosser Teil dieses Komplexes wird seit 2004 von den B L O Ateliers verwaltet die Abkurzung BLO ist das Kurzel des Bahnhofs Berlin Lichtenberg im Betriebsstellenverzeichnis der Deutschen Bahn 12 Ein Teil der Abstellgleise dient fur den Bahnbetrieb des Bahnhofs Lichtenberg Der S Bahnhof wird von den Linien S5 S7 und S75 angefahren Es bestehen Ubergangsmoglichkeiten zu den Buslinien 194 240 und 396 Tagesverkehr und N94 Nachtverkehr Linie Verlauf nbsp Westkreuz Charlottenburg Savignyplatz Zoologischer Garten Tiergarten Bellevue Hauptbahnhof Friedrichstrasse Hackescher Markt Alexanderplatz Jannowitzbrucke Ostbahnhof Warschauer Strasse Ostkreuz Noldnerplatz Lichtenberg Friedrichsfelde Ost Biesdorf Wuhletal Kaulsdorf Mahlsdorf Birkenstein Hoppegarten Neuenhagen Fredersdorf Petershagen Nord Strausberg Hegermuhle Strausberg Stadt Strausberg Nord nbsp Potsdam Hauptbahnhof Babelsberg Griebnitzsee Wannsee Nikolassee Grunewald Westkreuz Charlottenburg Savignyplatz Zoologischer Garten Tiergarten Bellevue Hauptbahnhof Friedrichstrasse Hackescher Markt Alexanderplatz Jannowitzbrucke Ostbahnhof Warschauer Strasse Ostkreuz Noldnerplatz Lichtenberg Friedrichsfelde Ost Springpfuhl Poelchaustrasse Marzahn Raoul Wallenberg Strasse Mehrower Allee Ahrensfelde nbsp Warschauer Strasse Ostkreuz Noldnerplatz Lichtenberg Friedrichsfelde Ost Springpfuhl Gehrenseestrasse Hohenschonhausen WartenbergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Noldnerplatz Berlin Rummelsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umgebungsplan des Bahnhofs Noldnerplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Auslobung des stadtebaulichen Wettbewerbs zur Umgestaltung des Platzes mit Auslobungstext und diversen PlanungsentwurfenEinzelnachweise Bearbeiten Christine Steer Rummelsburg mit der Victoriastadt be bra Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8148 0181 0 S 58 a b Der Noldnerplatz und seine Geschichte Teil 1 von den Anfangen bis zum 2 Weltkrieg Memento vom 3 Januar 2014 im Internet Archive PDF 875 kB In Stadtbildinfos Zeitung der Stadtbild Agentur Lichtenberg 1 2008 S 3 4 a b Auslobung des stadtebaulichen Wettbewerbs 2003 PDF 169 kB Auftraggeber Bezirksamt Lichtenberg Der Noldnerplatz und seine Geschichte Teil 2 von 1945 bis heute PDF 851 kB In Stadtbildinfos Zeitung der Stadtbild Agentur Lichtenberg 2 2008 S 3 Linienchronik der Berliner Strassenbahn abgerufen am 22 Marz 2011 Schulneubau in Lichtenberg Berufs Mittelschule und Oberlyzeum In Berliner Volkszeitung 10 April 1929 Die Kriegsschaden sind beseitigt Mehr als 60 Jahre dauerte es bis die Aula der Max Taut Schule in Lichtenberg saniert wurde In Berliner Zeitung 6 Dezember 2008 Tagungsort der BVV Lichtenberg Einweihung des Kunstwerkes Himmel uber Noldnerplatz Bezirksamt Lichtenberg Pressemitteilung 10 Januar 2020 Drucksache 17 15247 PDF Abgeordnetenhaus Berlin 20 Januar 2015 abgerufen am 2 Februar 2015 Drucksache 18 23656 PDF Abgeordnetenhaus Berlin 19 Juni 2020 abgerufen am 1 Juli 2020 blo ateliers de abgerufen am 27 Dezember 2010 52 502222222222 13 485555555556 Koordinaten 52 30 8 N 13 29 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noldnerplatz amp oldid 224550000 Bahnhof