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Der Burgerkrieg im Libanongebirge 1860 der vielfach mit anderen Namen bezeichnet wird 1 war der Hohepunkt einer landlichen Revolte der christlichen Maroniten gegen die im 11 Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangenen Drusen genauer gesagt gegen die Landbesitzer unter ihnen die ihren Ausgangspunkt im Libanongebirge nahm Er kulminierte in einem Massaker in Damaskus Insgesamt kamen 20 000 Christen ums Leben dazu eine unbekannte Zahl von Muslimen 380 christliche Dorfer und 560 Kirchen wurden zerstort Schliesslich intervenierte eine internationale Truppe unter franzosischer Fuhrung Der Burgerkrieg gilt als Ausloser fur die Entwicklung des Libanon zur spateren Unabhangigkeit Das zerstorte Christenquartier von Damaskus 1860Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 3 Literatur 4 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenUnter Muhammad Ali machte sich Agypten praktisch unabhangig und sein Sohn marschierte bald auf die osmanische Hauptstadt Istanbul 1839 entschlossen sich Grossbritannien Frankreich Russland Osterreich und Preussen die agyptische Armee aus Anatolien zu vertreiben da ihnen ein unkontrolliertes Auseinanderbrechen des Osmanenreichs zu unabsehbare Folgen haben konnte Die britische Flotte blockierte die syrisch palastinensische Kuste Beirut wurde beschossen es kam zu lokalen Erhebungen und die osmanische Armee marschierte ein Allerdings mussten die Osmanen Muhammad Ali 1841 als erblichen Vizekonig in Agypten anerkennen Am 3 September 1840 wurde Baschir Schihab III Nachfolger des einflussreichen Emirs Baschir Schihab II 1789 1840 durch den Sultan zum Emir des Libanongebirges erhoben Wahrend der agyptischen Herrschaft des Ibrahim Pascha des Sohnes Muhammad Alis wurden in einem Ferman von 1839 dann aber besonders ab 1856 die Nicht Muslime den Muslimen gleichgestellt Dagegen kam es zu einer Gegenreaktion der Muslime aber auch der Drusen die von der bisherigen Ordnung gleichfalls profitiert hatten und sich ihres Vorrangs beraubt sahen Daher setzte der osmanische Sultan den Emir am 13 Januar 1842 ab und benannte Omar Pascha als Statthalter doch wurde auch dieser bald ersetzt Die Vertreter der westeuropaischen Staaten legten dem Sultan nahe das Gebiet in einen drusischen und einen maronitischen Bezirk aufzuteilen ein Vorschlag den dieser am 7 Dezember 1842 annahm Er forderte den Statthalter in Damaskus auf das Gebiet in einen nordlichen maronitischen und in einen sudlichen drusischen Distrikt aufzuteilen Ihre Trennlinie sollte die Strasse Beirut Damaskus sein Zudem sollten beide nunmehr dem Statthalter im Eyalet Sidon der in Beirut residierte rechenschaftspflichtig sein Kriegsverlauf BearbeitenIm Mai 1845 kam es zu ersten Konflikten woraufhin der Sultan Ratsgremien einsetzte die die religiosen Gruppen die hinter den Konflikten zu stehen schienen reprasentieren sollten Die soziale Komponente verschwand bald in der Aussenwahrnehmung so dass er als ausschliesslich religioser Konflikt in Erscheinung trat nbsp Tanyus SchahinAls die Bauern des Distrikts Keserwan die sich durch Abgaben uberfordert fuhlten rebellierten wandten sie sich vor allem gegen die feudalen Strukturen 1858 forderte Tanyus Schahin einer der maronitischen Sprecher die Abschaffung der feudalen Vorrechte Als diese Forderung abgelehnt wurde begann unter seiner Fuhrung im Januar 1859 ein bewaffneter Aufstand Er richtete sich zunachst gegen die maronitischen Chazen muqata dschis Feudalherren von Keserwan deren Landereien sie besetzten und eine eigene Regierung bildeten Die Unruhen breiteten sich nach Latakia und in den mittleren Libanon aus Nun bereiteten sich maronitische Landleute auf einen allgemeinen Aufstand gegen ihre drusischen Herren vor Diese begannen nun ihrerseits drusische Gruppen zu bewaffnen Im August 1859 kam es in der Metn Region des christlichen Sektors von Qaimaqamate zu Streitigkeiten die den maronitischen Bischof Tubiya Aun 4 April 1871 dazu veranlassten von Beirut aus zu intervenieren Ein drusischer muqata ji der Yazbaki Fraktion Yusuf Abd al Malik intervenierte seinerseits bewaffnet in einem Dorf namens Beit Mery bei dem 20 Tote zu beklagen waren Wahrend nun die Drusen im Bund mit den osmanischen Autoritaten den Krieg vorbereiteten liess Bischof Aun Waffen verteilen Zwischen Marz und Mai 1860 kam es zu Morden Plundereien und Gefechten Laut der Historikerin Leila Tarazi Fawaz waren diese Ubergriffe eher zufallig und unvorhersehbar genug so dass sie eher Gesetzlosen zugeschrieben wurden denn als Teil eines kalkulierten Krieges gegen andere Sekten wahrgenommen wurden insbesondere da das Banditenwesen immer Teil der Vorgange war 2 Im Marz wurde ein katholischer Monch in Aammiq getotet und das Kloster geplundert womit ein Zyklus wechselseitiger Racheakte einsetzte 3 Im April wurden zwei Drusen bei Beirut getotet woraufhin bei Sidon drei Christen ihr Leben verloren dann folgte der Tod von zwei Christen aus Jezzine in Chan Iqlim al Schumar am 26 April Am 27 April wurden zwei weitere Christen in Katuli ermordet wofur am 11 Mai wiederum zwei Drusen am Nahr al Assal und am 14 Mai zwei Drusen aus dem Chouf bei Sidon ermordet wurden Diese Kette von Racheakten machte nicht nur die Strassen unsicher sondern es kam zu einer Ausweitung des Konflikts so dass sich im Mai die Beschwerden bei den westlichen Konsulaten hauften dass nun auch in den Distrikten Beqaa Arqub und Gharb Christen ermordet worden seien Nach maronitischen Uberfallen in Metn und dem Vordringen von Schahins Leuten in den Gharb westlich von Beirut hielten die Drusen einen Kriegsrat in Muchtara wo sich die gemassigte Dschumblatti Fraktionen und die eher auf Krieg setzenden Yazbaki auf Sa id Dschumblatt als ihren Fuhrer verstandigten nbsp Christliche Miliz franzosische PostkarteAls Beginn des eigentlichen Burgerkriegs gilt der 27 Mai gelegentlich auch der 29 Als eine 250 Mann starke Maronitenmiliz aus Keserwan unter Fuhrung von Taniyus Schahin die Seidenernte von Naccache einsammelte marschierte sie statt zuruckzukehren auf Baabda im Distrikt as Sahil bei Beirut Die Drusen betrachteten dies als Provokation wahrend sich die Maroniten durch die Stationierung osmanischer Einheiten unter Churschid Pascha bei Naqqasch am 26 Mai bedroht sahen Die osmanische Garnison setzte sich in Hazmiyeh mit Unterstutzung der westlichen Konsuln fest um fur Ruhe zu sorgen Am 29 Mai uberfielen Keserwani Maroniten die konfessionell gemischten Dorfer Qarnaye Btechnay und Salima Die Drusen wurden gezwungen die Dorfer zu verlassen Als Drusen nun ihrerseits das gemischte Dorf Beit Mery und die Dorfbewohner ihre Glaubensgenossen aus Abadiyeh und as Sahil zu Hilfe riefen kam es zum offenen Konflikt Maroniten brannten die Hauser der Drusen in Beit Mery nieder und besiegten die Druseneinheit unter Ibrahim Aga bei dem Dorf bevor sie sich zuruckzogen Doch bereits am 30 Mai kehrten sie zuruck doch wurden sie nun von bis zu 2000 Drusen unter Fuhrung der Clans der Talhuq und der Abu Nakad besiegt was wiederum bis dahin neutrale Maroniten aus Baabda Wadi Schahrur Hadath und weiteren Dorfern in den Kampf zog Am nachsten Tag wurden die 200 Maroniten bei Beit Mery geschlagen und zum Ruckzug nach Brummana gezwungen Zwischen 35 und 40 Dorfer mit maronitischer Mehrheit wurden nun in Brand gesetzt und etwa 600 Maroniten niedergemacht Bereits am 30 Mai war es bei Zahle zum Kampf zwischen 200 Drusen unter Ali ibn Chattar Imad und 400 lokalen Christen bei Dahr al Baidar gekommen Nun mischten sich Christen aus dem nahegelegenen Zahle in die Kampfe ein so dass sich Imad nach Ain Dara unter Verfolgung durch die Christen zuruckzog Ali Imad starb am 3 Juni woraufhin eine 600 Mann starke Druseneinheit unter seinem Vater Chattar Imad bald bei Ain Dara etwa 3000 Christen vor allem aus Zahle eine Schlacht lieferten Zwar siegten die Drusen doch verloren sie doppelt so viele Manner wie ihre Gegner Zwischen dem 29 und dem 31 Mai wurden 60 Dorfer im Umkreis von Beirut zerstort weitere 33 Christen und 48 Drusen starben Ende Mai belagerten Drusen unter Baschir Nakad mit Unterstutzung der Imad und der Dschumblattclans Deir al Qamar Ein Hilfskonvoi mit Lebensmitteln unter Fuhrung des osmanischen Generals Churschid Pascha erreichte nicht die belagerte Stadt Baschirs Krafte die inzwischen aus 3000 Drusen bestanden attackierten Deir al Qamar am 2 und 3 Juni Dabei kamen 70 bis 100 Drusen zu Tode sowie 17 bis 25 Christen Wahrend der Plunderungen die bis zum 6 Juni andauerten wurden 130 Hauser zerstort 4 Etwa die Halfte der christlichen Bewohner war neutral geblieben Sie ersuchten um den Schutz der Drusen mit denen sie personliche und Geschaftskontakte verbanden nbsp Christliche FluchtlingeWahrend im ubrigen Syrien die Griechisch Orthodoxen des Wadi al Taym mit den Maroniten eine gemeinsame Front gegen protestantische Missionsaktivitaten gebildet hatten und sie den Schihab Emiren von Rachaya und Hasbaya loyal blieben eskalierte der Kampf der sunnitischen Emire unter Sa ad al Din Schihab und der Drusen unter Sa id al Schams und Sa id Dschumblatt vor allem in Deir Mimas Unter Yusuf Agha intervenierten nun osmanische Einheiten um die Garnison unter von Uthman Bey zu decken und die Kampfe in Hasbaya zu beenden Inzwischen war es jedoch zu Kampfen im nahegelegenen Schebaa woraufhin Uthman Bey Friedensverhandlungen aufnahm Kaum hatte er den Christen Frieden zugesagt uberfielen Drusen das Dorf Wadi al Taym dann marschierten sie auf Hasbaya wo christliche Fluchtlinge sich aufhielten Auf Weisung Uthmans suchten diese am 3 Juni Schutz in seinem Haus und gaben ihre etwa 500 Gewehre ab Folgt man dem britischen Konsul so war dies der Plan Uthmans Etwa 150 Fluchtlinge aus Qaraoun dazu 400 Geflohene im Hause von Sa id Dschumblatts Nayifa erhofften sich Schutz vor den Drusen des Wadi al Taym die noch Verstarkung aus Madschdal Schams Iqlim al Ballan und der Hauranebene erlangt hatten Unter dem Kommando von Ali Bey Hamada Kenj Ahmad und Hasan Agha Tawil wurden die Drusen zwar von einer schlecht organisierten Freiwilligentruppe von vielleicht tausend Mann zuruckgeschlagen von denen 26 ums Leben kamen doch siegte die uberlegene Druseneinheit am nachsten Tag Das erhoffte Eingreifen der osmanischen Truppen blieb aus Nun griffen die Drusen das Haus des Gouverneurs an Dabei wurden zunachst 17 Schihabi Manner getotet darunter Emir Sa ad al Din der enthauptet und dessen Leichnam aus dem dreistockigen Haus auf die Strasse geworfen wurde Von den tausend Fluchtlingen uberlebten nur 40 bis 50 Manner denen die Flucht gelungen war 5 Die 400 Fluchtlinge die bei Nayifa Dschumblatt untergekommen waren wurden eilends in die Dschumblatthochburg Muchtara gebracht um uber den Hafen Beirut auf ein englisches Kriegsschiff zu entkommen nbsp Rachaya und seine ZitadelleNun weitete sich die Gewalt ins Beqaa Tal aus nachdem dort auf Intervention der Drusen zwei Gewalttater freigesetzt wie sie auf Protest der Christen festgesetzt worden waren Nun griffen die Drusen Dahr al Ahmar an am 8 Juni flohen die dortigen Christen nach Rachaya wo eine osmanische Garnison lag Die Drusen griffen die Dorfer Kfar Mischki Beit Lahia und Hawusch an woraufhin die Christen Sicherheitszusagen von Emir Ali Schihab dem Gouverneur von Rachaya aber auch von der Drusenfamilie al Aryan erhielten die dort grossen Einfluss hatte Etwa 150 flohen in das Regierungsgebaude eine Zahl die noch anwuchs als die Drusen Hauser niederbrannten und einige toteten Nach Verhandlungen mit osmanischen Beamten zogen sie zwar ab doch blieben die Fluchtlinge sicherheitshalber im Regierungsgebaude Am 11 Juni erschienen 5000 Drusen unter dem Kommando von Ismail al Atrasch die schon Dorfer im Anti Libanon uberfallen hatten Nun griff eine Halfte der Miliz Aya an die andere sturmte Rachaya Von den Schihab Emiren von Rachaya uberlebten nur zwei die Fluchtlinge wurden niedergemetzelt Inzwischen zahlte man auf ihrer Seite 1800 Tote Drusen brandschatzten nun im mittleren Beqaa Tal und um Baalbek Dabei arbeiteten einige Gruppen mit schiitischen irregularen Einheiten zusammen die der Harfuschclan fuhrte Wahrend diese Baalbek angegriffen hatten zogen die Drusen wieder sudwarts Richtung Zahle das zu dieser Zeit das einzige Ruckzugsgebiet der Christen Die dortigen Christen uberwiegend von Abdallah Abu Chatir gefuhrt baten die maronitischen Milizenfuhrer in Kesrawan und Metn Taniyus Schahin von Rayfoun Youssef Bey Karam von Ehden und Yusuf al Schantiri von Metn um Hilfe Schahin furchtete die Intervention der Osmanen und antwortete nicht wahrend al Schantiri es vorzog abzuwarten Karam hingegen sammelte 4000 Mann doch ruckten diese nur bis zum Metn Dorf Bikfaya vor angeblich auf Geheiss des franzosischen Konsuls und der osmanischen Entscheider 6 So sammelten sich bei Zahle Christen aus der Stadt dazu 400 Berittene aus Baskinta und eine kleinere Einheit aus Metn Drusische Krafte aus dem Wadi al Taym Rachaya Chouf und dem Hauran sammelten sich um Qabb Ilyas nordlich von Zahle Am 14 Juni griffen die Belagerten Qabb Ilyas ebenso erfolglos an wie wenige Tage spater nbsp Youssef Bey KaramAm 18 Juni begann der Angriff unter Fuhrung von Chattar Imad dem sich berittene Beduinen aus dem Hauran ebenso angeschlossen hatten wie Schiiten Die Angriffe begannen im Osten Suden und Westen Imad stattete seine Kampfer mit Kreuzen und christlichen Flaggen aus die aus fruheren Uberfallen stammten und tauschte damit die Ankunft der christlichen Entsatztruppe unter Karam vor Als im Nordteil die ersten Hauser brannten sturmten auch die Verbundeten in den befestigten Ort Die Einwohner versuchten nach Metn Keserwan und as Sahil zu fliehen am 19 Juni war die Stadt leer Vollig unklar ist die Zahl der Toten die Angaben liegen zwischen 40 und 900 wahrend die Drusen zwischen 100 und 1500 Mann verloren Wahrend sich die Drusen geeinigt hatten die starkste christliche Festung Zahle nicht zu plundern taten dies hingegen die Sardiyah Beduinen Ahnlich erging es bis zu 34 Dorfern im Beqaa Tal Der Clan der Schia Harfusch leitete die Belagerung von Baalbek Dabei wurde die osmanische Garnison unter dem Kommando von Husni Bey ebenso angegriffen wie das Haus des Gouverneurs Faris Agha Qadro Dabei kamen mehrere seiner Angestellten ums Leben Eine kurdische Miliz die vom osmanischen Gouverneur von Damaskus entsandt worden war fuhrte Hassan Agha Yazigi Sie verhinderte jedoch nicht die Belagerung von Baalbek das weitgehend zerstort wurde nbsp Skizze von Deir al Qamar London News 21 Juli 1860Am 20 Juni marschierten die Drusen auf Deir al Qamar dessen Bewohner um Schutz bei befreundeten Drusen ersucht hatten Einige der Vermogenderen flohen nach Beirut oder Muchtara Auf Anraten des Distriktsgouverneurs Mustafa Schukri Effendi oder von Tahir Pascha von der Beiruter Garnison wurden die Christen entwaffnet um die Drusen nicht zu provozieren Am Abend des 19 Juni wurde ein Christ und ein Priester ausserhalb des Gouverneurshauses von Deir al Qamar getotet Dort befanden sich mehrere Tausend Fluchtlinge ebenso wie sich Hunderte in die aufgegebenen Baracken von Beit ed Din gefluchtet hatten Drusen die teilweise unter dem Kommando von Scheich Qasim Imad standen stromten in die Stadt ein Vorgang der von den 4000 Mann der Besatzung von Deir al Qamar nicht unterbunden wurde Am Morgen des 20 Juni begann der Angriff auf das Gouverneurshaus die Manner und viele Frauen wurden ermordet Deir al Qamar wurde bis zum 23 Juni ausgeplundert und niedergebrannt ebenso das benachbarte Beit ed Dine und seine Umgebung Erst auf Intervention von Sa id Dschumblatt und Baschir Nakad Scheich des Hamada Clans und ein osmanischer Offizier 1200 bis 2200 Christen waren tot und im Oktober 1860 hatte Deir al Qamar wo zuvor 10 000 Menschen lebten nur noch 400 Einwohner Inzwischen konnte jeder Zwischenfall zu umfassenden Gewaltausbruchen fuhren Als am 23 Juni ein Sunnit in einem Streit mit einem christlichen Fluchtling in Beirut ums Leben kam forderten die Angehorigen die Hinrichtung des Taters Als ein Verdachtiger festgesetzt wurde zog der Mob bereits durch die Stadt deren Bevolkerung sich durch die geflohenen Christen verdoppelt hatte Der Gouverneur des Vilayet Beirut Isma il Pascha liess zwar Truppen aufmarschieren doch den Verdachtigen der seine Unschuld beteuerte liess er dennoch in Uberschreitung seiner Kompetenzen hinrichten Tatsachlich beruhigte sich die Lage In Jaffa Haifa Akka Tripolis Sidon und Tyros kam es zu Unruhen wobei diese die europaischen Kriegsschiffe in Schach hielten Doch in Tyros und Sidon kam es zu schweren Strassenkampfen so dass viele Christen nach Malta oder Alexandria flohen In Galilaa hingegen sorgten lokale Beduinenfuhrer fur Ruhe wie etwa Aqil Agha der Christen in Nazareth und Akka seines Schutzes versicherte Dennoch kam es immer wieder zu Zwischenfallen und Toten Jerusalem Nablus Homs Hama Latakia und Aleppo wurden durch osmanische Truppen ruhig gehalten In Aleppo war die lokale Einheit allerdings zu klein so dass sich Christen zusammentaten um eine muslimische Schutzeinheit zu finanzieren 7 nbsp Der Bericht der Times zur Franzosischen Expedition 9 August 1860 nbsp Mehmed Fuad PaschaIm Juli 1860 erreichten die Unruhen auch Damaskus Teile des Militars der Drusen und der Sunniten massakrierten uber 25 000 Christen darunter den amerikanischen und den niederlandischen Konsul 8 Der algerische Exulant und ehemalige prominente Aufstandsanfuhrer gegen Frankreich Abd el Kader El Djezairi und seine Soldaten brachten zahlreiche Fluchtlinge in seinem Haus und in der Zitadelle in Sicherheit Das zumeist von Katholiken bewohnte Quartier wurde niedergebrannt Hingegen beschutzten die muslimischen Nachbarn im Armenquartier Midan ihre meist orthodoxen Nachbarn Ein Brief an den englischen Daily News von Juli 1860 konstatiert dass zwischen 7 000 und 8 000 ermordet worden seien 5 000 waren verwitwet 16 000 zu Waisen geworden James Lewis Farley berichtet in einem Brief von 326 zerstorten Dorfern 560 Kirchen Churchill nahm 1862 etwa 11 000 Mordopfer an 100 000 Fluchtlinge 20 000 Witwen und Waisen Einige Waisen wurden von Johann Ludwig Schneller aufgenommen daraus entstand spater das Syrische Waisenhaus in Jerusalem nbsp Franzosisches Expeditionskorps unter Charles de Beaufort d Hautpoul landet in Beirut am 16 August 1860 Nachdem die osmanischen Truppen uberwiegend versagt einige sogar fur die Entwaffnung der Christen gesorgt hatten intervenierte Frankreich das seine bis 1523 zuruckreichende Rolle als Schutzherr der Katholiken im Osmanenreich wieder ins Leben rief 9 Nach dem Massaker und verscharftem Druck von Politik und Offentlichkeit erklarte sich das Osmanenreich am 3 August 1860 bereit die Entsendung von bis zu 12 000 europaischen Soldaten zur Wiederherstellung der Ordnung zuzulassen 10 Am 5 September 1860 kam es zu Abkommen mit Grossbritannien Frankreich Russland Preussen und Osterreich Frankreich sollte bis zur Halfte der Soldaten stellen General Charles de Beaufort d Hautpoul 11 fuhrte die entsprechenden Krafte Er hatte schon fur Ibrahim Pascha gearbeitet und an der Kampagne gegen die Araber 1834 teilgenommen Das Korps bestand aus 6 000 Soldaten von denen die meisten aus Chalons sur Marne kamen Die Manner landeten in Beirut am 16 August 1860 12 und blieben bis Juni 1861 Gegen diesen langen Aufenthalt intervenierte die britische Regierung die die Pazifizierung lieber den osmanischen Truppen uberlassen wollte 13 Eine langfristig sehr bedeutende Konsequenz war die Autonomie des Libanons vom osmanischen Syrien Dies erfolgte durch die Errichtung des Mutesarriflik Libanonberg das spater zum Gouvernement Libanonberg und damit zur Keimzelle des heutigen Libanon wurde Der neue Gouverneur wurde der Armenier Daud Pascha aus Konstantinopel dessen Ernennung am 9 Juni 1861 erfolgte Die Berichte uber das Leid im Libanon fuhrten dazu dass in Europa und den USA Spenden fur die Opfer gesammelt und von den Konsuln der Lander an den Libanon ubergeben wurden dies war eine der ersten Aktionen internationaler Wohltatigkeit 14 Literatur BearbeitenCaesar E Farah Politics of Interventionism in Ottoman Lebanon 1830 1861 I B Tauris Centre for Lebanese Studies Oxford 2000 ISBN 978 1 86064 056 8 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War Civil Conflict in Lebanon and Damascus in 1860 Centre for Lebanese Studies London University of California Press Berkley 1994 ISBN 1 85043 201 5 Anmerkungen Bearbeiten Die New York Times nannte im Jahr 1860 den Konflikt Civil War in Syria The Civil War in Syria In The New York Times 21 Juli 1860 S 2 archiviert vom Original am 21 November 2021 abgerufen am 1 Juli 2021 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nytimes com Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 47 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 48 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 57 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 62 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 65 Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 77 Ezel Kural Shaw History of the Ottoman Empire and modern Turkey Bd 2 Cambridge University Press 1977 ISBN 0 521 21449 1 S 143 Herbert Ingram Priestley France Overseas A Study of Modern Imperialism D Appleton Century New York London 1938 OCLC 1446707 S 87 Simon Chesterman Just War or Just Peace Humanitarian Intervention and International Law Oxford University Press New York 2001 ISBN 0 19 924337 9 S 32 siehe Charles Marie Napoleon de Beaufort d Hautpoul Leila Tarazi Fawaz An Occasion for War S 114 Charles H Churchill The Druzes and the Maronites under the Turkish Rule from 1840 to 1860 Mount Lebenon 4 Saunders amp Otley London 1862 OCLC 251234802 S 251 Albert Hourani Die Geschichte der arabischen Volker Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 596 12503 0 S 370 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgerkrieg im Libanongebirge amp oldid 238001018